27.11.2021, 16:48
Tach!
Der Wettergucker ist nach mächtiger Grippe wieder in Lohn und Brot, also etwas weniger Zeit, da gleich wieder voll dabei.
Somit an der Stelle nur kurz ...
Alter Falter, was uns da eigentlich recht kontsant von den Haupt-nehmen-wir-her Modellen aufgetischt wird, schießt ja teilweise den Endnovermber -und Dezemberwettervogel ab. Denkste gerade noch Augen rollend "ach GFS wieder!" schieppert ECMWF gleich noch einen drauf. Und was alleine danach -natürlich spekulativ- für fast schon unglaubliche Dezemberdinge möglich wären ... alleine der Dezember könnte ein wirklich und wahrhaftig irrer Geselle werden. Mal als ein Beispiel ... schaffen wir es irgendwie aus den nächsten rund 10Tagen mit Schneedecke raus -und ich denke trotz zwischenzeitlichen Tauwetter stehen die Chancen gut resp. werden viele mittelgebirgige Lagen das schon schaffen und Letztere reichen auch- -> schiebt sich da irgendwie Hochdruck drüber und wir schaffen klare Nächte ... da startet am Boden sofort eine absolut irre Kälteproduktion. Da könnten dann einige Regionen ein regelrechtes zwischenzeitliches Dezemberkältehalleluja ausrufen. Wie gesagt, dass was aktuell läuft und weiter abläuft ... das könnte ein ganz irrer Monat werden. Und somit ... ich halte meine Saison 21/22 Hoffnungen weiterhin weit oben obwohl angesichts eines polarwirbelnden Gesellen hier und da vom zwischenzeitlichen Hoffnungsabgesang zu lesen ist.
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 27.11.2021 um 10.30 UTC
Sehr wechselhaft, zeitweise stürmisch und nass-kalt. Bergland winterlich.
__________________________________________________________
Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 04.12.2021
Der Polarwirbel in der Stratosphäre konnte sich im Verlauf der letzten Wochen
immer weiter aufbauen dank fehlender destruktiv interferierender Impulsflüsse,
sodass er aktuell und in absehbarer Zukunft im oberen Terzil dessen liegt, was
bisher zu dieser Jahreszeit beobachtet wurde. Dennoch nehmen nun während dieser
Mittelfrist die meridionalen und vertikalen Impulsflüsse zu (besonders vor
Island, weniger ausgeprägt entlang des Mittelsibirische Berglands, über Japan
und entlang der Aleuten), sodass die Intensität des Wirbels etwas in Richtung
Median gebracht wird. Dies geht einher mit einer Zunahme der Wellenzahl auf k=4.
Grundsätzlich ist diese Entwicklung nicht uninteressant, denn die bisher im
troposphärischen Polarwirbel gesammelte Kaltluft (z.B. aktuell über die Arktis
gemittelt mit einer Anomalie von -1.2 Kelvin bei der Temperatur in der unteren
Grenzschicht) kann nun im Zuge dieser Verwellungen regional weit nach Süden
vorstoßen. Die Schneeverteilung entlang und nördlich des Polarkreises ist mit
Blick auf die Flächenausdehnung leicht überdurchschnittlich, aber nicht so, wenn
man auf die Mengen bzw. Schneehöhen schaut. Dennoch stützt auch dieser Faktor
die Kaltluftproduktion.
Ausgelöst durch die nun zunehmende Wellflussaktivität findet in der Stratosphäre
kurzzeitig ein kleines "displacement" statt, bevor sich in der Folge laut
aktueller Vorhersagen der Polarwirbel zentriert über dem Nordpol wieder
ungestört aufbauen kann.
Der Polarwirbel in der oberen Troposphäre hingegen verlagert seinen Schwerpunkt
von der Barentssee bzw. Karasee in Richtung Laptewsee und spaltet sich
vorübergehend in einen zweiten Ast mit Zentrum über dem kanadisch-arktischen
Archipel auf, bevor auch hier wieder eine Fokussierung über dem Nordpol
einsetzt. Die Zeit bis zur Bildung des zweiten Schwerpunkts über Kanada (bis
Anfang/Mitte Dezember) ist der Zeitraum, wo für uns noch Winterwetter
herausspringen kann, bevor aus der Sicht des heutigen Vorhersagers die
Vorzeichen immer schlechter werden.
Entsprechend sieht die Vorhersage bei der AO aus, die mit einer eng gebündelten
Memberschar in den deutlichen Plusbereich springt - mit einer ähnlichen
Entwicklung innerhalb der NAO. Etwas gegenläufig zu dieser Entwicklung (wo man
u.U. gar eine Westwindautobahn über dem Nordatlantik erwarten würde) verhalten
sich die planetaren Wellen, deren großen Amplituden nahezu ortsfest verharren -
besonders die über Europa. Dank dieses Umstandes, der vorhandenen Kälte in
Skandinavien und der Option einer allmählichen Rückseite der Welle eröffnet in
der erweiterten Mittelfrist dann ein Fenster für vorübergehende richtige
Winterkälte. Mal abwarten, ob es reicht. https://www.dwd.de/
Warten wir es ab und sind gespannt ...
Grüße
Der Wettergucker ist nach mächtiger Grippe wieder in Lohn und Brot, also etwas weniger Zeit, da gleich wieder voll dabei.
Somit an der Stelle nur kurz ...
Alter Falter, was uns da eigentlich recht kontsant von den Haupt-nehmen-wir-her Modellen aufgetischt wird, schießt ja teilweise den Endnovermber -und Dezemberwettervogel ab. Denkste gerade noch Augen rollend "ach GFS wieder!" schieppert ECMWF gleich noch einen drauf. Und was alleine danach -natürlich spekulativ- für fast schon unglaubliche Dezemberdinge möglich wären ... alleine der Dezember könnte ein wirklich und wahrhaftig irrer Geselle werden. Mal als ein Beispiel ... schaffen wir es irgendwie aus den nächsten rund 10Tagen mit Schneedecke raus -und ich denke trotz zwischenzeitlichen Tauwetter stehen die Chancen gut resp. werden viele mittelgebirgige Lagen das schon schaffen und Letztere reichen auch- -> schiebt sich da irgendwie Hochdruck drüber und wir schaffen klare Nächte ... da startet am Boden sofort eine absolut irre Kälteproduktion. Da könnten dann einige Regionen ein regelrechtes zwischenzeitliches Dezemberkältehalleluja ausrufen. Wie gesagt, dass was aktuell läuft und weiter abläuft ... das könnte ein ganz irrer Monat werden. Und somit ... ich halte meine Saison 21/22 Hoffnungen weiterhin weit oben obwohl angesichts eines polarwirbelnden Gesellen hier und da vom zwischenzeitlichen Hoffnungsabgesang zu lesen ist.
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 27.11.2021 um 10.30 UTC
Sehr wechselhaft, zeitweise stürmisch und nass-kalt. Bergland winterlich.
__________________________________________________________
Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 04.12.2021
Der Polarwirbel in der Stratosphäre konnte sich im Verlauf der letzten Wochen
immer weiter aufbauen dank fehlender destruktiv interferierender Impulsflüsse,
sodass er aktuell und in absehbarer Zukunft im oberen Terzil dessen liegt, was
bisher zu dieser Jahreszeit beobachtet wurde. Dennoch nehmen nun während dieser
Mittelfrist die meridionalen und vertikalen Impulsflüsse zu (besonders vor
Island, weniger ausgeprägt entlang des Mittelsibirische Berglands, über Japan
und entlang der Aleuten), sodass die Intensität des Wirbels etwas in Richtung
Median gebracht wird. Dies geht einher mit einer Zunahme der Wellenzahl auf k=4.
Grundsätzlich ist diese Entwicklung nicht uninteressant, denn die bisher im
troposphärischen Polarwirbel gesammelte Kaltluft (z.B. aktuell über die Arktis
gemittelt mit einer Anomalie von -1.2 Kelvin bei der Temperatur in der unteren
Grenzschicht) kann nun im Zuge dieser Verwellungen regional weit nach Süden
vorstoßen. Die Schneeverteilung entlang und nördlich des Polarkreises ist mit
Blick auf die Flächenausdehnung leicht überdurchschnittlich, aber nicht so, wenn
man auf die Mengen bzw. Schneehöhen schaut. Dennoch stützt auch dieser Faktor
die Kaltluftproduktion.
Ausgelöst durch die nun zunehmende Wellflussaktivität findet in der Stratosphäre
kurzzeitig ein kleines "displacement" statt, bevor sich in der Folge laut
aktueller Vorhersagen der Polarwirbel zentriert über dem Nordpol wieder
ungestört aufbauen kann.
Der Polarwirbel in der oberen Troposphäre hingegen verlagert seinen Schwerpunkt
von der Barentssee bzw. Karasee in Richtung Laptewsee und spaltet sich
vorübergehend in einen zweiten Ast mit Zentrum über dem kanadisch-arktischen
Archipel auf, bevor auch hier wieder eine Fokussierung über dem Nordpol
einsetzt. Die Zeit bis zur Bildung des zweiten Schwerpunkts über Kanada (bis
Anfang/Mitte Dezember) ist der Zeitraum, wo für uns noch Winterwetter
herausspringen kann, bevor aus der Sicht des heutigen Vorhersagers die
Vorzeichen immer schlechter werden.
Entsprechend sieht die Vorhersage bei der AO aus, die mit einer eng gebündelten
Memberschar in den deutlichen Plusbereich springt - mit einer ähnlichen
Entwicklung innerhalb der NAO. Etwas gegenläufig zu dieser Entwicklung (wo man
u.U. gar eine Westwindautobahn über dem Nordatlantik erwarten würde) verhalten
sich die planetaren Wellen, deren großen Amplituden nahezu ortsfest verharren -
besonders die über Europa. Dank dieses Umstandes, der vorhandenen Kälte in
Skandinavien und der Option einer allmählichen Rückseite der Welle eröffnet in
der erweiterten Mittelfrist dann ein Fenster für vorübergehende richtige
Winterkälte. Mal abwarten, ob es reicht. https://www.dwd.de/
Warten wir es ab und sind gespannt ...
Grüße