Wetterforum Wetter-Runde

Normale Version: Wetterleuchte's Polarwirbelexpertisen 17/18 - Analysen, Aussichten, Expertisen
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
(07.11.2017, 11:13)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Die Modellberechnungen für die Stratosphäre gehen bisher aber noch nicht bis zum 20. November. Die oben gezeigte für den 16.11. wäre damit nur ein Schritt hin zum Trog Europa. Ob es so kommt? Wenn ja, dann wird es vermutlich ausreichen, um uns bis ins flache Land runter erstmals mit Schnee zu versorgen.

Wir werden ja sehen, wie es kommt. Ich finde es nur außerordentlich spannend und es fordert mich heraus, der Zukunft ein wenig in die Karten zu gucken. Wink


Hallo Wetterleuchte,

danke für deine, wie immer, allgemein verständlichen Erläuterungen Smile
WO scheint auch zu ahnen, dass zu diesem Zeitpunkt etwas im Busch ist  Wink 
 
Klar, dass die Prognosen hintenraus immer schwierig sind, aber bei WO gibts hintenraus bei mir ein paar lustige Schneeflockensymbole und die Tendenz hat sich seit gestern, wohl noch etwas verbessert.
Hoffentlich keine Wintermöhre, obwohl sich dies, zum jetzigen frühen Zeitpunkt, noch gut verschmerzen liesse..

Hier mal die 14 Tage Vorhersage von gestern für mein Gebiet

[attachment=10943]

und von heute

[attachment=10944]

[attachment=10945]



Es bewegt sich was in der Wetterküche!


LG
Country
(07.11.2017, 14:16)Country schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.WO scheint auch zu ahnen, dass zu diesem Zeitpunkt etwas im Busch ist  Wink 

Jaja, WO hat entweder einen Spion hier auf das Forum angesetzt Tongue  oder sie haben sich intern qualitativ verändert. Oder die lesen bei den anderen mit, die schon dicke Schlagzeilen über einen argen Wintereinbruch raushauen.

So wie heute Wetter.de, die da sagen: Ende November kommt es richtig dicke!
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.


oder wie heute die BILD, die schon mit der "Winter-Keule" schwingt:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Dabei ist es auch möglich, dass die beiden hier auch mitlesen. Klar, glasklar! Oder aber wir sind einfach immer zu schnell und daher fällt das dann irgendwie auf... Big Grin

Gruß!
(07.11.2017, 14:16)Country schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.WO scheint auch zu ahnen, dass zu diesem Zeitpunkt etwas im Busch ist  Wink Klar, dass die Prognosen hintenraus immer schwierig sind, aber bei WO gibts hintenraus bei mir ein paar lustige Schneeflockensymbole und die Tendenz hat sich seit gestern, wohl noch etwas verbessert.
Hoffentlich keine Wintermöhre, obwohl sich dies, zum jetzigen frühen Zeitpunkt, noch gut verschmerzen liesse..

Hi, es geht um den Zeitraum ab Mitte nächster Woche? Die Schneeflocken da hinten Big Grin  haben nix mehr mit der Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. zu tun. Dieses Wochenende kommt die Kaltluft aus Ost-Grönland über Island und Großbritannien. Man sieht schon das Nachfolgetief über Nordost-Amerika:

[attachment=10949]

Dieser nächste Kaltluftvorstoß kommt aber aus Südwest-Grönland und der angrenzenden Labrador-See, also weiter westlich:

[attachment=10950]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Nur mal zur Orientierung anhand von Breitengraden: Der erste kommt aus Nordwest, der zweite fast aus West. Und der zweite hat wärmeres Meerwasser zu überqueren.

[attachment=10951]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Ohne warme Vorderseite wird es nicht möglich sein:

[attachment=10952]

[attachment=10953]

Und damit es die Kaltluft überhaupt bis zu uns rüber schafft ohne zu sehr abgemildert zu werden, braucht es einen Orkan von einem Jetstream, und zwar tagelang:

[attachment=10954]

[attachment=10955]

[attachment=10956]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Eine starke Westdrift wird in der experimentellen Mittelfrist gerne mal gerechnet, um später festzustellen, dass sich der Jetstream Klimawandel-bedingt abgeschwächt hat: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Wenn diese Urgewalt nicht existiert, kriegen wir ne West- bis Südwestlage, vielleicht antizyklonal schwachwindig mit kalter Vorgeschichte. Und wenn die Kaltluft wirklich mit aller Gewalt über den Atlantik gepeitscht wird, dann bleibt abzuwarten, ob es bei dem warmen Meer tatsächlich noch so kalt werden kann. 

Passt übrigens auch zu Wetterleuchtes Polarwirbelprognose, wenn man "auf Europa zu" nicht überinterpretiert:

(07.11.2017, 08:18)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Die aktuellste Berechnung von ECMWF zeigt für den 16. November diese Karte:Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Mein Text dazu kann kaum besser passen:

Zitat:Das Zünglein in der Waage wird dann aber absehbar die Kälte über Grönland spielen, denn sobald diese in den ellipsenartigen Kern eingebunden wird, verstärkt sich der Wirbel wieder kräftig und wird in Richtung auf Grönland bis Kanada gezogen. Auf der sibirischen Seite wird sich Hochdruck als Ausgleich aufbauen können und weiter südlich auf Europa zu wird sich vermutlich ein Trog ausbilden

Trotz dieser auffälligen Übereinstimmung befinden wir uns mit der berechneten Karte zeitlich in einem sehr unsicheren Bereich. Das bitte nicht vergessen und berücksichtigen. Gruß und schönen Tag allen!

Es gibt ab dem 14.11. genauso viele milde wie kalte Member, und zwar nachhaltig. Die Chance steht 50:50, dass es bei  dir dann 10k wärmer ist, als derzeit von WO geproggt: Cool

[attachment=10957]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.=

LG
Sag mal Robbi ,
Wann kommt den dein Mutmacher Beitrag zum Thema kommenden Winter
auch für uns Flachländer.Du wolltest doch einen verfassen haste mal angedacht.
Wir Winterfans brauchen mal was aufbauendes beim Thema kommenden Winter.
Sollten die Diskussionen nicht im anderen Post geführt werden!?^^
(03.11.2017, 11:54)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Und genau an dieser Stelle bieten sich die besten Voraussetzungen zur weiteren Vertiefung, da die Kälte im Wirbel so ideal gehalten werden kann. Ich vermute daher auch eine weitere Vertiefung. Allerdings nicht sehr lange, vielleicht nur 3-4 Tage. Kann ich auch begründen, hat mit dem troposphärischen Polarwirbel zu tun:

befindet sich der troposphärische Polarwirbel im Kern über der Zentralarktis, dann befindet sich die stärkste Kälte nicht im Kernbereich, sondern im weiteren Umfeld um den Kern. Im Kern selbst kann es sogar wärmer werden. Und darin liegt der Knackpunkt, denn dann nimmt der Temperaturgradient ab zwischen Subtropen und Zentralarktis, während er zunimmt an den Rändern des troposphärischen Polarwirbels. Und das bedeutet ganz viel Bewegungsenergie an den Rändern und wenig Bewegung im Kern. Das führt dazu, dass der Kern wieder wandert, er fühlt sich magisch angezogen von sehr kalter Luftmasse in Bodennähe bis hoch hinauf in etwa 5.000 Meter. Die Frage wird sein, wo wird sich besonders kalte Luftmasse in diesen Höhen anbieten können, die noch in einer vorstellbaren Reichweite zum Wirbelkern sein werden? Und da ist der zweite Knackpunkt, denn die denkbaren Kälteregionen sind einmal Sibirien und zum anderen Kanada. Beide liegen etwa gleich weit entfernt zur zentralen Arktis, wo der Wirbelkern sich aufhalten wird. Somit dürfte sich der Polarwirbel gleichzeitig in beide Richtungen ausdehnen wollen, so dass sich der Kern vielleicht zu einer Art Ellipse verformt. Das Zünglein in der Waage wird dann aber absehbar die Kälte über Grönland spielen, denn sobald diese in den ellipsenartigen Kern eingebunden wird, verstärkt sich der Wirbel wieder kräftig und wird in Richtung auf Grönland bis Kanada gezogen. Auf der sibirischen Seite wird sich Hochdruck als Ausgleich aufbauen können und weiter südlich auf Europa zu wird sich vermutlich ein Trog ausbilden, um die ganzen Verschiebungen in Ballance zu halten (wäre dann so um den 20. November denkbar, damit man ein Gefühl für den zeitlichen Ablauf bekommt).

Hi,

Die Modellwelt für die Stratosphäre nähert sich nun allmählich dem Zeitraum um den 20. November herum. GFS hat heute den 19. als letzten Forecasttag im Programm, ECMWF noch den 18. November. Ganz interessant finde ich die unterschiedlichen Modellberechnungen, die nun die verschiedenen Programme von Lauf zu Lauf finden. Noch stabilisieren sich die Entwicklungen nicht modellübergreifend. Was schon klar ist, ist der Gleichklang mit den diversen Entwicklungen im stratosphärischen Polarwirbel, die ich zuvor beschrieben hatte - etwa bis zu dem Punkt, wo der Wirbelkern nach Kanada gezogen wird. Ich denke, hieran wird sich schon nichts mehr ändern.
Spannend für uns in Mitteleuropa wird der dann nachfolgende Abschnitt, also jener, wo es zum Aufbau des Europa-Troges kommt. Zwar zeigte schon gestern GFS eine ähnliche Entwicklung um den 20. November herum, verwarf sie aber wieder. Und heute gibt es eine modifizierte Lösung, die aber im Ergebnis einen anderen Weg gehen will. Das ist jedoch aufgrund der zeitlichen Entfernung bis zum angepeilten Zeitfenster auch noch völlig normal und man darf die Berechnungen nicht überbewerten. Die Chance für einen Volltreffer bei den Wettermodellen für den Zeitraum ab +10 Tage in der Zukunft liegt bei unter 20%. Anders ausgedrückt: über 80% der Lösungen liegen daneben! Doch schauen wir mal, was GFS für die 100 hpa-Stratosphäre berechnet hat in 10 Tagen für den 19.11.2017:

[attachment=11017]

Entscheidende Entwicklung wäre der neue zentrale Hochdruck zwischen Grönland und Nordskandinavien. Die führt dazu, dass sich in der Troposphäre über Skandinavien Tiefdruck aufbaut und etabliert. Ich drehe die GFS-Karte mal nach rechts, so dass wir unser gewohntes Bild auf Europa bekommen:

[attachment=11016]

Jetzt erkennt man auch besser, woher "der Wind" weht, was natürlich nur theoretischer Natur ist, da wir ja die Stratosphäre abgebildet sehen. Daher habe ich mit blauen und roten Pfeilen die Luftströmungen unten in der oberen Troposphäre mal eingezeichnet. Dann wird recht schnell deutlich, dass sich die sehr kalten Luftmassen aus Grönland auf Europa zu bewegen werden, unten im Süden strömen dagegen sehr warme Luftmassen auf Südeuropa zu. Diese Bewegungen entsprechen dann auch dem Jetstream. Den Impuls des Abbremsens über Europa wird sich ergeben aus der Strömungsrichtung des skandinavischen Tiefs. Dies führt zu einem Richtungswechsel des Jetstreams nach rechts, als nach Süden auf das Mittelmeer zu, wo die warmen Luftmassen einfließen. Der Gegensatz in den Temperaturen auf engem Raum sorgt für eine kräftige Vertiefung. Der Trog Europa nimmt dann seinen Lauf. Das Potential ist dann so groß, dass praktisch ganz Europa unter diesen Trogvorstoß eingenommen werden könnte. Zum Abgleich meiner Annahme (grafisch und wörtlich) können wir noch den Jetstream in 200 hpa (obere Troposphäre) für den 19.11.2017 von GFS hinzu nehmen, der sich berechnet so darstellt:

[attachment=11020]

Diese Luftbewegungen sind nicht identisch mit den Bewegungen in der unteren Troposphäre zu diesem Zeitpunkt, geben aber die Richtung nach und nach entscheidend vor. Da über den Atlantik südlich von Grönland bis Island die kalte Luft aus Norden und Nordwesten zieht, entwickeln sich hier die großen Temperaturunterschiede. Wenn die kälteste Luft weit nach Süden vorstoßen kann, dann wird sich der Trog westlich von uns entwickeln und wir liegen auf der warmen Vorderseite. Wird dieser Vorstoß aber abgeblockt, so gelangt die kälteste Luft bis nah an uns heran und der Trog wird sich zentral über Mitteleuropa entwickeln und bis nach Nordafrika im Süden vordringen können (= Winterwetter). Bis zum Tag 10 im Forecast sieht es sogar bei GFS danach aus. Danach verwischt wieder alles.

Fazit: Es wird hochspannend, denn die Lage des Troges wird durch die Modelle erst noch ausgerichtet. In meinem Spielfilm über den Ablauf des Geschehens drückt der Trog über Europa nach Süden. Man wird sehen, ob die Regie des Wettergottes das so übernimmt oder eine andere Lösung vorzieht. Big Grin

Lieben Gruß in die Runde!
Vielen Vielen Dank für das Update!! 

Heute hat GFS als eines von vielen Möglichkeiten den kühlen Kollegen ausgespuckt, den P04.
Und auch andere Läufe gehen an die -10 Grad ran (der P04 sogar -12)

LG

©wetterzentrale.de
Hi Leonidas,

nach meiner Einschätzung sollte die Troglage aber schon früher beginnen, um den 20.11. herum. Wink

Immerhin rechnet ECMWF nun für genau dieses Zeitfenster tatsächlich einen kräftigen Trog für Europa, hier für den 19.11.2017, sichtbar in der Stratosphäre in 100 hpa, also untere Stratosphäre:

[attachment=11088]

Folgerichtig sind nun auch die troposphärischen Berechnungen auf der Spur für einen Trog zum 20.1.2017. Die Modelle berechnen aber unterschiedlich, was aufgrund des langen Zeitfensters völlig normal ist. Jedoch ähneln sich die Berechnungen schon und daher sind sie zeigenswert. Zunächst ECMWF für den 20. November:

[attachment=11089]

... dann GEM :

[attachment=11090]

... dann GFS:

[attachment=11091]

Die anderen lasse ich mal weg, obwohl auch dort teilweise ähnlich gerechnet wurde.

Insgesamt zeigt sich also modellübergreifend schon die Tendenz hin zu einem Trog Europa um den 20. November. Dann kann ich so schlecht mit meiner inzwischen schon eine Woche alten Vorausschau ja nicht gelegen haben, wenn die Modelle das nun auch "schon" berechnen. 84

Wir wären in den Berechnungen nicht an schlechter Stelle mit Deutschland/Österreich. Würde eine Menge Schnee bringen, sogar das Flachland würde weiß werden können. Geht es nach GFS würde sich sogar ganz Deutschland - mit nur ganz kleinen sehr regionalen Ausnahmen an den Küsten - schon bald unter einer geschlossenen Schneedecke befinden können und es gäbe gebietsweise schon Dauerfrost. Das ist natürlich mehr als spekulativ, aber auch mal nett, solch ein Szenario wenigstens in den Modellen zu entdecken. Man sollte aber nicht zu viel erwarten, denn es wird noch viele Tage daran herum gerechnet und auch wieder weggerechnet. Dodgy

GFS in der Stratosphäre heute übrigens auf ganz anderer Spur. Die Hüpfburg der Amis bekommt wieder Saison... Big Grin

Gruß in die Runde!
(03.11.2017, 11:54)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(27.10.2017, 07:23)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
In der Folge wird sich der Polarwirbelkern wieder verschieben dann hin bis zentral über die Arktis. Dort wird er sich vermutlich nochmals gut verstärken können.
Dann sind wir aber schon wieder zwischen 08. und 12. November, also alles noch weit voraus.

Und genau an dieser Stelle bieten sich die besten Voraussetzungen zur weiteren Vertiefung, da die Kälte im Wirbel so ideal gehalten werden kann. Ich vermute daher auch eine weitere Vertiefung. Allerdings nicht sehr lange, vielleicht nur 3-4 Tage. Kann ich auch begründen, hat mit dem troposphärischen Polarwirbel zu tun:

befindet sich der troposphärische Polarwirbel im Kern über der Zentralarktis, dann befindet sich die stärkste Kälte nicht im Kernbereich, sondern im weiteren Umfeld um den Kern. Im Kern selbst kann es sogar wärmer werden. Und darin liegt der Knackpunkt, denn dann nimmt der Temperaturgradient ab zwischen Subtropen und Zentralarktis, während er zunimmt an den Rändern des troposphärischen Polarwirbels. Und das bedeutet ganz viel Bewegungsenergie an den Rändern und wenig Bewegung im Kern. Das führt dazu, dass der Kern wieder wandert, er fühlt sich magisch angezogen von sehr kalter Luftmasse in Bodennähe bis hoch hinauf in etwa 5.000 Meter. Die Frage wird sein, wo wird sich besonders kalte Luftmasse in diesen Höhen anbieten können, die noch in einer vorstellbaren Reichweite zum Wirbelkern sein werden? Und da ist der zweite Knackpunkt, denn die denkbaren Kälteregionen sind einmal Sibirien und zum anderen Kanada. Beide liegen etwa gleich weit entfernt zur zentralen Arktis, wo der Wirbelkern sich aufhalten wird. Somit dürfte sich der Polarwirbel gleichzeitig in beide Richtungen ausdehnen wollen, so dass sich der Kern vielleicht zu einer Art Ellipse verformt. Das Zünglein in der Waage wird dann aber absehbar die Kälte über Grönland spielen, denn sobald diese in den ellipsenartigen Kern eingebunden wird, verstärkt sich der Wirbel wieder kräftig und wird in Richtung auf Grönland bis Kanada gezogen. Auf der sibirischen Seite wird sich Hochdruck als Ausgleich aufbauen können und weiter südlich auf Europa zu wird sich vermutlich ein Trog ausbilden, um die ganzen Verschiebungen in Ballance zu halten (wäre dann so um den 20. November denkbar, damit man ein Gefühl für den zeitlichen Ablauf bekommt).

Hi,

ein Update ist nötig. Sowohl GFS als auch ECMWF haben nach etwas hin und her rechnen in den letzten Tagen dann doch mehrere gemeinsame Nenner ausgearbeitet. Diese sind in der Gesamtentwicklung zu finden und auch in mehreren Details. Insbesondere rechnen beide Modelle um den 20. November herum die Austrogung nach Europa. Die Feinheiten werden nun in den nächsten Tagen erst kommen, vor allem, wie weit sich der Trog in den Süden bewegen wird und wie lange er unser Wetter bestimmen wird. Da ist viel Bewegung im Spiel und so ist es schwierig, eine klare Aussage schon treffen zu können. Nichts desto Trotz verfolgen die Modelle weiterhin meine Spur, die ich bereits vor 11 Tagen (also lange vor den Modellen) gelegt hatte. Habe es oben nochmal zitiert, damit man noch weiß, worum es eigentlich ging. Rolleyes

Aus dem Text oben kann man ja entnehmen, wie ich mir den Ablauf vorgestellt hatte. Nun betrachten wir die grafische Darstellung dieser Abläufe, wie sie sich GFS vorstellt. Habe die Karten wieder einmal nach rechts gedreht, damit wir unser gewohntes Bild auf Europa haben. Hier nun die Animation der 100 hpa-Stratosphäre von heute bis zum 20. November 2017:

[attachment=11309]

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Im Ergebnis finden wir den Ablauf, den ich beschrieben hatte bis hin zum Trog Europa. Man beachte, wo sich der Polarwirbel befindet, dass er sich dann vertieft, dann aber wieder abschwächt - halt so, wie es von mir angenommen wurde. Ist zwar "nur" eine Modellberechnung - also eine Prognose- , aber auch ich hatte ja nur eine Prognose erstellt, nur halt 11 Tage früher. Da scheint meine Einschätzung nicht so übel gewesen zu sein. Tongue

Und nun noch ECMWF, das Modell, das bessere Berechnungen macht, was die Forecasttage ab Tag 6-7 angeht.

Hier die Abläufe für den 19. bis 22. November - man achte auf die Trogentwicklung Europa und auch auf die Wärmeblase über Ostsibirien (erinnert Ihr Euch?):

[attachment=11310]
[attachment=11311]
[attachment=11312]
[attachment=11314]

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Sieht doch nach hinten raus nach einer wirklich interessanten Entwicklung aus. Warten wir  aber mal ab, wie sich der Trog Europa dann wirklich darstellen wird. Davon hängt auch ab, wie sich der Polarwirbel unten in der Troposphäre und oben in der Stratosphäre weiter entwickeln wird. Und natürlich wollen wir ja auch gern wissen, ob uns dieser neue Trog dann auch einen winterlichen Wetterverlauf bescheren wird.

Gruß in die Runde!
Hi Wetter-Runde-Fans Wink ,

die große Springerei hat nun auch ECMWF erfasst. Kaum zu glauben, wie da von einer Variante innerhalb von 24 Stunden in eine völlig andere Variante gesprungen wurde. Warum passiert das eigentlich?

Ich erkläre es mir - und Euch - damit, dass sich ab einem bestimmten Zeitpunkt durch eine kleine Änderung in den Berechnungen die ganze Nordhalbkugel anders darstellt als zuvor. Diesen Zeitpunkt kann man eingrenzen, er liegt bei Tag 5-6, also 21.-22. November. Denn bis zum 20. November sind beide Modelle ziemlich gleichlautend:

GFS- Karte gedreht für guten Blick auf Europa:

[attachment=11377]

ECMWF:

[attachment=11376]

Da sind keine wirklich großen Differenzen zu erkennen.

Doch danach gehen die Berechnungen immer weiter auseinander.
Entscheidend sind offenbar die Kombination mit Hoch Grönland und Tiefdruckentwicklung im nördlichen Atlantik in Höhe von Skandinavien. Dorthin wandert mal sehr viel Potential, mal nur wenig. Und genau das scheint die Unsicherheit auszumachen: kleine Tiefs, die aber rasch das ganze Strömungsbild verändern. Und das wirkt sich in alle Richtungen aus. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich den echten Knackpunkt damit schon umfassend genannt habe, denn auch an anderen Stellen auf der Nordhalbkugel läuft es nicht rund. Da ist das mehr oder weniger ausgeprägte Hoch über dem Nordmeer bis hin östlich der Aleuten. Oder der unterschiedlich berechnete Tiefdruck über Ostsibirien wäre so eine markante Stelle...

So oder so, die Modellwelt von GFS und ECMWF könnte kaum weiter auseinander liegen nach den gleichlautenden nächsten 4 Tagen. Hier sind die aktuellen Berechnungen für den 25. November:

GFS - Karte gedreht für guten Blick auf Europa:

[attachment=11378]

ECMWF:

[attachment=11375]

GFS mit kalter Variante mit kräftigem Trog über Europa, ECMWF mit Hochdruck bei uns und milder Variante. Vielleicht leigt ja die Wirklichkeit dazwischen, vielleicht aber auch nicht. Tatsache ist, dass ECMWF in der Mittelfrist statistisch die besseren Berechnungen hinlegt als GFS. Das sollte unsere Erwartungen dann auch dämpfen, wenn Winterwetter auf dem Wunschzettel steht für die Zeit bis zum Monatsende.

Nun sollte ich eigentlich meine Einschätzung benennen, denn dazu dient ja auch dieses Extraforum. Ich tue mich aber schwer, mich festzulegen. Es gibt Indizien, dass diesmal ECMWF auf der falschen Spur ist. Ebenso gibt es Indizien, dass GFS den Ablauf zu troglastig für Mitteleuropa berechnet. Ich sehe eigentlich nur eine sinnvolle Lösung aus diesem Modell-Dilemma, die ich dann doch wenigstens anreißen möchte:

Ich vermute, dass sich in der unteren Stratosphäre der Polarwirbelkern von jetzt Grönland/Kanada wieder nach Osten verlagern wird. Er wird aber keinen Kern über der zentralen Arktis ausbilden, sondern sich in ein langgezogenes Druckgebilde umwandeln (bei Abschwächung). Der tiefste Druck sollte sich über Sibirien ausbilden mit einer Verlängerung hin nach Skandinavien. Ich vermute, dass die Wärmeblase aus Ostsibirien nach Nordamerika wandert und sich dort manifestiert, was dazu führen würde, dass dort kein Dipol entstehen kann. So verbliebe die überwiegende kalte Luft östlich des Nordpols und würde nach Süden auf den Nordatlantik geführt (dann auch in der Troposphäre). Über Grönland könnte sich dadurch Hochdruck aufbauen und in der Folge mit dem Azorenhoch eine Verbindung eingehen. Die Achse dieser Verbindung wird entscheiden, wo sich die stärkste Austrogung über dem Atlantik finden wird. Nur wenige hundert Kilometer entscheiden dann über eine Mildphase durch Vorderseitenlage oder über Winterwetter durch einen Volltreffer durch einen Trog Europa. Eine zu weit östliche Austrogung kann ich derzeit nicht als wahrscheinlich erkennen.

Man sieht schon an meinen "könnte" und "sollte", dass die Ausgangslage denkbar schwierig ist. Confused Es ist daher besser, hier und jetzt nicht noch mehr Annahmen oder Möglichkeiten anzusprechen, denn die gibt es auch noch. Mal abwarten, was dann weiter in den Modellberechnungen an Varianten angeboten wird.

Gruß in die Runde!
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13