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Normale Version: Corona-Virus: Pandemie unausweichlich?
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(24.10.2020, 16:59)Alfred Hitchcock schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich lese hier schon einige Monate mit und nun würde ich gerne von euch erfahren ob ihr persönlich schon mit Covid-19 in Kontakt gekommen seit.

Also nicht vom Nachbarn der Freund, von dem dessen Kumpel sein Bruder, sondern selbst mit Covid-19 krank gewesen oder noch seit.
Ich selbst nicht, nur Freunde und Kollege.
Kollege hatte von Mitte März bis August mit zu tun und ich kenne seine Leidensgeschichte...
Aber persönlich hat es mich nicht erwischt, deshalb kann ich gemäß Deiner Einschränkung nichts beitragen.
Hi Olaschir


Von Mitte März bis August ist wirklich heftig lang. Sad Sad



Grüße 43
Snow


(28.10.2020, 09:49)Olaschir schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(24.10.2020, 16:59)Alfred Hitchcock schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich lese hier schon einige Monate mit und nun würde ich gerne von euch erfahren ob ihr persönlich schon mit Covid-19 in Kontakt gekommen seit.

Also nicht vom Nachbarn der Freund, von dem dessen Kumpel sein Bruder, sondern selbst mit Covid-19 krank gewesen oder noch seit.
Ich selbst nicht, nur Freunde und Kollege.
Kollege hatte von Mitte März bis August mit zu tun und ich kenne seine Leidensgeschichte...
Aber persönlich hat es mich nicht erwischt, deshalb kann ich gemäß Deiner Einschränkung nichts beitragen.
Moin

Auf der Arbeit hatten wir in den letzten 3 Wochen zwei Fälle. Beide hatten „nur“ Erkältungssymptome mit Fieber. 
Beide stammen aus dem Kreis Cloppenburg, welcher seit Wochen ganz vorne beim inzidenzwert mit dabei ist. 
Einer von beiden ist bereits wieder am arbeiten. Er hat keine weiteren Folgeschäden. Der andere noch kranke war drei Tage Bettlägerig mit Fieber, Mittlerweile aber auch wieder fit. Er muss halt noch die zwei Wochen Quarantäne „voll“ machen... 
Seit den Vorfällen ist man vorsichtig geworden und alle Leute mit Erkältungssymptomen werden sofort nach Hause und zum Testen geschickt. Beinahe täglich gibts so einen Fall. 
Außerdem ist eine Maskenpflicht ausgesprochen worden. Alle weiteren Hygiene Maßnahmen gelten ohnehin seit dem Frühjahr.
Grüßt Euch!

Es ist immer interessant und wichtig, manchmal auch dramatisch spannend und manchmal auch emotional überbewertet, wenn Daten, Tests oder Ergebnisse in Frage gestellt werden. Der Fokus sollte aber auch stets dort bleiben können, bei aller Spekulation, die man anstellen möchte oder einen beflügelt, wo sich die relevanten, tatsächlich entscheidenden Tatsachen befinden. Bestimmt sind die verschiedenen Test auf Corona-Viren unterschiedlich sicher und es gibt diverse Gründe, warum das so sein könnte. Ein mehr oder weniger hohe Prozentanteil kann und wird fehlerhaft sein in die eine und auch in die andere Richtung. Am Ende zählt jedoch, wie stark sich das Virus tatsächlich in der Gesellschaft ausgebreitet hat und wie viele Menschen daran erkranken, schwer erkranken oder sterben. Die Testzahlen mit den Ergebnissen sind nichts weiter als Auszüge eines Zustands, den man versucht als Standbild zu erfassen. Es sagt nicht aus, wie stark jemand infiziert wurde, nur das er mit großer Wahrscheinlichkeit angesteckt wurde. Auch kann damit nicht ausgesagt werden, wie infektiös der Betroffene ist und seit wann er infiziert ist oder ob er demnächst immun wird oder sterben wird. Tests sind das, was das Wort aussagt: Tests!

Die bisher oft verfasste Meinung, es würde praktisch nur ältere Menschen und einige jüngere Risikopatienten erwischen, die dann schwere Symptome aufweisen oder versterben, ist auch so ein Thema, das gern als Argument gebracht wird, wenn es darum geht, wie gefährlich oder ungefährlich das neue Virus tatsächlich ist. Wir sollten uns von dem Gedanken verabschieden, dass auf Dauer nur die Alten und Geschwächten ernsthaften Schaden durch das Virus nehmen werden. Die Anzahl der jungen und auch bisher gesunden Menschen mit schweren Verläufen nimmt deutlich zu, auch wenn es längere Zeit keine oder nur schwache Symptome gab. Auch scheint eine zweite Infizierung nach zuvor getesteter Immunität sich inzwischen zu häufen. Die Verläufe sind dann oftmals deutlich schwerer und es gibt lang anhaltende Spät- und Langzeitfolgen. Wer sich mit diesem Thema mal ausführlicher beschäftigen möchte, dem empfehle ich eine hervorragende Zusammenstellung diverser Veröffentlichungen und Studien zu diesen Themen, gefunden im Netz bei einem Wissenschaftsjournalisten: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Daraus die lange Liste der Links als Zitat (da die Links hier im Forum nicht funktionieren, bitte oben im Link nachlesen, der geht!):

Zitat:Immunität und Spätfolgen

Spätfolgen:

Vorwort:

Spätfolgen in Form von chronischen Beschwerden und mitunter dauerhaften Langzeitbeschwerden waren absehbar. Auch eine Infektion mit dem Influenzavirus kann Spuren hinterlassen. COVID-19 ist nicht nur eine Atemwegserkrankung, sondern eine systemische Erkrankung, die Herz, Nieren, Nervensystem und andere Bereiche des Körpers betreffen kann. Selbst scheinbar milde oder gänzlich symptomfreie Verläufe können später noch Herzprobleme nach sich ziehen. SARS-CoV-2 kann Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder Parkinson auslösen, gehäuft treten Fälle auf, die ME/CFS ähneln. Der Anteil derer, die selbst nach durchgemachter Infektion noch wochenlang Probleme mit Atembeschwerden, Geruchs- und Geschmacksverlust, Herzprobleme haben, ist höher als bei der Influenza. Bei schweren Verläufen ist die Wahrscheinlichkeit für Longcovid deutlich erhöht. (Interview mit Michael Wagner, 28.09.).Wie lange die Folgen anhalten werden, weiß man aufgrund der Dauer der Pandemie noch nicht, aber es gibt Betroffene, die seit März immer noch Beschwerden haben.

Kritik an der offiziellen Statistik: 

Das amtliche Dashboard des Gesundheitsministeriums kennt nur „Todesfälle“ und „genesen“, aber nichts dazwischen. Die Bezeichnung genesen wird nicht näher erläutert. Laut RKI muss man dazu 48 Std. lang symptomfrei sein und zwei Mal in Folge negativ getestet werden. Weiters ist immer wieder die Rede von milden Verläufen. Mild bedeutet im medizinischen Kontext, dass man nicht ins Krankenhaus muss. Subjektiv ist das für stärker Betroffene mitnichten der Fall.

Epidemiologin und selbst Longcovid-Betroffene Nisreen A Alwan plädiert dafür, dass die Schwere der Covid-19-Erkrankung nach der Dauer der Krankheit definiert wird und nicht danach, ob jemand hospitalisiert werden muss („What exactly is mild Covid-19?“, 28.07.). Bis man sich darauf geeinigt hat, Long Covid offiziell zu zählen, benutze ich hier weiterhin die offizielle Definition von mild.
•Vergleich mit Russischer Grippe, bei der man annimmt, dass Auslöser ebenfalls ein Coronavirus war

Wie viele sind von Long Covid betroffen?
•UK: 10% der milden Fälle hat Beschwerden länger als 4 Wochen, eine Reihe der hospitalisierten Fälle hat Beschwerden länger als 8 Wochen
•USA (CDC): 35 % aller telefonisch befragten positiv getesteten Fälle (n = 292)
•Südkorea: 90% aller Genesenen berichteten zumindest ein anhaltendes Symptom (n = 965), ebenso in Italien (n = 143)
•Weltweit: „The Body Politic Covid-19 Support Group“ hat n = 640 Patienten befragt, 90% hatten nach 40 Tagen noch Beschwerden

Aus Österreich sind abseits einzelner Medienberichte keine offiziellen Fälle oder Studien bekannt. Lungenschäden scheinen zum Teil reparabel.

Einzelfallberichte
•Doctors with Long Covid (06.10.)
•‚It’s not in my head‘: They survived the Coronavirus, but they never got well (28.09.)
•Corona und Langzeitschäden: Dieses Virus frisst dich auf (14.09.)
•Luisa (22) hatte Corona, ohne es zu wissen  – jetzt kann sie nur noch mit Rollator gehen (11.09.)
•Paul Garner: Paul Garner on long haul covid-19—Don’t try to dominate this virus, accommodate it (04.09.)
•Interview mit Schriftsteller Jonas Lüscher (schwer erkrankt) (24.08.)
•Jana ist 27 und erkrankte an Covid-19. Dann verlor sie zwei Sinne. (28.07.)
•Geruch nach fauligen Zwiebeln: Wenn der Geruch- und Geschmacksinn nicht wiederkommt (25.07.)
•Jung, sportlich, Corona-Patient: Florian muss nun wieder laufen lernen (20.07.)
•I can’t shake Covid-19: Warnings from young survivors still suffering (19.07.)
•Paul Garner: Covid-19 and fatigue—a game of snakes and ladders (20.05.)

Interviews, Medienberichte, Blog
•Some signs of recovery from severe covid lung damage (18.10.)
•ME/CFS: Have We Been Thinking About Long-Haul Coronavirus All Wrong? (16.10.)
•‚Brain fog‘: the people struggling to think clearly months after Covid (09.10.)
•After a Hospital Stay for Covid, Patients May Face Months of Rehabilitation (08.10.)
•Perego et al.: Why we need to keep using the patient made term „Long Covid“ (01.10.)
•Immunologin Christine Falk: Das Coronavirus stiftet Chaos im Immunsystem (30.09.)
•Covid Everlasting (22.09.)
•Post-Covid-Syndrom: Die Spätfolgen einer Corona-Erkrankung – Interview mit Dr. Michael Stingl, Neurologe in Wien (18.09.)
•Barmelweid-Chefarzt: Wir dürfen Covid jetzt nicht verharmlosen (18.09.)
•If You’ve Just Had Covid, Exercise Might Not Be Good for You (15.09.)
•The lasting misery of coronavirus long-haulers (14.09.)
•Schweiz: Jeder zehnte COVID-positive Rekrut verliert mehr als 10% seiner Lungenkapazität, bei symptomatisch Infizierten sogar jeder fünfte (10.09.)
•Spätfolgen auch bei Kindern: Multisystemische Entzündung kann Wochen nach einer asymptomatischen Infektion auftreten (07.09.)
•Landesklinik Salzburg erforscht Spätfolgen (29.08.)
•Virologe Robert Zangerle (Uni Innsbruck) berichtet über Spätfolgen im FALTER (26.08.)
•Graustufen: Allgemeinarzt Ramin Zikzad über Langzeitfolgen (21.08)
•BMJ Podcast mit Trisha Greenhalgh (Oxford): What is „Long-covid“ syndrome? (20.08.)
•Post-Covid-Syndrom: Erschöpfung und Schmerzen als Spätfolge (19.08.)
•Coronavirus: Spätfolgen – Was bleibt, wenn das Virus geht (23.07.)
•Corona-Spätfolgen: Neurologische Schäden auch bei mildem Verlauf (20.7.)
•Warnung vor schweren Gehirnschäden selbst bei milden Symptomen (08.07.)
•Tirol: Lungenschäden vermutlich behebbar (04.06.)

Studien (Langzeitstudien, Ursachenforschung)
•Sudre et al., Attributes and predictors of LONG-COVID: analysis of COVID cases and their symptoms collected by the Covid Symptoms Study App (21.10.)
•Raman et al., Medium-term effects of SARS-CoV2 infection on multiple vital organs, exercise capacity, cognition, quality of life and mental health, post-hospital discharge (18.10.)
•Dennis et al., Multi-organ impairment in low-risk individuals with long COVID (16.10.)
•Long-term COVID-19 symptoms in a large unselected population (11.10.)
•Schweiz: Laufende Longcovid-Studie zeigt: 1/3 der Covid-Patienten
( ø 40yr, ohne Spitalsbehandlung!) zeigt nach 2 Monaten anhaltende Symtpome (08.10.)
•Rita Rubin, As their numbers grow, COVID-19 „long-haulers“ stump experts (23.09.)
•Eric Topol: Covid19 can affect the heart (23.09.)
•Wildwing and Holt: The Neurological Symptoms of ‘Long’ COVID-19:AComparison with other Neurological Conditions and Implications for Healthcare Services (18.09.)
•Apoorva Mandavilli: How the coronavirus attacks the brain (09.09.)
•Blair et al., The clinical course of COVID-19 in the outpatient setting: a prospective cohort study (03.09.)
•Yelin et al., Long-term consequences of COVID-19: research needs (01.09.)
•Arnold et al., Patient outcomes after hospitalisation with COVID-19 and implications for follow-up; results from a prospective UK cohort (14.08.)
•Long after the fire of a Covid-19 infection, mental and neurological effects can still smolder (12.08.)
•Nisreen A. Alwan: A negative COVID-19 test does not mean recovery (11.08.)
•Greenhalgh et al., Management of post-acute covid-19 in primary care (11.08.)
•Yiping et al., Cerebral Micro-Structural Changes in COVID-19 Patients – An MRI-based 3-month Follow-up Study (03.08.)
•From ‘brain fog’ to heart damage, COVID-19’s lingering problems alarm scientists (31.07.)
•Towsend et al., Persistent fatigue following SARS-CoV-2 infection is common and independent of severity of initial infection (29.07.)
•Puntmann et al., Anhaltende Herzmuskelentzündung und Herzprobleme bei genesenen Patienten mit überwiegend milden Verläufen (27.07.) – Zusammenfassung auf Deutsch (BR)
•Most Covid-19 patients admitted to a Sydney hospital in March still have symptoms (16.07.)
•Carfi et al., Persistent symptoms in patients after acute Covid-19 (09.07.)
•Follow-Up-Studie: Entwicklung von Geruchs- und Geschmackssinnsverlust (02.07.)
•Herridge et al. (2011), Langzeitschäden nach schweren Atemproblemen
•Ellul et al., Neurological associations of COVID-19 (02.07.)
•Helen Salisbury: When will we be well again? (23.06.)
•Dr. Campbell: Update to clinical features (schwere Verläufe bis 3 Monate, 21.06.)
•Dr. Hartig: Massive Lungenveränderungen bei Patienten nach durchgemachter Infektion, selbst bei milden Verläufen ohne Spitalspflicht (Juni 2020)
•Dr. Hartig (Innsbruck): Erhöhte Unfallgefahr im Tauchsport möglich (30.04.)

Immunität
•Coronavirus antibody prevalence falling in England, REACT study shows (27.10.)
•Apoorva Mandavilli: How do children fight off the Coronavirus? (25.09.)
•Scientists are reporting several cases of Covid-19 reinfection — but the implications are complicated (28.08.)
•Rodda et al., Functional SARS-CoV-2-specific immune memory persists after mild COVID-19 (15.08.)
•T-Zellen-Kreuzimmunität durch gewöhnliche Coronaviren schützt vor schwerem Verlauf, aber nicht gegen die Infektion per se (Thread, 12.08.)
•Scared That Covid-19 Immunity Won’t Last? Don’t Be (31.07.)
•Braun et al., SARS-CoV-2 reactive T-cells in healthy donors and patients with COVID-19 (29.07.)
•Wajnberg et al., SARS-CoV-2 infection induces robust, neutralizing antibody responses that are stable for at least three months (17.07.)
•Bert et. al., SARS-CoV-2-specific T cell immunity in cases of COVID-19 and SARS, and uninfected controls (15.07.)
•Peter Kolchinsky, Virologe: Immunität kann auch vorhanden sein, wenn Antikörper rasch zurückgehen (Thread, 13.07.)
•Immunity to COVID-19 is probably higher than tests have shown (30.06.)
•Robbiani et al. , 18.06.,: Trotz geringem Anteils neutralisierender Antikörper wurden bei allen Teilnehmern memory B cells gefunden (die Jahrzehnte bestehen können). Darauf hat bereits Dr. Campbell am 20. Mai in seinem YT-Kanal hingewiesen.  Impfstoffe, die eine ähnliche Antwort bewirken, können daher effektiv sein
•Mehr als die Hälfte der symptomfreien Patienten entwickelte Antikörper, IgG-Antikörperanteil geringer als bei symptomatischen Patienten – Thread (18.06.), neutralisierende Antikörper nach 2-3 Monaten bei *allen* Patienten verschwunden
•Nelde et al (16.06., Pre-Print), T-cell-Immunität bei 81% der nichtinfizierten Personen, verursacht durch gewöhnliche Erkältungs-Coronaviren
•Edridge et al., 16.06.: Endemische „Erkältungscoronaviren“ hinterlassen keine anhaltende Immunität – Reinfektionen nach kurzer Zeit möglich
•„100% of COVID-19 cases made antibodies. 100% of COVID-19 cases made CD4 T cells. 70% of COVID-19 cases made measurable CD8 T cells. We believe these findings are good news, and consistent with normal antiviral immunity.“ (Grifoni et al, 14.05.), Zusammenfassung
•Neuigkeiten zum Thema Grundimmunität durch andere Coronaviren (24.04.)

Sicher finden sich interessante Themen in diesem Zitat, die man gern mal näher nachlesen möchte. Auch für Leute, die das Virus vielleicht bisher verharmlost haben oder es sorglos als harmlos betrachtet haben, könnte es interessante Lektüre zur Weiterbildung des Wissens sein.

Und noch abschließend für heute, damit man nicht mit falscher Angst in den Schlaf fällt: das Virus macht uns das Leben schwer, aber wir können dem Virus auch den Garaus machen. Je rascher wir es aushungern, umso weniger Leid und Armut werden wir über uns ergehen lassen müssen. Und das ist die wirklich gute Nachricht, die auch morgen noch gültig sein wird.

Meinen Gruß!
Hi Oldenburger


Darf ich fragen wieviele MitarbeiterInnen ihr bei euch in der Firma habt ?

Bei mir sind es in allen Abteilungen zusammen 47 Stück - bisher gab es einen Verdachtsfall - vor 3 Monaten - der sich jedoch zum Glück nicht bestätigt hat.

(28.10.2020, 19:18)Oldenburger schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Moin



Auf der Arbeit hatten wir in den letzten 3 Wochen zwei Fälle. Beide hatten „nur“ Erkältungssymptome mit Fieber. 

Beide stammen aus dem Kreis Cloppenburg, welcher seit Wochen ganz vorne beim inzidenzwert mit dabei ist. 

Einer von beiden ist bereits wieder am arbeiten. Er hat keine weiteren Folgeschäden. Der andere noch kranke war drei Tage Bettlägerig mit Fieber, Mittlerweile aber auch wieder fit. Er muss halt noch die zwei Wochen Quarantäne „voll“ machen... 

Seit den Vorfällen ist man vorsichtig geworden und alle Leute mit Erkältungssymptomen werden sofort nach Hause und zum Testen geschickt. Beinahe täglich gibts so einen Fall. 

Außerdem ist eine Maskenpflicht ausgesprochen worden. Alle weiteren Hygiene Maßnahmen gelten ohnehin seit dem Frühjahr.



Grüße 43
Snow
(28.10.2020, 19:03)Snow Südschwarzwald 440 m schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Olaschir
Von Mitte März bis August ist wirklich heftig lang. Sad Sad
Grüße 43
Snow

Jup, er hatte es aber auch heftig, 2 Wochen Dauerfieber. Kurz danach hatte ich mit ihm telefoniert. Seine Beschreibung klangen wir der Bilderbuchverlauf, er wurde da nie getestet. Aber angesteckte wurden getestet und er hatte dann später Antikörpertest gemacht.
Während der Zeit ist bei ihm Tinnitus entstanden, Lungenfunktion merkbar gesunken. Geruchssinn beeinträchtig. Die Lungenfunktion erholte sich nach ca. 2Monaten, Tinnitus ging im Sommer weg.

Ach und vom Lehrling der Onkel, 2 Monate Intensivstation, danach Reha...  Aber den Onkel kenne ich selbst nicht.

und von jemandem mir persönlich nicht bekannten, aber interessante Beobachtung.
Vielleicht kennt einer die Sendung Doc Esser aus dem WDR. Wenn ich mich so recht erinnere, am Anfang (März) war er auch relativ locker drauf, da kommt halt ein Virus.
Er ist Lungenarzt und arbeitet als Oberarzt in einer Klinik und bekam und bekommt es somit hautnah mit. Im April hatte es ihn auch erwischt, am Anfang nicht mitbekommen, erst nachträglich.

Der Podcast von ihm ist ganz gut und locker (nicht so wissenschaftlich wie vom Drosten), wie seine Sendung.
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wegen Grippe und Covid: Folge "Weshalb ist Covid-19 keine Grippe?"

Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Zitat:Herr Esser, Sie waren an Covid-19 erkrankt. Die wichtigste Frage vorweg: Wie geht es Ihnen?

Heinz-Wilhelm Esser: Mir geht es gut.

Bemerkt haben Sie die Erkrankungen erst im Nachhinein und durch Zufall.

Esser: Ja, das war so ein halber Zufall, der sich optisch sehr gut erkennbar an den Streckseiten meiner Schienbeine ausgebildet hat. Da sind mir Einblutungen aufgefallen, damit bin ich zur Dermatologin gegangen, und die hat das sofort als Vaskulitis, als Gefäßentzündung, erkannt. So etwas kann post-infektiös sein, das kennen wir von einigen viralen und bakteriellen Erregern: Man durchläuft einen akuten Infekt und vier bis sechs Wochen später bildet das Immunsystem aufgrund einer überschießenden Reaktion eine Art Autoimmunerkrankung aus. Aber die Dermatologin meinte, es könnte auch durch Covid-19 ausgelöst worden sein. Die Unterscheidung sei relativ schwierig und deswegen wollte sie mit mir einen Test machen.
...
Jetzt hört man immer mal wieder, wie bei Ihnen, von einem symptomfreien oder zumindest -armen Verlauf der Krankheit. Besteht nicht die Gefahr, dass viele Covid-19 verharmlosen?

Esser: Da bin ich immer hinterher, deswegen habe ich meinen Verlauf auch publik gemacht, weil es mir wichtig ist, Covid-19 für alle verständlich zu machen. Und das nicht nur als akute Infektion, die schon schlimm genug verlaufen kann. Viele versuchen ja, die Dramatik an der Sterblichkeit zu messen. Abgesehen davon, dass solche Zahlenbeispiele furchtbar sind, weil ich finde, dass jeder Tote ein Toter zu viel ist, müssen wir natürlich auch langfristige Folgeschäden im Auge behalten. Da nützt es nichts, wenn man als junger Mensch relativ harmlos durch eine solche Erkrankung marschiert ist, aber im Nachhinein beispielsweise eine Vaskulitis, wie ich sie bekommen habe, als solche nicht erkennt und verschleppt.
(28.10.2020, 22:31)Snow Südschwarzwald 440 m schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Oldenburger


Darf ich fragen wieviele MitarbeiterInnen ihr bei euch in der Firma habt ?

Bei mir sind es in allen Abteilungen zusammen 47 Stück - bisher gab es einen Verdachtsfall - vor 3 Monaten - der sich jedoch zum Glück nicht bestätigt hat.

(28.10.2020, 19:18)Oldenburger schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Moin



Auf der Arbeit hatten wir in den letzten 3 Wochen zwei Fälle. Beide hatten „nur“ Erkältungssymptome mit Fieber. 

Beide stammen aus dem Kreis Cloppenburg, welcher seit Wochen ganz vorne beim inzidenzwert mit dabei ist. 

Einer von beiden ist bereits wieder am arbeiten. Er hat keine weiteren Folgeschäden. Der andere noch kranke war drei Tage Bettlägerig mit Fieber, Mittlerweile aber auch wieder fit. Er muss halt noch die zwei Wochen Quarantäne „voll“ machen... 

Seit den Vorfällen ist man vorsichtig geworden und alle Leute mit Erkältungssymptomen werden sofort nach Hause und zum Testen geschickt. Beinahe täglich gibts so einen Fall. 

Außerdem ist eine Maskenpflicht ausgesprochen worden. Alle weiteren Hygiene Maßnahmen gelten ohnehin seit dem Frühjahr.



Grüße 43
Snow

Wir sind ein produzierender Betrieb und bei uns arbeiten etwa 100 Menschen. Meiner Abteilung gehören 16 Mitarbeiter an, von den ich letzte Woche drei als Verdachtsfall nach Hause geschickt habe. Am Montag kam das Ergebnis: Alle drei negativ. 
Gestern schlug bei einem weiteren Kollegen die Corona-App an. Auch ihn habe ich nach Hause geschickt. Er ist aktuell in Quarantäne und darf nur mit einem negativen Testergebniss wieder arbeiten. 
Das macht das arbeiten aktuell nicht einfach, da auch Abteilungsübergreifend diverse Kollegen fehlen. Man ist vorsichtig geworden. Wer sich krank fühlt muss sich testen lassen. Mit den landesweit steigenden infiziertenzahlen geht ein Testergebnis nicht schneller und man muss immer länger warten bis ein Ergebnis vorliegt. Aber ich denke das wird uns Nun bis zum Frühjahr So begleiten... der Winter liegt noch vor uns.
Grüßt Euch!

Wie es im Moment sich darstellt, werden sich die Neuinfektionszahlen in Deutschland allmählich verringern. Gut gemacht!
Die Hospitalisierungen werden dagegen noch eine Weile zunehmen und die Todesfälle noch länger ansteigen. Es wird noch tausende Todesopfer kosten bis zum Ende dieser Welle. Wir sollten daran denken, was ich ganz am Anfang des Threads schon hochrechnen konnte: 2% - 3% (ich vermutete 2,5% am Wahrscheinlichsten) der Infizierten sterben an oder mit Corona.

Trotzdem kann man ein Licht am Ende des Tunnels sehen, was diese zweite Welle angeht. Die Maßnahmen scheinen zu fruchten, trotz der vielen Unkenrufe und so mancher (ich nenne sie mal flapsig) "Anti-Masken-Demo".

So könnte es klappen mit den Weihnachtsfeierlichkeiten und dem Weihnachtsgeschäft, wenn Ende November Lockerungen anstehen. Leider, leider wird es aber eine weitere Welle geben, die dann nochmals steiler verlaufen wird, weil wir uns Weihnachten von Herzen gönnen werden. Wir werden auch die nächste Welle irgendwie überstehen, sie wird uns noch mehr Tote und Langzeitkranke bringen, wie ich es nach Durchsicht und Auswertung aller verfügbaren Daten heute auch nur vermuten kann.

Nehmen wir als Zwischenbilanz erst einmal die gute Nachricht. Zum Jahresende/Jahresanfang werden wir dann wohl oder übel über die hoffentlich dann letzte akute Welle sprechen müssen. Dann ist allerdings ein Lockdown unabwendbar, egal wie sehr wir uns dagegen wehren möchten. Ich hoffe, es werden nur 2-3 Wochen im Januar/Februar und danach könnte die sicher nochmals folgende Welle schon deutlich schwächer ausfallen im März/April. Wir sind dann ja ein eingespieltes Team und vieles hätte dann schon "Automatismen", wie in eingespielten Fußballmannschaften.

Die Tendenzen sind für Gesamteuropa derzeit ähnlich, aber noch unterschiedlich ausgeprägt. Das Virus ist da und bleibt auch. Bis zu einem wirksamen Impfstoff in ausreichender Menge (und 2/3 der Bevölkerung müsste sich dann auch noch impfen lassen freiwillig) kann es keine Normalität geben. Es sei denn, wir betrachten die jeweils sinnvollen Einschränkungen als notwendige und akzeptable Normalität.

Meinen Gruß!
Moin zusammen.

Eine sehr sehenswerte Reportage:
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(10.11.2020, 22:20)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Wir sollten daran denken, was ich ganz am Anfang des Threads schon hochrechnen konnte: 2% - 3% (ich vermutete 2,5% am Wahrscheinlichsten) der Infizierten sterben an oder mit Corona. 

Hallo Heinrich,
ich glaube da irrst Du Dich. 
Im Thread Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. habe ich die Ergebnisse einer Metastudie gepostet.
Demnach wäre es in DE rund 1,5%. Da die Studiengrundlage im Frühling war und es mittlerweile Erkenntnissse gibt, die die Behandlungen verbessern, kommt man bei ca. 1% raus.
Und das klingt schon ziemlich pessimistisch... 
Bei den Infizierten darf man die Dunkelziffer nicht vergessen. Ich gehe für DE von folgender Dunkelziffer aus: Im Frühling 10 (nach einigen Studien eher bei 6), im Sommer bei 2 (Drosten meinte mal zwischen 2 oder 20). Im Herbst leicht höher, vielleicht 3. Spätestens seit paar Tagen, wo das "prophylaktische" testen aufgegeben wird, weil die Auslastung der Labore zu hoch ist, wird die Dunkelziffer weiter steigen.