13.02.2020, 07:48
@Heinrich: Deine Tabelle ist wirklich gut berechnet. Die Echtzeit-Istdaten stimmen mit deinen Berechneten ziemlich gut überein.
Zitat:Coronavirus
Neue Zählweise - viel mehr Infizierte
Stand: 13.02.2020 07:01 Uhr
Die chinesischen Behörden haben ihre Methoden zur Erfassung des Coronavirus überarbeitet - offiziell verzehnfachte sich dadurch die Zahl neuer Erkrankungen. Die Krise kostet nun auch einen hochrangigen Funktionär das Amt.
Nach einer Umstellung der Erfassungsmethode hat sich die Zahl statistisch erfasster Infektionen mit dem Coronavirus in China gegenüber dem Vortag nahezu verzehnfacht. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurden in in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei 14.840 Fälle neu registriert. Am Vortag waren in Hubei noch 1638 neue Infektionen gemeldet worden.
Auch die Zahl der nachgewiesener Todesopfer durch das Coronavirus stieg in der Provinz um mehr als das Doppelte. 242 neue Todesopfer registriert, womit die Gesamtzahl der Toten in der Provinz seit Ausbruch der Krankheit bei 1310 liegt. Am Vortag hatten die Behörden 97 Todesopfer gemeldet.
"Überarbeitete" Diagnoseergebnisse
Wie die Gesundheitskommission der Provinz Hubei mitteilte, seien die Diagnoseergebnisse nach einer Untersuchung "überarbeitet" worden. Patienten seien gemäß der neuen Klassifikation hinzugefügt worden. Demnach würden nun auch Fälle "klinischer Diagnosen" in die Zahl der bestätigten Diagnosen aufgenommen.
Wie die Zeitung "China Daily" unter Berufung auf chinesische Experten berichtete, können Ärzte jetzt eine offizielle Diagnose stellen, die auf einer Kombination von Faktoren wie Lungenbildern, dem physischen Zustand und epidemiologischer Vorgeschichte beruht. Bislang war demnach nur ein Testverfahren über Nukleinsäuren zugelassen, das aber viele eindeutige Erkrankungen erst nach drei oder vier Tests erkannt habe.
Anfang der Woche hatte es zunehmend Kritik an einer Änderung der Statistik-Bestimmungen gegeben, derzufolge nicht mehr diejenigen Patienten gezählt werden sollten, die zwar positiv auf das Coronavirus getestet sind, aber keine klinischen Symptome zeigen.
Hohe Dunkelziffer
Generell vermuten Experten eine sehr hohe Dunkelziffer von Erkrankungen. So sind die Möglichkeiten begrenzt, auf das neue Virus zu testen. Ferner erscheint das sich wandelnde Berichterstattungssystem Chinas mit unterschiedlichen Definitionen der einzelnen Fälle besonders für lokale Stellen kompliziert. Die täglich berichteten Zahlen repräsentieren laut Experten somit eher die Fähigkeiten, Fälle zu identifizieren und zu melden, als das wirkliche Ausmaß der Epidemie.
Landesweit lagen zunächst keine neuen Angaben über die Verbreitung des Virus vor. Allein durch die neuen Infektionen in Hubei stieg die Gesamtzahl der Infektionen auf dem chinesischen Festland aber auf über 59.000.
Zitat:Sorge mit Blick auf NordkoreaQuelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Derweil wächst die Sorge, wie Länder mit schwächeren Gesundheitssystemen mit der Erkrankung umgehen. Nordkoreanische Staatsmedien deuteten an, eine unbekannte Zahl von Menschen habe Symptome gezeigt und seien bereits in Quarantäne. Gesundheitsexperten befürchten, dass eine Epidemie in Nordkorea besonders verheerend wäre. Die nötige medizinische Infrastruktur gilt als unzureichend.
Zitat:Kommt es zu der vom RKI angesprochenen Pandemie, geht der Professor davon aus, dass sich etwa ein Viertel der Weltbevölkerung mit dem Virus anstecken könnte. So zumindest sagen es entsprechende Modellierungen für das Grippevirus voraus. „Das sind die Dimensionen, mit denen die Behörden rechnen müssen.“
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Wann spricht man von einer Pandemie?
Eine Pandemie bezeichnet eine weltweite Epidemie. Sie wird laut RKI durch ein neuartiges Virus verursacht, das in der Lage ist, schwere Erkrankungen hervorzurufen und von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Da dieser neue Erreger zuvor nicht oder sehr lange nicht in der Bevölkerung vorgekommen ist, ist das Immunsystem nicht vorbereitet und daher auch nicht geschützt. Die WHO betont, dass auch ein pandemisches Virus, das bei gesunden Menschen meist vergleichsweise milde Symptome verursacht, durch die hohe Zahl von Erkrankten in relativ kurzer Zeit die Gesundheitssysteme überlasten könne. Das gelte allerdings vor allem für Entwicklungsländer.
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25 Prozent entsprechen bei 82 Millionen Menschen in Deutschland etwas mehr als 20 Millionen Infizierten. Die meisten Erkrankten würden aus heutiger Sicht dann jedoch keinerlei Beschwerden zeigen und weitgehend unerkannt bleiben; einige wenige Komplikationen und ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickeln, erklärt Salzberger.
Diese Zahl klingt immens – Grund zur Panik sei sie trotzdem nicht, ähnlich viele hätten sich etwa nach dem Ausbruch der Schweinegrippe 2009 mit dem H1N1-Virus infiziert. „Tritt das ein, werden Ärzte und Krankenhäuser in Deutschland sehr viel zu tun haben. Aber Experten, zum Beispiel vom RKI, arbeiten das ganze Jahr über an Akut-Plänen, wie dann zu reagieren ist. Unser Gesundheitssystem ist darauf vorbereitet; davon gehe ich aus.“
60-Prozent-Prognose sei „sehr, sehr hoch“
Gabriel Leung, der an der Universität Hongkong zu Seuchen und deren Verbreitung forscht und aktuell am WHO-Sondergipfel in Genf teilnimmt, hatte diese Woche sogar eine Ansteckungsrate von bis zu zwei Drittel der Weltbevölkerung in den Ring geworfen. Diese Zahl hält Salzberger für „sehr, sehr hoch“ und werde sie sicher nicht in einer Saison erreicht.
Aber könne es durchaus passieren, so der Virusspezialist, dass das neue Coronavirus ähnlich wie die Schweingrippe und andere Influenza-Viren in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren auftritt und so aufaddiert einen sehr hohen Anteil von Menschen infiziere.
Heinrich schrieb:Der Iran meldete gestern erstmals zwei Infizierte in Ghom, eine Millionenstadt mit 1,2 Millionen Einwohnern. Heute sind beide Patienten bereits gestorben. Und soeben wurden drei Neuinfizierte gemeldet. In der iranischen Stadt sind Sondermaßnahmen ergriffen worden. Alle Schulen und Hochschulen in Ghom wurden vorläufig geschlossen. Das lässt viel Platz für Spekulationen...
Heinrich schrieb:Heinrich schrieb:Der Iran meldete gestern erstmals zwei Infizierte in Ghom, eine Millionenstadt mit 1,2 Millionen Einwohnern. Heute sind beide Patienten bereits gestorben. Und soeben wurden drei Neuinfizierte gemeldet. In der iranischen Stadt sind Sondermaßnahmen ergriffen worden. Alle Schulen und Hochschulen in Ghom wurden vorläufig geschlossen. Das lässt viel Platz für Spekulationen...
Update: Der Irak hat die Grenze zum Iran geschlossen. Die Maßnahme gilt zunächst für 3 Tage...
Zitat: Südkorea besonders betroffen
In Südkorea, dem Land mit den meisten Fällen außerhalb Chinas, breitete sich der Erreger ebenfalls aus. Bei 346 Menschen wurde hier das Virus inzwischen nachgewiesen. Mehr als 120 von ihnen gehören der Shincheonji Church of Jesus an. Eine infizierte Anhängerin der christlichen Sekte war dort weiter zu Gottesdiensten gegangen.
Auch in Busan, dem Austragungsort der Tischtennis-Mannschaftsweltmeisterschaft, wurden erste Fälle bestätigt. Die Absage der WM wird nicht ausgeschlossen.
Infektionen in weiteren Ländern
Im Iran befürchtet das Gesundheitsministerium, dass das Virus in allen großen Städten zu finden sei.
In Italien liegt ein 38-Jähriger in kritischem Zustand auf der Intensivstation. 16 weitere Menschen haben sich angesteckt. Im Norden des Landes sollen nun Bars und Schulen geschlossen bleiben.
Auch in Israel und dem Libanon wurden neue Fälle gemeldet.