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Normale Version: Diskussionen rund um den Polarwirbel 2020/21
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na dann hat es sich gelohnt, die Spikereifen drauf zu machen.
Gestern abend waren sie bereits wieder nützlich. Zu Fuß schlittern, trotzdem mit dem Rad im Stehen anfahren Smile
[attachment=3359
Ojee sieht nicht gut aus
(16.01.2021, 19:57)Imhasch schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.[attachment=3359
Ojee sieht nicht gut aus

Spring is coming  16
[Bild: enstemp.gif]
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen! Nur weil der restliche Januar eine eher mild ausfällt ist es noch lang nicht zu spät. Der Februar wird eine Umstellung der GWL mit sich bringen, alleine wegen dem SSW, wohin die Reise dann geht kann man aktuell einfach noch nicht sagen.
Hallo,

dieses Sturmsystem muss man im Auge behalten, es ist quasi schon in der Kurzfrist.

[Bild: ECH1-120.GIF?16-0]

Danach sind alle Wege offen, so ein Sturm mischt die ganze Suppe einmal kräftig durch und die Fettaugen verteilen sich gerne neu

Könnte ziemlich rappelig werden

[Bild: ECD4-120.GIF?16-0]

Hat zwar weniger was mit der Strato und dem PW zu tun, da gibt es heute wenig neues, ich warte auf das Update der FU Berlin

Schönen Abend euch allen Wink
Schöner DWD-Beitrag, danke für's Einstellen. Smile
Für unser Wetter sind insbesondere die folgenden beiden Absätze von Bedeutung:

(15.01.2021, 12:32)Mittelhessen schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Kurz zusammengefasst wird in der negativen Phase der NAO anstatt eines kräftigen Tiefdruckgebiets über Island dort ein Hochdruckgebiet erwartet, was auch die aktuellen Vorhersagen des Europäischen Wetterzentrums (ECMWF in Reading) für den weiteren Verlauf im Januar andeuten. Das hat zur Folge, dass von Westen keine "Tiefdruckautobahn" etabliert werden kann, die beständig milde Atlantikluft zu uns führt, sondern die Tiefdruckgebiete weit nach Süden ausweichen müssen und somit potenziell sehr warme Luftmassen anzapfen können. Derweil kühlt sich die Luftmasse über Sibirien und Skandinavien zunehmend ab (u.a. das Resultat des sich abschwächenden Polarwirbels, der die Kaltluft im "gesunden" Zustand in der Nähe des Nordpols hält und nun geschwächt das Ausfließen polarer Luftmasse nicht unterbinden kann). Weitere Informationen können dem Paper entnommen werden.

In der Tat soll sich in den kommenden Wochen der bis dato über Süd- und Ostasien vorherrschende Kaltluftkörper zunehmend nach Sibirien verlagern und auch Skandinavien erfassen - siehe dazu die dem Thema des Tages beigefügte Grafik, wo die Anomaliewerte (Abweichungen) der 2 m Temperatur von einer 20-jährigen Modellklimatologie für den 18. bis 25. Januar 2021 gezeigt werden. Erschwert wird die Vorhersage dadurch, dass sich durch die Annäherung des arktischen Kaltluftkörpers u.a. auch nach Kanada die Temperaturkontraste zwischen den Landmassen und dem Nordatlantik verstärken. Dadurch wird die Bildung kräftiger Tiefdruckgebiete angefacht. Deren Einfluss auf Europa in Form sehr milder Luftmassen und die sich nach Nordeuropa ausweitende arktische Kaltluft sind ein Nährboden für potenziell vom Klima abweichende Ereignisse, sei es in Form von besonders milden/stürmischen Phasen oder kräftigen Nord-/Ostwinden mit eisiger Kälte. Die Vergangenheit zeigte zwar, dass nach einem SSW in Nord- und Mitteleuropa kräftige Kaltlufteinbrüche häufiger auftreten, aber eine Garantie gibt es dafür nicht.

Die Kaltluft wird also nicht mehr am Nordpol behalten, sie fließt in tiefere Breitengrade aus, heizt im Bereich des Atlantiks die Tiefdruckproduktion an. An der Stelle 2 Bemerkungen. Erstens: Im Bereich Skandinavien wird die Kaltluft vom offenen Meer südöstlich von Spitzbergen abgemildert. In Kanada - dem Nährgebiet der Atlantiktiefs - ist das nicht der Fall, dort trifft sie auf Eis und Schnee. Das sind nunmal die nördlichsten Landmassen der Erde:

[Bild: attachment.php?thumbnail=33581]

Und zweitens herrscht auf der Nordseite der Tiefs eine Ostströmung, mit der die sibirische Kaltluft an der Südspitze Grönlands vorbei nach Nordkanada und die Labradorsee geführt wird, wiederum ins Nährgebiet der Atlantiktiefs: Devil

[Bild: attachment.php?aid=33585]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Das ganze sogar bei negativer NAO, weil auf der Nordseite der Atlantiktiefs bei Island ne leichte Hochdrucktendenz herrscht und die Tiefs eher die Azoren beeinflussen, kein Widerspruch.

2 Pluspunkte für den Atlantik gegen die sibirische Kaltluft.

Grüße aus dem Fegefeuer. Devil
Wieso ist das diesjährige Major Warming so geräuschlos ?
Habe ein solches Ereignis spannender in Erinnerung und von Seiten des DWD‘s und den hier andauernden Beiträgen, habe ich mir die Umstellung auch anders vorgesellt. Bis jetzt lassen sich bei mir keine großen Unterschiede feststellen, zu den vorherigen Wochen in der Wetterlage bis auf der der Atlantik bisschen schwungvoller geworden ist. Das können aber doch wirklich nicht die Auswirkungen des doch ström Major Warmings sein, erinnert fast schon an ein Minor Warming wo fast garnichts passiert.
Dabei sind typische Eigenschaften eines solchen Ereignisses doch negativer NAO und eine klare Zunahme an merdionalen Wetter, davon ist aber leider nicht mal was in den Karten zu sehen.
Ich meine am 5/6.01 war der Höhepunkt, das einstellen (Umstellung) in der Troposphäre sollte ja dann eigentlich 10-15 Tage danach passieren, demnach hätten wir noch äußerst optimistische 2 Tage aber....
Ziemlich langweilig bis jetzt, kann sich das jemand erklären warum die Auswirkung dieses Jahr kaum spürbar bei uns sind ??
Hallo,

gut Ding will Weile haben, wie man so schön sagt.

Es müssen halt einige Dinge zueinander passen, damit man die Auswirkungen in Form von Kälte zu spüren bekommt.

Der PW ist bis jetzt verschoben, also auf die Eurasische Seite gedrückt, mit einem Ableger über Grönland.


Nun kann man den Karten der FU glauben schenken und sehen, das sich die Achslage des PW demnächst verschieben wird, wir mit ein wenig Glück in eine nördliche bis nord-östliche

Komponente gelangen können.

[Bild: ecmwf30a12.png] ---> 10 Tages Forecast [Bild: ecmwf30f240.png]

Den deterministischen Modellen würde ich derzeit nicht allzu sehr trauen, ihre Performance ist allgemein schlecht, besonders auffälig ist da der alte (aber noch aktuelle) GFS Hauptlauf, auf

den sich leider Kai Zorn in seinen Outlooks so verbeisst. Warum, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Diese Grafik zeigt die Prognosegüte bzw. Zutreffwahrscheinlichkeit der verschiedenen Major Modelle (GFS, GEM, EZWMF, GFSp sowie CFS)

[Bild: cor_day10_HGT_P500_G2NHX.png]

Somit werden wir die milde Welle mal abreiten müssen, ist ja auch mal ganz nett, und zum nächsten Wochenende hin sieht es eigentlich schon wieder nach langsamer Umstellung aus.

Beste Grüße
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TiefesGeo schrieb:Hallo,

gut Ding will Weile haben, wie man so schön sagt...

Grüß Dich TiefesGeo und willkommen im Forum!

Danke für Dein Update. Tatsächlich steht die Entwicklung auf "Messers Schneide" zwischen Mildwinter und Kaltwinter. Entschieden wird das wohl tatsächlich um den 25. Januar herum, wie ich es schon vermutet hatte. Ein neuerlicher Wärmeschub in der Stratosphäre (wie schon angesprochen) wird den stratosphärischen Polarwirbel erneut attackieren und - je nach Stärke des Schubs - nur verschieben oder sogar in zwei getrennte Wirbel teilen. Mindestens aber wird die Achse des langgestreckten Displacements zwischen Sibirien und Europa entgegen dem Uhrzeigersinn verschoben werden. Noch kann man nicht abschätzen, wie weit diese Verschiebung führen wird. Viel Energie verursacht viel Bewegung, das hat schon chaotische Züge, wenn man davor steht und nicht das Ende abschätzen kann. Alles ist noch möglich, aber es ist kaum in konkrete Vorhersagen zu bündeln. Chance für Mildwetter im Februar liegt bei 40-50%, für Kaltwetter bei 50-60%. Das Pendel kann aber schnell in die andere Richtung gehen.

Warum ich die Chance für einen Kaltwinter im Februar so hoch einschätze, will ich aber nicht verheimlichen. Bei der Recherche nach einem ähnlichen Major Warming mit einem Displacement in einem Januar habe ich einen gefunden, der nahezu eine Blaupause zu dem diesjährigen ist. Es war das Major Warming im Januar 1929. Hier die Reanalyse zu dem Major Warming in 10 hpa aus dem Jahr 1929 am 10. Januar:

[attachment=33636]

Und nun der Vergleich mit dem aktuellen Major Warming vom 16. Januar 2021 in gleicher Höhe:

[attachment=33637]

Frappierende Übereinstimmungen!

Natürlich haben wir seit 1929 eine dicke Portion Klimawandel mitbekommen, was Erwartungen für einen eisigen Winter jedenfalls deutlich dämpfen sollte. Gleichwohl ist es mehr als interessant zu schauen, wie denn die Temperaturabweichung nach diesem-Januar-Major Warming 1929 wohl für Februar 1929 gewesen sein mag. Und da werden die Herzen der Kälteliebhaber gleich viel höher schlagen, festhalten, tief Luft holen:

[attachment=33638]

Es war rekordkalt, ein Jahrhundert-Februar! Rechnet 3 Grad dazu - wegen Klimawandel - dann wäre es immer noch rekordkalt. Das elektrisiert doch das Winterherz, oder?

Nur schade, dass man nicht weiß, ob dieses Ereignis in der Stratosphäre und jenes aus dem Jahr 1929 - bei allen Übereinstimmungen - auch gleichartige Auswirkungen haben wird. Die Fallzahlen, um hier eine wissenschaftlich fundierte Aussage machen zu können, sind viel zu klein, sie sind sehr, sehr niedrig, nämlich mit dem aktuellen Ereignis = 2 in 100 Jahren.

Die Chance ist also da. Daumendrücken, wer es kalt mag, beten, wer es warm mag.

Meinen Gruß!
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