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Normale Version: Wetterleuchte's Polarwirbelexpertisen 17/18 - Analysen, Aussichten, Expertisen
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Frosty Sam

Hallo Leute,

Weil es schon eine Anfrage bzw. ein Anliegen gab, wir sollten doch für den Polarwirbel des kommenden
Winters extra einen neuen Thread eröffnen - nur zu Info: Dies war auch so angedacht!
Also hier in diesem neuen Thread wird uns Wetterleuchte wieder mit Neuigkeiten rund um den Polarwirbel
des Winters 17/18 versorgen und im parallel laufenden Diskussionsthread (ebenfalls neu für 17/18 erstellt)
kann dann wieder kräftig diskutiert werden drüber!

Viel Spannung wünsch ich uns allen - hoffentlich spielt der Polarwirbel auch kräftig mit in diesem Winter und
vorab schon mal besten Dank an unsere "Wetterleuchte" für ihre Expertisen bzw. persönlichen Einschätzungen
dazu!

lg
Ein freundliches Hallo in die Wetter-Runde!

Die Polarwirbel-Saison ist eröffnet, denn wir haben bereits einen recht gut entwickelten winterlichen stratosphärischen Polarwirbel über unseren Köpfen. Die Druckentwicklung ist etwas forscher in diesem Oktober und liegt etwa 1 Woche bis 10 Tage voraus. Das kann man recht einfach ablesen an der Höhe der Druckstärke 100 hpa. Die lag letztes Jahr zu dieser Zeit bei etwa 15.840 Meter Höhe. Dagegen in diesem Jahr wurde gestern bereits die 15.680 Meter unterschritten. Daher haben wir also schon eine etwas stärke Vertiefung in 100 hpa, also der unteren Stratophäre. Dies deutet an, dass der Polarwirbel sich bereits in ganz guter Druckverfassung befindet. Und auch die Ausdehnung ist schon ganz ordentlich. Hier mal die Analyse für gestern 17.10.2017 von ECMWF:

[attachment=10599]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Daher würde ich dann nun auch sagen, es beginnt allmählich zu lohnen, sich die Entwicklungen da oben nun etwas regelmäßiger anzuschauen. Noch ist nichts auffälliges da oben zu entdecken und auch die Simulationen zeigen keine ungewöhnlichen Entwicklungen.

Dennoch kann ich aber schon ein wenig die Entwicklung der nächsten 10-14 Tage als vagen Forecast erläutern, so wie ich es einschätze:

- Da wird sich zunächst der Polarwirbelkern in 100 hpa weiter vertiefen und in einer Woche bereits die Höhe von 15.500 Metern erreicht haben. Das wäre schon ganz ordentlich für einen 25. Oktober.
- Zudem wird sich der noch wenig ausgeprägte Polarwirbelkern allmählich nach Osten bewegen über die Arktis hinweg in Richtung auf Sibirien zu. Dort sollte er in 10 Tagen eintreffen können.
- Parallel zu dieser Bewegung wird sich über Nordamerika dann ein Druckausgleich zeigen müssen, vermutlich über eine sich nur halbherzig auffüllende Wärmeblase, so dass sich dort kein Hochdruck etablieren kann, sondern als Folge der Entfernung zum Polarwirbelkern über dann Sibirien, sich über Nordamerika ein Dipol ausbilden könnte.
- Das würde dann in Nordamerika in der Troposphäre gespiegelt auch so zu finden sein, was dann bedeutet, der erste "Wintereinbruch" großflächig über Nordamerika sollte stattfinden können. Etwa ab heute in 12 Tagen, also zum Monatswechsel November hin. Wie viel Kaltluft dann in der Troposphäre schon bereit steht, müsste man in den nächsten Tagen mal recherchieren, denn oft sind die ersten Kaltluftausbrüche nicht von langer Lebensdauer geprägt. Doch sie lassen die Winterherzen schneller schlagen...

Für uns in Mitteleuropa lässt sich derzeit noch nichts Markantes in der Entwicklung bis zum Monatsende hin erkennen. Anders war es letztes Jahr, als wir schon im Oktober die ersten Anzeichen für einen instabilen Polarwirbel ausmachen konnten mit den vielleicht noch bekannten Folgen bei uns. Cool Wink  Aber vielleicht tut sich ja noch was in nächster Zeit.

Ich denke im Moment ist noch nicht mehr zu sagen.

Viel Spaß allen beim Diskutieren, Kommentieren, Fragen, Mitfiebern, Schimpfen, sich freuen oder ärgern.

Lieben Gruß in die Runde!
Hi,

wird Zeit für ein Update, denn es entwickelt sich. Ich gehe die Punkte mal der Reihe nach durch:

(18.10.2017, 17:29)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Dennoch kann ich aber schon ein wenig die Entwicklung der nächsten 10-14 Tage als vagen Forecast erläutern, so wie ich es einschätze:

- Da wird sich zunächst der Polarwirbelkern in 100 hpa weiter vertiefen und in einer Woche bereits die Höhe von 15.500 Metern erreicht haben. Das wäre schon ganz ordentlich für einen 25. Oktober.

Die Berechnungen von GFS und ECMWF sind gleichlautend für den 25. Oktober und sehen die Vertiefung unter 15.500 Meter. Beispiel ECMWF:

[attachment=10684]
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...passt also. Weiter...

(18.10.2017, 17:29)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.- Zudem wird sich der noch wenig ausgeprägte Polarwirbelkern allmählich nach Osten bewegen über die Arktis hinweg in Richtung auf Sibirien zu. Dort sollte er in 10 Tagen eintreffen können.

... auch hierzu sind die Berechnungen beider Modelle sehr ähnlich und die Wanderung Richtung Sibirien wird entsprechend dargestellt. Wieder ECMWF als Beispiel:

[attachment=10685]
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Der Wirbel hat sich kräftig weiter vertieft. Auch schön zu erkennen die ("halbherzige")Wärmeblase über Nordamerika. Dazu schrieb ich ja:

(18.10.2017, 17:29)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.- Parallel zu dieser Bewegung wird sich über Nordamerika dann ein Druckausgleich zeigen müssen, vermutlich über eine sich nur halbherzig auffüllende Wärmeblase, so dass sich dort kein Hochdruck etablieren kann, sondern als Folge der Entfernung zum Polarwirbelkern über dann Sibirien, sich über Nordamerika ein Dipol ausbilden könnte.

Und auch die Entwicklung eines Dipols über Nordamerika wird schon berechnet. GFS zeigt diese Entwicklung für den 02.11.2017:

[attachment=10686]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Ist noch ein ganzes Stück hin, aber es wird immerhin schon so berechnet. Wink

(18.10.2017, 17:29)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.- Das würde dann in Nordamerika in der Troposphäre gespiegelt auch so zu finden sein, was dann bedeutet, der erste "Wintereinbruch" großflächig über Nordamerika sollte stattfinden können. Etwa ab heute in 12 Tagen, also zum Monatswechsel November hin. Wie viel Kaltluft dann in der Troposphäre schon bereit steht, müsste man in den nächsten Tagen mal recherchieren, denn oft sind die ersten Kaltluftausbrüche nicht von langer Lebensdauer geprägt. Doch sie lassen die Winterherzen schneller schlagen...

Karten dazu lasse ich heute noch weg, da noch zu unsicher wegen der zeitlichen Entfernung. Aber vielleicht hat es schon jemand bemerkt, es wird schon einiges an Schneefall und auch Kälte für Nordamerika berechnet von den Modellen.

(18.10.2017, 17:29)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Für uns in Mitteleuropa lässt sich derzeit noch nichts Markantes in der Entwicklung bis zum Monatsende hin erkennen. Anders war es letztes Jahr, als wir schon im Oktober die ersten Anzeichen für einen instabilen Polarwirbel ausmachen konnten mit den vielleicht noch bekannten Folgen bei uns. Aber vielleicht tut sich ja noch was in nächster Zeit.

Nun, inzwischen zeigt sich dann doch schon, dass sich der Polarwirbelkern mehr in unsere Richtung bewegen soll. Das könnte dann vielleicht auch bei uns ein erstes Winterfeeling geben, jedenfalls in den Mittelgebirgen und darüber. Für Skandinavien dürfte es dann allerdings schon die Einwinterung werden können, was vor unserer Haustür keine schlechte Entwicklung wäre Anfang November in Hinsicht auf weitere winterliche Vorstöße bei uns und Kaltluftaufbau. Aber noch ist das unsicher und wir sollten vielleicht besser die Entwicklung des Dipols abwarten, denn diese kostet dem Polarwirbel Kraft, was ihn schwächen wird. Wie die Schwächung dann ausschaut oder kompensiert wird, ist noch nicht zu erkennen. Wir haben ja Zeit, ist doch noch Oktober, also mitten im Herbst! Cool

Gruß in die Runde!
Nabend,

sehr spannend, vielen Dank für das Update!

Die Einwinterung Skandinaviens zeigt sich schon mittelfristig sehr schön in den Karten des GFS und ein damit verbundenes Kältepotenzial nördlich von uns wäre doch schon mal was, nicht war?   Wink

©wetterzentrale.de

LG
(23.10.2017, 16:08)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(18.10.2017, 17:29)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Für uns in Mitteleuropa lässt sich derzeit noch nichts Markantes in der Entwicklung bis zum Monatsende hin erkennen. Anders war es letztes Jahr, als wir schon im Oktober die ersten Anzeichen für einen instabilen Polarwirbel ausmachen konnten mit den vielleicht noch bekannten Folgen bei uns. Aber vielleicht tut sich ja noch was in nächster Zeit.

Nun, inzwischen zeigt sich dann doch schon, dass sich der Polarwirbelkern mehr in unsere Richtung bewegen soll. Das könnte dann vielleicht auch bei uns ein erstes Winterfeeling geben, jedenfalls in den Mittelgebirgen und darüber. Für Skandinavien dürfte es dann allerdings schon die Einwinterung werden können, was vor unserer Haustür keine schlechte Entwicklung wäre Anfang November in Hinsicht auf weitere winterliche Vorstöße bei uns und Kaltluftaufbau. Aber noch ist das unsicher und wir sollten vielleicht besser die Entwicklung des Dipols abwarten, denn diese kostet dem Polarwirbel Kraft, was ihn schwächen wird. Wie die Schwächung dann ausschaut oder kompensiert wird, ist noch nicht zu erkennen. Wir haben ja Zeit, ist doch noch Oktober, also mitten im Herbst! Cool

Gruß in die Runde!

Moin,

inzwischen wird die Wanderung des Polarwirbelkerns in unsere Richtung nicht mehr so forsch berechnet, was bei uns dann im Wetter bedeutet, dass weniger und weniger kalte Polarluft zu uns gelangen kann. Der Grund dafür war abzusehen, denn über Nordamerika bildet sich ein kräftiger Trog aus, der die Tendenz zum Dipol hat. In der Folge schwächt dieser Vorgang den Polarwirbel, so dass die Druckberechnungen nun entsprechend schwächer ausfallen. Das führt dazu, dass sich der Polarwirbel zunächst zunehmend in eine Längsachse Nordamerika - Westrussland auseinander zieht und dann schließlich so abgeschwächt ist, dass sich der Hauptkern nicht mehr auf der östlichen Seite behaupten kann. Die Folge wäre, dass sich über Kanada/Grönland aus einer Dipolsituation heraus dann das neue Zentrum des Polarwirbels entwickeln dürfte. Erst dann beginnt wieder eine Druckvertiefung.

Damit wandert also der Polarwirbelkern weit weg von uns, beschert den Amerikanern Frühwinter und wir in Europa gelangen zunehmend in eine westliche Anströmung, die vielleicht durch Hochdrucklagen unterbrochen wird (sieht nicht kalt aus für uns).

Allerdings wird diese neue Konstellation nicht sehr lange Bestand haben können, da sich über Sibirien und auch in Westrussland zunehmend die bereits gut ausgebildeten Schneeflächen bemerkbar machen werden und die größere Kälteproduktion vorhalten werden im Verhältnis zum nordamerikanischen Kontinent, wo sich die Schneeflächen nun erst ausbilden. In der Folge wird sich der Polarwirbelkern wieder verschieben dann hin bis zentral über die Arktis. Dort wird er sich vermutlich nochmals gut verstärken können.
Dann sind wir aber schon wieder zwischen 08. und 12. November, also alles noch weit voraus.

Ich kann mich aber auch irren und es läuft anders ab, als es mir mein implantierter Computer berechnet hat. Big Grin

Schönen Tag allen!
Hi,

ein kurzes knackiges Update vor dem Feiertag!
Der Reihe nach:

(27.10.2017, 07:23)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.... Der Grund dafür war abzusehen, denn über Nordamerika bildet sich ein kräftiger Trog aus, der die Tendenz zum Dipol hat. In der Folge schwächt dieser Vorgang den Polarwirbel, so dass die Druckberechnungen nun entsprechend schwächer ausfallen. Das führt dazu, dass sich der Polarwirbel zunächst zunehmend in eine Längsachse Nordamerika - Westrussland auseinander zieht und dann schließlich so abgeschwächt ist, dass sich der Hauptkern nicht mehr auf der östlichen Seite behaupten kann. Die Folge wäre, dass sich über Kanada/Grönland aus einer Dipolsituation heraus dann das neue Zentrum des Polarwirbels entwickeln dürfte. Erst dann beginnt wieder eine Druckvertiefung...

Sehen beide Modelle (GFS und ECMWF) nun auch so. Zunächst ECMWF für den 05.11.2017:

[attachment=10793]

GFS berechnet es für den 04.11.2017 so:

[attachment=10794]

Schön erkennt man die Längsachse Nordamerika-Westrussland. An dem "L" erkennt man, wo der tiefste Druck herrscht, was dann bedeutet, dass dort der Kern des Wirbels liegt. Das mündet dann mit dem Abschluss der Verschiebung des Polarwirbelkerns nach Kanada/Grönland, wie ich es vermutet hatte. GFS zeigt dies für den 06.11.2017:

[attachment=10795]

Nun nahm ich an:

(27.10.2017, 07:23)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Allerdings wird diese neue Konstellation nicht sehr lange Bestand haben können, da sich über Sibirien und auch in Westrussland zunehmend die bereits gut ausgebildeten Schneeflächen bemerkbar machen werden und die größere Kälteproduktion vorhalten werden im Verhältnis zum nordamerikanischen Kontinent, wo sich die Schneeflächen nun erst ausbilden. In der Folge wird sich der Polarwirbelkern wieder verschieben dann hin bis zentral über die Arktis. Dort wird er sich vermutlich nochmals gut verstärken können.
Dann sind wir aber schon wieder zwischen 08. und 12. November, also alles noch weit voraus.

Genauso berechnet es nun auch GFS heute, wie man hier sehen kann für den 09.11.2017:

[attachment=10796]

Der Kern liegt schon wieder zentraler und kann sich an dieser Stelle weiter verstärken.

Das klingt so, als wäre da keine andere Lösung mehr möglich und meine Einschätzung zu diesem Punkt wäre unumstößlich richtig. Doch weit gefehlt, denn ECMWF hat eine andere Lösung parat, die konträr ist zu GFS und meiner Annahme. Diese Lösung sieht für den 08.11.2017 so aus:

[attachment=10797]

Das wäre dann der Anfang eines gestörten Polarwirbels mit dem Aufbau eines vom Hauptkern abgekoppelten Dipols! Das könnten Anzeichen sein für einen gestörten Polarwirbel im November 2017. Könnte, muss aber nicht. Wäre jedenfalls ein ganz guter Zeitpunkt, wenn man bedenkt, dass wir uns im Forecast dann auf die Monatsmitte November hin bewegen würden, was mögliche troposphärische Ergebnisse angehen würde. Von da ab sind Kaltluftausbrüche schon viel interessanter und bringen auch schon etwas. Aber naja, könnte!

Da dies bisher nur eine Einzelrechnung ist und auch ganz hinten im Forecast (+240h), nehme ich das zunächst nur interessiert zur Kenntnis und gehe in den Beobachtungsmodus. Mal abwarten, was daraus wird oder ob die Berechnung wieder verschwindet. Dodgy Sollte sich das auch übermorgen noch so in den Berechnungen finden, mache ich einen Extra-Forecast für die Chancen und Risiken aus der Geschichte, wie sie sich dann darstellen wird. Wink

Gruß in die Runde und einen schönen Feiertag morgen!
Hi Wetterleuchte


Wieder ein interessantes Update. Smile

Es ist zwar eher unwahrscheinlich aber evtl. gibts mal wieder sowas wie den November 1998. Der wurde hier 2,6 K zu kalt zu 1961-90. Big Grin

Weißt du zufällig wie damals der Polarwirbel ausgesehen hat ?


Grüße und schöne Feiertage 43
Snow


(30.10.2017, 17:52)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi,

ein kurzes knackiges Update vor dem Feiertag!
Der Reihe nach:



Gruß in die Runde und einen schönen Feiertag morgen!
(30.10.2017, 17:52)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Da dies bisher nur eine Einzelrechnung ist und auch ganz hinten im Forecast (+240h), nehme ich das zunächst nur interessiert zur Kenntnis und gehe in den Beobachtungsmodus. Mal abwarten, was daraus wird oder ob die Berechnung wieder verschwindet. Dodgy Sollte sich das auch übermorgen noch so in den Berechnungen finden, mache ich einen Extra-Forecast für die Chancen und Risiken aus der Geschichte, wie sie sich dann darstellen wird. Wink

Hi,

man kann Entwarnung geben. Der Polarwirbel wird durch das Wandern zwar geschwächt, bleibt aber weiterhin gut aufgestellt. Die Dipolbildung mit einem Kern bei Grönland und einem bei Westrussland war ja schon in meinem Fahrplan vom 18.Oktober enthalten -> Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Dass der tiefere Kern dann bei Grönland liegen wird, ist inzwischen unstrittig. Zu einem Polarwirbelsplit oder einer starken Abschwächung des Polarwirbels aber wird es nicht kommen. Zudem rechnet nun auch ECMWF mit der Verlagerung des Kerns nach Osten hin zentral über die Arktis, was ich ja so auch vermutet hatte. Abgeschlossen soll das dann am 12. November sein:

[attachment=10848]

(27.10.2017, 07:23)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
In der Folge wird sich der Polarwirbelkern wieder verschieben dann hin bis zentral über die Arktis. Dort wird er sich vermutlich nochmals gut verstärken können.
Dann sind wir aber schon wieder zwischen 08. und 12. November, also alles noch weit voraus.

Und genau an dieser Stelle bieten sich die besten Voraussetzungen zur weiteren Vertiefung, da die Kälte im Wirbel so ideal gehalten werden kann. Ich vermute daher auch eine weitere Vertiefung. Allerdings nicht sehr lange, vielleicht nur 3-4 Tage. Kann ich auch begründen, hat mit dem troposphärischen Polarwirbel zu tun:

befindet sich der troposphärische Polarwirbel im Kern über der Zentralarktis, dann befindet sich die stärkste Kälte nicht im Kernbereich, sondern im weiteren Umfeld um den Kern. Im Kern selbst kann es sogar wärmer werden. Und darin liegt der Knackpunkt, denn dann nimmt der Temperaturgradient ab zwischen Subtropen und Zentralarktis, während er zunimmt an den Rändern des troposphärischen Polarwirbels. Und das bedeutet ganz viel Bewegungsenergie an den Rändern und wenig Bewegung im Kern. Das führt dazu, dass der Kern wieder wandert, er fühlt sich magisch angezogen von sehr kalter Luftmasse in Bodennähe bis hoch hinauf in etwa 5.000 Meter. Die Frage wird sein, wo wird sich besonders kalte Luftmasse in diesen Höhen anbieten können, die noch in einer vorstellbaren Reichweite zum Wirbelkern sein werden? Und da ist der zweite Knackpunkt, denn die denkbaren Kälteregionen sind einmal Sibirien und zum anderen Kanada. Beide liegen etwa gleich weit entfernt zur zentralen Arktis, wo der Wirbelkern sich aufhalten wird. Somit dürfte sich der Polarwirbel gleichzeitig in beide Richtungen ausdehnen wollen, so dass sich der Kern vielleicht zu einer Art Ellipse verformt. Das Zünglein in der Waage wird dann aber absehbar die Kälte über Grönland spielen, denn sobald diese in den ellipsenartigen Kern eingebunden wird, verstärkt sich der Wirbel wieder kräftig und wird in Richtung auf Grönland bis Kanada gezogen. Auf der sibirischen Seite wird sich Hochdruck als Ausgleich aufbauen können und weiter südlich auf Europa zu wird sich vermutlich ein Trog ausbilden, um die ganzen Verschiebungen in Ballance zu halten (wäre dann so um den 20. November denkbar, damit man ein Gefühl für den zeitlichen Ablauf bekommt). Naja, so könnte es ablaufen.

Jedenfalls ist eine signifikante Schwächung des Polarwirbels vorerst nicht zu erkennen. Die von mir beschriebene Verschiebung hin zu einem Wirbelkern über Grönland/Kanada mit Hochdruck über Sibirien und Trog Europa wäre dann allerdings eine gute Ausgangslage für eine mögliche Destabilisierung des Polarwirbels. Aber das erkläre ich dann, wenn das erst mal soweit eingetroffen sein sollte. Denn man weiß ja, dass ich mich auch irren kann und dies auch darf! 23 33

Gruß in die Runde!
Hi Wetterleuchte
Danke Dir für die immer wieder Interessanten Ausführungen. Verstehe ich das richtig ,dass wir dadurch im November eher auf der Unwinterlichen Seite stehen? Gut November ist ja auch noch etwas früh aber trotzdem könnte es kommen.
(03.11.2017, 12:42)Imhasch schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Wetterleuchte
Danke Dir für die immer wieder Interessanten Ausführungen. Verstehe ich das richtig ,dass wir dadurch im November eher auf der Unwinterlichen Seite stehen? Gut November ist ja auch noch etwas früh aber trotzdem könnte es kommen.

Hi Imhasch,

würde sagen, es sieht nach Novemberdurchschnittskost aus - jedenfalls bis etwa 20. November. Dann wäre schon was möglich, was mehr Winterwetter angeht. In den Alpen sieht es aber nicht schlecht aus, gibt dort ganz gut Schnee in den nächsten Tagen. Und in manchen Mittelgebirgen kann weit oben auch schon mal geübt werden, was man mit etwas Schnee anfangen kann. Ist also nicht mal so schlecht, wenn man bedenkt, dass es noch Herbst ist im November. Wink

Gruß!
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