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Normale Version: Wetterleuchte's Polarwirbelexpertisen 17/18 - Analysen, Aussichten, Expertisen
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Ein kleiner Überblick zwischendurch für das Modellwetter für den Nikolaustag, wie er gerade von den Modellen berechnet wird:

Zuerst der Blick auf die Nordhalbkugel, hier ganz frisch vom GFS z12er Lauf:

[attachment=11795]

Das sieht schon ganz gut aus. Es wird aber daran noch eine Menge herumgefeilt. Wink

Sehr einheitlich ist die modellübergreifende Berechnung für unser Wetter in Mitteleuropa. Wieder GFS 12er Lauf:

[attachment=11796]

dann ECMWF:

[attachment=11797]

und auch noch GEM:

[attachment=11798]

Sollten diese Berechnungen zutreffen, dann wird der Nikolaus in den meisten Regionen die Kufen seines Schlittens nutzen können über einer geschlossenen Schneedecke. Cool 

Sind aber noch genau 10 Tage hin. Daher ist das alles noch mit Vorsicht vor zu hohen Erwartungen zu betrachten. Allerdings andererseits, erscheint die Wahrscheinlichkeit doch schon ziemlich hoch, dass wir schon bald bis in die tiefen Lagen geschlossene Schneedecken bekommen. Nur sehr nah an den Küsten zur Nordsee wird es wohl schwierig werden. Küste zur Ostsee, mal abwarten, da könnte was gehen.

Schönen Sonntagabend allen!
(26.11.2017, 23:12)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.@Wetterleuchte, sehr gute Karten Smiley20 , macht Hoffnung.

Hi Schwabenland,

morgen kommt ein Update für Stratosphäre und Wetterküche, dann ist es genau noch eine Woche bis zum Nikolaustag. Smiley4

Bin gespannt, ob morgen schon der gültige Fahrplan für den 6. Dezember in den Wettermodellen aushängt oder immer noch der Notfallplan bestehen wird. Tongue  Habe heute die Läufe ausgewertet, da sie ja schon fast extrem springen. Den Grund habe ich wohl identifizieren können. Wenn das stimmt, sollte ab morgen dann Datengleichheit entstehen und die Berechnungen für die nächste Woche sich stabiler angleichen - eigentlich jedenfalls. Mehr dazu dann morgen mit interessanten Neuigkeiten.

Gute Nacht allen!
(28.11.2017, 20:52)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.morgen kommt ein Update für Stratosphäre und Wetterküche, dann ist es genau noch eine Woche bis zum Nikolaustag. Smiley4

Bin gespannt, ob morgen schon der gültige Fahrplan für den 6. Dezember in den Wettermodellen aushängt oder immer noch der Notfallplan bestehen wird. Tongue  Habe heute die Läufe ausgewertet, da sie ja schon fast extrem springen. Den Grund habe ich wohl identifizieren können. Wenn das stimmt, sollte ab morgen dann Datengleichheit entstehen und die Berechnungen für die nächste Woche sich stabiler angleichen - eigentlich jedenfalls. Mehr dazu dann morgen mit interessanten Neuigkeiten.

Hi Fans der Wetterküche,

nachdem ich heute früh die Morgenläufe durchgeschaut habe, konnte ich feststellen, dass nun die Modellwelt sich dann doch besonnen hat und nun erstaunliche Einigkeit für den Nikolaustag berechnet. Dazu zunächst die Modellvergleiche:

ECMWF:
[attachment=11907]

GFS 00er Lauf
[attachment=11908]

GEM
[attachment=11909]

NAVGEM
[attachment=11910]

Da gibt es nicht viel zu deuteln, sieht alles ziemlich gleich aus. Sicher werden aber noch die Details unten in der Troposphäre noch etwas nachjustiert werden, der grobe Ablauf aber dürfte jetzt stehen. Bleibt in den Details aber weiter die Frage, wo und wie viel Schnee für die Kufen des Nikolaus-Schlitten bereit gestellt werden. Das wird sicherlich noch in den Wetterthreads thematisiert und untersucht werden. Hier im Polarwirbelthread geht es ja schlussendlich nicht um das Detailwetter, sondern um die Großwetterlagen in der Troposphäre und die Entwicklung des Polarwirbels oben in der Stratosphäre - was dann auch für den Polarwirbel in der Troposphäre gilt (oder umgekehrt, je nach Blickwinkel).

Zum stratosphärischen Polarwirbel hatte ich ja vor 9 Tagen eine 16-Tage-Vorausschau erstellt, die man hier finden kann:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Daraus die vereinfachte grafische Darstellung, wie ich die Position und Stärke des Polarwirbels in 100 hpa für den Nikolaustag dargestellt hatte...

[attachment=11911]

...und nun die aktuellste Berechnung von heute von GFS als Forecast-Vergleich:

[attachment=11912]

Ich denke, das schaut schon strukturell ziemlich stimmig aus. Es gibt aber Differenzen, was die Drucktiefe angeht, und auch in den genaueren Positionen der beiden Wirbelteile. Das kann sich zwar noch ändern, aber vermutlich wird der linke (westliche) Wirbelteil - ist nur ein Dipol - nicht mehr weiter nach Westen driften (im Bild nach "oben"), da sich die Wärmeblase über Ostsibirien dann doch etwas stärker entwickelt hat (schon jetzt in der Echtzeit), als ich es berechnet hatte. Das wird sich bis zum 02. Dezember fortsetzen, sich also nicht mehr in meine Berechnung hin korrigieren. Somit wird auch der westliche Wirbel nicht zwischenzeitlich dominant (Kennzeichen "L" für low) und der östliche Wirbel wird dadurch nicht schon bis zum 06. Dezember bis nach Westrussland wandern (erst später) und stattdessen noch über Sibirien bleiben. So hat diese scheinbar kleine Änderung dann doch eine sichtbare Wirkung. Troposphärisch ändert sich dadurch für unser Mitteleuropa aber nur wenig zu meiner Berechnung für den 06. Dezember. Der Trog, der nach Europa ausgreift zieht im Ergebnis nur etwas westlicher, so dass wir direkter getroffen werden. Damit verlängert sich um wenige Tage das klassische Trogwetter, was dann üblicherweise von Hochdruck abgelöst wird. Doch das ist dann nach dem Nikolaustag. Wink

Ich möchte aber auch noch darauf hinweisen, dass ECMWF mit den Berechnungen für den Nikolaustag in 100 hpa leider noch nicht auf meiner "Welle" schwimmt. Die Berechnung ist jedoch noch von gestern für die 100 hpa, während die troposphärische Berechnung (siehe oben im Beitrag) von heute ist. Anhand der Unterschiede gestern zu heute liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ECMWF die neuesten Berechnungen für die 100 hpa bereits "korrigiert" hat. Das können wir aber erst morgen früh sehen, weil wir keine tagaktuellen Grafiken von ECMWF verfügbar bekommen. Sad  Ich komme darauf zurück, wenn die neue = aktuelle Berechnung vorliegt.

Erst dann kann ich auch mehr sagen über die stratosphärische Erwärmung zwischen 10 hpa und 30 hpa, die durch das Blocking auf dem Atlantik angetrieben wurde/wird. Weiter unten zwischen 100 hpa und 50 hpa findet bereits ein Warming statt, dass seinen Ursprung ganz im Osten von Sibirien findet. Aus dieser Quelle hat sich bereits eine kräftige Wärmeblase ausgebildet, die in Schüben immer wieder nach Nordamerika ausbricht und gegen den dortigen Polarwirbelteil drückt. Sollte das weiterhin mit dieser Intensität geschehen, dann wird der gesamte Polarwirbel Richtung Westrussland/Nordeuropa gedrückt. Das klingt zwar vordergründig gut für unser Winterwetter in Mitteleuropa, ist aber gleichzeitig auch eine Entwicklung, die fast zwangsläufig dazu führen dürfte, dass sich über Kanada schon bald ein zweiter Polarwirbelteil ausbilden wird. Die Kaltluft aus Grönland wird dann nach Nordamerika getrieben und die Amis bekommen den ersten kräftigen Wintereinbruch. Bei uns würde  zunächst das frühwinterliche Wetter anhalten, sich sogar steigern können mit zwischenzeitlichen Schneefällen bis ins Flachland und vermutlich sogar einer geschlossenen Schneedecke in fast ganz Deutschland, aber danach droht dann doch das vorweihnachtliche Tauwetter. Das allerdings liegt noch hinter der Glaskugel verborgen und kann heute noch nicht mit entsprechenden Großwetterlagen eingegrenzt werden. Denn es ist aus heutiger Betrachtung nicht ganz unwahrscheinlich, dass um den 14. Dezember herum eine Wirbelteilung anstehen könnte (mehr Dipollage als Polarwirbelsplit). Und in diesem Fall käme es auf die Positionen der Wirbelkerne an. Von Eiseskälte bis zur deftigen Milderung wäre dann alles denkbar. So sollten wir uns zunächst auf den Nikolaustag konzentrieren, um dann mit einem neuen Forecast den 14. oder sogar 20. Dezember in Augenschein zu nehmen. Cool

Ich hoffe, alles war verständlich genug. Wenn nicht bitte nachfragen!

Lieben Gruß in die Runde!
(29.11.2017, 13:38)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich möchte aber auch noch darauf hinweisen, dass ECMWF mit den Berechnungen für den Nikolaustag in 100 hpa leider noch nicht auf meiner "Welle" schwimmt. Die Berechnung ist jedoch noch von gestern für die 100 hpa, während die troposphärische Berechnung (siehe oben im Beitrag) von heute ist. Anhand der Unterschiede gestern zu heute liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ECMWF die neuesten Berechnungen für die 100 hpa bereits "korrigiert" hat. Das können wir aber erst morgen früh sehen, weil wir keine tagaktuellen Grafiken von ECMWF verfügbar bekommen. Sad  Ich komme darauf zurück, wenn die neue = aktuelle Berechnung vorliegt.

Hi Leute,

inzwischen hat - sehr ungewöhnlich erst nach GFS - auch ECMWF die Berechnungen "angepasst" und liegt damit dann auch auf meiner "Welle". Das schaute vorgestern noch so aus:

[attachment=12077]

und nun so:

[attachment=12108]


Damit dürften die Würfel gefallen sein und ein erneutes Umschwenken erscheint jetzt 5 Tage vor Zieleinlauf bereits als unwahrscheinlich. An den Details wird noch etwas retuschiert, aber das Gesamtbild ist dann doch schon abgebildet und kommt in der Struktur schon recht nah an meine Vorschau, die ja so aussah:

[attachment=12078]

Abweichungen hatte ich bereits vorgestern beschrieben und erklärt.

Daher könnte man sich nun schon an die nächste Vorschau wagen, denn die Unruhe bei den Winterwetterfreunden ist ja nach den ersten Schneeflocken erheblich gestiegen. Kann man schon etwas sagen, was nach Nikolaus passiert und wie sich unsere Großwetterlage(n) dann ausgestalten werden? Wie wird sich der Polarwirbel in der Stratosphäre entwickeln. Können wir daraus etwas ableiten für das Wetter unten in der Wetterküche?

Nun, wir haben es mit einem Warming in der unteren stratosphärischen Atmosphäre zu tun. Die von mir schon im letzten Forecast angesprochene Wärmeblase hat sich kräftig aufgebläht und drückt mit Macht Richtung Nordamerika. Das geschieht in unterschiedlich starken Schüben, aber so stark, dass der stratosphärische Polarwirbel weit nach ost gedrückt wird auf eine Längsachse von etwa Ostsibirien bis nach Skandinavien. In diesem langgezogenen Polarwirbel liegt mittendrin zudem ein Polarhoch, dass geeignet ist, den langgezogenen Polarwirbel in zwei Teile zu zerschneiden. Zunächst finden wir Dipole, also Wirbelteile, die noch mit miteinander verbunden sind, aber schon eigene Druckzentren entwickeln. Einen Polarwirbelsplit haben wir erst, wenn sich um die beiden Kerne herum die Luftmassen direkt am Übergangspunkt gegensätzlich bewegen. Das funktioniert nur, wenn sich zwischen den beiden Kernen ein Streifen mit Hochdruck befindet. Und dieser Streifen Hochdruck könnte durch das Polarhoch ausgebildet werden. Zumindest gibt es für einen solchen (kurzen) Polarwirbelsplit, der troposphärisch durch das Polarhoch ausgelöst wäre, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von derzeit 40%. Sollte das geschehen, dann werden die beiden Wirbel auseinander gedrückt und bewegen sich entsprechend auseinander. Je nach Achse kann das für uns bedeuten: "unser" naheliegende Wirbel wandert noch näher an uns heran und der sibirische Wirbelteil will noch weiter nach Ostsibirien. Dort aber liegt die sich weiter ausbildende Wärmeblase, so dass dieser Wirbelteil nicht weiter nach Osten wandern kann. Entweder wird der Druck dadurch kompensiert, dass sich der Wirbel weiter vertieft, oder aber er weicht aus, dann Richtung Westen. Da dort aber auch die Wärmeblase hin expandiert, wird sich der Wirbel wohl verstärken müssen. Und das ist gut für unser Winterwetter, denn das bedeutet, dass diese Lage mit einem Dipol oder gesplitteten Wirbelkern sehr nah an Skandinavien dann länger anhält und zu uns die kalte Luft aus der Arktis führt und auch die aus Ostgrönland. Hält so eine Lage länger als 4-5 Tage an, so werden die Polartiefs zunehmend kälter und füllen sich über dem Atlantik aufgrund des anwachsenden Temperaturgradienten zunehmend mit Schnee auf und verfrachten diese Ladung dann nach Europa. Wohin genau, dass kann man noch nicht sagen, aber es wäre viel Schnee. Temperaturen würden nach und nach absinken können, jedoch nicht auf wirklich eisige Werte, dafür ist zu viel Luftfeuchte im Gepäck. Vermutlich werden die Temperaturen dann etwa im langjährigen Mittel liegen.

In Nordamerika wird es aber durch diese Entwicklung schon in den nächsten Tagen zum ersten ernsthaften Wintereinbruch kommen, der mit nachfolgenden weiteren Schüben bis weit nach Süden ausholen wird. Auch hier ist eine Menge Schnee möglich und kalt wird es erst, wenn die Fronten durch sind und sich Hochdruck aufwölbt. Dann allerdings auch bitterkalt. Nachschub an Kaltluft bekommt Nordamerika aus Nord- bis Nordwestkanada und aus dem Bereich westliches Grönland. Die etwas anwachsende Kaltluft aus der Zentralarktis bleibt gut vor Ort erhalten oder wandert mehr in Richtung Europa.

Über Grönland befindet sich eine schwankende Grenze der Luftmassen. So wechselt vermutlich überlaufender Tiefdruck mit kräftigem Hochdruck. Weiter südlich blockiert ein weit nach West und Nord verschobenes Azorenhoch den Atlantik und sucht immer wieder Kontakt zum Grönlandhoch. Bei uns wechseln sich ständig neue Tiefdruckgebiete aus NW bis WWN ab, die als Tröge oder Kaltluftblasen immer wieder nach Süden vorstoßen und wieder zurückweichen. Mit dem Zurückweichen ergeben sich kurze Hochdrucklagen, die über den Schneeflächen dann auch nennenswerte Kälte entstehen lassen. Wie lang diese Phasen jeweils andauern können, liegt im dunkeln, aber mehr als jeweils 2-3 Tage gebe ich ihnen nicht.

Da die Ausgangslage heute nicht gerade einfach ist, tendiere ich derzeit jedoch zu der Annahme, dass sich nach dem Nikolaustag kein Polarwirbelsplit ausbilden wird in den nachfolgenden 2 Wochen bis zum 20.12.2017. Es wird wahrscheinlicher zu einer entsprechenden Dipollage kommen, die dann 10 bis 12 Tage durchaus halten könnte, also bis zum 16-18. Dezember. Da ich annehme, dass der sibirische Wirbel die Oberhand behalten wird, die Wärmeblase weiterhin mit Wärme aufgefüllt wird und damit den Wirbelaufbau über Kanada/Grönland für längere Zeit erschwert, dürften wir im Ergebnis eine Art Vollwetter für den vorweihnachtlichen Winter bekommen können. Schnee und auch Regen in größeren Mengen, Wind wird ein Thema werden, Schneeverwehungen in den höheren Lagen sind dann zu erwarten, zwischendurch Auskühlung durch Zwischenhochs und wenn es ganz dreist kommt, dann auch noch eine vb-Lage mit der Fracht aus dem Mittelmeer, was dann entsprechend mächtige Schneefälle in den getroffenen Gebieten bedeuten würde. Hört sich nach Wunschwetter an, ist aber nicht als solches hier geschrieben worden. Wenn es so käme, dann hätte ich persönlich nichts dagegen - nur zur Klarstellung! Wink  Jedenfalls würden wir dann mit einer geschlossenen Schneedecke in ganz Deutschland rechnen dürfen - tageweise jedenfalls - , die dick genug wäre, auch einem Tauwetter eine Weile stand zu halten. Weihnachten dann überall im Schnee? Wohl nicht, es sei denn alles würde perfekt ablaufen und da würde sich kurz vor Weihnachten kein Tauwetter dazwischen mogeln. Und das ist leider doch wieder sehr unwahrscheinlich (15%). Aber das werden wir zu gegebener Zeit dann besser viel genauer analysieren. Wink

Für heute genug Text. Ich hoffe, meine Ausführungen sind nicht zu lang geworden. Bin gerade in Schreiblaune und das führt dann mitunter zu Ausschweifungen. Danke allen, die bis hier hin gelesen haben.

Vielleicht male ich noch eine Grafik für den stratosphärischen Polarwirbel für die Zeit 16-18. Dezember, obwohl eigentlich ja alles beschrieben wurde.

Gruß in die Runde!
(01.12.2017, 16:33)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Vielleicht male ich noch eine Grafik für den stratosphärischen Polarwirbel für die Zeit 16-18. Dezember, obwohl eigentlich ja alles beschrieben wurde.

Moin,

hier nun die Vorschau-Grafik für Mitte Dezember in 100 hpa, wie ich mir die Konstellation in etwa vorstellen könnte ohne einen Polarwirbelsplit mit langgestrecktem Polarwirbel und Dipol über Skandinavien, sowie bereits einem schwachen weiteren Tiefdruckkern über Nordamerika. Direkt danach beginnt meiner Meinung nach die Phase für eine erneute Umstellung, wie es sich heute für mich darstellt. Daher schaue ich mit der Grafik nur auf den 15. Dezember. Die Grafik:

[attachment=12109]

Nach dem 15. Dezember dürfte sich in der Folge aus dieser Konstellation der schwache amerikanische Wirbelteil rascher verstärken können, der europäische Dipol sich abbauen, der sibirische nach Westrussland wandern und mittendrin sich Hochdruck aufwölben, der dann die klassische Situation entstehen lässt mit zwei etwa gleichstarken Dipolen, die die Tendenz haben, zu eigenständigen Wirbeln zu werden - also einem Polarwirbelsplit, der aus der Troposphäre angestoßen wird (TST-Event). Zeitfenster, wenn das so kommen würde: um Heiligabend herum. Wahrscheinlichkeit derzeit: 20%, was jedoch schon eine Marke ist in Anbetracht der zeitlichen Entfernung von etwa 24 Tagen!

So, genug der vorsichtigen und viel zu mutigen Vorausschau für die Entwicklung nach dem 15.12.2017. Zu 80% wird das nämlich nicht so um Heiligabend! Confused Aber wer weiß, vielleicht liege ich ja schon richtig?! Tongue

Schönes Wochenende allen!
Hi Leute,

der Nikolaus hatte seinen Auftritt heute - auch ohne Schnee unter den Kufen seines Schlittens - und da ich keine Rute bekommen habe, sondern kleine Leckereien, bin ich genug motiviert, um ein kurzes Update zum Polarwirbel zu erstellen. Wink

Unter den heutigen Text habe ich die Vorausschau nochmal zitiert, damit man nicht lange blättern muss, worum es ging. Der Forecast war ja mit einer Grafik auf den 15. Dezember fixiert, die so ausschaut(e):

[attachment=12374]

Ab heute können wir ja nun ECMWF bestaunen mit dem weitesten Forecast für eben diesen 15. Dezember. Und diese Berechnung schaut so aus:

[attachment=12375]

Als Vergleich ziehen wir auch gleich GFS hinzu mit der Vorausschau für den selben Tag (wieder gedreht für gleiche Ansicht Europa):

[attachment=12376]

Beide Berechnungen sehen doch schon ganz gut aus, was die Gesamtkonstellation angeht im Vergleich zu meiner Vorausschau, die ja immerhin 5 Tage älter ist. Noch lassen sich keine wirklich großen Abweichungen feststellen zur Position und Druckstärke des Polarwirbels. Das kann von beiden Modellen auch noch etwas anders berechnet werden bis zum Finaltag, daher darf man sich auf vorsichtigen Optimismus beschränken. Kritisch ist die Wärmeentwicklung in der unteren Stratosphäre, die wieder etwas stärker ausfällt, als ich sie berechnet hatte. Offenbar stimmen die Ozonwerte (NOAA-Daten) nicht wirklich in der obersten Troposphäre oder/und der untersten Stratosphäre. Sie müssen höher liegen als es die Daten hergeben. Aber das soll uns hier jetzt nicht weiter belasten, denn das betrifft am Ende des Tages vor allem die Temperatur in 100 hpa, die bis zum 15. Dezember nicht von Entscheidung sein werden.

Zur Erklärung, wenn es interessiert (sonst ab nächsten Absatz weiterlesen):
Die Ozonwerte sind lediglich für meine getestete vereinfachte Berechnungsmethode von Bedeutung, da ich in gemittelten 3-Tagesschritten arbeite und dann mit falschen Mittelwerten arbeiten muss, wenn die verfügbaren Werte am Ausgangstag aus der Datenbank nicht korrekt sind. Händische Berechnung wollte ich ja damit vermeiden, aus Zeitmangel und auch, um eine andere Systematik in die Berechnungen einzubringen. Dann stimmen leider auch die Grönlandwerte nicht, die ich noch händisch neu dazugemixt hatte, um eine noch bessere Bewegungsdynamik an zwei neuralgischen Wetterpunkten zu erzeugen: Neufundland und Nordpol. Kleine Abweichungen gerade an diesen beiden Punkten werden schnell bestraft mit immer stärker werdenden Abweichungen mit zunehmender Forecastzeit. Bis jetzt sind die Abweichungen noch gering genug, aber bis zum Finaltag (15.12.) ändern sich dann doch einige Werte und so können berechnete Entwicklungen dann ein oder zwei Tage früher oder später eintreffen. Mehr ist es noch nicht, aber es ist dennoch ärgerlich für mich, wegen der Mühe, die man sich gemacht hat, um dann feststellen zu müssen, dass die Ausgangsdaten nicht korrekt waren, die ich extern hinzugenommen habe - man möchte sich ja immer auf die Daten verlassen können...

Bedeutend ist die Wärmeblase in der unteren Stratosphäre, die wir hier bei GFS in einer Extragrafik schön sehen können für den 15.12.2017 (gedreht für gleiche Ansicht Europa):

[attachment=12378]

Die Temperaturen sind schon sehr hoch und die Wärme liegt auch dort, wo ich sie hingerechnet hatte. Nur halt etwas wärmer, als berechnet, was die Entwicklung des nordamerikanischen Dipols leider stärker unterdrückt. Wäre schon besser für unser Winterwetter um Weihnachten, wenn sich der Dipol noch aufbauen würde und dann verstärken würde bei gleichzeitigem Wandern nach Kanada und nicht auf Neufundland zu. Mal abwarten, wie das in ein paar Tagen dann aussieht. Wink

Bis zum 15. Dezember also deutet sich so oder so - auch schon in den Wettermodellen - eine Art Vollwinterwetter ab. Freitag geht es los und dann dürfen wir uns über die vielen interessanten Wetterabschnitte freuen! Ich bin nicht unzufrieden bis jetzt mit den Berechnungen der Modelle, da sie meinen Forecast ganz gut bestätigen. Rolleyes

Gruß in die Runde!

(01.12.2017, 16:33)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Wie wird sich der Polarwirbel in der Stratosphäre entwickeln. Können wir daraus etwas ableiten für das Wetter unten in der Wetterküche?

Nun, wir haben es mit einem Warming in der unteren stratosphärischen Atmosphäre zu tun. Die von mir schon im letzten Forecast angesprochene Wärmeblase hat sich kräftig aufgebläht und drückt mit Macht Richtung Nordamerika. Das geschieht in unterschiedlich starken Schüben, aber so stark, dass der stratosphärische Polarwirbel weit nach ost gedrückt wird auf eine Längsachse von etwa Ostsibirien bis nach Skandinavien. In diesem langgezogenen Polarwirbel liegt mittendrin zudem ein Polarhoch, dass geeignet ist, den langgezogenen Polarwirbel in zwei Teile zu zerschneiden. Zunächst finden wir Dipole, also Wirbelteile, die noch mit miteinander verbunden sind, aber schon eigene Druckzentren entwickeln. Einen Polarwirbelsplit haben wir erst, wenn sich um die beiden Kerne herum die Luftmassen direkt am Übergangspunkt gegensätzlich bewegen. Das funktioniert nur, wenn sich zwischen den beiden Kernen ein Streifen mit Hochdruck befindet. Und dieser Streifen Hochdruck könnte durch das Polarhoch ausgebildet werden. Zumindest gibt es für einen solchen (kurzen) Polarwirbelsplit, der troposphärisch durch das Polarhoch ausgelöst wäre, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von derzeit 40%. Sollte das geschehen, dann werden die beiden Wirbel auseinander gedrückt und bewegen sich entsprechend auseinander. Je nach Achse kann das für uns bedeuten: "unser" naheliegende Wirbel wandert noch näher an uns heran und der sibirische Wirbelteil will noch weiter nach Ostsibirien. Dort aber liegt die sich weiter ausbildende Wärmeblase, so dass dieser Wirbelteil nicht weiter nach Osten wandern kann. Entweder wird der Druck dadurch kompensiert, dass sich der Wirbel weiter vertieft, oder aber er weicht aus, dann Richtung Westen. Da dort aber auch die Wärmeblase hin expandiert, wird sich der Wirbel wohl verstärken müssen. Und das ist gut für unser Winterwetter, denn das bedeutet, dass diese Lage mit einem Dipol oder gesplitteten Wirbelkern sehr nah an Skandinavien dann länger anhält und zu uns die kalte Luft aus der Arktis führt und auch die aus Ostgrönland. Hält so eine Lage länger als 4-5 Tage an, so werden die Polartiefs zunehmend kälter und füllen sich über dem Atlantik aufgrund des anwachsenden Temperaturgradienten zunehmend mit Schnee auf und verfrachten diese Ladung dann nach Europa. Wohin genau, dass kann man noch nicht sagen, aber es wäre viel Schnee. Temperaturen würden nach und nach absinken können, jedoch nicht auf wirklich eisige Werte, dafür ist zu viel Luftfeuchte im Gepäck. Vermutlich werden die Temperaturen dann etwa im langjährigen Mittel liegen.

In Nordamerika wird es aber durch diese Entwicklung schon in den nächsten Tagen zum ersten ernsthaften Wintereinbruch kommen, der mit nachfolgenden weiteren Schüben bis weit nach Süden ausholen wird. Auch hier ist eine Menge Schnee möglich und kalt wird es erst, wenn die Fronten durch sind und sich Hochdruck aufwölbt. Dann allerdings auch bitterkalt. Nachschub an Kaltluft bekommt Nordamerika aus Nord- bis Nordwestkanada und aus dem Bereich westliches Grönland. Die etwas anwachsende Kaltluft aus der Zentralarktis bleibt gut vor Ort erhalten oder wandert mehr in Richtung Europa.

Über Grönland befindet sich eine schwankende Grenze der Luftmassen. So wechselt vermutlich überlaufender Tiefdruck mit kräftigem Hochdruck. Weiter südlich blockiert ein weit nach West und Nord verschobenes Azorenhoch den Atlantik und sucht immer wieder Kontakt zum Grönlandhoch. Bei uns wechseln sich ständig neue Tiefdruckgebiete aus NW bis WWN ab, die als Tröge oder Kaltluftblasen immer wieder nach Süden vorstoßen und wieder zurückweichen. Mit dem Zurückweichen ergeben sich kurze Hochdrucklagen, die über den Schneeflächen dann auch nennenswerte Kälte entstehen lassen. Wie lang diese Phasen jeweils andauern können, liegt im dunkeln, aber mehr als jeweils 2-3 Tage gebe ich ihnen nicht.

Da die Ausgangslage heute nicht gerade einfach ist, tendiere ich derzeit jedoch zu der Annahme, dass sich nach dem Nikolaustag kein Polarwirbelsplit ausbilden wird in den nachfolgenden 2 Wochen bis zum 20.12.2017. Es wird wahrscheinlicher zu einer entsprechenden Dipollage kommen, die dann 10 bis 12 Tage durchaus halten könnte, also bis zum 16-18. Dezember. Da ich annehme, dass der sibirische Wirbel die Oberhand behalten wird, die Wärmeblase weiterhin mit Wärme aufgefüllt wird und damit den Wirbelaufbau über Kanada/Grönland für längere Zeit erschwert, dürften wir im Ergebnis eine Art Vollwetter für den vorweihnachtlichen Winter bekommen können. Schnee und auch Regen in größeren Mengen, Wind wird ein Thema werden, Schneeverwehungen in den höheren Lagen sind dann zu erwarten, zwischendurch Auskühlung durch Zwischenhochs und wenn es ganz dreist kommt, dann auch noch eine vb-Lage mit der Fracht aus dem Mittelmeer, was dann entsprechend mächtige Schneefälle in den getroffenen Gebieten bedeuten würde. Hört sich nach Wunschwetter an, ist aber nicht als solches hier geschrieben worden. Wenn es so käme, dann hätte ich persönlich nichts dagegen - nur zur Klarstellung! Wink  Jedenfalls würden wir dann mit einer geschlossenen Schneedecke in ganz Deutschland rechnen dürfen - tageweise jedenfalls - , die dick genug wäre, auch einem Tauwetter eine Weile stand zu halten. Weihnachten dann überall im Schnee? Wohl nicht, es sei denn alles würde perfekt ablaufen und da würde sich kurz vor Weihnachten kein Tauwetter dazwischen mogeln. Und das ist leider doch wieder sehr unwahrscheinlich (15%). Aber das werden wir zu gegebener Zeit dann besser viel genauer analysieren. Wink
(06.12.2017, 21:18)I bims Schwabenpfeil schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.DANKE für deine guuuuten Aussichten.... Big Grin

Hi I bims Schwabenpfeil, kurz IBS Rolleyes ,

ich mach ja kein Wetter, ich schaue nur etwas in die Zukunft, um aus diesem Blick dann eine Wettergeschichte zu stricken. Wink

Und herzlich willkommen im Forum, mag es Dir hier gut gefallen und erfreue uns auch mit weiteren Beiträgen. Beim Usernamen solltest Du vielleicht nochmal nachdenken, da Du so beschwerlich anzusprechen bist. Aber egal, wir werden uns schon dran gewöhnen.

Ich nutze dann mal diesen Beitrag, um auf ein schon sehr ungewöhnliches Ereignis hinzuweisen, das Mexiko betrifft. Dort nämlich wird ab morgen eine wirklich ungewöhnliche Wettergeschichte geschrieben. Es gibt im sonst so warmen Mexiko ordentlich Schnee und anschließend auch Kälte. Diese Schneemengen wurden für morgen berechnet:

[attachment=12430]

und danach diese Bodentemperaturen:

[attachment=12431]

Das sind die Mexikaner so weit im Süden nicht gewohnt, sie werden das entsprechend als sehr kalt empfinden.

Was genau passiert denn da eigentlich?

Ich fange mal ganz oben in der Stratosphäre in 100 hpa an, um zu erklären, was da gerade geschieht. Wir haben morgen folgenden Polarwirbel:

[attachment=12432]

Da sehen wir schon - auch wegen des Pfeiles von mir - dass die Konstellation den Transport von Kaltluft aus dem hohen Norden bis weit in den Süden von Nordamerika begünstigt. Der Jetstream ist zudem kräftig und treibt die Wetterküche an:

[attachment=12433]

Am Boden macht sich das bemerkbar durch entsprechende Windrichtungen, die man hier sieht:

[attachment=12434]

Die kalte Luft wird (siehe Pfeile) auch am Boden von Nord nach Süd transportiert, teils auch mit kräftigen Winden. Im Süden trifft die kalte Luft auf die Warme Luft vor Ort. Dadurch entsteht kleinräumiger Tiefdruck, der aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Golf von Mexiko mit viel Luftfeuchte aufwarten kann und dann passiert, was dort so oft nicht vorkommt: es schneit kräftig! Und der Schnee bleibt liegen und bildet eine geschlossene Schneedecke. Diese zeigte ich oben im ersten Schaubild. Da es dort unten normalerweise viel wärmer ist, ergeben sich enorme Temperaturabweichungen zum langjährigen Mittelwert - nicht nur unten am Boden, auch oben in 1.500 Meter Höhe (850 hpa). Diese Anomalien sehen wir hier:

[attachment=12435]

Das geht da also gut ab morgen!

Doch auch wir in Mitteleuropa bekommen die Auswirkungen dieser doch schon sehr ungewöhnlichen Entwicklung in Mexiko noch zu spüren. Klingt komisch oder unmöglich, aber ist es nicht. Denn durch den Aufprall der sehr kalten Luft auf die sehr warme Luft des Golf von Mexiko entsteht über dem Golf Tiefdruck, der sich hübsch mit Feuchte auffüllt. Und dieses Tief wandert über den Golf nach Osten bis auf den Atlantik, um sich dort explosionsartig zu vertiefen. Nun beginnt der Dominoeffekt: Das sich über dem Golfstrom rasch verstärkende Tief wandert entlang der Ostküste nach Nordosten auf Neufundland zu und vereinigt sich dort mit einem weiteren Tiefausläufer. Diese Wanderung erzeugt aber bereits ein Aufsteilen des Azorenhochs rechts der Zugrichtung. Ab Neufundland driftet das Tiefruckgebiet unter Verstärkung zum Orkantief weiter nach Osten auf Europa zu und mogelt sich - abgeblockt durch das Aufsteilende Azorenhoch - Richtung Skandinavien, wo bereits Tiefdruck liegt. Die beiden Drucksysteme vereinigen sich und es bildet sich ein neuer starker Trog Mitteleuropa daraus. Die Warmluft und Feuchte aus dem Golf von Mexiko und vom Golfstrom wanderte mit und beschert uns viel Feuchte, die anhand der vorhandenen Kaltluft zum großen Teil als Schneefälle niedergehen werden. Etwa am 13. sollte das dann ein ganz besonderes Event bei uns auslösen.

Naja, so denkt es sich jedenfalls die Wetterleuchte. Ob es so kommt? Abwarten. Rolleyes

Man kann ja mal die Modelle danach beobachten. Wink

Gruß in die Runde!
(02.12.2017, 08:08)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
hier nun die Vorschau-Grafik für Mitte Dezember in 100 hpa, wie ich mir die Konstellation in etwa vorstellen könnte ohne einen Polarwirbelsplit mit langgestrecktem Polarwirbel und Dipol über Skandinavien, sowie bereits einem schwachen weiteren Tiefdruckkern über Nordamerika. Direkt danach beginnt meiner Meinung nach die Phase für eine erneute Umstellung, wie es sich heute für mich darstellt. Daher schaue ich mit der Grafik nur auf den 15. Dezember...

Hi Leute,

noch genau eine Woche hin bis zum Prognosetag 15.12.2017. GFS ist schon raus mit der Berechnung von heute für diesen Tag. Schaut so aus:

[attachment=12519]

und der Vergleich mit meiner Prognosekarte zeigt:

[attachment=12520]

.. nahezu Übereinstimmung! Auch die Drucktiefen der einzelnen Dipole stimmen nahezu völlig überein und auch ist der Dipol über Sibirien der am stärksten vertiefte ("L" für low). Dann habe ich es wohl nicht so schlecht berechnet - trotz der Probleme mit den Ozonwerten und daraus mit der Warmluftblase, die zu Differenzen führte, die sich aber offenbar wieder reduziert haben, denn das Ergebnis ist dann ja praktisch gleich. Rolleyes

Wunderbar finde ich, dass sich auch das Ereignis in Mexiko mit Schnee und Tiefdruck Golf von Mexiko schon am 01.12. (Tag der Prognoseberechnung) erkennen ließ. Da war in den Modellen weit und breit nichts davon zu finden. Ich war selbst ja vorsichtig genug, solche Details nicht textlich in die Prognosevorschau zu schreiben. Werde ich auch in Zukunft besser bleiben lassen und es - wie auch am 01.12. gemacht - nur allgemeiner halten:
(01.12.2017, 16:33)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.In Nordamerika wird es aber durch diese Entwicklung schon in den nächsten Tagen zum ersten ernsthaften Wintereinbruch kommen, der mit nachfolgenden weiteren Schüben bis weit nach Süden ausholen wird...
Wenn man es so verfasst, ist das Risiko, völlig auf die Nase zu fallen, durch zu hochaufgelöste Detailangaben dann schon deutlich kleiner.

Trotzdem schön für mich, wenn sich dann auch solche besonderen Ereignisse so abspielen, wie es sich aus meinen Berechnungen ergeben hat. Das Ding in Mexiko war eine wichtige Entwicklung in meiner Berechnung, weil es durch die Folgeentwicklung unseren Dipol über Skandinavien erst ausformen wird. Den Rest des Ablaufs aus diesem Ereignis hatte ich ja gestern beschrieben (in Kurzform: Tief über Golf von Mexiko wandert über Neufundland zu uns und landet ab 13.12. bei uns mit Vollwetter). Dieses kräftige Tief bildet dann ja auch in der Stratosphäre den Dipol über Skandinavien, den ich dort für den 15.12. verortet eingezeichnet hatte. Mein System scheint zu funktionieren. Das wäre vielleicht ein System, um dann auch nach und nach sogar Wetterdetails (wo auch immer) bis zu 15 Tage vorher recht treffsicher benennen zu können. Doch besser den Tag nicht vor dem Abend loben. Wink

Gruß in die Runde!
(08.12.2017, 12:34)I bims Schwabenpfeil schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.@ Wetterleuchte: Du bist echt eine Leuchte - IM POSITIVEN SINN !!! Oder soll ich sagen eine Erleuchtung?

Big Grin Wohl eine Erleuchterung. Rolleyes

Noch muss ich abwarten mit einer neuen Vorausschau. Wir müssen erst wissen, was nun endgültig am 15. Dezember ablaufen wird. Ist immer noch nicht in trockenen Tüchern, was die Details angeht.

Aber interessant - und auch als Lückenbüßer - ist es ja mal zu schauen, was da von GFS gerade berechnet wurde für die Zeit nach Heiligabend. Vielleicht habt Ihr es noch im "Ohr", ich sprach ja von einem möglichen TST-Event (ein Polarwirbelsplit, der durch die Troposphäre ausgelöst wird) zwischen Heiligabend und Jahresende. Nun rechnet doch GFS erstmals einen echten troposphärischen Polarwirbelsplit für den 27. Dezember. Ich sage gleich: so kommt der gewiss nicht! Aber interessant ist es, dass bereits so frühzeitig die ersten Schnappschüsse diesbezüglich in der Modellwelt zu finden sind, auch wenn sie fernab der realistischen Wahrscheinlichkeit liegen. Man kann dies immerhin als Fingerzeig betrachten, denn es zeigt sich ja immerhin theoretisch, dass sich so ein Event rechnerisch ergeben könnte. Hier mal die Berechnungen von GFS:

[attachment=12842]

Interessant sind die Anomalien der Druckverhältnisse in 500 hpa zu jener Zeit:

[attachment=12844]

...natürlich überdrehte Anomalien und zum Glück auch an unwahrscheinlichen Plätzen, aber man kann es im Hinterkopf behalten, denn in diese Richtung (Split) wird wohl nun noch öfters gerechnet werden...

Schönen Abend!
Guten Morgen in die Runde!

Seit gestern bin ich dabei die Berechnungen für einen neuen Forecast zu fertigen. Die Entwicklung bis zum 15. Dezember sieht inzwischen in den Modellen sehr einheitlich aus und so kann ich davon ausgehen, dass es keine größeren Änderungen mehr geben wird. Damit steht der Fahrplan mit den Anschlusszügen. Wink

Ich habe mein modifiziertes Modell jetzt bis knapp vor den Jahreswechsel am Laufen, habe es aber noch nicht analysiert und für einen Forecast abgeglichen. Das wird aber -soviel kann ich schon sagen - eine spannende Kiste werden. Da bahnt sich eine komplette Lage-Änderung des Polarwirbels auf der Nordhalbkugel an. Wie es derzeit ausschaut, wird aber die Geschichte zum Jahresende noch nicht "fertig" sein, zu viel Dynamik und sehr rasche Bewegungen lassen kaum Raum für einen Punkt-Forecast. Vielleicht muss ich sogar noch einige Tage in den Januar hinein rechnen, um wenigstens eine kurze Phase mit relativer Stabilität zu finden, an dem ich die Prognose festzurren kann. So weit in die Zukunft wollte ich gar nicht, ist mit viel mehr Risiko verbunden. Und dann dauert es auch länger, da die Datenflut mit dem anwachsenden Forecast-Zeitraum enorm zunimmt. Viele "wenn das-dann das"-Analysen sind dann fällig, jeweils in Abwägung mit Wahrscheinlichkeiten für diese oder jene mögliche Entwicklung. Puh, viele zusätzliche Entscheidungshilfen müssen dann wieder erst berechnet werden. Mal sehen, was ich heute schaffen kann mit den aktuellsten Daten bis heute früh. Ozonwerte sind auch noch nicht verfügbar, zur Not muss ich sie schätzen, damit es voran geht...

Es kommt aber heute noch etwas, was ich vertreten kann. Bis später dann!

Gruß in die Runde!
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