(18.02.2017, 13:27)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Zum Thema hab ich nicht viel zu sagen. Hatte anderes im Sinn. Es gibt noch ein Major Warming um den 26. herum, der troposphärische Wirbel wird vielleicht nochmal geteilt. Wir bekommen ab dem 22. einen Hauch von Aprilwetter (nur etwas kühler) und hier und da nochmal nassen Schnee, der auch eine kurze Schneedecke ausbilden wird bis ins Tiefland. das hatte ich aber schon vor paar Tagen schon als Momentaufnahme geschrieben.
Hi Leute!
Das oben vermutete Major Warming hat es (bisher) nicht gegeben, die Windumkehr auf Ost wurde ganz knapp verpasst. Im Moment sieht es so aus, als wollte sich der Polarwirbel nochmal etwas erholen und doch noch nicht in das Final Warming übergehen. Das aber wird in nicht ferner Zukunft kommen und dann hat der winterliche Polarwirbel "fertig" bis zum Oktober/November.
Aktuell haben wir noch das "vorgezogene Aprilwetter" - nur halt kühler als im April: warme Vorderseiten und maritim kühle Rückseiten. Ist immer mal wieder für Schneefälle in den höheren Lagen gut und unten kann es dann auch mal Graupel geben oder Schneeschauer, die mal kurz zeigen, was ein März auch bringen kann. Dazwischen die schon recht ansehnlichen Warmluftvorstöße, die den Frühling schon ankündigen und durchaus Lust auf mehr Frühlingstemperaturen machen können. Zum Glück haben sich die Niederschläge zum Monatsende Februar noch eingestellt und auch in den nächsten Tagen wird es ausreichend Niederschläge geben können. Einige Regionen haben noch deutliche Niederschlagsdefizite, da der meteorologische Winter insgesamt schon sehr trocken ausgefallen ist.
Doch einen Blick in die Zukunft will ich heute noch wagen. Die Großwetterkonstellation ab dem 10./11. März herum deutet an, dass sich um diese Tage herum dann doch nochmal eine spätwinterliche Lage einstellen könnte, die dann eine Woche oder vielleicht sogar etwas länger anhalten könnte. Dafür spricht, dass sich der stratosphärische Polarwirbel in seiner Achse ab dem 10. März so verschiebt, dass wir in Mitteleuropa von einer mehr westgeprägten Wetterlage in eine mehr nördliche geraten. Gleichzeitig vertieft sich der Polarwirbel in dieser Phase nochmals - was mich etwas überrascht - und könnte durch diese späte Verstärkung dann doch nochmal eine winterlich anmutende Wetterphase bei uns einleiten. Man bedenke dabei, dass der stratosphärische Polarwirbel die Gegebenheiten in der oberen Troposphäre ganz gut spiegelt. So kann man daraus Rückschlüsse ziehen für das Wetter in der Troposphäre.
Zwar ändert sich im großen und ganzen oberflächlich betrachtet wenig zum heutigen Wetterempfinden, aber der entscheidende Unterschied dürfte sein, dass die sich zu einfindenden Tiefs nicht mehr die derzeit vorhandenen warmen Vorderseiten haben dürften. denn die Tiefs ziehen erst mehr von Nordwest und dann mehr von Nord zu rein. Da wird weniger atlantische Warmluft mitgeführt und das macht den dann wohl deutlichen Unterschied aus zum derzeitigen Temperaturverhältnis. Das könnte sogar im Tiefland zu nassen Schneedecken führen, die bei günstiger Konstellation auch mal einen Tag oder einige wenige Tage überleben könnten. In den Mittelgebirgen und in den Hochlagen würde sich dann doch nochmal eine recht ordentliche Neuschneedecke ausbilden können. Das wird jedenfalls spannend, was da in der zweiten Märzdekade möglich wird.
Sollte das so eintreffen, dann wird der Frühling sich noch etwas gedulden müssen. Die Temperaturen sind dabei aber wohl nicht besonders kalt für die Jahreszeit, wenn auch leicht unter dem langjährigen Mittel.
Diese Phase könnte sich im Nachhinein als einwöchiges Intermezzo entpuppen, denn eine anhaltend kühle Wetterphase bis zum Märzende ist nach meiner Einschätzung - zumindest nach heutiger Ausgangslage - nicht zu erwarten. Auch ist die Nordhalbkugel nach wie vor viel zu warm und wir befinden uns schon in der Phase, in der die Schneeflächen der Nordhalbkugel abnehmen und die Kälteproduktion sich deutlich reduziert. Also noch einmal ein Gruß des sich verabschiedenden Winters und dann sollte sich der Frühling durchsetzen können.
Unsicherheit besteht allerdings noch bezüglich des noch nicht wirklich erkennbaren Final Warmings (=endet mit der Auflösung des winterlichen Polarwirbels). Dritte Dekade im März wäre keine untypische Zeitphase dafür. Unser bekanntes "Aprilwetter" ist ein Ergebnis daraus: kurze letzte Kaltluftausbrüche aus den hohen Breiten, die dann Höhenkaltluft in die mittleren Breiten befördert und dann durch gute Luftdurchmischung bis nach unten gemischt wird, was dann den Niederschlag in feste Form verwandelt. Das typische Aprilwetter halt. Sollte sich das Final Warming also etwas früher einstellen, dann kann dies die von mir vermutete kühle Wetterphase in der 2. Märzdekade verlängern. Aber das können wir ganz unbesorgt abwarten.
Meine nächste Vorschau könnte dann vielleicht eine warme Vorschau werden. Der Winter sollte dann eigentlich nicht mehr zucken..
Und nun werde ich heute und morgen das tolle Wetter genießen - morgen mit frühlingshaften 12-15 Grad - und hoffe, dass sich der erste Molch oder Frosch in meinen Teich verirrt. Noch ist hier von Frühling nicht viel zu sehen. Nur die Winterlinge blühen seit 5 Tagen.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!