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Normale Version: Corona-Virus: Pandemie unausweichlich?
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Wind und Wolken schrieb:Guten Morgen, 

Das Absagen von Grossveranstaltungen fände auch ich sehr vernünftig. 
Doch Deutschland ist da wie immer sehr träge. Als ich gestern schaute, ob hiesige Messen stattfinden, fand ich folgendes:
Was soll man dazu noch sagen? !

Grüß Dich Wind und Wolken,

ich würde mich wirklich wundern, wenn solche Großveranstaltungen wirklich noch stattfinden werden. Lass mal noch ein paar Tage ins Land gehen, dann wird Herr Spahn und seine Ministerkollegen nachjustieren. Oder er liest hier mit und beantwortet unsere Fragen im nächsten Interview, wie vorgestern...
Maria schrieb:Also wären das wenn ich das mal so überhaps auf Österreich umrechne nach Einwohnerzahl und nach den Ballungszentren  so ca. 1000-1500 Menschen die in einem Jahr an dem Virus sterben würden.
Wenn ein Rechenfehler drinnen ist dann bitte korregieren. 

Lg

Grüß Dich Maria,

bei etwa 8,8 Millionen Einwohner wären das etwa 4.400 Todesfälle

(Berechnung: 10% aller Einwohner werden infiziert = 880.000
Todesfallquote 1% = 8.800 Todesfälle
Reduzierung durch beste medizinische Versorgung auf die Hälfte = 4.400)

Das würde für das erste Jahr gelten können, solange es keine Gegenmittel/Impfungen gibt.

Bitte bedenken: das sind nur vorsichtige Hochrechnungen und die Zahlen spiegeln die weltweite Ausbreitung als Basis wieder (die 10%). Regional können auch 50% infiziert werden oder auch nur 1%. Ich denke, das kann man nicht 1:1 für jedes Land übertragen. Dennoch ist es eine Art Richtwert, um die möglichen Ausmaße weltweit einschätzen zu lernen. Und ein wenig (empfinde ich jedenfalls so) beruhigt das auch wieder, wenn man die Werte auf seine eigene Region umrechnet und dann nicht mehr Worte wie Millionen da stehen. Es wird begreifbarer und auch als Gefahr besser einschätzbar für sich selbst, seine Familie und die Region. Herr Spahn und seine Amtskollegen sollten das auch mal so ähnlich durchdenken, es hilft bestimmt bei manchen Entscheidungen und Stress-Situationen. Es macht nämlich einen Unterschied, ob nur 10% infiziert werden oder 50%. Und das liegt jetzt auch noch in seiner Hand.

Meinen Gruß!
Noch mal etwas Statistik zum Coronavirus, was man bisher darstellen kann. Ich sprach ja von der Alterspyramide, die gegen eine niedrigere Todesfallquote in Deutschland sprechen könnte. Habe die Daten mal zusammengefasst:

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Alter / Todesfallrate in %

80+ älter / 14.8%

70-79 / 8.0%

60-69 / 3.6%

50-59 / 1.3%

40-49 / 0.4%

30-39 / 0.2%

20-29 / 0.2%

10-19 / 0.2%

0-9 / noch kein Todesfall

Und so ist es zu verstehen: von 1.000 Infizierten bei den über 80jährigen sind durchschnittlich fast 150 verstorben, bei den 10 bis 39jährigen jeweils nur 2. Das sind enorme Unterschiede!

Von daher müsste man die Alterspyramide der jeweiligen Region doch wohl deutlich mehr im Fokus haben. Wir in Lüchow-Dannenberg haben mit mehr als 30% Rentner (also über 65) eine hohe Zahl stark gefährdeter Menschen, was die Todesfallquote stark nach oben treiben würde auf dann wohl 4-5%. Selbst halbiert (wegen bester Versorgung) wären das bei 50.000 Einwohner immer noch 100 Todesfälle. Es lohnt sich also wirklich, sich mit den Zahlen zu beschäftigen und daraus dann die "richtigen" Entscheidungen zu treffen für jede Region und für jede Ausgangssituation.

Meinen Gruß!
Moin

Ich persönlich glaube daran, das es für alle Maßnahmen bereits zu spät ist!
Das Virus ist uns bereits die ein oder andere Woche voraus! 
Das anfängliche Pärchen aus Heinsberg trug das Virus 2 Wochen lang durch Deutschland! Wie man aktuell sieht, ploppen nach nur einem Tag gleich 14 weitere infizierte nur in Heinsberg auf! (Stand gestern Abend)
Wer weiß wie lange diese 14 Menschen bereits mit dem Virus unterwegs waren? 
Zusammen mit dem Heinsberger Pärchen gab es noch zwei weitere Herde aus Baden Württemberg, die auch alle mit vielen Menschen Kontakt hatten. 

„RKI-Vize: In meisten Fällen ist Corona wie "milde Erkältung" - in wenigen Fällen wird es nach neun Tagen schlimmer“

Wieviele Menschen haben Jahreszeitbedingt in den letzten zwei Wochen eine leichte Erkältung?! Wer geht mit sowas zum Arzt? Höchstens Menschen mit Vorerkrankungen oder Hypochonder!
Ich selbst hatte einen leichten Husten! 
Ich will nicht wissen wie hoch die tatsächliche Anzahl der infizierten in Deutschland ist. 
Theoretisch müsste man unter Zwang stellen, das jeder mit leichter Erkältung zum Arzt muss und auf Corona getestet wird.
Nur so wird man erfahren, wie die Lage tatsächlich ist. 
Wie gesagt das Virus ist uns 1-2 Wochen voraus!

... und selbst wenn man das öffentliche Leben lahmlegt (verbot von Großveranstaltungen), wann darf es wieder stattfinden? Im Sommer?
Ich frage mich wie es in China weitergeht? Wie weit ist so ein Stopp des öffentlichen Lebens möglich? Irgendwann werden Grenzen erreicht werden. Irgendwann wird es weiter gehen müssen. Aber auch in China ist das Virus noch längst nicht unter Kontrolle!

Maria

Man muss erst herausfinden ob ein Mensch nach einer Infektion selbst Antikörper entwickelt und man danach quasi immun ist gegen den Virus.  Das wäre ein gutes Zeichen solange der Virus nicht wieder Mutiert. 
Bis jetzt ist erst ein fall bekannt wo eine Frau 2 mal erkrankte. 

Lg
Heinrich schrieb:Übrigens: IKEA hat alle seine Filialen in China geschlossen. Tausende andere Betriebe haben Zwangsurlaub verordnet. Zig Millionen Arbeiter arbeiten nicht, es wird nicht mehr produziert, wie gewohnt. Der Konsum in China geht völlig in die Knie. Der wirtschaftliche Schaden weltweit wird Höhen erreichen können, die sogar die Weltwirtschaft in einen Abschwung bringen kann. Die Börse reagiert zunehmend nervös auf die Folgen, die sich für die Wirtschaft ergeben. Sollte es zu einer Pandemie kommen, dann wird es auch mit erhöhter Wahrscheinlichkeit einen Börsencrash geben können. Man mag nicht so weit denken wollen, aber wir sind derart globalisiert, dass es uns dann doch schon umhauen kann, wenn in China ein Sack Reis umfällt (Metapher, ist nicht respektlos gemeint).

Grüßt Euch!

Aus der Wirtschaft tönen die Alarmglocken über den Globus. In China wurden in den ersten beiden Februarwochen nur etwas über 4.900 Neuwagen verkauft. Das sind 92% weniger als letztes Jahr!
[attachment=29188]

Hunderte Containerschiffe können nicht beladen werden, die chinesische Produktion läuft nur noch auf Sparflamme. Das Virus breitet sich weltweit aus und verursacht Schockwellen an den Börsen. Nach dem ungeheuren Allzeithoch vor kurzem brechen die Kurse regelrecht ein. Die Weltwirtschaft rutscht in eine Rezession (allein China machte bisher 50% des weltweiten Wachstums aus, jetzt wird Chinas Wirtschaft schrumpfen). Das wirkt dann nach und nach auf alle Volkswirtschaften. Heute hat es auch den DAX erwischt:

[attachment=29187]

Man spricht bereits vom Börsen-Crash, da alle großen Börsen hohe Verluste zeigen. Die Verluste liegen über denen aus 1987, was bisher als Rekord galt.

Ich persönlich gehe davon aus, dass es einen noch stärkeren Rückgang der Börsenwerte geben wird und eine noch stärkere Flucht in Sachwerte (Grund und Boden, Immobilien, Gold...). Das Problem wird sein, dass viele Unternehmen sich überschulden werden und dadurch die Banken mitreißen können. Zinstechnisch ist da für die Notenbanken nichts mehr zu machen, die sind schon ganz unten. So wird vermutlich eine Unmenge an neuem Geld gedruckt werden, um die Krise zu überstehen. Viel Geld bedeutet auf Sicht Inflation. Die Folgen der Corona-Pandemie sind im Moment kaum zu überblicken. Es dürfte viele große Unternehmen, die auf Globalisierung gesetzt hatten, an den Rand des Ruins bringen können. Man könnte sich die schlimmsten Bilder ausmalen...

Doch gemach! Irgendwann werden auch die Börsenprofis erkennen, dass Corona uns nicht niedermachen wird. Es wird eine lange spürbare Delle verursachen, aber die Wirtschaft findet einen Weg aus der Krise. Es könnte aber das Ende der unbegrenzten Globalisierung bedeuten, eine Rückbesinnung auf die regionale Stärke durch Sicherheit in der Produktion, Lieferfähigkeit und flexibler Reaktionsmöglichkeit. So könnte Corona auch heilende Wirkung erzeugen, jedenfalls im Wirtschaftsleben.

Meinen Gruß!

Maria

(28.02.2020, 14:59)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Es könnte aber das Ende der unbegrenzten Globalisierung bedeuten, eine Rückbesinnung auf die regionale Stärke durch Sicherheit in der Produktion, Lieferfähigkeit und flexibler Reaktionsmöglichkeit. So könnte Corona auch heilende Wirkung erzeugen, jedenfalls im Wirtschaftsleben.

Meinen Gruß!

Du bist da sehr Idealistisch, meine Erfahrung ist- sobald etwas überwunden ist gehts so weiter wie bisher. 

Ich kann mich mit der ganzen Hysterie immer noch nicht recht anfreunden. Corona hin, Corona her, ich mach so weiter wie bisher und konzentriere mich auf einen möglichst kleinen Fußabdruck, denn ich denke das vorrangige ist immer noch der Klimaschutz. 

Ein bisschen weniger ist manchmal mehr. 

Lg

Maria

(28.02.2020, 09:33)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüß Dich Maria,

bei etwa 8,8 Millionen Einwohner wären das etwa 4.400 Todesfälle

Meinen Gruß!

Hallo und danke fürs ausrechnen. Bei 4.400 Todesfällen versteh ich schon gar nicht die Panik, denn in Österreich starben bei den vergangenen Grippe-Epidemien bis zu 6.000 Menschen pro Saison. 

[attachment=29189]

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Lg
Grüßt Euch!

Anhand der Daten der WHO habe ich Berechnungen für eine weltweite Entwicklung aufbereiten können, die auf den bisherigen Entwicklungen der Ausbreitung und Todesfallraten des Coronavirus basieren. Da sich die Parameter offenbar gerade wieder ändern (Zunahme der Neuinfizierungen weltweit) und wir am Beginn der Pandemie stehen dürften, geht die Vorausschau nur noch 10 Tage. Sie soll Anhalt geben, ob sich die Lage verschlechtert oder in etwa das Niveau hält.

Hier nun die statistische Berechnung (quergeprüft über Rücklauf bis zum 24. Januar - ab da sind die WHO Daten verfügbar) für die weltweite Ausbreitung des Virus bis zum 10. März 2020 als konservative Vorausschau:

[attachment=29211]

Die Berechnung kann nun täglich weitergeführt werden und modifiziert die neuen Werte für die Zukunft automatisch mit den neuesten Daten. Die Berechnung kann auch für jeden Hotspot der Epidemie (Region, z.B. Landkreis), für jeden Kontinent oder Wirtschaftszone genutzt werden. Die Daten dazu werden täglich eingepflegt. Vergangenheitsdaten müssen für mindestens 5 Tage vorliegen und durch die WHO abgesichert/bestätigt sein.

Wie ich es zeitlich schaffe, gebe ich Berichte oder Zwischenergebnisse.

Meinen Gruß!
Grüß Euch!

Eine gute Nachricht für die Umwelt aus China:

Quelle mit Bildern: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Zitat:Weniger Luftverschmutzung in China
Stand: 01.03.2020 15:08 Uhr

Satellitenbilder zeigen, welche Auswirkungen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in China haben: Offenbar sank die Belastung mit Stickstoffdioxid wegen der heruntergefahrenen Industrieproduktion.

Die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus haben in China offenbar zu einem Rückgang der Luftverschmutzung geführt. Das geht aus zwei Satellitenbildern hervor, die die US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte. Die Daten dazu stammen von Satelliten der NASA und der europäischen Raumfahrtbehörde ESA.

Auf den Satellitenbildern ist der vielerorts relativ hohe Stickstoffdioxid-Ausstoß (NO2) in China Anfang Januar zu sehen - und der deutlich geringere Ausstoß im Februar, als die Coronavirus-Maßnahmen der Regierung griffen. Von Tiefbraun zu Himmelblau ist die Konzentration des Schadstoffs im Kartenverlauf eingezeichnet. Je niedriger die NO2-Konzentration, desto heller die Färbung der Satellitenbilder.

Weniger Luftverschmutzung ausgehend von Wuhan

Der Rückgang des Stickstoffdioxid-Ausstoßes sei zuerst in Wuhan zu sehen gewesen, hieß es von der NASA. Aus der Millionenmetropole waren erstmals Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 gemeldet worden, kurz danach war die Stadt weitgehend unter Quarantäne gestellt worden. Der Verkehr in und aus der Stadt wurde eingestellt, Fabriken und Unternehmen wurden geschlossen.

Von Wuhan habe sich der Rückgang des Stickstoffdioxid-Ausstoßes über China ausgebreitet. Ein geringer Rückgang sei in dem Zeitraum rund um das chinesische Neujahrsfest Ende Januar oder Anfang Februar immer zu beobachten, der jetzt beobachtete halte jedoch deutlich länger an, so die NASA.

"Das ist das erste Mal, dass ich so einen dramatischen Rückgang über so einer großen Fläche aufgrund eines spezifischen Ereignisses sehe", sagte NASA-Wissenschaftlerin Fei Liu. Zuvor sei unter anderem während der Wirtschaftskrise 2008 ein gradueller Rückgang zu beobachten gewesen. Außerdem - allerdings nur vorübergehend und lokal - während der Olympiade in Peking 2008.

Eine Verschnaufpause, immerhin. Man muss auch die positiven Seiten sehen können.
Meinen Gruß!