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Guten Morgen zusammen,
da ich nicht so der Experte bin und auch leider nicht die Zeit habe mich mit den ganzen Karten und den Details der Thematik auseinanderzusetzen, würde mich ein Update zur aktuellen Situation des Polarwirbels interessieren. Da sollte doch noch ein drittes Warming kommen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe...
Wie schätzen unsere Experten hier im Forum den Stand der Dinge ein?

Ein 3. Warming ist in den GFS-Karten nicht auszumachen. Die 10hpa bleiben nach EZ noch ca. 5-6 Tage im negativen Bereich, um danach langsam wieder positiv zu werden



GFS dagegen verbleibt weiterhin negativ



Auch im Trend




Ich vermute mal , das wir es in der nächsten Zeit nicht mit einer glasklaren (und trockenen) Ostlage bekommen werden. Eher eine Nordlage mit kurzen NW-Einschüben. Insgesamt wird es mittelfristig kälter, so das es auch Schnee bis unten geben wird.

(10.01.2019, 09:36)Score12 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ein 3. Warming ist in den GFS-Karten nicht auszumachen.

Grüß Dich Score12,

der dritte Wärmeschub ist schon fast durch (verpasst?), hatte am 5. Januar begonnen und ist am Abbauen derzeit. Sieht man in der Analyse von gestern z.B. hier:

[attachment=20786]

Da hatte Mona wieder einmal einen Treffer gelandet, denn sie hatte diesen 3. Wärmeschub nach dem erfolgten Major Warming für den 5. Januar vorhergesagt. Nun wirkt dieser Wärmeschub in der Stratosphäre und drückt nach und nach den Polarwirbel da oben in eine Wirbelteilung. Da oberhalb der 30 hpa-Höhe bereits Ostwind herrscht, von unten nun aber kaum noch vertikale Schwerewellen oberhalb von 30 hpa ankommen, dreht der Wind ganz oben allmählich wieder auf Westwind (01 hpa). Das bringt den gesamten vertikalen Polarwirbel in Unwucht und so erfolgt eine Polarwirbelteilung, die sich von oben nach unten fortpflanzt. Das geschieht aber nicht plötzlich, sondern dynamisch, also nach und nach. Bis der Teilungsprozess die 30 hpa erreicht haben wird, dürfte es noch 5 Tage dauern können. An dieser Stelle könnte auch der Zonalwind in 30 hpa negativ werden. Hier liegt offenbar ein wichtiger "Knackpunkt". Erfolgt die Zonalwindumkehr in 30 hpa nämlich, dann wird der Impuls der Wirbelteilung bis in die unterste Stratosphäre weitergegeben und müsste weitere 5 Tage später (20. Januar) die Tropopause erreichen. Dann geht es in die Troposphäre und damit in unsere Wetter-Mach-Zone. Naja, so jedenfalls zeigte sich das Szenario aus Monas Vorausschau. Mal abwarten, ob das auch so eintrifft, denn so weit voraus gemachte Prognosen sind ja nur sehr selten zutreffend (Prognose ist vom 19. Dezember), besonders wenn sie so komplexe Dinge betreffen, wie Major Warming, Anzahl der Wärmeschübe mit wann und wie stark, mit Polarwirbelteilung nach Vorgang x und y und dann noch das Wetter daraus, weil sich vorher und danach bestimmte Großwetterlagen einstellen müssen/sollen etc. etc. Das alles ist zu hoch für mich und ich kann mich nur wundern, wenn mache Leute das so durchschauen können und die Abläufe wie in einem Film sehen können. Das werde ich nie können, da fehlt mir einfach die Begabung. Anlesen und lernen kann ich aber noch ganz gut bis zu einer veritablen Kompliziertheit, danach ermüdet aber mein Interesse.

Zusammengefasst sehe ich es so: die nächste Januardekade wird etwas kühler als die erste. Die dritte Dekade wird deutlich kühler. Schneedecken im Flachland könnten nach dem 15. Januar Thema werden, spätestens um den 20., denn danach wird es deutlich kühler werden und das bedeutet dann weniger Schneetiefdruck vom Atlantik. So ganz allein bin ich mit meiner Einschätzung auch nicht. Denn ECMWF rechnet für die 3. Dekade deutlich niedrigere Durchschnittstemperaturen, klar im Minus zum langjährigen Mittelwert. Und auch die Langfristabteilung von GFS, die CFS, hat die Prognose für die Durchschnittstemperaturen in Deutschland für Gesamtjanuar von zunächst sehr warm (aus Dezember) auf nun leicht zu kühl zu 1981-2010 korrigiert (diese Woche). Im Mittel zu 1961-1990 würde es demnach noch ganz knapp im Plus bleiben. Nun gut, rechnen kann man viel. Es muss dann aber auch noch so kommen, damit es kein Flopp war. Spannung ist hoch, finde ich, weil die Aussicht auf Schneedecken und klirrenden Frost ist wie Vorfreude.

Meinen Gruß!

Hallo Heinrich,

danke, ich hatte das 3. Warming nicht als 3. sondern als 2. aufm Radar...

Wie schon im anderen Thread, Stichtag 20.1. ...



Wobei, wenn ich mal geau hinschaue...

Achso, um es nochmal anzumerken, wir werden wahrscheinlich nicht über ein blockierendes Hoch in den Winter gehen, dazu ist der kandadische Wirbel (zum. momentan) zu dominant in den Berechnungen. Eher kommen wir über eine kalte NWz in den Winter, was in soweit gut ist als das es nicht trocken sein wird....

Der MJO bewegt sich aktuell sehr schnell, könnte alsbald in Phase 6 sein, was durchaus von Vorteil wäre für eine längere, kalte Phase bei uns



Letztendlich denke ich, das es mittel-bis-etwas-langfristig zu einer GeoP-Verlagerung inkl. Kaltluft von Kanada/Alaska gen Sibieren kommen wird. Das wird dann den Februar maßgeblich beeinflussen...

Den nasskalten Ussel in der KuFri und auch in der kommenden Woche nehme ich daher auf die leichte Schulter, der Optimismus ist weiterhin gerechtfertigt

Gruß

Danke an Score12 und Heinrich für eure Infos!
Scheint also, dass sich ganz oben die Lage stabilisiert und wir abwarten müssen, wie sich das nach unten auswirkt.
Bin mal gespannt!

GFS OP mit dem quasi Split hinten raus...

Danke, für eure Mühe, sehr lesenswert und wertvoll, besonders, da ich selbst aktuell keine Zeit für ausgedehnte Recherchen habe....

Gerne Toto,..

BTW Para zieht vor auf 17./18.

(10.01.2019, 10:26)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Da hatte Mona wieder einmal einen Treffer gelandet, denn sie hatte diesen 3. Wärmeschub nach dem erfolgten Major Warming für den 5. Januar vorhergesagt. Nun wirkt dieser Wärmeschub in der Stratosphäre und drückt nach und nach den Polarwirbel da oben in eine Wirbelteilung. Da oberhalb der 30 hpa-Höhe bereits Ostwind herrscht, von unten nun aber kaum noch vertikale Schwerewellen oberhalb von 30 hpa ankommen, dreht der Wind ganz oben allmählich wieder auf Westwind (01 hpa). Das bringt den gesamten vertikalen Polarwirbel in Unwucht und so erfolgt eine Polarwirbelteilung, die sich von oben nach unten fortpflanzt. Das geschieht aber nicht plötzlich, sondern dynamisch, also nach und nach. Bis der Teilungsprozess die 30 hpa erreicht haben wird, dürfte es noch 5 Tage dauern können. An dieser Stelle könnte auch der Zonalwind in 30 hpa negativ werden. Hier liegt offenbar ein wichtiger "Knackpunkt". Erfolgt die Zonalwindumkehr in 30 hpa nämlich, dann wird der Impuls der Wirbelteilung bis in die unterste Stratosphäre weitergegeben und müsste weitere 5 Tage später (20. Januar) die Tropopause erreichen.

Grüßt Euch!

Habe soeben die aktuellsten Grafiken von GFS und EC durchgeschaut, ob sich darin schon etwas findet, was ich oben im Zitat beschrieben hatte. Ich versuche mal einen Überblick, wenn etwas falsch war, bitte gleich sagen!
EC nun erstmals in 30 hpa mit einer Zonalwindumkehr auf Ostwind. Sie wird ab dem 19. Januar berechnet, ich zeige den nächsten Tag in der Vorausschau, also den 20. Januar:

[attachment=20898]

Man sieht hier auch, dass der Polarwirbel in zwei Wirbel geteilt ist. Das Teilen geschieht aber tatsächlich schon früher in 30 hpa, nämlich ab 15. Januar:

[attachment=20899]

und ein Stück weiter oben in 10 hpa ist es schon ein schöner Polarwirbelsplit am 15. Januar:

[attachment=20900]

Jetzt fehlt nur noch, dass die Wirbelteilung auch die untere Stratosphäre erreicht und siehe da, GFS rechnet heute diese Geschichte für den 20. Januar:
[attachment=20901]

Nette Wirbelteilung auch dort. Könnte alles passen. Könnte! Ist aber alles noch zeitlich weit weg und da wird man abwarten müssen und Tee trinken.
Apropos Tee trinken: @Toto ist "banned", habe ich gesehen. Kommt er wieder? Ich hoffe es!

Meinen Gruß!