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Normale Version: Diskussionen rund um den Polarwirbel 2020/21
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Grüßt Euch!

Noch so eine Auswirkung durch die stratosphärische Entwicklung zeigt sich. Die Temperaturanomalie der gesamten Nordhalbkugel erfährt einen regelrechten Absturz, heißt, die Temperaturen auf den Kontinenten fallen. Das kommt ja nicht von ungefähr, hat also seine Gründe. Hier die heutige Berechnung von GFS/Haustein bis zum 28. Januar 2021:

[attachment=33692]

Trotz Wärmebias von GFS wird es einen markanten Temperatursturz geben. Vielleicht halten wir hier mal nach, wie es dann wirklich kam...

Anderes Thema, aber passt im Kontext dazu:

seit einigen Wochen habe ich schon angesprochen, dass in diesem Jahr die Meerenge zwischen Grönland und Island sich durch das Meereis schließen könnte, wenn es zu dem Displacement kommt. Wie es der Eisteufel will, scheint das nun ab 23./24. Januar der Fall zu sein, wenn die Berechnungen vom DMI stimmen. Das könnte ein ganz besonderes Ereignis werden, was es seit den 60er Jahren nicht mehr gegeben hat - und es könnte mehrere Tage andauern! Hier die Berechnung von heute für den 25. Januar 2021, also in 4 Tagen:

[attachment=33693]

Ich habe die Grafik "Eisbrücke" getauft. Allerdings würde ich bei dem dünnen Eis keinen Versuch unternehmen, die Brücke zu betreten. Viel interessanter wird es sein, zu beobachten, ob es zu einem Eisstau kommen wird, denn die Eisdrift aus der Framestraße wäre damit blockiert. Es lohnt sich also,diese Geschichte weiter zu beobachten. Wer es selbst möchte, kann sich hier durchklicken: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Noch ein Übrigens nachgereicht: der Para von GFS bleibt bei der ersten Kältewelle um den 4. Februar.

Meinen Gruß!
Guten morgen,

@ Heinrich ja der Para hält nach einem kurzen "Durchhänger" im gestrigen 00z wieder am Skandihoch-Szenario fest. Aber es ist halt super weit weg, das muss man ehrlicherweise dazu sagen.

Was heute (positiv?) zu vermelden ist (aus Sicht der Winterfreunde), ist der wichtige MJO-Index, der gemäß GFS sehr weit in Phase 6/7 geht, und dabei auch Unterstützung von EZMWF bekommt.

[Bild: NCPE_phase_21m_full.gif]  [Bild: ECMF_phase_51m_full.gif]

Nun ist es natürlich noch entscheidend, welche Phase genau zum Tragen kommt, 6 oder 7. Und das scheint derzeit die Krux zu sein, mit der die Modelle ihre Probleme haben, wo setzen sie an? In den deterministischen Wettermodellen (Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.) werden ja die Parameter als Startvorgabe festgelegt. Nun kann es sein, das Modell A mit einer Phase 6 startet, Modell B mit einer 7, Modell C mit einer 4 usw.

Man erkennt ja in den obigen MJO-Index, das es eine ganze Zeit recht stabil gebündelt war, sich aber jetzt einer deutlicher Spread ausgebildet hat in der Tendenz, eher Phase 7 zu präferieren. Wohlgemerkt das es ein Forecast ist. Dazu kommt on Top noch La Nina, die wohl doch etwas in die Suppe spucken muss:

RMM forecasts are often influenced by the low frequency La Niña signal, which can result in them incorrectly predicting strong MJO events.
• This has been the case during the past several weeks and will remain a concern throughout the duration of the La Niña event, which means we are likely to have reduced confidence in MJO forecasts during this time.


ACHTUNG PDF! Also wer nicht unbedingt interessiert ist, NICHT ANKLICKEN!

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

ACHTUNG PDF! Also wer nicht unbedingt interessiert ist, NICHT ANKLICKEN!

Also trotz eigentlich positiver MJO-Signale ist immer noch kein Verlass auf längerfristige Vorhersagen. Ob nun EZMWF das gleiche Problem hat, das weiß ich nicht. Man erkent aber in dem EZWMF Output eine gewisse Zurückhaltung, also eher verhaltene Signale mit deutlich weniger Ausreißern. Aber auch hier ein gewisser Überhang zu Pahse 7.

Was die jeweilige Phase dann nun wirklich bedeutet, erkennt man an diesen Charts.

[Bild: 794873758_MJONinaPh6Jan.png.393a55ee4c1d...43c44d.png]

[Bild: 1435905649_MJONinaPh7Jan.png.9e34a1fff32...441e3f.png]

Schönen Tag
Danke Euch allen. Auch für nicht Wetterexperten immer wieder eine interessante Ausführung. Danke für die Mühe.

Ich glaube man fragt das nicht zum ersten mal,aber trotzdem. Bei einem intakten , starken Polarwirbel ist es unmöglich in Mitteleuropa Winter zu bekommen?War der Wirbel früher bei uns immer gestört?
(21.01.2021, 10:29)Imhasch schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Danke Euch allen. Auch für nicht Wetterexperten immer wieder eine interessante Ausführung. Danke für die Mühe.

Ich glaube man fragt das nicht zum ersten mal,aber trotzdem. Bei einem intakten , starken Polarwirbel ist es unmöglich in Mitteleuropa Winter zu bekommen?War der Wirbel früher bei uns immer gestört?

Gute Frage! Aber da müssen die Klimastatistiker dran, wie es früher so war und welche Rolle der PW gespielt hat.

Generell ist zu sagen, das wir halt gewisse Standard-Strukturen brauchen ob des aktiven Atlantiks. Ein mäanderder trop. PW ist natürlich sehr hilfreich. Weiterhin zählen ein relativ kalter Kontinent im Osten, eine relativ kalte Nordsee und natürlich die passende Grundströmung, idealerweise aus Nord und Nord-Ost dazu. Reine Ostströmung ist zwar sehr kalt, aber auch furztrocken.

Gruß
tG.
Imhasch schrieb:Danke Euch allen. Auch für nicht Wetterexperten immer wieder eine interessante Ausführung. Danke für die Mühe.

Ich glaube man fragt das nicht zum ersten mal,aber trotzdem. Bei einem intakten , starken Polarwirbel ist es unmöglich in Mitteleuropa Winter zu bekommen?War der Wirbel früher bei uns immer gestört?

Grüß Dich Imhasch!

Nein so ist es nicht. Auch bei einem starken (gesunden) Polarwirbel gibt es bei uns immer die Chance auf Winterwetter. Hier hängt es dann von den Großwetterlagen ab. Man kann es sich so vorstellen: bei starkem Polarwirbel wird die Kälte in der Nähe des Nordpols zusammengehalten und kann kaum nach Süden ausfließen. Große Tiefdruckgebiete (Neufundland) können dann aber immer auch Polarluft anzapfen und nach Süden mitnehmen. Die sogenannte Frontalzone liegt beim starken Polarwirbel meist knapp nördlich von Mitteleuropa, wir liegen klimatologisch überwiegend auf der wärmeren Seite oder unter der Frontalzone. Das ändert sich allerdings zum Zentralwinter und Spätwinter hin. Dann ist bei einem starken Polarwirbel soviel Kaltluft zentral angesammelt worden, dass die Frontalzone weiter nach Süden ausgreift. Dann liegen wir auch öfters auf der kalten Seite. Problem aber: durch die Klimaerwärmung ist die durchschnittliche Lage der Frontalzone weiter nach Norden gewandert. Wir in Mitteleuropa liegen dadurch viel öfter auf der warmen Seite.

Anders bei einem geschwächten oder gestörten Polarwirbel. In diesem Fall wird die Kaltluft an mehreren Stellen immer wieder nach Süden geführt und nicht selten trifft das dann auch Europa und auch uns. Zentral am Nordpol ist dann weniger ausgeprägte Kaltluft vorhanden, meist wird sie nach Sibirien oder/und Kanada verfrachtet, was dann dazu führt, dass von dort ausgehend die Großwetterlagen sich verändern. Die Frontalzone ist dann kein "rundes" Band mehr um die Nordhalbkugel herum, sondern zeigt an 2 bis 5 Stellen weite Ausbuchtungen (Wellen) nach Süden. Wieder Klimawandel: die Kaltluftausbrüche werden mit der zunehmenden Klimaerwärmung weniger kalt ausfallen, aber mit einer steigenden Tendenz zu stärkeren regionalen Unwettern, da die Temperaturdifferenzen auf engstem Raum eher zunehmen als abnehmen bei diesen Outbreaks.

Die Frontalzone kann man übrigens ganz gut finden, wenn man den Jetsream in den Modellen aufruft. Das Starkwindband in etwa 200 hpa Höhe wird durch die Temperaturdifferenzen zwischen dem kalten Norden und dem warmen Süden befeuert. Der Jetstream ist damit die messbare und fühlbare (Flugzeuge) Trennlinie zwischen kalten und warmen Luftmassen in den hohen Schichten der Troposphäre.

Meinen Gruß!
Danke Dir
(20.01.2021, 23:19)TiefesGeo schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Sieht man, mal oben, mal unten, meist einsam in deinen Plumes [Bild: 85.gif]

Tja,
dann verstehen ich und der DWD wohl mehr als du beim Thema Modellkonsistenz. Devil Kannst dir ja deinen Teil denken wenn ich weiterhin Diagramme poste. Bitteschön, weiterhin keine Änderung in der Grundtendenz, selbst im Glaskugelbereich:

[attachment=33699]

[attachment=33700]

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Aber sei unbesorgt, die eine oder andere Troglage sei Mitteleuropa gegönnt, mit bekanntem Ergebnis: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(20.01.2021, 23:07)TiefesGeo schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Egal, du hast deine Ansichten, ich die meinen, abrechnen können wir am Schluss!

Du wirst ihn nicht überzeugen können, bestenfalls ruhig stellen, Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. ist es möglich. Ich für meinen Teil schaue schon seit ner knappen Woche interessiert auf die Lage am kommenden Wochenende: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Mit etwas Glück bekomme ich die höchste Schneehöhe des Winters, 10cm wären zu schlagen.

LG
Guten Morgen 
Nun sollte doch mal irgendwo irgendwas winterliches in den Karten auftauchen. Vielleicht sollten wir GFS und Co mal drauf aufmerksam mache,dass wir doch noch etwas mehr möchten als Stundenschnee. 
[attachment=33708]
Wenn sowas nicht für Schnee reicht hier,dann reicht
[attachment=33709]
sowas erst recht nicht.
Ende März,April oder Mai brauche ich auch kein Frost mehr,aber so wirds kommen
Hallo,

Einfach mal so als Augenschmaus

[Bild: image.png.22391ecb233fbd6e8a696a9600b66103.png]

Naja, wir müssen weiterhin abwarten, was wir bekommen.

Gruss

tG.
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