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Normale Version: Wie wird er denn nun...der Winter 21/22
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Toto81

Guten Morgen, liebe Wetterrunde...
nach einem Sommer, der für Wetterenthusiasten zumindest hier im Westen nichts zustande gebracht hat (das Hochwasser war einfach fürchterlich und gute Gewitter waren hier Mangelware), wird es Zeit, sich über die Jahreszeit Gedanken zu machen, die in den Wetterforen für die meisten Kontroversen sorgt. Kurz und knapp: wie wird der kommende Winter denn nun?
Bevor ich mal versuche, ein paar Dinge hier zusammenzutragen, noch eine kleine Bitte (aus alter WZforum-Gewohnheit): ich bitte um eine ergebnisoffene, faire und freundliche Diskussion....Wetter lässt sich nicht herbeireden, auch nicht, wenn man es vehement versucht. Ansonsten soll diese Diskussion in alle Richtungen offen sein Smile

Fangen wir mal an:

Wir haben den 03.10.21, die aktuelle GWL auf der NH gestaltet sich wie folgt:

[attachment=38003]
[attachment=38004]
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Ohne jetzt jedes Detail akribisch zu beschreiben, fällt im europäischen Bereich besonders die Austrogung in Richtung GB/ iberische Halbinsel auf. Gleichzeitig erstreckt sich hoher Druck von Westrussland in Richtung Polargebiet und von Nordostkanada bis nach Grönland. Entsprechend haben wir im Bereich Nordostkanada/ Westgrönland eine große warme Anomalie und im Bereich des Ostatlantik eine leichte kalte. Gleichzeitig springt die massive Kaltanomalie auf der Hochrückseite über Sibirien ins Auge.

Ich erachte es jetzt hier für sinnvoll, sich erst einmal nur auf die Anomalien zu konzentrieren, die im großen und ganzen tatsächlich zum jetzigen Zeitpunkt (es ist viel Bewegung in den Druckgebilden) eher Raum für Spekulation über die sich in Richtung Winter einspielende GWL auf der NH lassen, als der Bodendruck, auch wenn beides natürlich verbunden ist und es sich nur um Momentaufnahmen handelt.

Entsprechend der Prognose von EZ bleibt hier vor allem eines im Augen:
[attachment=38007]
[attachment=38006]

Es bleibt über dem Osten Nordamerikas bis Grönland deutlich zu mild, von Sibirien über Osteuropa (Phasenweise bis Mitteleuropa) und Südosteuropa zu kalt.
Dies ist ein Bild, dass durchaus die Richtung für die Entwicklung der Winter-GWL beeinflussen könnte, denn insbesondere der ostkanadische und grönländische Bereich können bei entsprechender Kaltluftansammlung dort für einen atlantisch geprägten Winter hier sorgen. Dies ist so derzeit nicht zu sehen. Gleichzeitig ist die Kaltluftanomalie über Sibirien (Kaltluftbildung, Auskühlung) und besonders über Südosteuropa (Stichwort "Suppenhochverhinderung") als gutes Signal zu deuten.

Natürlich ist das erst einmal nur eine Momentaufnahme, aber diese aktuelle Situation ist ein erstes Zeichen, dass die Mildwinterserie möglicherweise endlich mal beendet werden könnte.

Hierzu passend noch die rückblickende Betrachtung: 

Ich denke, dass ähnlich zu 2013 das ssw im vergangenen Winter zu einem großen Bruch in der Wetterküche geführt hat. Die Folge war nach dem Arktiswintereinbruch im Februar und dem Vorfrühling Ende Februar, ein in der Summe zu kaltes Frühjahr (gegen 61-90!!!) und ein Sommer, der zwar mit +1,61 K gegen 61-90 zu warm war, aber lange nicht an die vergangenen Sommer heranreichte, insbesondere, wenn man die Qualität des Sommerwetters betrachtet. Der September war dann zwar deutlich zu mild, aber die kritische 2 K-Grenze (61-90) wurde knapp verpasst. Auffällig, dass die ersten drei Jahresquartale deutlich nasser waren, als in den Vorjahren. Unterm Strich sehe ich hier tatsächlich den lange erwarteten Bruch im Wetter und ein Bruch im Mildbollwerk (im Rahmen der Klimaerwärmung zu betrachten) .

Dies könnte durchaus auf die geringe Sonnenaktivität zurückzuführen sein. Das Minimum lag im Bereich 2019/2020 und unter Berücksichtigung einer Verzögerungswirkung könnte dies durchaus den Bruch verursacht haben.

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Aktuell befindet sich die Sonnenaktivität wieder im Anstieg , aber auf niedrigem Niveau. Der gesamte SC 25 würde den Prognosen nach eher deutlich unterdurchschnittlich verlaufen.

Ob und wie sich das langfristig auswirkt, bleibt abzuwarten. Haben wir nun nach 5 hoffnungsvollen Winter um das Minimum des SC 23 herum (09-13) doch seit Winter 14 eine beispiellose Mildwinterserie, die nur punktuell mal unterbrochen wurde (Abweichung unterhalb der +1K gegen 61-90). Inwieweit hier Wechselwirkungen wie EL Nino, AMOC und PDO den Ausschlag gaben, oder ob der Einfluss der Sonnenaktivität eher gering ist, bleibt abzuwarten. Dies soll hier aber auch nicht Thema sein und in der Wissenschaft (klimawandelbeeinflusste Meinungen BEIDER SEITEN mal ausgefiltert) ist das nach wie vor nicht abschließend erforscht. An dieser Stelle kann man als Winterfreund etwas Hoffnung haben, aber ansonsten muss man abwarten.

Ein weiterer Faktor ist die Entwicklung im Pazifik bzgl. EL Nino/ La Nina:
[attachment=38008]

Aktuell sind die Bedingungen neutral. Ohne jetzt eine direkte Quelle parat zu haben, meine ich im Kopf zu haben, dass für den Winter eher wieder eine La Nina zu erwarten wäre. Dies würde eher für einen kälteren Winter sprechen.

Abschließend sei hier noch die aktuelle Vulkanaktivität auf La Palma zu nennen. Ich bin da aktuell nicht so im Thema, inwieweit relevante Größen für eine Klimabeeinflussung erreicht sind, aber im Grundsatz sollte man dies auf jeden Fall im Auge behalten.

Eine konkrete Prognose möchte ich an dieser Stelle noch nicht abgeben, da ich zu denen gehöre, die tendenziell, auf Grund persönlicher Vorlieben, immer eher zum Kaltwinter tendieren. Vielleicht sind auch deswegen die genannten Punkte von mir eher als Indikatoren für einen kälteren Winter ausgelegt worden. Es braucht hier also weitere Meinungen.... Smiley48
(03.10.2021, 09:27)Toto81 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ohne jetzt eine direkte Quelle parat zu haben, meine ich im Kopf zu haben, dass für den Winter eher wieder eine La Nina zu erwarten wäre. Dies würde eher für einen kälteren Winter sprechen.

Hi, bitteschön:

[attachment=38016]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Entscheidend sind die Punkte über DJF (December - February). Neutrale Bedingungen bis leichte la-nina-Verhältnisse. Zu WO-Forums-Zeiten habe ich beides gehört: La nina begünstigt Westlagen, el nino begünstigt warme globale Temperaturen, insbesondere auf der Nordhalbkugel wegen der größeren Landfläche. Na dann... mild gewinnt immer. Big Grin

Meine Meinung dazu ist folgende: Wir haben es ja aufgrund der Klimaerwärmung mit einer zunehmenden Hochdrucktendenz zu tun:

[Bild: attachment.php?aid=37976]

Quelle der Grafiken Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. animiert mit Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Vielleicht war es früher wirklich so, dass unter el-nino-Verhältnissen die Strömung eher meridionalisiert wurde, was zu häufigeren Ausbrüchen polarer Kaltluft führte. Jetzt meridionalisiert aber die Klimaerwärmung die GWL und bei la nina sind die globalen Temperaturen niedriger als bei el nino. Also ich tendiere auch in die Richtung la nina besser.

LG

Toto81

El Nino steht hier zumindest mit den Fakten aus dem Kopf heraus eher für sehr milde Winter….hier heben sich besonders die El Ninos von 1998 und 2015 hervor…in beiden Fällen sehr starke El Ninos und in beiden Fällen ließen kältere Winter sehr lange auf sich warten….dagegen steht La Nina von 2010 und mit Abstrichen La Nina vom letzten Winter (der beste Winterabschnitt hier seit 2013 folgte) ….bleibt zu hoffen, dass sich das bestätigt…. 97
Mahlzeit!


Zitat:Zitat ... Abschließend sei hier noch die aktuelle Vulkanaktivität auf La Palma zu nennen. Ich bin da aktuell nicht so im Thema, inwieweit relevante Größen für eine Klimabeeinflussung erreicht sind, aber im Grundsatz sollte man dies auf jeden Fall im Auge behalten.


Mmmm ... ich vermute wenn es so bleibt, ist es nicht wirklich relevant. Ich würde sagen, globaler ist es aktuell wohl eher ein Rülpser mit Blick auf Einfluss Klima - Winter usw.. Ich denk da braucht es andere Kaliber. Da haben wohl eher sogar die extremen Brände wie z.B. Sibirien größere Einflüsse ...


Grüße in die Runde

Toto81

Ich bin da aktuell aus Zeitgründen nicht so im Bilde, allerdings weiß ich, dass der isländische Ausbruch 2010 durchaus Einfluss hatte. Es müsste ja nur regional Einfluss haben…kühlerer Azoren und Kanaren und schon hätten wir da Tiefdruck und gute Chancen auf eine negative NAO….
(03.10.2021, 12:52)Toto81 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich bin da aktuell aus Zeitgründen nicht so im Bilde, allerdings weiß ich, dass der isländische Ausbruch 2010 durchaus Einfluss hatte. Es müsste ja nur regional Einfluss haben…kühlerer Azoren und Kanaren und schon hätten wir da Tiefdruck und gute Chancen auf eine negative NAO….


Mmmm ... kann durchaus irren, aber da war im Vergleich bis aktuell Island 2010 noch eine ganz andere Nummer. Ich denk da muss man abwarten was der aktuelle Ausbruch noch im evtl steigernden Petto hat. Aber so wie der aktuell -global gesehen- "blubbert", meiner Meinung nach noch kein wirklicher Einfluss. Da habe ich heuer -wie auch die letzten Jahre- schon gaaaaaaanz andere """Wolken""" und eine eventuelle Beeinflussung um den Globus schippern sehen ...

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Muss jetzt leider in den Dienst.



Grüße

Toto81

Ja, wie gesagt….bin da nicht ganz im Thema, wie intensiv der aktuelle Ausbruch ist. Wichtig dabei aber, so habe ich mal gehört, ist vor allem die Höhe der aufgeschleuderten Partikel. Diese müssen eine gewisse Höhe erreichen, um auf das Klima im größeren zu wirken….daher hätten Feuer am Boden z.B. wenn, dann nur lokal begrenzte Wirkung und auch nur kurzfristig…..
Ich gehe von einem zu milden Winter aus, weil der September leider zu warm war oft folgte dann mindestens zu 90 % ein Winter im Plus.

Toto81

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Habe es selbst nur überflogen, aber hier wird wohl das ganze beleuchtet…..

Ich hoffe dies ist keine unseriöse Quelle…habe nur schnell mal gegoogelt….

Toto81

(03.10.2021, 13:27)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich gehe von einem zu milden Winter aus, weil der September leider zu warm war oft folgte dann mindestens zu 90 % ein Winter im Plus.

Ob du das mal genauer auswerten könntest? Die Tendenz ist ja bekannt, allerdings ist in diesem Zusammenhang ja auch noch die 2 K-Grenze maßgeblich, da es nach einem +2K-September (61-90) noch nie einen kalten Winter gab. Mir stellst sich gerade die Frage, wie es sich mit Septembern unterhalb der 2 K verhält…..unterm Strich sind die Winter hier ja eh überwiegend mild. Daher wäre hier noch zu betrachten, inwieweit die Wahrscheinlichkeit durch einen milden September noch gesteigert wird….leider kosten so statistische Auswertungen immer viel Zeit…
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