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Normale Version: Coronavirus - Zahlen zur Pandemie
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Grüßt Euch!

Der Thread "Coronavirus - Pandemie unausweichlich?" Link: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
wird allmählich für Zahlen und Hochrechnungen etwas zu unübersichtlich. Deshalb habe ich mir gedacht, ich lagere nur die Zahlen mal aus in diesen neuen Thread.

Ich habe vor, regelmäßig aktualisierte Hochrechnungen für einzelne Staaten und für die weltweite Pandemie-Entwicklung einzustellen. Die Berechnungen für die Zukunft sind bitte nur so zu betrachten, dass sie nur Anhaltspunkte geben können, wie sich die Lage entwickeln könnte aufgrund von Wahrscheinlichkeiten unter Berücksichtigung bisheriger Daten seit dem 10. Januar 2020. Die tatsächliche Entwicklung lässt sich nicht seriös vorhersagen, es kann nur Annäherungen geben für die nächsten 5, vielleicht 8 Tage, alles darüber hinaus wird immer unsicherer und kann in beide Richtungen überzogene Darstellungen anbieten. Allerdings muss man sagen, dass die Berechnungen stetig bessere Vorausschauen erbringen, je mehr Daten vorliegen und je länger die Auswertungen erfolgen können. Das ändert aber nichts an der Feststellung, dass diese Berechnungen nur ein Hilfsmittel sein können, um in den nächsten 5-8 Tagen eine Feststellung treffen zu können, ob die Entwicklung aus dem Ruder läuft, sich erfreulich abschwächt oder sich im Rahmen der Hochrechnungen bewegt. Mehr soll und kann das alles nicht leisten oder bedeuten!

Bitte schreibt gern im anderen Thread weiter, damit die Tabellen und Hochrechnungen nicht immer in der Versenkung verschwinden. Oder gibt es andere Vorschläge, wie man das managen könnte?

Meinen Gruß und bleibt bitte alle gesund!
Die Hochrechnungen von heute in Tabellenform, wie bekannt:

Deutschland:
[attachment=29394]

Italien:
[attachment=29395]

Südkorea:
[attachment=29396]

Iran:
[attachment=29397]

China:
[attachment=29398]

Die oben gezeigten 5 Staaten als Gesamtbetrachtung:
[attachment=29399]

und die weltweite Hochrechnung:
[attachment=29400]

Zur weltweiten Entwicklung der Pandemie muss man demnach bis Ende März 2020 mit 1 Million infizierten Menschen rechnen. Das ist natürlich zunächst nur eine Hausnummer, aber nicht wirklich unwahrscheinlich. Das bedeutet aber auch, wenn das zutrifft, dass neben den bisherigen Hotspots noch zahlreiche neue Zentren hinzukommen würden. Da man das nicht wissen kann, auch nicht, welche Maßnahmen dort ergriffen werden, um die Ausbreitung einzudämmen, bleiben mehr Fragezeichen als Gewissheit bestehen. Mit etwas Glück werden die Zahlen deutlich unterschritten.

Wenn die Annahmen der Eingrenzung der Ausbreitung zutreffen sollten, die zum Beispiel für Deutschland mit den neuesten Maßnahmen kalkuliert wurden, dann könnten wir in Deutschland in etwa einem Monat die erste Welle der Pandemie überwunden haben. Ähnliches gilt für Italien, Südkorea und in vielen europäischen Ländern, die ähnlich strikte Maßnahmen eingeleitet haben. In China haben wir bereits den Erfolg sichtbar vorliegen. Hier könnte sich jedoch zum Monatsende auch wieder ein leichter Anstieg der Infizierungen bemerkbar machen, wenn bereits dann eine zweite Welle bevorstehen sollte.

Bitte stellt gern Fragen zur Statistik oder nach anderen Ländern. Ich werde versuchen, sie zu beantworten, sofern meine Zeit das zulässt. Noch haben wir keine Corona-Ferien für Erwachsene, aber wir dürfen in den nächsten 10 Tagen damit rechnen. Dann haben wir auch viel mehr Zeit für das Forum, kann ich mir vorstellen!

Meinen Gruß!
Hi Heinrich


Und wie sehen die Zahlen für Österreich und die Schweiz aus ?


(14.03.2020, 15:03)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Die Hochrechnungen von heute in Tabellenform, wie bekannt:

Grüße und Danke!
Snow
Snow Südschwarzwald 440 m schrieb:Hi Heinrich

Und wie sehen die Zahlen für Österreich und die Schweiz aus ?
Grüße und Danke!
Snow

Grüß Dich Snow!

Die Datenmengen (insbesondere Österreich) sind noch sehr dünn, daher noch unsicherer als die schon gezeigten, aber man kann sie sich ja mal anschauen:

Österreich:
[attachment=29404]

Schweiz:
[attachment=29405]

Immer mit der gebührenden Vorsicht betrachten. Im laufe der Zeit werden die Hochrechnungen dann aber qualitativ immer besser abgesichert daherkommen. Ich werde versuchen, regelmäßig zu aktualisieren.
Meinen Gruß!
Nun habe ich doch mal die einzelnen Daten aus neun Staaten in Europa zusammengelegt. Ist etwas Arbeit, aber schafft doch noch mehr Überblick. Das ergibt, so finde ich, eine ganz gute Übersicht über das, was in Europa in den nächsten 1-2 Wochen ablaufen könnte. Ich habe folgende Länder aufgenommen:

Österreich, Schweiz, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark

Die grün hinterlegten Werte sind wieder jene Echtdaten der WHO, die blau hinterlegten sind die Werte aus den jeweiligen, individualisierten Hochrechnungen der einzelnen 9 Länder als Gesamtwert für den jeweiligen Tag.

[attachment=29406]

Das kann man ja nun in den nächsten Tagen mal vergleichen/abgleichen mit den Echtdaten der WHO.

Feierabend für heute!
Grüß Dich Heuhalm und herzlich willkommen im Forum!

Deine Frage/Bitte ist sehr berechtigt! Leider ist der Aufwand wirklich sehr hoch, da ich diese Daten nicht von der WHO bekomme. Die Werte ergeben sich immer erst im Nachhinein, einige Tage verzögert, weil zwangsweise verspätet gemeldet wird oder einfach nur geschätzt(!), (werden meist erst Wochen/Monate später in Studien aufbereitet) und müssten jeweils mit den Gesundheitsministerien der einzelnen Staaten tagaktuell überschlägig abgeglichen werden. Das kann ich nicht leisten. Selbst für Deutschland wird das schwierig, da das hier zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) die Zählweise verändert - schon bei der Zahl der Infizierten, so auch bei der Zahl der Genesenen. Es sollen vom RKI nur noch die Werte veröffentlicht werden, die elektronisch übermittelt wurden (in der Regel 24 Stunden Verzögerung), nicht mehr die tagaktuellen (sogar stundenaktuellen) von den Gesundheitsämtern der Länder. Das macht jede statistische Berechnung noch schwieriger, weil man mit Fallzahlen arbeiten muss, die nicht mehr aktuell sind. Das bedeutet z.B., dass die Steigerungsraten der Neuinfizierten dann um einen Tag verzögert sind, was leider aufgrund der Hochrechnungsparameter in der Epidemiologie dazu führt, dass schon nach 5-10 Tagen Hochrechnungsdifferenzen von mehreren tausend bis zehntausend Infizierten auftreten können. Ich versuche vorsorglich diese Unsicherheit durch weitere Wahrscheinlichkeitsparameter (nicht abgedeckt durch die fachlichen Pandemieberechnungen) zu verringern, aber das kommt erst dann erfolgreich zum tragen, wenn die Steigerungsraten von Tag zu Tag nicht mehr so sprunghaft sind. Das wird wohl noch ein paar Tage dauern bei jenen Staaten, in denen das Virus noch am Anfang der Epidemie steht. 10-15 Tage mit fortlaufenden Daten sind erst eine gute Grundlage für einigermaßen seriöse Hochrechnungen. Das Ändern von Zählweisen zwischendurch ist allerdings für Hochrechnungen ein worst case. Als das in China 2 x geschah, war jede Berechnung dann für die Katz. Deshalb hatte ich nachfolgend einige neue Wahrscheinlichkeitsparameter in die Berechnungen mit eingebaut, die die gemeldeten Differenzen abflachen lassen (auch wenn mal keine Daten für einen Tag vorliegen sollten). So wurde auch die wahrscheinliche Bremswirkung bei bestimmten Maßnahmen in den einzelnen Ländern, die die Ausbreitung wirksam verlangsamen können, mit einbezogen in die Entwicklungsrechnung. Schon beim letzten Punkt sieht man, wie schnell sich Berechnungen ändern müssen, wenn ein Staat z.B. den Notstand ausgerufen hat oder alle Veranstaltungen abgesagt hat, Quarantänemaßnahmen durchführt, Geschäfte schließt, Schulen etc.

Leider kann ich die Zukunft auch nicht vorhersehen (eigentlich Gott sei Dank!). Statistisch aber sieht sie nicht schlecht aus, die erste Welle werden wir vermutlich in 4 Wochen überstanden haben, dann ebbt es stark ab. Eine zweite Welle aber wird folgen müssen, wenn wir wieder alles auf "Normalmodus" stellen. Diese Welle aber dürfte schwächer verlaufen. Alles nur Vermutungen mit ein wenig Statistik untermauert. Ich nehme an, dass wir die wirklich entscheidende Episode erst im Herbst bekommen werden, etwa ab Oktober. Die Maßnahmen vorher werden die Verzögerung schaffen! Meine Hoffnung: bis dahin haben wir entweder einen Impfstoff oder aber probate medizinische Gegenmittel. Die Chance ist nicht einmal so schlecht: statistische Wahrscheinlichkeit liegt bei 55% ab Oktober.

Meinen Gruß!
Gerade hatte ich es angesprochen: die fehlenden oder fehlerhaften Tagesmeldungen, die bei der WHO ankommen, erfasst werden und dann wieder korrigiert werden müssen. Das hatte gestern zu falschen Werten geführt, die teils viel zu hoch ausgewiesen waren. Jetzt wurden die Daten korrigiert und die korrigierten Werte sind nun auch in meine Hochrechnungen eingeflossen. Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen zu finden. Es ergeben sich deutlich weniger Infizierte in Österreich, der Schweiz, in Dänemark und Belgien für gestern und damit auch für die Folgewochen! Hier wurden Werte des Folgeberichtstags mit addiert und über Johns Hoppkins veröffentlicht. Schon blöd, macht mehr Arbeit und verunsichert natürlich alle Betrachter. Es gelten also nun diese Hochrechnungen:

Deutschland:
[attachment=29414]

Österreich:
[attachment=29415]

Schweiz:
[attachment=29416]

und als Summenwerte die Echtwerte und Hochrechnungen von 9 europäischen Staaten:
[attachment=29417]

Ich habe bei der Gelegenheit auch gleich die neuesten Maßnahmen der einzelnen Regierungen mit eingepflegt, also z.B. Notstand Spanien, alle Geschäfte geschlossen, Ausgangssperre, Grenzen dicht in einigen Ländern, Schulen zu...

Das senkt sofort die Infektionsraten in den Ländern und führt in Summe zu deutlich weniger Todesopfern in Europa. Hier sieht man besonders gut, welche Wirkungen die einzelnen Maßnahmen erzielen können. Täten wir alle nichts und würden dem Virus den freien Lauf lassen, hätten wir in Europa bald viele hunderttausend Tote, weil vor allem die Gesundheitswesen völlig zusammenbrechen würden. Ich denke aber, das haben inzwischen alle verstanden.

Das sieht doch schon viel weniger dramatisch aus. Nach unten korrigiere ich immer gern bei diesem Thema!

Schönen Sonntag!
Betrachtung der Infizierungen in Deutschland nach Bundesländern!

Um die Relationen zu bekommen, wo haben wir viele, wo eher wenige Infizierte, sollte man nicht nur nach den absoluten Zahlen gehen, sondern auch das Verhältnis zur Einwohnerzahl einbeziehen. Hier bietet es sich an, die Zahl der Infizierten je 100.000 Einwohner ins Verhältnis zu setzen. In der folgenden Tabelle sind die einzelnen Bundesländer aufgeführt und sortiert nach Anzahl der Infizierten je 100.000 Einwohner:

[attachment=29439]

In der Tabelle führt Hamburg die Liste an mit über 15 Infizierten je 100.000 Einwohner.
Thüringen ist glückliches Schlusslicht und hat damit die wenigsten Infizierten je 100.000 Einwohner.

Die höchste Todesfallquote hat aber Bayern mit 0,47% Todesfällen aller Infizierten im Bundesland.

Stand ist der 15.03.2020, Daten stammen vom RKI und sind die aktuellsten, die dort veröffentlicht sind.

Besten Gruß und bleibt alle gesund!
Aktuelle Daten vom RKI für die Bundesländer:

[attachment=29443]

wieder sortiert nach Reihenfolge Infizierte je 100.000 Einwohner.
Nicht wundern, wenn die Zahlen zum Vortag etwas quietschen, aber das RKI hat umgestellt auf nur noch die Daten, die elektronisch übermittelt wurden. Da fehlen dann einige zu den echten Zahlen (z.B. ist ein Toter verschwunden). Ich habe mich in meinen Tabellen nun auch umgestellt und übernehme die neue Zählweise. Dadurch verschieben sich einige Werte, aber was soll´s. Schlussendlich kommt es auf einen Tag nicht mehr an.

Noch schnell eine Übersicht über die Landkreise, die bereits Infizierte bestätigt haben. Es bleiben nur noch sehr wenige graue (ohne Infizierte) Landkreise übrig. Das Wendland ist auch noch frei und meinen Landkreis habe ich in grün unterlegt (damit Ihr wisst, wo das ist). Stand gestern 17.03.2020 abends:

[attachment=29445]

Und noch eine kleine Animation, wie sich die Infizierung durch Corona in Deutschland ausgebreitet hat vom 28. Februar bis zum 12. März:

[attachment=29444]

Vielleicht später noch mehr neue Zahlen, wenn ich es schaffe.

Meinen Gruß!
In der auf der Karte noch freien Wesermarsch gibts heute vier bestätigte Fälle...
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