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Normale Version: Gedanken über Klimaautist und seine Theorie 8 Jahre später
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Grüßt Euch!

Beim Stöbern nach "Golfstrom wird schwächer" und so bin ich auf eine interessante Ausführung gestoßen.
Das Max-Planck-Institut für Meteorologie geht der Frage nach, was geschehen würde, wenn der Golfstrom sich weiter abschwächt.

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Zitat:Kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen? Kann dies eine neue Eiszeit hervorrufen?
Die kurze Antwort ist: Nein. Einen Golfstrom wird es immer geben, solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschengemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen.

Wenn man sich allerdings fragt, was zu dem relativ milden Klima West- und Nordeuropas führt, verglichen mit anderen Gegenden gleicher geographischer Breite, fällt die Antwort komplizierter aus. Die landläufige Vorstellung, der Golfstrom an sich heize Europa, ist zu unpräzise, um mögliche abrupte Klimaänderungen zu verstehen. Teile des Golfstromwassers dringen als relativ warme Strömung bis in hohe nördliche Breiten vor, wo sie ihre Wärme an die Atmosphäre abgeben, dadurch abkühlen und bis in große Tiefen absinken. Die klimatischen Verhältnisse in West- und Nordeuropa sind also ein Ergebnis des Zusammenspiels von warmer Oberflächenströmung und kalter Tiefenströmung.

Dieses Strömungsmuster könnte als Folge der globalen Erwärmung durchaus unterbrochen werden und in West- und Nordeuropa zu einer Abkühlung führen. Dies wäre aber nicht dasselbe wie ein Abreißen des Golfstroms, so hat etwa der Pazifik einen dem Golfstrom des Atlantiks entsprechenden Strom, den Kuroschio, aber kein entsprechendes Absinken in hohen Breiten. Infolgedessen ist der Nordostpazik um 3 bis 5 Grad kälter als der Nordostatlantik. Bei einem Abriss der Tiefenzirkulation wäre eine solche Abkühlung auch im Nordatlantik zu erwarten.

Wir wissen, dass eine solche Veränderung im Prinzip möglich ist. Wir kennen aber weder ihre Wahrscheinlichkeit (ein Promill? Zehn Prozent?), noch wann sie erfolgen würde (in fünfzig Jahren? In zweihundert Jahren?), noch wie schnell der Übergang geschehen könnte (ein Jahrzehnt? Zwei Jahrzehnte? Ein Jahrhundert?) oder nennenswerte Details der klimatischen Folgen für West- und Nordeuropa (ausser, dass es kälter würde). Eine globale Abkühlung, vergleichbar einer Eiszeit, kann man aber ausschließen, weil die schlussendliche Ursache die globale Erwärmung durch den verstärkten Treibhauseffekt ist.

Nun, KlimaAutist hat ja nicht von einer Eiszeit gesprochen, die durch eine Abschwächung des Nordatlantikstroms ausgelöst würde, sondern von einer starken Abkühlung in Nordeuropa und anschließend ganz Europa. Natürlich hätte dies Einfluss auf die globalen Durchschnittstemperaturen, alles andere wäre unlogisch. Wenn nun das Max-Planck-Institut ohne Not von -3 bis -5 Grad möglicher Abkühlung spricht im Nordatlantik, dann verändert dies logisch die Wetterzirkulation in weiten Regionen der Nordhalbkugel. Das bliebe nicht ohne Folgen und würde durch das kontinentalere Wettermuster in Europa/Asien selbstverständlich in weiten Regionen zu einer bedrohlichen Abkühlung führen. Durch den hohen Anteil Kontinentalfläche auf der Nordhalbkugel, die sich bisher überproportional stark erwärmt hat, würde dieser Erwärmungsfaktor wegfallen, sogar ins Negative wechseln können, was in Summe dann den gesamten Mittelwert der Erde beeinflussen würde. Da die globale Erwärmung durch die Treibhausgase sonst überall für weiter steigende Temperaturen sorgen sollte, wird die Erwärmung als Mittelwert vermutlich weiter ansteigen, allerdings dann deutlich abgeschwächter als ohne die Abkühlung aus dem Golfstromereignis.
Das sollte uns jedoch nicht etwa beruhigen, denn dies würde bedeuten, dass es auf dem Rest der Erde kräftig weiter wärmer wird und in Eurasien kräftig abkühlen würde. Zwei Gegensätze, die ein ungeahntes Zerstörungspotential vorhalten, denn diese konträren Entwicklungen würden die Amplituden in beide Richtungen extrem ausschlagen lassen. Man sollte sich nur mal ausmalen, was dies für die Ernährung der Erdbevölkerung bedeuten könnte. Mächtige Stürme, Hitze- und Kältewellen unbekannten Ausmaßes, Dürren und Überschwemmungen, das alles auch in heftigen Abfolgen, für unsere Lebensmittelernten wäre das bald völlig unkalkulierbar und es wäre nur eine Frage der Zeit, wann die erste große globale Hungersnot einsetzen würde. KlimaAutist hatte recht als er vor solch einer Entwicklung vor 9 Jahren klug gewarnt hatte. Hoffentlich sind die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut nicht schon zu spät mit ihrer jetzt erst beginnenden Forschung zu diesem Themenkomplex! KlimaAutist warnte 2010: "es beginnt ganz langsam und unscheinbar, aber dann geht es plötzlich ganz schnell!" Ich fürchte, er könnte wieder einmal recht gehabt haben und wir schlittern auf eine doppelte Katastrophe hin: Klimaerwärmung global und Klimaabkühlung in Eurasien.

Man kann nachdenklich werden.
Meinen Gruß!
hallo Heinrich,



ich greife mal diesen Beitrag auf und verweise auf deine Ausführen hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.



Sind wir jetzt an dem Punkt angekommen den KlimaAutist 2010 vorhersagte und welcher ganz "unscheinbar" mit der Eisbildung Richtung Island beginnt?



(16.12.2019, 18:45)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nun, KlimaAutist hat ja nicht von einer Eiszeit gesprochen, die durch eine Abschwächung des Nordatlantikstroms ausgelöst würde, sondern von einer starken Abkühlung in Nordeuropa und anschließend ganz Europa. Natürlich hätte dies Einfluss auf die globalen Durchschnittstemperaturen, alles andere wäre unlogisch. Wenn nun das Max-Planck-Institut ohne Not von -3 bis -5 Grad möglicher Abkühlung spricht im Nordatlantik, dann verändert dies logisch die Wetterzirkulation in weiten Regionen der Nordhalbkugel. Das bliebe nicht ohne Folgen und würde durch das kontinentalere Wettermuster in Europa/Asien selbstverständlich in weiten Regionen zu einer bedrohlichen Abkühlung führen. Durch den hohen Anteil Kontinentalfläche auf der Nordhalbkugel, die sich bisher überproportional stark erwärmt hat, würde dieser Erwärmungsfaktor wegfallen, sogar ins Negative wechseln können, was in Summe dann den gesamten Mittelwert der Erde beeinflussen würde. Da die globale Erwärmung durch die Treibhausgase sonst überall für weiter steigende Temperaturen sorgen sollte, wird die Erwärmung als Mittelwert vermutlich weiter ansteigen, allerdings dann deutlich abgeschwächter als ohne die Abkühlung aus dem Golfstromereignis.



KlimaAutist warnte 2010: "es beginnt ganz langsam und unscheinbar, aber dann geht es plötzlich ganz schnell!" Ich fürchte, er könnte wieder einmal recht gehabt haben und wir schlittern auf eine doppelte Katastrophe hin: Klimaerwärmung global und Klimaabkühlung in Eurasien.



Man kann nachdenklich werden.



Meinen Gruß!



Danke an dich für deine sehr informativen Ausführungen!



Gruß Wetter_Neuling
Grüß Dich Wetter_Neuling!

Wer weiß, wer weiß!? Dieser KlimaAutist war oder ist eine besondere Persönlichkeit gewesen, so viel ist wohl sicher. Einiges von seinen Vorhersagen und Berechnungen erscheint unglaublich, da so genau beschrieben und so exakt zutreffend, dass man es nicht für möglich halten kann. Das hat mich sehr beeindruckt und daher habe ich vieles von dem, was er notiert hatte, fest abgespeichert. Deshalb fallen mir nun manchmal Möglichkeiten auf, die ich wohl sonst nie in Erwägung gezogen hätte. So schrieb ich von 2 Monaten:

Heinrich schrieb:...
Was bedeutet es denn eigentlich, wenn sich der stratosphärische Polarwirbel so gesund darstellen wird, wie berechnet? Ich habe mal nachgelesen und fand folgendes heraus:

Je stärker der Polarwirbel sich vertiefen konnte, umso geschlossener stellt er sich dar. Es gibt dann kaum Mäander und die Kälte bleibt fest eingeschlossen im Kern des Wirbels. In der Interaktion zum troposphärischen Polarwirbel bedeutet ein gut entwickelter, gut vertiefter und geschlossener stratosphärischer Polarwirbel, dass sich auch in der oberen Troposphäre eine ruhige Phase einstellen wird, was dann bedeutet, wenige oder keine Kaltluftausbrüche, die weit nach Süden führen. Blockinglagen werden dadurch minimiert und die Stärke des Jetstreams sollte zunehmen, da die Temperaturdifferenzen zwischen Nord und Süd zunehmen müssten. Ganz ohne Störungen wird sich aber der troposphärische Polarwirbel nicht zeigen, da allein durch die Orographie Störfaktoren gegeben sind. So würde sich nach und nach die Kaltluft auch in die mittleren Breiten ausdehnen können, insgesamt überwiegend bei winterlichem Westwind und positiver AO.

Zurück auf Anfang. Was könnte das denn bedeuten? Sollte sich dann entsprechend die Kaltluft in der Troposphäre zentral in der Arktis, Sibirien und Nordkanada festsetzen? Würde das nicht bedeuten, dass sich die noch offenen Ozeanflächen in der Arktis in Kürze mit Meereis schließen müssten? Und würde das nicht sogar bedeuten können, dass sich das Meereis bei Grönland im Südosten ausdehnen müsste und bei anhaltend geschlossenem Polarwirbel in der Stratosphäre und Troposphäre sogar Island erreichen könnte? Das klingt bestimmt etwas phantastisch, übertrieben oder weit hergeholt, aber vielleicht ist das nicht mal so abwegig. Der Hintergrund, warum ich überhaupt auf so eine Idee gekommen bin, liegt an einer Aussage von KlimaAutist aus 2010. Der meinte nämlich, dass sich in Folge einer Abschwächung des Golfstroms auch der Nordatlantikstrom in seiner Stärke und Reichweite verändern würde. Seiner Schlussfolgerung nach würde es im Laufe der Jahre dazu führen, dass sich das Meereis der Arktis auch nach Süden, sogar bis hin nach Island ausdehnen würde. Eine Verlagerung der Meereisflächen nach Europa hin haben wir im Oktober/November ja schon verzeichnet. Kommt nun auch erstmals wieder eine Ausdehnung Richtung Süden? Ich könnte mir vorstellen, dass die Kombination "kräftiger Polarwirbel" und "schwächerer Nordatlantikstrom" so eine Entwicklung womöglich fördern könnte. Leider habe ich keine Unterlagen gefunden, die eine geschlossene Meereisfläche zwischen Grönland und Island aus der Vergangenheit zeigen würde. ...
Ganzer Beitrag hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Und plötzlich stellt sich tatsächlich die theoretische Möglichkeit dafür dar, wie ich es ins Forum stellte (Dein Querverweis). Noch glaube ich nicht wirklich daran, die Skepsis überwiegt weiter, weil man so etwas doch eigentlich nicht 10 Jahre vorher schon so genau wissen kann, oder?

Doch dann erinnere ich mich auch wieder an eine andere seiner Berechnungen, die noch unmöglicher erscheint, und die wurde von ihm nur so ganz nebenbei erwähnt, als wäre es das normalste der Welt oder nur ein leichtes Spiel. Ich meine diese Geschichte hier:
KlimaAutist hatte berechnet, wann es auf der Südhalbkugel mal wieder einen SSW geben sollte, was es bis dato nur einziges mal in 2002 gegeben hatte. Und er hatte es auf den Tag genau richtig berechnen können. Nachzulesen ab hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Heinrich schrieb:Noch ein Nachtrag: im April 2010 hat im Forum von Wetteronline der sagenumwobene KlimaAutist in einer Diskussion mit einem "Volker" über Jupiter, dessen Monde und über diverse Konstellationen Umlaufbahnen und "Phasenüberschneidungen" etc. gesprochen. Dabei hat er auf die Schnelle auch einige eigene Berechnungen herausgehauen. Eine davon betraf die Möglichkeit eines Major SSW auf der Südhalbkugel, die nach seinen Berechnungen genau am 10. September 2019 die höchste Wahrscheinlichkeit haben sollte. Gibt es diesen "Volker" hier im Forum? Ich würde mich sehr gern mal mit solchen Leuten unterhalten, denn scheinbar wissen die einiges, was mir völlig verborgen geblieben ist. KlimaAutist als "erste Wahl" scheint ja verstorben zu sein. "Volker" als 2. Wahl (sorry, soll nicht abwertend klingen) würde ich trotz Vorurteile meinerseits gern mal sprechen. Vorurteile deshalb, weil ich halte von Esoterik, ausufernde Astrologie und damit gekoppelte Wahrsagerei wirklich nichts. Allerdings halte ich sehr viel davon, wenn jemand 9 Jahre im voraus auf den Tag genau ein Ereignis berechnen kann, das nur alle Jubeljahre mal geschieht. Und da war der "Volker" dran beteiligt. Das alles, trotz vieler Worte meinerseits, aber nur am Rande.

Meinen Gruß!
 und mit diesem weiteren Beitrag hier: https://wetter-runde.de/thread-3466-post-57701.html#pid57701

Ein Volltreffer, der es einem erschaudern lassen kann.

Spätestens seither bin ich hellwach, denn wer so etwas berechnen kann, dem traue ich doch eine klimatische Einschätzung durch das Abschwächen des Golfstroms noch mehr zu. Zumindest haben seine Ausführungen es verdient, die Dinge weiter zu beobachten.

Meinen Gruß!
Zitat:Der Hintergrund, warum ich überhaupt auf so eine Idee gekommen bin, liegt an einer Aussage von KlimaAutist aus 2010. Der meinte nämlich, dass sich in Folge einer Abschwächung des Golfstroms auch der Nordatlantikstrom in seiner Stärke und Reichweite verändern würde. Seiner Schlussfolgerung nach würde es im Laufe der Jahre dazu führen, dass sich das Meereis der Arktis auch nach Süden, sogar bis hin nach Island ausdehnen würde.



Aktuell ist davon wenig zu sehen :

[Bild: 2744amwy.png]

Und in den Jahren vor dieser Aussage sah es folgendermaßen aus, nur mal ein paar Beispiele, es gäbe noch mehr :

2010

[Bild: hhtg6kis.png]

2006

[Bild: kyhciy6e.png]

2005

[Bild: k24eyzat.png]

2002

[Bild: w5a6t2ya.png]

Quelle : Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Wieder mal eine dieser Aussagen von KlimaAutist die gegenwärtigen Verifikationen nicht standhält. Bezügl. der Niederschläge im Amazonas-Gebiet ( seit 2010 ansteigend ), der Niederschläge in Europa / Mitteleuropa / Deutschland ( seit 2010 ansteigend ), des Zustands des Golfstrom

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der Eislage der sterbenden Arktis ( weiter abnehmend, 2019 zweittiefster je gemessener Wert der Eisbedeckung, 2012 hält den Rekord ) gilt das gleiche, seit unseren Diskussionen darüber in 2018

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hat sich daran nichts bis wenig geändert.

Gruß

Kurt
Hallo Heinrich,

vielen Dank für deine Ausführung.

Ich war damals im Wetter Online Forum stiller Leser und halte die Zeit als KlimaAutist aktiv war für die interessanteste Zeit dort überhaupt.

Er war ja derjenige der den Polarwirbel zur Berechnung von möglichen Wetterlagen maßgeblich ins Spiel brachte. Seine Vorhersagen sind sicherlich nicht alle eingetroffen, aber er scheint doch ein außergewöhnlich gutes Verständnis dieser Abhängigkeiten gehabt zu haben.

Die Veränderungen im Golfstrom hat er auch früh erkannt.

Auch seine Ausführungen zur Phänologie mit dem Beispiel der Frösche in seinem Teich war höchst interessant. Schade das hier nichts mehr zu hören war wie sich diese Population weiterentwickelt hat.

Zu der Zeit waren auch noch Schneefan und Volker im Forum aktiv. Ich meine auch ein Forist namens Realist war damals in diesen Themen ganz gut unterwegs. Zeitlich bekomme ich das aber nicht mehr genau eingeordnet, also nagelt mich hier nicht fest. Rolleyes

Leider habe ich mir damals keine Beiträge lokal gespeichert.

Auch fehlt mir leider die Gabe diese Zusammenhänge zu erkennen und daraus meine Schlüsse zu ziehen. Deshalb freue ich mich über deine Ausführen hier sehr. Gerne würde ich mir die Beitrage von KlimaAutist aus 2010 noch einmal ansehen.

Der Volker den du suchst wirst du wohl nicht mehr fragen können. Ich meine er ist schon im Dezember 2013 verstorben. Berichtigt mich wenn ich hier falsch liege.

Bei Interesse kann ich dir mal Links zusenden. Seine Seite im Netz scheint es aber nicht mehr zu geben, jedenfalls finde ich diese nicht mehr.

Gruß Wetter_Neuling
Kurt Hansen schrieb:...
Wieder mal eine dieser Aussagen von KlimaAutist die gegenwärtigen Verifikationen nicht standhält. Bezügl. der Niederschläge im Amazonas-Gebiet ( seit 2010 ansteigend ), der Niederschläge in Europa / Mitteleuropa / Deutschland ( seit 2010 ansteigend ), des Zustands des Golfstrom
Grüß Dich Kurt Hansen!

Zunächst vielen Dank für Deine Ausführungen zum Meereis zwischen Grönland und Island. Es bestätigt nur, was ich auch schon gefunden habe: es gibt in den aufgezeichneten Daten keine geschlossene Meereisbedeckung zwischen Grönland und Island in der Vergangenheit (seit Datenerhebungen). Auch derzeit liegt noch viel offenes Wasser zwischen den beiden Inseln und es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass diese Fläche noch zufrieren könnte in diesem Jahr. Sollte es dennoch geschehen, sollte man es aber auch entsprechend würdigen dürfen.

Ansonsten scheinen wir keinen gemeinsamen Nenner finden zu können, da Du die von mir stets belegten und nachvollziehbaren Fakten offenbar nicht wahrhaben möchtest. Du möchtest Entwicklungen nach 2010 nicht ohne Trendlinie der langjährigen Datenreihen seit 1880 betrachten. KlimaAutist hatte aber "beginnende Veränderungen" zeitlich gut eingegrenzt und nur daran kann man ihn messen und nicht an Trendlinien, die aus der Vergangenheit gefittet sind. Aber Deine Herangehensweise sei Dir natürlich unbenommen und ich schätze Deine Antworten und Beiträge dennoch sehr.

Ich bleibe bei meiner Betrachtungsweise ab 2010 oder wenn Jahreszahlen von KlimaAutist genannt wurden, dann von da ab.

Beim Grönlandeis hatte er mit der Prognose einer beginnenden Veränderung ab 2016 doch nicht unrecht, jedenfalls nicht bis heute. Denn eine Veränderung bewegt sich nicht stumpf linear, sondern es gibt Amplituden in beide Richtungen. Eine nachhaltige Veränderung kann man erst nach mehreren Jahren beweisen oder entkräften. Es gab erst zwei Jahre seit 2016 mit einer deutlichen (positiven) Veränderung bei der Massebilanz im Verhältnis zu den vielen Jahren davor, dann letztes Jahr wieder die Amplitude in die andere Richtung. Für dieses Jahr lässt sich noch keine seriöse Aussage treffen, da das Jahr noch bis September geht. Ich sehe nicht, dass KlimaAutist hier widerlegt wäre. Da wird man schon noch ein paar Jahre warten müssen, wenn man seriös an die Verifikation heran gehen will.

Dann die Niederschläge in Deutschland seit 2010. KlimaAutist hatte 2010 prognostiziert, dass bei uns in Deutschland die Niederschläge abnehmen werden. Das kann man doch leicht überprüfen mit den Daten des DWD aus über 2.000 Stationen. Und die sagen eben nicht das aus, was oben im Zitat steht, sondern das Gegenteil: KlimaAutist hat zu diesem Punkt bisher absolut recht. Dazu noch die aktualisierte Grafik mit dem Jahr 2019:

[attachment=28100]

Der Trend geht bisher seit KlimaAutist, also seit 2010 abwärts, nicht aufwärts.

Er geht auch nicht aufwärts, wenn wir die letzten 30 Jahre betrachten:
[attachment=28101]

Und auch die letzten 100 Jahre seit 1920 zeigen keinen Anstieg der Niederschläge:
[attachment=28102]

Nicht mal seit 1900 gibt es einen Anstieg:
[attachment=28106]

Wenn wir jedoch weit genug zurück gehen, dann findet sich ein Anstieg, denn während der Kleinen Eiszeit waren die Niederschläge sehr niedrig durch die vorhandene Kälte. So sieht das Niederschlagsbild seit 1781 aus (gleitendes 10-Jahresmittel in schwarz):

[attachment=28105]
Hier wäre die Trendlinie klar zunehmend, was dann suggeriert, dass es jetzt immer mehr regnen würde, was aber tatsächlich nicht stimmt, sondern im Gegenteil nehmen die Niederschläge seit 2010 ab, immerhin so sehr, dass alle Trendlinien seit dem Jahr 1900 sich mit den Werten ab 2010 nach unten neigen und ohne diese Werte sich eben nicht nach unten neigen. Das ist nicht wegzudiskutieren, auch wenn es einem vielleicht nicht gefallen will.

Und dann noch das Thema Golfstrom: hat er sich seit 2010 abgeschwächt oder nicht? Dazu habe ich diverse Studien und Literatur vorgelegt, die allesamt zu dem Ergebnis kamen, dass sich der Golfstrom um mindestens 10% in der Spitze bis 20% bereits in diesem Zeitraum seit 2010 abgeschwächt hat. Man kann den neuen Studien und den beteiligten Wissenschaftlern vertrauen oder auch nicht. Ich halte mich an die Fakten, die öffentlich gemacht wurden und frage nicht, ob ein Wissenschaftler mal etwas anderes vermutet hatte oder nicht oder ob ich den mag oder nicht. Ich kenne sie alle nicht und kann auch nicht beurteilen, wer gut ist und wer besser. Bis zur Widerlegung der Studien gehe ich davon aus, dass die neuesten Studienergebnisse den aktuellen besten Wissensstand darstellen und demnach hat sich der Golfstrom bereits deutlich abgeschwächt. Folglich (alles andere wäre völlig unlogisch) hat sich auch der Nordatlantikstrom abgeschwächt und verliert zunehmend an Reichweite. Etwas anderes hat KlimaAutist nicht vorhergesagt und damit hatte er auch in diesem Punkt bisher eine gute Vorhersage geschafft.

Amazonas noch mit den Niederschlägen dort: KlimaAutist hatte geschrieben, dass sich die Niederschläge im Amazonasgebiet wegen der zunehmenden Abholzung nach und nach deutlich verringern werden. Er nannte keine Jahreszahl, ab wann das so sein sollte. Daher ist es legitim, das Jahr 2010 als Startjahr zu verwenden. Allerdings unterliegt der Niederschlag im Amazonas einem 11jährigen Zyklus, der an den Sonnenzyklus gekoppelt ist. In Zeiten geringer Sonnenflecken nimmt die Niederschlagsmenge deutlich zu, bei vielen Sonnenflecken nimmt die Rate deutlich ab. Wir haben gerade eine Phase mit wenigen und sehr wenigen Sonnenflecken in den letzten Jahren, so sollte der Niederschlag folglich höher sein als zu Zeiten mit viel Sonnenflecken. Dies wurde in einer neuen Studie festgestellt und sehr gut erklärt und nachgewiesen. Im Thread hatte ich darüber bereits berichtet und einen Link zur Studie gesetzt. Berücksichtigen wir diese zyklische Schwankung, dann wird es sicher sehr viel schwerer zu beurteilen sein, ob die Niederschläge im Amazonas sich im Verhältnis zum vorherigen entsprechenden Zyklus erhöht haben oder verringert haben. Ich würde mich überhaupt nicht mehr wundern, wenn KlimaAutist auch in dieser Vorhersage recht behalten würde.

Danke für die Aufmerksamkeit allen Lesern, die bis hierhin sich durchgewühlt haben, und im voraus Danke für das anschließende ergebnisoffene Nachdenken über die vorgebrachten Argumente.

Meinen Gruß!
(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüß Dich Kurt Hansen!







Zunächst vielen Dank für Deine Ausführungen zum Meereis zwischen Grönland und Island. Es bestätigt nur, was ich auch schon gefunden habe: es gibt in den aufgezeichneten Daten keine geschlossene Meereisbedeckung zwischen Grönland und Island in der Vergangenheit (seit Datenerhebungen). Auch derzeit liegt noch viel offenes Wasser zwischen den beiden Inseln und es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass diese Fläche noch zufrieren könnte in diesem Jahr. Sollte es dennoch geschehen, sollte man es aber auch entsprechend würdigen dürfen.



Du hast dich aber in deinem Kommentar im Thema Polarwirbel ganz anders geäußert :



Zitat:Abgesehen von der Schneebedeckung bei uns in Mitteleuropa möchte ich gern den Blick auf die Meereisbedeckung lenken. Denn dort bahnt sich etwas an, was es schon sehr, sehr lange nicht mehr gegeben haben dürfte (ich habe nichts gefunden, wo das überhaupt mal festgehalten wurde): Zwischen Grönland und Island könnte sich eine geschlossene Meereisdecke entwickeln. Die Kaltluftanströmungen wären mit dem Deplacement nahezu perfekt, so dass sich tatsächlich aus logischen Erwägungen heraus dort eine geschlossene Meereisdecke ausbilden könnte. Und GEM hat das in der Tat so berechnet! Hier nochmal mit Markierung, worum es geht:



Ob das dann wirklich so kommt, sei mal dahingestellt. Und ob das eine Sensation wäre in Zeiten der Klimaerwärmung ebenso. Aber es würde einer unglaublich gewagten Prognose von KlimaAutist aus 2010 entsprechen, der genau diese Entwicklung so vorhergesagt hatte. Wenn das wirklich so kommen sollte, dann zweifle ich auch alle anderen Aussagen von ihm nicht mehr an.



Er hat vorhergesagt daß es zu einer zunehmenden Vereisung im SO von Grönland kommen würde bis hin zu Island. Davon war und ist nichts zu sehen, der Grad der Vereisung entspricht vielen Beispielen aus der Vergangenheit.







(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ansonsten scheinen wir keinen gemeinsamen Nenner finden zu können, da Du die von mir stets belegten und nachvollziehbaren Fakten offenbar nicht wahrhaben möchtest.

Tja, das gleiche Gefühl habe ich bei dir wenn es um die von mir vorgelegten nachweisbaren Fakten geht.

(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Du möchtest Entwicklungen nach 2010 nicht ohne Trendlinie der langjährigen Datenreihen seit 1880 betrachten. KlimaAutist hatte aber "beginnende Veränderungen" zeitlich gut eingegrenzt und nur daran kann man ihn messen und nicht an Trendlinien, die aus der Vergangenheit gefittet sind. Aber Deine Herangehensweise sei Dir natürlich unbenommen und ich schätze Deine Antworten und Beiträge dennoch sehr.



Ich bleibe bei meiner Betrachtungsweise ab 2010 oder wenn Jahreszahlen von KlimaAutist genannt wurden, dann von da ab.


Das ist dein gutes Recht.







(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Beim Grönlandeis hatte er mit der Prognose einer beginnenden Veränderung ab 2016 doch nicht unrecht, jedenfalls nicht bis heute. Denn eine Veränderung bewegt sich nicht stumpf linear, sondern es gibt Amplituden in beide Richtungen. Eine nachhaltige Veränderung kann man erst nach mehreren Jahren beweisen oder entkräften. Es gab erst zwei Jahre seit 2016 mit einer deutlichen (positiven) Veränderung bei der Massebilanz im Verhältnis zu den vielen Jahren davor, dann letztes Jahr wieder die Amplitude in die andere Richtung. Für dieses Jahr lässt sich noch keine seriöse Aussage treffen, da das Jahr noch bis September geht. Ich sehe nicht, dass KlimaAutist hier widerlegt wäre. Da wird man schon noch ein paar Jahre warten müssen, wenn man seriös an die Verifikation heran gehen will.



Falsch, es gab keine 2 Jahre mit Zunahme der Massebilanz, da hatte ich ab folgendem Beitrag ja damals schon entsprechend nachgewiesen :



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(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Dann die Niederschläge in Deutschland seit 2010. KlimaAutist hatte 2010 prognostiziert, dass bei uns in Deutschland die Niederschläge abnehmen werden. Das kann man doch leicht überprüfen mit den Daten des DWD aus über 2.000 Stationen. Und die sagen eben nicht das aus, was oben im Zitat steht, sondern das Gegenteil: KlimaAutist hat zu diesem Punkt bisher absolut recht. Dazu noch die aktualisierte Grafik mit dem Jahr 2019:



Der Trend geht bisher seit KlimaAutist, also seit 2010 abwärts, nicht aufwärts.



Kommt darauf an mit welchen Datengrundlagen man arbeitet, plottet man bei der NOAA dann lautet das Egebnis ansteigend :



[Bild: k27tz93n.png]



Es sei noch angemerkt daß das Ergebnis bis 2018 folgendernmaßen aussah :



[Bild: ilk63rwq.jpg]



Also ansteigend, dann kam aber das recht trockene Jahr 2018 und einzig dieses Jahr hat die Trendlinie tatsächlich nach unten gezogen, wie von mir vermutet :



Zitat:Klar dürfte sein daß das Jahr 2018 in Sachen NS den Trend wieder nach unten ziehen wird. Ich sehe das aber nicht als dramatisch, solche Jahre kommen vor, und es gilt : Ausnahmen bestätigen die Regel.



Als Geophysiker bleibe ich dabei daß mittel-und langfristig die Jahressummen der NS steigen, die Schwankungen zwischen den Jahreszeiten und Jahren aber extremer werden, Folge des anthropogen forcierten klimawandels.



(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Er geht auch nicht aufwärts, wenn wir die letzten 30 Jahre betrachten



Ich dachte wir diskutieren über die Jahre seit 2010?



(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Und auch die letzten 100 Jahre seit 1920 zeigen keinen Anstieg der Niederschläge



1920? Siehe oben.



(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nicht mal seit 1900 gibt es einen Anstieg:



1900? Siehe oben.



(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Wenn wir jedoch weit genug zurück gehen, dann findet sich ein Anstieg, denn während der Kleinen Eiszeit waren die Niederschläge sehr niedrig durch die vorhandene Kälte. So sieht das Niederschlagsbild seit 1781 aus (gleitendes 10-Jahresmittel in schwarz):



Also gut, wenn du eben weit zurück willst, dann nehmen wir als Startjahr 1881, dem Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen in D, dann schaut es so aus, nämlich ansteigend bis 2018, 2019 mit der deutlichen Zunahme der NS ist da leider nicht mit berücksichtigt:



[Bild: 3_abb_mittlere-jaehrl-nsh-d_2019-08-13.png]





(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hier wäre die Trendlinie klar zunehmend, was dann suggeriert, dass es jetzt immer mehr regnen würde, was aber tatsächlich nicht stimmt, sondern im Gegenteil nehmen die Niederschläge seit 2010 ab,



Falsch. Sie stiegen von 2010 bis Ende 2017 an und wurden durch das Jahr 2018 nach unten gezogen. Siehe oben.





(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Und dann noch das Thema Golfstrom: hat er sich seit 2010 abgeschwächt oder nicht? Dazu habe ich diverse Studien und Literatur vorgelegt, die allesamt zu dem Ergebnis kamen, dass sich der Golfstrom um mindestens 10% in der Spitze bis 20% bereits in diesem Zeitraum seit 2010 abgeschwächt hat. Man kann den neuen Studien und den beteiligten Wissenschaftlern vertrauen oder auch nicht. Ich halte mich an die Fakten, die öffentlich gemacht wurden und frage nicht, ob ein Wissenschaftler mal etwas anderes vermutet hatte oder nicht oder ob ich den mag oder nicht. Ich kenne sie alle nicht und kann auch nicht beurteilen, wer gut ist und wer besser. Bis zur Widerlegung der Studien gehe ich davon aus, dass die neuesten Studienergebnisse den aktuellen besten Wissensstand darstellen und demnach hat sich der Golfstrom bereits deutlich abgeschwächt. Folglich (alles andere wäre völlig unlogisch) hat sich auch der Nordatlantikstrom abgeschwächt und verliert zunehmend an Reichweite. Etwas anderes hat KlimaAutist nicht vorhergesagt und damit hatte er auch in diesem Punkt bisher eine gute Vorhersage geschafft.



Zu diesem Thema hatte ich dir damals, 2018, schon eine entsprechende Antwort gegeben :



Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.



und an den Aussagen hat sich bis dato nichts geändert.







(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Amazonas noch mit den Niederschlägen dort: KlimaAutist hatte geschrieben, dass sich die Niederschläge im Amazonasgebiet wegen der zunehmenden Abholzung nach und nach deutlich verringern werden. Er nannte keine Jahreszahl, ab wann das so sein sollte. Daher ist es legitim, das Jahr 2010 als Startjahr zu verwenden.



2010 als Startjahr? Seitdem sind die NS ansteigend :



[Bild: 48mnyebx.png]





(17.01.2020, 18:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Allerdings unterliegt der Niederschlag im Amazonas einem 11jährigen Zyklus, der an den Sonnenzyklus gekoppelt ist. In Zeiten geringer Sonnenflecken nimmt die Niederschlagsmenge deutlich zu, bei vielen Sonnenflecken nimmt die Rate deutlich ab. Wir haben gerade eine Phase mit wenigen und sehr wenigen Sonnenflecken in den letzten Jahren, so sollte der Niederschlag folglich höher sein als zu Zeiten mit viel Sonnenflecken. Dies wurde in einer neuen Studie festgestellt und sehr gut erklärt und nachgewiesen. Im Thread hatte ich darüber bereits berichtet und einen Link zur Studie gesetzt. Berücksichtigen wir diese zyklische Schwankung, dann wird es sicher sehr viel schwerer zu beurteilen sein, ob die Niederschläge im Amazonas sich im Verhältnis zum vorherigen entsprechenden Zyklus erhöht haben oder verringert haben. Ich würde mich überhaupt nicht mehr wundern, wenn KlimaAutist auch in dieser Vorhersage recht behalten würde.



Für diese Studie habe ich bis dato kein Peer Review finden können, daher ist diese Studie für mich bis dato reine Spekulation. Es würde mich nicht verwundern wenn es, so wie bei Sonnenflecken und Temperatur -Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.- ebenfalls keinen kausalen Zusammenhang geben würde zwischen Sonnenflecken und den Abflussraten des Amazonas.
Was soll ich dazu noch schreiben, lieber Kurt Hansen?

Die Daten des DWD für den Niederschlag von 2.000 Stationen mit real gemessenen Werten sind Dir nicht recht, Du nimmst stattdessen die von NOAA. Okay, da kommen wir nicht zusammen, genauso wenig wie ich mit den Darstellungen von diesem Schneefan2015 zurechtkommen würde. Man kann sich die Welt so zusammenbauen, wie man sie braucht, wenn man nur die "richtigen" Daten verwendet und ab dem richtigen Zeitpunkt startet, so wie Du nun dann doch die Daten des DWD hernimmst, aber nur ab 1881, da Dir 1900, 1920, 1990 oder 2010 nicht in die Argumentation passen wollen, da die Trendlinien nur bei dem gewählten Zeitraum vor 1900 die gewünschte Steigerung beim Niederschlag darstellt. Oder man beendet an der Stelle der Zeitreihe, wo es noch passt und lässt die restlichen Jahre weg, weil sie zu trocken waren, was ja schließlich der Aussage von KlimaAutist entsprechen würde.
 
Nicht genug damit, nein, auch die Aussage, dass die Massebilanz des Grönlandeises in zwei Jahren seit 2016 sich positiv verändert haben im Verhältnis zu den vielen Jahren vor 2016 willst Du nicht wahrhaben. Das ist aber unstrittig und fußt auf den Aussagen der Wissenschaftler, die sich tagtäglich mit genau diesem Thema beschäftigen. In einem Jahr gab es eine Zunahme der Eismasse und im Folgejahr eine Stagnation. Beide Resultate sind deutlich konträr zu den vielen Jahren vor 2016. Das kann man doch ohne Bitternis so als Fakten hinnehmen. Immerhin hat doch das letzte Jahr wieder mit einer negativen Massebilanz abgeschnitten, was die Massebilanz aller drei Jahre zusammen insgesamt wieder ins Negative gezogen hat, gleichwohl auf einem klar niedrigeren Niveau als die vielen Jahre vor 2016. Dies zeigt doch, dass man die Geschichte noch lange beobachten muss, wenn man sauber verifizieren möchte und nicht nur Unmut äußern will.

Zur Studie, die Du aus formalen Gründen in Frage stellst. Es lohnt sich jedenfalls, diese zu studieren. Es beinhaltet eine ganze Menge an (gemessenem) Datenmaterial, das zeigt, dass der Abfluss des Amazonas tatsächlich einer starken 11 jährigen Schwankung unterliegt. Das ist ja keine Erfindung, sondern Ergebnis von Daten. Ob das nun kausal durch den Sonnenzyklus hervorgerufen wird oder nicht, interessiert mich hier nur am Rande, da KlimaAutist von Sonnenzyklen in diesem Zusammenhang argumentativ nie gesprochen hat. Doch die Schwankungen der Abflussraten sind sehr wohl relevant bei dem Thema hier, da die Abflussmenge die Niederschlagsmenge spiegelt. Und um die geht es hier für den Amazonas. So wird man diesen Zyklus bei einer vergleichenden Niederschlagsmenge wohl oder übel mit einbeziehen müssen (auch wenn man den Mechanismus dazu nicht verstanden hat oder Theorien dazu anzweifelt), wenn man seriös abschätzen möchte, ob es eine Zunahme oder Abnahme gibt.

Bleibt noch das Thema Meereis zwischen Grönland und Island. Natürlich hat es bisher in den vielen Jahren bis heute noch keine entsprechende Entwicklung gegeben, wie sie KlimaAutist als Prognose für die nächsten Jahre angekündigt hatte. Umso mehr beeindrucken mich Berechnungen von Wettermodellen, die genau eine solche Entwicklung als mathematischen Output anzeigen für die nächsten Wochen. Das liegt in der Zukunft und wir können erst im nachhinein beurteilen, ob die Modelle richtig lagen oder nicht. Das werden wir schon abwarten müssen. Ich selbst bin da sehr skeptisch, aber ich wundere mich dann doch, dass zumindest theoretisch dieses Szenario aktuell in den Modelloutputs vorkommt.
Mal im ernst: wärst Du denn bereit, dies auch als Erfolg für KlimaAutists Prognose anzuerkennen, wenn es eintreten sollte oder wirst Du das dann als weiteren Zufall entwerten oder nach Daten suchen, die etwas anderes zeigen?
Und was ist mit dem 2. jemals gemessenen SSW auf der Südhalbkugel vom September 2019, den KlimaAutist auf den Tag genau in 2010 berechnet hatte? Verrate mir/uns mal, wie er das gemacht haben könnte, wenn er sich in der ganzen hochkomplexen Materie nicht auskannte.

Versöhnliches zum Abschluss:
die mit abstand höchste Wahrscheinlichkeit sah schon 2010 vor, dass KlimaAutist mit seiner Prognose daneben liegen muss. Weniger als 0,1% Wahrscheinlichkeit stehen für das Zutreffen der Prognose. Inzwischen haben wir 2020 und die Wahrscheinlichkeit für das Scheitern liegt immer noch exorbitant höher als die Möglichkeit des Zutreffens. In ein paar Jahren werden wir erst seriös abschließend verifizieren können. Bis dahin können wir beobachten, auswerten und diskutieren, auch und besonders konträr, denn das beflügelt und motiviert auch.

Meinen Gruß!
Mir ist da noch etwas aufgefallen bezügl. der Studie zum angeblichen Zusammenhang der Sonnenfleckenzyklen und NS im Amazonas-Gebiet :

(19.06.2019, 07:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Interessant finde ich den Zusammenhang zwischen Meeresströmungen im Nordatlantik und der Abflussmenge des Amazonas. In Kurzform: Golfstrom und Amazonas sind miteinander verbunden und wirken gegenseitig aufeinander. Das trifft in etwa das, was KlimaAutist 2010 vermutet hatte. Spannend, oder?

Meinen Gruß!


"Das trifft in etwa"? Was hat KlimaAutist nochmal zum Amazonas vermutet? Schauen wir mal genauer nach :

(21.01.2018, 12:23)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi

.........

KlimaAutist hatte ja nach den Gründen für eine (damals) anstehende und damals noch nicht gemessene Abschwächung des Golfstroms gesucht und einen solchen im Abholzen des Regenwaldes in Südamerika identifiziert. Seine Theorie war, dass durch den großen Verlust an Vegetation die Verdunstungsrate abnimmt und damit

1. weniger Überschuss an potentieller Energie aus dem Amazonasbecken nach Norden auf die Nordhalbkugel geführt werden würde, was nach und nach dort zu einer Abnahme der Energiezufuhr führen würde und dann final in einer negativen Energiebilanz der Nordhalbkugel münden könnte und

2. parallel dazu führen würde, dass das Wasservolumen im Amazonasbecken in Summe drastisch abnehmen würde, da durch verringerte Verdunstung ein Teil des vorhandenen Wassers nicht mehr durch Vegetation und Verdunstungskreislauf gehalten werden könnte und stattdessen verstärkt in den Atlantik abgeführt werden würde, was auf den Süßwasseranteil auf der Oberfläche des Atlantiks zwischen Mündung des Amazonas und dem Golf von Mexico Einfluss nehmen würde, damit auf die Verdunstungsrate (steigt) und auf die Aufnahme von Wärme (sinkt), was dann in Summe zu einer Abnahme der Strömungsgeschwindigkeit führen würde und zu einer Abnahme der aufgenommenen Wärme in den oberen Schichten des Ozeans.


Also, wir haben eine Studie die sich, wie oben erwähnt, mit dem Zusammenhang zwischen Sonnenfleckenzyklen und NS / Abflussraten im Amazonasgebiet beschäftigt, anderseits hatte KlimaAutist niemals einen solchen Zusammenhang erwähnt sondern den Rückgang der NS und den Folgen daraus mit der Abholzung des Regenwalds in Verbindung gebracht.

Das passt nicht zusammen, und dennoch wird versucht, beides in Zusammenhang zu bringen. Wo bitte soll das "in etwa" zutreffen?

Desweiteren :

(19.06.2019, 08:58)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ja das ist gut beschrieben. PS: Klima-Autist nahm aber noch den Faktor Abholzung des Regenwaldes als Störfaktor mit rein und vermutet, dass der fehlende Amazonas uns die Westlagen wegnimmt so, dass wir oft meridionales Wetter haben bzw. kontinentales. Im Sommer stärkere Hitzewellen im Winter und Sommer öfter zu trocken und irgendwann bis ins Jahr 2020 beginnt noch die große trockene Kälte im Winter. Jeden Fall stimmen die Entwicklungen fast alle, bis auf die große Kälte im Winter die fehlt ja bis heute noch und ich zweifle dran, dass die große Kälte auch im Winter 2019/20 kommen könnte. Westlagen kommen selten und nicht mehr mit den üppigen Niederschlägen wie früher, Atlantik oft blockiert, die Niederschläge muss sich Deutschland heutzutage vom Mittelmeer holen oder durch Gewitter. Tage oder Wochenlanger Dauerregen Fehlanzeige in der heutigen Zeit. Oft regiert Vorderseite oder Suptropenhoch im Laufe der Jahre.


Dazu ist festzustellen daß zumindest die Vermutung mit den Hitzewellen für die Sommer stimmt, was aber angesichts der durch den Menschen katastrophal verstärkten Klimaänderung keine große Kunst ist.

Aber was die Wegnahme von Zonalen Lagen und die Zunahme von Meridionalen Lagen angeht so stimmt diese Vermutung nicht, wenn man die Jahre seit 2010 - um die geht es ja, wie wir ja wissen - betrachtet, und es ist egal, ob es sich um das Gesamtjahr oder bspw. um den Winter handelt.

Denn Zonale Lagen haben seit 2010 auf das Gesamtjahr gesehen zugenommen

[Bild: a3a72gw6.jpg]

und dies gilt auch für den Winter

[Bild: fmdwihmm.jpg]

Dafür haben Meridionale Lagen seit 2010 auf das Gesamtjahr gesehen abgenommen

[Bild: ncxoltfa.jpg]

und auch auf den Winter bezogen abgenommen

[Bild: 7822vjqa.jpg]
Sehr interessante Diskussion und Gedanken bei diesem Thema!!
Danke für die guten Erklärungen, die es auch für einen Laien halbwegs verständlich machen.  Smiley53
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