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Normale Version: Diskussionen rund um den Polarwirbel 18/19
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Moin Score,

die sind nicht abgestorben. Ich denke das jetzt jeder darauf achtet was er schreibt....

By the way...das erste Bild unten wenn man runterscrollt...sieht so ein gesunder PW aus?

Bei dem dritten wo North steht, sehe ich drei Wirbel ist das korrekt?
Alpinist meinte ja das die Achse nicht so günstig liegen würde , sodass es für Winter in ganz Deutschland reicht.


Auch wenn die Zirkulation (Anströmung) sehr winterfreundlich aussieht, die advehierte Luft aus N-NW ist zum Teil modifizierte Warmluft, weil sie um das GB-Hoch herumgeführt und nicht zur Gänze blockiert wird (Warmfront Sa/So). Auch bei der im weiteren Verlauf der ersten Jännerdekade simulierten Ausdehnung des Hochs nach Skandinavien und damit verbundenen Drehung der Strömung auf NO werden die Temperaturen keine nachhaltige Schneedecke im Tiefland bewirken, weil die angezapften kontinentale Luft nicht schneetauglich fürs Tiefland ist (s.o.).


Der Impact des MW´s auf die Troposphäre ist meines Erachtens noch nicht ersichtlich bzw. von den Modellen noch nicht erfasst. Die Zonalwindumkehr dehnt sich behebig nach untern aus, aber der Jetsream der NH zeigt noch keine Reaktion. Falls man einen PW-Split sucht, andeutungsweise lässt sich einer im GKB reininterpretieren; allerdings würde die Achse von Alaska nach Ostsibirien verlaufen. Meines Erachtens für Winterwetter in ME keine gute Option.

Score12

(04.01.2019, 10:43)Sven Rindermann schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Moin Score,

die sind nicht abgestorben. Ich denke das jetzt jeder darauf achtet was er schreibt....

By the way...das erste Bild unten wenn man runterscrollt...sieht so ein gesunder PW aus?

Bei dem dritten wo North steht, sehe ich drei Wirbel ist das korrekt?
Alpinist meinte ja das die Achse nicht so günstig liegen würde , sodass es für Winter in ganz Deutschland reicht.


Auch wenn die Zirkulation (Anströmung) sehr winterfreundlich aussieht, die advehierte Luft aus N-NW ist zum Teil modifizierte Warmluft, weil sie um das GB-Hoch herumgeführt und nicht zur Gänze blockiert wird (Warmfront Sa/So). Auch bei der im weiteren Verlauf der ersten Jännerdekade simulierten Ausdehnung des Hochs nach Skandinavien und damit verbundenen Drehung der Strömung auf NO werden die Temperaturen keine nachhaltige Schneedecke im Tiefland bewirken, weil die angezapften kontinentale Luft nicht schneetauglich fürs Tiefland ist (s.o.).


Der Impact des MW´s auf die Troposphäre ist meines Erachtens noch nicht ersichtlich bzw. von den Modellen noch nicht erfasst. Die Zonalwindumkehr dehnt sich behebig nach untern aus, aber der Jetsream der NH zeigt noch keine Reaktion. Falls man einen PW-Split sucht, andeutungsweise lässt sich einer im GKB reininterpretieren; allerdings würde die Achse von Alaska nach Ostsibirien verlaufen. Meines Erachtens für Winterwetter in ME keine gute Option.

Ich denke, das Franz (alpinist) die Sache zu pessimistisch sieht.

Wie bereits gesagt, erfährt die Stratosphäre in den nächsten Tagen (um den 6.1.) ein weiteres Warming, und "in der Pipeline" steht ein weiteres um den 15./16./17. 

Als unmittelbares Schlüsselelement sehe ich das sehr wetterwirksame Sturm-Tiefdruckgebiet bei Island, welches sich binnen Wochenfrist gen ME aufmacht. Für moch ist das Teil unmittelbar mit dem mittelfristigen Winterverlauf verbunden, je nach Zugbahn... und die ist natürlich kaum vorhersagbar

[Bild: gfsnh-0-72.png?6]

Langfristig sehe ich uns allerdings weiterhin auf einem kalten Weg, der Hochwinter wird um Monatsmitte aufdrehen, und auch im Februar zeigen, was er kann.

Gruß
Score 12,
vom Blitz getroffen

Score12

Interessante mögliche Entwicklung des Polarwirbels in GFS00z und GFS06z (und für mich vollkomen im Bereich des möglichen, da GFS wohl eine Macht ist in der langfristigen Prognose des PW auf 10hpa, siehe meinen Beobachtungsthread von Dezember)

Aus diesem Szenario
[Bild: GFSOPNH06_0_41.png]

wird in 10 Tagen das


[Bild: GFSOPNH06_234_41.png]

Ok, was ist jetzt daran so besonders? Ganz einfach, der dominante Teil des PW-Fragments wird nicht der über Kanada sein, sondern der über Sibirien, was wohl für das weitere Wettergeschehen über dem europäischen-eurasischen Kontinent von markanter Natur sein dürfte. Und damit meine ich, das milde Wetterlagen wohl bis zum März eher Mangelware bleiben werden. Ich bin bei weitem kein Langfrist-Guru und halte nichts von irgendwelchen Regeln oder gar unsinnigen Jahres-Vergleichen oder Parallelen (jedes SSW/MW-Event ist einzigartig und nicht vergleichbar), aber Freunde, da kommt was, habt Geduld und lasst euch von Wiesengeschwätz nicht verunsichern...  Angel

Gruß
(04.01.2019, 11:16)Schneefräse schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hallo!

Auch ich als absoluter Laie hoffe mal, dass sich hier alle wieder beruhigen und dieses eigentlich sehr interessante Thema weiter diskutiert wird.

Ich würde mich freuen, wenn eben auch dem Laien so wie mir das noch ein wenig besser erklärt würde. Was kann so ein zweites Warming denn bedeuten?

Grüß Dich Schneefräse!

Gleichgesinnte sollten zusammenhalten. Ich bin nämlich auch noch ein Laie und benötige viel Hilfe, um die Zusammenhänge zu verstehen. Bei Deiner Frage aber kann ich antworten, da Mona mir das genau erklärt hatte. Ich versuche es mal:

Zum Monatsanfang waren die Kriterien für ein Major Warming erfüllt. Die plötzliche stratosphärische Erwärmung hat in nur zwei Wärmeschüben in der Höhe der 10 hpa zum einen die Kriterien temperaturtechnisch übersprungen, zum anderen aber auch erstmals eine Windumkehr von West- auf Ostwind verursacht. Diese Windumkehr auf Ostwind in 10 hpa hat zur Folge, dass alle weiteren vertikalen Schwerewellen (die immer aus der Tropsophäre, also von unten kommen) in den unterhalb von 10 hpa liegenden Schichten weitere Erwärmungen auslösen. Je stärker diese Erwärmung ist, umso früher wird auch dort eine Windumkehr auf Ostwind erfolgen. Warum ist das entscheidend? Bei bisherigem Westwind hat sich der Polarwirbel in ein relatives Gleichgewicht ausgerichtet. Ändert sich aber die Grundströmung auf Ostwind, dann kommt dieses Gleichgewicht durcheinander. Der Polarwirbel verschiebt sich oder teilt sich in zwei oder mehrere (?) Teilwirbel. Das geschieht oben in der Stratosphäre zuerst. In 01 hpa hatten wir das schon, nun ist die Teilung auch schon in 10 hpa zu sehen und noch etwas weiter darunter auch. Die Tendenz zum Polarwirbelsplit in den unteren Etagen der Stratosphäre geschieht aber nicht aus Zufall oder automatisch, weil es oben geschehen ist. Und da wird nun entscheidend, ob es eine weitere starke Erwärmung in der Stratosphäre gibt oder nicht. Kommt keine, wird der Polarwirbel in der unteren Etage der Stratosphäre meist deutlich verschoben (Deplacement sagen die Profis dazu) oder es gibt schwächere Ableger (Dipole sagt der Fachmann). Damit es bis in die unterste Etage und dann übergreifend auf die Troposphäre zu einer eindeutigen Wirbelteilung kommt (Polarwirbelsplit), muss sich die Erwärmung stetig weiter nach unten durcharbeiten können. Damit das aber geschehen kann, bedarf es dort in jener Höhe, wo schon Ostwind herrscht, die nach oben gerichteten Schwerewellen. Die werden an dem Ostwind reflektiert und lösen in den darunter liegenden Schichten dann die Erwärmung aus. Ist es warm genug geworden, dreht auch dort der Wind auf Ost. So geht es dann im Idealfall wie bei einer Spirale nach und nach bis ganz unten weiter. Kommt endlich die Erwärmung auch ganz unten in der Stratosphäre an (unten wäre 100 bis 150 hpa), dann wird der Polarwirbel in der Troposphäre von oben entscheidend gelenkt und es stellt sich ebenfalls ein Polarwirbelsplit ein. Und dort unten wird unser Wetter gemacht. Das ist jetzt vereinfacht dargestellt, da zwischendurch auch von oben nach unten Impulse ablaufen sollen, die das ganze beschleunigen. Für uns sollte das aber vielleicht schon genügen, um Verständnis in die Abläufe zu bekommen.

Daher ist also das nächste starke Warming möglichst bald so wichtig, weil es dafür sorgt, dass die Entwicklung der oberen Etagen sich bis in die untersten Etagen fortpflanzen könnte. Noch etwas Zeit dazugeben und dann kann der Braten in den Ofen.

Wenn etwas falsch war, bitte sofort monieren!
Meinen Gruß!
Hallo Heinrich!

Vielen Dank für deine Eräuterung! Hast mir schon ein wenig geholfen! Dann warten wir das Ganze mal ab!
Scheint ja interessant zu werden!

Gruß

Michael

Frosty Sam

@Schneefräse!
Bitte keine so generellen Äußerungen wie: "hier wird nur mehr im fachchinesisch geschrieben" oder so ähnlich!
Wenn was unklar ist - ganz konkret die Frage dazu stellen. Sollte ein Schreiber dabei sein, dem man - weil man
eben im "meteorologenlatein" noch nicht so fit ist - gar nicht versteht, dann ignoriert man eben diesen!

lg
Hallo liebe Winterwetterfreunde,

ich bin neu hier und noch ziemlicher Anfänger was das Thema Polarwirbel betrifft.
Ich hoffe hier viel lernen zu können um meinen Wetterhorizont erweitern zu können.

Selbstverständlich möchte ich auch etwas beitragen und hab hier mal ein paar Berechnungen und würde gerne eure Meinungen dazu wissen.

[Bild: GFSOPNH06_384_41.png]

Nach denn neusten GFS Berechnungen wäre der Polarwirbel gegen Ende des Monats genau zwischen Grossbrittanien und Skandinavien was ich sehr interessant finde.

[Bild: GFSOPEU06_384_1.png]

Demnach hätten wir es mit einem starken Polarlufteinschub zu tun.

[Bild: GFSOPEU06_384_34.png]

Dazu auch noch die Temperatur Abweichungen in 850 hPa Höhe laut GFS. Demnach wäre ein massiver Kältepol direkt über denn Alpen entstanden.
Wie man sehen kann würde die Kaltluft sehr weit vordringen sogar bis nach Afrika wenn ich das richtig sehe.
Auffällig ist auch das es über Russland zu warm sein soll, was für mich dafür sprechen würde das die Kälte von dort angezappft wird oder nicht?

Meine Frage hat das direkt etwas mit dem gerade erneuten Minor/Major Warming zu tun das gerade berechnet wird. Auf jeden Fall sehen die Karten schon mal vielverbrechend aus allerdings weiß ich nicht ob da dann auch Schnee dabei wäre oder ob es nur richtig kalt wird.

Score12

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The GFS analyzed the 10hPa zonal mean zonal wind at 60°N at -9.72m/s this morning. This is (preliminarily) the lowest value for January 4 in ERA interim records, beating the prior daily low value of -7.0m/s from 1985.

93

(grob übersetzt: niedrigster (vorläufig) gemessener Wert des Zonal-Winds in 10hpa für einen 4. Januar in der Aufzeichnungsgeschichte)
(04.01.2019, 11:03)Score12 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich denke, das Franz (alpinist) die Sache zu pessimistisch sieht.

Bitte mich nicht falsch verstehen. Meine Aussage bezog sich auf die erste Jännerdekade und der Glaskugelblick - das sind bei mir die ersten Tage der zweiten Jännerdekade - bezog sich auf den troposphärischen PW.

Gemeint habe ich in etwa eine PW-Struktur, wie sie über die GFS ENS gemittelt berechnet wurde und noch immer wird: 

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Die hat meines Erachtens nichts mit Tieflandwinter in ME zu tun. Der PW-Split, der hier andeutungsweise gezeigt wird, brächte Zonalisierung in die atlantische Frontalzone und damit für ME hohes Potential für zumindest zeitweises mildes Westwetter.

Mir ist natürlich klar, dass es immer wieder Einzelrechnungen für diesen Zeitraum mit Vollwinter gibt. 

Dass in der zweiten Jännerhälfte, sofern die Zonalwindumkehr ganz unten aufschlägt, die Karten neu gemischt werden, steht auch bei mir außer Zweifel.
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