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Normale Version: Diskussionen rund um den Polarwirbel 18/19
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Score12

Hallo Kurt,

dem käme wohl dem PARA-Lauf nah, oder?

[Bild: gfsnh-0-384.png?12]
Hallo,

naja......da sind doch einige deutliche Unterschiede zu sehen. Wenn ich ehrlich bin, schaue ich mir den Paralell-Lauf gar nicht mehr an. Finde es bezeichnend, daß der Paralell-Lauf nun schon seit Jahren "nebenher" läuft, aber den bisherigen GFS-Lauf noch nicht ersetzt hat. Die Amerikaner scheinen nicht sonderlich überzeugt zu sein von der Qualität des Paralell-Laufs.

Gute Nacht

Kurt

Score12

Aber trotzdem wäre es ein Split, oder? Auch wenn an eher ungünstiger Stelle für uns...
Ein Minor Warming mit "displacment" des stratosphärischen PW auf den Nordatlantik wird immer wahrscheinlicher. Wie die Auswirkungen auf den troposphärischen PW ausfallen, ist noch offen.
Die W-O gerichteten Zonalwinde (60° - 65°) in 10hPa schwächeln zwar, eine Umkehr ist im der seriösen Mittelfristzeitraum (bis 10 Tage) nicht zu erkennen.
Spekulation meinerseits: vielleicht benötigt es einen weiteren Wärmeschub auf 10hPa, damit die Zonalwindumkehr bis zum Jahreswechsel erfolgreich ist und ein nachhaltiger Störimpuls auf die Zirkulation der Troposphäre erfolgt Wink
Spannung und Überraschungspotential ist jedenfalls vorhanden.
(14.12.2018, 06:23)alpinist schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ein Minor Warming mit "displacment" des stratosphärischen PW auf den Nordatlantik wird immer wahrscheinlicher. Wie die Auswirkungen auf den troposphärischen PW ausfallen, ist noch offen.
Die W-O gerichteten Zonalwinde (60° - 65°) in 10hPa schwächeln zwar, eine Umkehr ist im der seriösen Mittelfristzeitraum (bis 10 Tage) nicht zu erkennen.
Spekulation meinerseits: vielleicht benötigt es einen weiteren Wärmeschub auf 10hPa, damit die Zonalwindumkehr bis zum Jahreswechsel erfolgreich ist und ein nachhaltiger Störimpuls auf die Zirkulation der Troposphäre erfolgt  Wink
Spannung und Überraschungspotential ist jedenfalls vorhanden.

Sofern es nicht neue Erkenntnisse gibt, wirken sich Minor Warmings folgendermaßen aus :

Zitat:Minor Warmings sind Erwärmungen, die zwar sehr intensiv sein können und den
winterlichen Temperaturgradienten umkehren, die aber doch nicht zu einer
Umstellung der Zirkulation im 10-hPa-Niveau oder darunter führen. Solche
Erwärmungen treten auch über der Antarktis auf.

Quelle : Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Anmerkung, falls es noch nicht bekannt ist : Karin Labitzke war bis zu ihrem Tod eine der führenden Wissenschaftlerinnen, die sich mit der Stratosphäre beschäftigen. Von ihr gibt es viele Studien und Papers, die immer wieder von anderen Spezialisten zitiert und als Grundlage genommen werden.

Gruß

Kurt
Gibt es irgendwo einen Vergleich zu was für ein Wetter ein oben prognostiziertes MW in der Vergangenheit geführt hat? Also von der Lage und Intensität her?

Ich brauch mehr Gemüse... Karotin
(14.12.2018, 11:44)Dasse schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Gibt es irgendwo einen Vergleich zu was für ein Wetter ein oben prognostiziertes MW in der Vergangenheit geführt hat? Also von der Lage und Intensität her?

Ich brauch mehr Gemüse... Karotin

Hallo Dasse,

bis 2013 sind alle SSW seit 1952 auf der Seite der FU Berlin abrufbar :

Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

SSW sind mit einem Stern gekennzeichnet. So kann man entsprechend gegenprüfen. Und für die vergangenen 18 Jahre zeigt sich, daß die SSW von Jan 2004, Feb 2006, Feb 2007 und Feb 2009 nicht zu kaltem winterlichen Wetter in ME führten sondern milde bis sehr milde Lagen nach sich zogen. Ich bin mir ziemlich sicher daß sich noch mehr Beispiele finden, denn es gilt ja der Grundsatz daß ein SSW nicht zwangsläufig zu kaltem Wetter führt. Wie so oft, es beliben eher die "extremen" Auswirkungen im Gedächtnis, wie die kalten Lagen nach den SSW im Januar 2006, Januar 2013 und Feb 2018.

Gruß

Kurt
Habe erst jetzt gesehen, dass die Diskussion in den Thread  mit den abgespeicherten Karten gewechselt hat.
 
Meine Einschätzung bleibt aufrecht:
Zonalwindumkehr sehe ich im seriösen Vorhersagezeitraum nicht; im Gegenteil bei EZ (FU Berlin) verstärkt sich der Zonalwind (60° N) nach einer kurzen Schwächephase zum Ende der zweiten Dezemberdekade wieder.
Die Modellrechnungen von GFS jenseits des Mittelfristzeitraumes sind zwar nett anzusehen, aber erfahrungsgemäß (subjektiv gesehen!) dienen sie nur dazu, den Blick auf eine mögliche Entwicklung zu schärfen...….kommen tut´s meist anders. 

Was ich bis jetzt nicht herausgefunden habe: 
Inwieweit hat GFS die Kopplung Troposphäre-Stratosphäre in den Modellalgorithmen abgebildet? 
Wie lange dauert es in der Realität, bis eine Störung des startosphärischen PW in der Troposphäre Wirkung zeigt? Gibt es dazu Erfahrungswerte aufgrund on Beobachtungen?

Winterliche Grüße (Schneefall und 5cm neu auf 20cm alt),
Franz
Grüßt Euch!

Ich habe eine schöne Seite mit Zonalwind in 10 hpa, die ich inzwischen fast täglich aufrufe:
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Das sind Berechnungen von GFS, die inzwischen bis zum Monatsende reichen.
Demnach würde es um den 27/28. Dezember herum zu einer Zonalwindumkehr in 10 hpa kommen können. Vielleicht kann ja Kurt Hansen oder Alpinist dazu etwas mehr sagen. Ich meine, die Windumkehr muss auch noch an der richtigen Stelle stattfinden. Und so weit bin ich noch nicht vorgedrungen, wo das sein müsste.
Meinen Gruß!
(15.12.2018, 06:10)alpinist schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Habe erst jetzt gesehen, dass die Diskussion in den Thread  mit den abgespeicherten Karten gewechselt hat.
 
Meine Einschätzung bleibt aufrecht:
Zonalwindumkehr sehe ich im seriösen Vorhersagezeitraum nicht; im Gegenteil bei EZ (FU Berlin) verstärkt sich der Zonalwind (60° N) nach einer kurzen Schwächephase zum Ende der zweiten Dezemberdekade wieder.
Die Modellrechnungen von GFS jenseits des Mittelfristzeitraumes sind zwar nett anzusehen, aber erfahrungsgemäß (subjektiv gesehen!) dienen sie nur dazu, den Blick auf eine mögliche Entwicklung zu schärfen...….kommen tut´s meist anders. 

Was ich bis jetzt nicht herausgefunden habe: 
Inwieweit hat GFS die Kopplung Troposphäre-Stratosphäre in den Modellalgorithmen abgebildet? 
Wie lange dauert es in der Realität, bis eine Störung des startosphärischen PW in der Troposphäre Wirkung zeigt? Gibt es dazu Erfahrungswerte aufgrund on Beobachtungen?

Winterliche Grüße (Schneefall und 5cm neu auf 20cm alt),
Franz

Hallo Franz,

genauso schaut es aus. Und, die Prognosen von EZ haben ja die Daten der Radiosondenaufstiege als Grundlage, von daher sind diese Prognosen m.M.n. wesentlich höher einzustufen als die Strat-Karten von GFS jenseits von +300 Std. 

Was die Modellalgorythmen angeht kenne ich mich nicht aus. Janek Zimmer vom Kachelmann-Team ist dort für Modelle verantwortlich, vielleicht kann er da helfen?

Meiner Erfahrung nach zeigen sich Störungen in der Stratosphäre / Troposphäre sehr schnell in den Entwicklungen "unten". Beispiel, das SSW vom Februar 2018 hatte seinen Höhepunkt um den 16.02 herum. Schon 1 Tag später entwickelte sich die GWL "Hochdruckbrücke Mitteleuropa" die im Winter für kaltes Wetter steht, 2 Tage später "Nordostlage antizyklonal" und danach "Hoch Nordmeer-Fennoskandien zyklonal", auch winterlich kalt. 

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, daß "die Modelle" lange brauchen um ein SSW mit den entsprechenden Auswirkungen darzustellen zeigen sich die Auswirkungen sehr schnell.

Gruß

Kurt