18.02.2018, 20:04
Hi meine Lieben im Forum!
Jetzt beginnt der Winterspaß für die Wildlinge und das Drama für die Mildliebhaber. Leider kann das Wetter es nicht allen recht machen.
Nun steht es fest: wir hatten eine plötzliche Stratosphärenerwärmung, die im dritten Wärmeschub ein Major Warming ausgelöst hat (mehr dazu folgt im Forum Polarwirbel). Zudem hatten wir bereits einen stratosphärischen Polarwirbelsplit durch den SSW, der aber bisher von ganz oben nur bis in 30 hpa durchwirkte. Aktuell bewirkt dieser Polarwirbelsplit aus der Höhe der Stratosphäre einen Dipol in der unteren Stratosphäre. Und dieser wirkt in die Troposphäre. In 2 Tagen wird dieser Impuls seinen Höhepunkt entwickeln und nochmals in 70 bis 100 hpa einen (schwachen - was die Drucktiefe angeht) Polarwirbelsplit auslösen. Dieser wirkt dann direkt in die Troposphäre und wird unser Wetter nachhaltig verändern. Die Auswirkungen beschrieb ich bereits vor ein paar Tagen:
Nun könnte (oder sollte ich sagen "müsste") sich eine Phase anschließen, die man etwas verallgemeinernd auch "Arctic Outbreak" nennen könnte, wie es andere Wetterseiten schon gemacht haben. Da wir sibirische Luft schnuppern werden und weniger die arktische Kaltluft (die übrigens wärmer wäre), ist Schwabenlands "Russenpeitsche" eigentlich das bessere Synonym für das, was auf uns zurollen könnte, sollte, müsste. Doch egal wie wir es nennen wollen, es wird richtig kalt werden. Wenn sich eine geschlossene Schneedecke über Deutschland legen würde, dann wird es sogar extrem kalt. Vielleicht sollten wir uns das nicht unbedingt wünschen, denn nicht jeder Mensch in Europa hat eine wärmende Behausung und die richtige Kleidung für solche Temperaturen. Nur mal angemerkt, da in der Euphorie solche Gedanken schnell abhanden kommen können...
Wie dem auch sei. Wir haben etwas Vorwarnzeit, auch wenn es dann sehr schnell geht. Bitte macht mir die Freude und stellt die Modellberechnungen gern hier in diesen Thread. Ich finde - egoistisch wie ich bin - dass ich mir das mit meiner letzten Langfristvorhersage im Forum irgendwie verdient habe. Ich hoffe doch, dass ich bis zu meinem Abflug am 09.03. von dieser seltenen Wetterlage noch einen schönen Schwups miterleben werde. Danke Euch schon mal, jetzt kommt das Finale!
Lieben Gruß in die Runde!
Jetzt beginnt der Winterspaß für die Wildlinge und das Drama für die Mildliebhaber. Leider kann das Wetter es nicht allen recht machen.
Nun steht es fest: wir hatten eine plötzliche Stratosphärenerwärmung, die im dritten Wärmeschub ein Major Warming ausgelöst hat (mehr dazu folgt im Forum Polarwirbel). Zudem hatten wir bereits einen stratosphärischen Polarwirbelsplit durch den SSW, der aber bisher von ganz oben nur bis in 30 hpa durchwirkte. Aktuell bewirkt dieser Polarwirbelsplit aus der Höhe der Stratosphäre einen Dipol in der unteren Stratosphäre. Und dieser wirkt in die Troposphäre. In 2 Tagen wird dieser Impuls seinen Höhepunkt entwickeln und nochmals in 70 bis 100 hpa einen (schwachen - was die Drucktiefe angeht) Polarwirbelsplit auslösen. Dieser wirkt dann direkt in die Troposphäre und wird unser Wetter nachhaltig verändern. Die Auswirkungen beschrieb ich bereits vor ein paar Tagen:
(13.02.2018, 16:46)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Was würde das für unser Wetter bedeuten können? Meine Einschätzung dazu:
Die Lage der beiden Wirbelkerne wäre zum 23./24. Februar gleichzusetzen mit einer günstigen Ausgangskonstellation, um die troposphärischen Kaltluftmassen aus dem asiatischen Kontinent massiv Richtung Europa zu lenken. Die troposphärischen Großwetterlagen werden sich entsprechend umstellen und hier spielt dann auch die Zonalwindänderung maßgebend mit, was bedeutet, dass die Westwindzirkulation mindestens sehr stark abnimmt oder sogar zusammenbricht und sich auch in der Troposphäre für unseren Bereich eine kontinentale Ost-West-Zirkulation einstellen wird. Dies fördert den Aufbau von Hochdruck über Skandinavien bis Europa. Die genaue Lage des kräftigen Hochdruckgebietes bleibt abzuwarten. Im Ergebnis wird ziemlich sicher sehr kalte Höhenluft nach Europa geführt, die fast ebenso sicher bis nach Nordafrika gelangen wird. Über dem Mittelmeer sollte sich dadurch ausdauernder Tiefdruck aufbauen können, der das Umland mit entsprechenden Niederschlägen versorgen würde.
Für uns in Deutschland deutet sich jedenfalls (wenn das o.g. Szenario eintrifft) eine winterliche Zeit an, die länger anhalten kann- wir sollten (zunächst?) 10-14 Tage einplanen. Kontinentalluft ist gewöhnlich trocken, so dass bei Anströmung aus NO bis O kaum mit größeren Schneemengen zu rechnen ist. Schneefalloptionen bestehen aber, wenn bei zwischenzeitlichen N bis NW Anströmungen feuchtere Luftmassen aus dem Nordpolarmeer zu uns geführt werden. Auch aus der Ostsee sind Lake-Effekte nicht unwahrscheinlich, die bekanntermaßen bei günstigen Bedingungen regional durchaus höhere Schneedecken aufbauen können. Ferner ergeben sich Optionen für kräftigen Schneefall aus dem Mittelmeertief. Vom Atlantik sind keine Tiefdruckgebiete für unser Gebiet zu erwarten, auch wenn eine kleine Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich mit sehr, sehr südlicher Zugbahn über den Atlantik auch noch ein Tiefdruckgebiet verirren könnte. Es würde bestenfalls den Mittelmeerraum tangieren können, wenn es nicht zuvor wieder auf den Atlantik zurückgetrieben werden wird, da sich die Zirkulation zunehmend umstellen wird.
Temperaturtechnisch wird bis zum Ende der 2. Dekade in Deutschland in etwa das langjährige Mittel ergeben, gegenüber 61-90 vielleicht eher noch leicht im Plus. Bis zum Monatsende wird sich aber ziemlich sicher doch noch eine negative Temperaturanomalie aufbauen können für den Gesamtfebruar. Deutlich negative Temperaturabweichungen sind dann aber für die erste Dekade im März zu erwarten. Wie stark die negative Abweichung sein wird, hängt maßgeblich auch davon ab, ob sich großflächig noch eine geschlossene Schneedecke aufbauen und erhalten kann. Wenn ja, dann sind auch sehr starke negative Abweichungen möglich, wenn nicht, wird es überschaubar....
Nun könnte (oder sollte ich sagen "müsste") sich eine Phase anschließen, die man etwas verallgemeinernd auch "Arctic Outbreak" nennen könnte, wie es andere Wetterseiten schon gemacht haben. Da wir sibirische Luft schnuppern werden und weniger die arktische Kaltluft (die übrigens wärmer wäre), ist Schwabenlands "Russenpeitsche" eigentlich das bessere Synonym für das, was auf uns zurollen könnte, sollte, müsste. Doch egal wie wir es nennen wollen, es wird richtig kalt werden. Wenn sich eine geschlossene Schneedecke über Deutschland legen würde, dann wird es sogar extrem kalt. Vielleicht sollten wir uns das nicht unbedingt wünschen, denn nicht jeder Mensch in Europa hat eine wärmende Behausung und die richtige Kleidung für solche Temperaturen. Nur mal angemerkt, da in der Euphorie solche Gedanken schnell abhanden kommen können...
Wie dem auch sei. Wir haben etwas Vorwarnzeit, auch wenn es dann sehr schnell geht. Bitte macht mir die Freude und stellt die Modellberechnungen gern hier in diesen Thread. Ich finde - egoistisch wie ich bin - dass ich mir das mit meiner letzten Langfristvorhersage im Forum irgendwie verdient habe. Ich hoffe doch, dass ich bis zu meinem Abflug am 09.03. von dieser seltenen Wetterlage noch einen schönen Schwups miterleben werde. Danke Euch schon mal, jetzt kommt das Finale!
Lieben Gruß in die Runde!