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Normale Version: „Fünf-b-Tiefs“ in 2019 – Sammelthread
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Grüß Dich Alpinist!

Danke für Deine Einschätzung und Deinen Bericht mit den Karten dazu!

Dass es eine 5b-Lage oder mindestens 5b-ähnliche Lage gibt, steht allerdings inzwischen wohl doch fest. Der DWD hat das bereits mehrfach ausgeführt und auch heute in der Kurzfrist erneut erwähnt. Ob das nun eine 1a-Lage wird oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Nach EC ist es zumindest sehr nah dran.

Übrigens: während sich der Hurricane Dorian als Hurricane verabschiedet, also zum Tropensturm herabgestuft wird, wird sich Gabrielle zeitgleich noch zum Hurricane mausern und es bis Dienstag bleiben können. So jedenfalls sind die aktuellsten Prognosen dazu von NOAA. Ich vermute, dass dieser dann stärkere Sturm unser Wetter vielleicht sogar mehr beeinflussen wird als der Rest von Dorian. Viele Unsicherheiten derzeit, will ich meinen. Aber inzwischen läuft die 5b-(ähnliche) Lage längst und kommt auch noch vor Eintreffen der beiden Sturmtiefs zum Abschluss (10 September).

Um hier nicht den Spekulations-Kasper zu spielen zitiere ich einfach den DWD, der mit seiner Kurzfrist-Analyse bis Dienstag reicht:
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Zitat:Ab Sonntag in Südostbayern, am Montag im Osten Dauerregen. Unwetter nicht
ausgeschlossen (besonders im Alpenraum und im Erzgebirge).

Sonntag...  Auf der Vorderseite des südlichen Höhentiefs setzt über Oberitalien eine
Zyklogenese ein.
Damit kommen auch die Niederschlagsprozesse im Südosten und Süden immer mehr in
Gang. Die Modelle sind sich nunmehr fast einig, dass die Regenfälle auf gesamten
Südosten Bayerns übergreifen. Die höchsten Mengen gibt es naturgemäß im
Alpenraum mit 12h Regensummen über der Warnschwelle von 25 mm. Mit den
Dauerniederschlägen sinkt auch die Schneefallgrenze auf etwa 1600 bis 1700 m und
nennenswerte Schneeakkumulation gibt es etwa oberhalb 1800 m.

In der Nacht auf Montag nimmt die Entwicklung dann aber langsam Fahrt auf. Das
abgetropfte Höhentief kommt weiter südostwärts voran und kann sich auch noch
etwas vertiefen. Vorderseitig zieht das Bodentief über die Alpen nordwärts und
erreicht Tschechien. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bei den Modellen noch keine
großen Variationen in der Prognose des Kernes. Auf der Nordwestseite des Kernes
sollen die Regenfälle den Süden Brandenburgs und Sachsen-Anhalts erreichen.
Dabei wird nach ICON und GFS örtlich im Erzgebirge die Dauerregenschwelle
gerissen.  Auch im Alpenraum sind erneut örtlich über 25 mm möglich. 24stg. Ist
eine Dauerregensituation zu über 60 Prozent im Alpenraum wahrscheinlich und im
Erzgebirge zu rund 20 Prozent (hier hat die Dauerregensituation aber auch
deutlich später angefangen).

Durch die Verstärkung des Tiefs verstärkt sich der Wind in den Hochlagen im
Südosten und erreicht Böen Bft 7 bis 8 aus Nordwest. 

Montag... schwächt sich das Höhentief zwar insgesamt ab, nimmt aber nun langsam
Kurs in Richtung Nordost bis Nord und damit Richtung Erzgebirge. Das liegt
daran, dass ein weiterer über dem nahen Westeuropa zum Ärmelkanal abtropft und
somit durch den Potentialfall im Westen der Trog nordwärts geführt wird.
Daran gekoppelt soll das Bodentief von Tschechien auf VB-ähnlicher Zugbahn auf
seiner Vorderseite nordwärts nach Vorpommern ziehen und sich weiter vertiefen.
Diese Entwicklung wird prinzipiell von allen Globalmodellen gezeigt, jedoch hat
ICON die westlichste Zugbahn.
Bei EZMW liegt das Bodentief um 18 UTC an der Odermündung, also etwas weiter
nordöstlich und GFS hat die östlichste Zugbahn. Hier liegt das Tief über dem
zentralen Nordpolen.
Diese Unsicherheit wirkt sich natürlich auch auf die prognostizierten
Niederschläge aus, die bei ICON am weitesten nach Westen ausgreifen. Sowohl
ICON, als auch EZ zeigen dabei bis zum Abend 12 h Mengen, bis im
Dauerregenbereich liegen und bei ICON örtlich im Unwetterbereich. Dabei spielt
eine wichtige Rolle, dass örtlich Gewitter in den Regen eingelagert sein können
(das zeigen die Punktterminprognosen). Ursache hierfür ist, dass das Höhentief
sich in der Nähe des Bodentiefs befindet, so dass es zu einer Labilisierung
kommt. 
In der Nacht zum Dienstag zieht das Bodentief zur Südspitze Schwedens, so dass
die Regenfälle sich in den Nordosten zurückziehen. Damit kann dort der
Dauerregen noch weitergehen. Das Tief soll sich bis dahin auf etwa 1005 hPa
vertiefen, so dass der Wind an der Ostsee stark zunimmt. Vorübergehend sind
zumindest 7er Böen möglich und eventuell ist auch die Westküste
Schleswig-Holsteins betroffen.

Ergänzend noch die berechneten Niederschlagsmengen, die bei uns in den Trockenrasengebieten sehr bedeutend wären:
[attachment=25389]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

@Frosty Sam: für Euch mögen 30 bis 100 Liter Niederschlag in 1-2 Tagen nur "Mücken" sein. Eure Niederschlagsmengen sind ja unvergleichbar höher als unsere. Und bei Euch ist die Trockenheit nicht so ausgeprägt wie bei uns im Norden und Osten von Deutschland. Für uns in den ausgetrockneten Regionen sind schon 30 Liter "Elefanten" am Wetterhimmel. Wenn es so wirkte, als wollte ich aus einer Mücke einen Elefanten machen, dann hat man mich falsch verstanden. Mir ist schon klar geworden, dass nicht jede 5b-(ähnliche) Lage bei uns im Norden und Osten viel Regen bedeuten muss. Und ich verstehe auch, dass wir 30 oder 50 Liter für viel Regen halten und bei Euch solche (kleinen?) Mengen fast im Rauschen untergehen. Nun wohnen wir aber nicht in Österreich oder Südost-Bayern oder in den Alpen. Und da vom Atlantik schon lange nicht mehr viel Niederschlag kommt, müssen wir auf solche Lagen hoffen, um unsere enormen Defizite an Niederschlägen irgendwie zu kompensieren. Hier sterben die Buchen und fallen reihenweise um. 80% der Birken sind schon tot, 95% der Lärchen auch, die Eichen werfen bereits ihre großen Äste ab. Für uns sind 30 Liter Regen in 1-2 Tagen extrem wichtig geworden. 

Als Metapher: wir haben keine Mücken mehr, weil es keine Wasserstellen mehr gibt, daher schauen wir am Wetterhimmel nach den Elefanten aus dem Mittelmeer.

Ich nehme an, ich spreche damit den Betroffenen aus der Seele. Denn hier geht es um mehr als nur um "etwas" Regen, um "Mückenpisse". Dorian war schlimm, keine Frage. Das Sterben der Wälder vor unserer Haustür ist da natürlich unspektakulär. Ein um 200 cm abgefallener Grundwasserspiegel ist natürlich auch nicht sichtbar. Ich befürchte, erst wenn wir die Lieferung von Trinkwasser aus unseren austrocknenden Regionen an die Großstädte einstellen müssen, dann wird man uns hören und sehen wollen. Da hilft dann auch keine 5b-Lage mehr, dann ist es zu spät.

Genug davon. Ich beende hiermit meine Berichterstattung zum Thema 5b und werde auch nicht mehr nach einer weiteren Chance dafür Ausschau halten. Ich frage einfach nach bei "Alexa", das ist einfacher und bestimmt moderner. Eine simple Statistik am Jahresende über 5bs tut es ja auch und sagt wohl heutzutage mehr aus und wird wenigstens ernst genommen.

Meinen Gruß!

Frosty Sam

(07.09.2019, 11:52)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.....
Genug davon. Ich beende hiermit meine Berichterstattung zum Thema 5b und werde auch nicht mehr nach einer weiteren Chance dafür Ausschau halten. Ich frage einfach nach bei "Alexa", das ist einfacher und bestimmt moderner. Eine simple Statistik am Jahresende über 5bs tut es ja auch und sagt wohl heutzutage mehr aus und wird wenigstens ernst genommen.

Meinen Gruß!

???? wieso jetzt diese Trotzreaktion?

Nur weil ich geschrieben hab - daß für mich NS-Szenarien bis an die 30 Liter in 5 Tagen eigentlich
üverhaupt nicht einer klassischen Vb-Lage entsprechen?

Ich muß dazu sagen - daß sich meine Einschätzung dabei auf GFS bezog - die 100 Liter die
Kachelmann bis Do. zeigt für eurer Gegend, weichen doch sehr stark davon ab!

Egal aber wie die nächsten Tage kommen - Fakt ist:

Es werden auch wieder andere Tage kommen - und sogar "stark hochwassergefährliche" Vb's werden
mit ganz großer Sicherheit bei uns wieder passieren - Deshalb hat dieser Langzeit-Thread sicherlich auch
seine Berechtigung! Nur bedarf es eben dazu der dafür notwendigen Parameter, und dies in möglichst
ausgeprägter Form - die da eben (stark vereinfacht) wären:

1. Massiver Kaltluftvorstoß aus dem Nordatlantik ins Mittelmeer
2. Aufgrund großer Temperaturunterschiede überm Meer intensiviert sich dort die Tiefdrucktätikgeit empfindlich.
3. Ausgehend von einem sich  daraus entwickelten kräftigen "GENUA-TIEF" drehen sich die extrem feuchten Luftmassen
    in der Folge um den Ostalpenraum rum - evtl. sogar zurück bis an den Alpennordrand! (Es hat sogar schon Vb's gegeben,
    bei denen die feuchten Luftmassen eine ganze Runde "um die Alpen" rum gedreht haben, um über Frankreich wieder bis
    zum Ausganbspunkt der Reise (dem Mittelmeer) zurückzukehren.)


@alpinist:
Tolle Einschätzung der Lage!!! Deshalb auch nochmals der LINK zurück zu deinem Beitrag:

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Noch zu DORIAN:
Ob dieser für unser Wettergeschehen in einigen Tagen auch noch Einfluß haben wird, seh ich derzeit noch als offen an!
Die Vergangenheit bei ähnlichen Entwicklungen hat gezeigt, daß dies durchaus noch passieren kann - auch wenn's
der GFS Hauptlauf in der Mittelfrist eher heute (noch?) anders zeigt.


lg

PS:
noch zu "ALEXA": Du kannst sie ja fragen Heinrich, ob sie sich nicht auch noch bei uns registrieren will im Forum?
Sie könnte eifrigst bei uns in die Themen "hineinhorchen" und die interssantesten Fakten daraus bei ihr am Server
abspeichern. Wir hätten dann somit gratis eine 2.te Datensicherung! Tongue Big Grin
@Heinrich: die klassische Vb-Lage besteht - wie Frosty Sam schreibt - aus einem Kaltluftvorstoß in den Golf von Genua mit Zyklogenese ebendort. In weiterer Folge verlagert sich das Tief zur Oberen Adria um sich schließlich entlang des Alpenostrandes oder Ungarn nach Polen zu verlagern. Entsprechend dreht sich bei mir im Osten Österreichs dabei der Wind von SO über NO auf NW. Im Winer oft DER Schneebringer für den Alpenostrand, in der übrigen Jahreszeit hohes Hochwasserpotential.


Derzeit haben wir es mit einer komplexen Troglage über ME mit mehreren eingebetteten Tiefdruckkernen zu tun.  Die Verlagerung eines Kerns von der Adria über die Alpen nach Tschechien und Vorpommern wird in der DWD Analyse als Vb-ähnliche Zugbahn bezeichnet. Die Wettererscheinungen ähneln der, oben beschriebenen und nach meinem Verrständnis klassischen Vb-Zugbahn,  sind aber deutlich abgeschwächt.


Siehe auch:  Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login

Wer Interesse und Zeit hat findet bei der ZAMG folgende Studie zu Vb:
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(07.09.2019, 14:45)alpinist schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Derzeit haben wir es mit einer komplexen Troglage über ME mit mehreren eingebetteten Tiefdruckkernen zu tun.  Die Verlagerung eines Kerns von der Adria über die Alpen nach Tschechien und Vorpommern wird in der DWD Analyse als Vb-ähnliche Zugbahn bezeichnet. Die Wettererscheinungen ähneln der, oben beschriebenen und nach meinem Verrständnis klassischen Vb-Zugbahn,  sind aber deutlich abgeschwächt.

Grüß Dich Alpinist!

Ich vermute mal, dass man hier im Forum annimmt, dass nur Überschwemmungen oder extreme Regenmengen eine Klassifizierung für 5b-Zugbahnen zulassen. Das aber ist nicht so. Ich habe beim DWD direkt nachgefragt, denn das sind die Profis und die müssen es wissen, weil sie die 5b-Wetterlagen statistisch erfassen und folglich also gültig definieren müssen.

Das Ergebnis: die allermeisten 5b-Wetterlagen führen nicht zu katastrophalen Regenmengen, sondern sind gekennzeichnet, dass es Dauerregen und/oder Starkregenereignisse gibt im Korridor der definierten klassischen 5b-Zugbewegung von Genua, über die Adria, Österreich/Ungarn, Tschechien, Polen zur Ostsee hin. Die Definition erfolgt also nicht nach den Regenmengen sondern aufgrund der Zugbahn. Bei 5b-ähnliche Zugbahnen fehlt eine der Komponenten, also zum Beispiel die Entstehung des Ereignisses in der Bucht von Genua (Zyklonese, also Vertiefung des Mittelmeertiefs beginnt genau hier) oder die Vertiefung durch Alpenlee auf der Alpensüdseite findet nicht parallel statt oder die Zugbahn des Bodentiefs nördlich der Alpen hat einen anderen Weg als über Österreich-Tschechien-Polen-Ostsee. Zum Nachlesen gibt es beim DWD diese Informationen zu 5b-Wetterlagen, die man mir auch empfohlen hat:
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Zitat:Vb-Wetterlage

Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.n ergeben sich aus den großräumigen Luftdruckverteilungen und daraus resultierenden Zirkulationsmustern. Das Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. selbst hängt außerdem noch von den Eigenschaften der in das jeweilige Zirkulationsregime einbezogenen Luftmassen und ihrem wechselseitigen Zusammenspiel ab.

Im Falle einer Vb-Wetterlage (Klassifikation nach van Bebber 1891) liegt in höheren Luftschichten ein sogenannter Tiefdrucktrog über West- und Mitteleuropa, d.h. die Höhenströmung verläuft in einer lang gestreckten engen Kurve (Mäander) vom Nordatlantik kommend zunächst südwärts, um dann über Südeuropa scharf nach Norden umzubiegen und schließlich über Mitteleuropa nordwärts auszugreifen. Die Entstehung und Verlagerung von Hoch- und Tiefdruckgebieten im Bodenniveau wird von dem Strömungsverlauf in den höheren Atmosphärenschichten verursacht und gesteuert. Beispielsweise kann dort, wo in der Höhe tiefer Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. herrscht, das Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. auch am Boden Druckfall anzeigen und es entsteht ein neues Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. oder es verstärkt sich ein bereits existierendes Tief, das sich dann mit der Höhenströmung verlagert.

Im Fall der Vb-Wetterlage betrifft dies die Region um den Golf von Genua, Oberitalien und die nördliche Adria. Ein zum Beispiel über dem Raum Genua entstandenes oder sich intensivierendes „Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.“ wird dann mit der Höhenströmung über Oberitalien hinweg in einem Bogen um die Alpenostseite herum weiter nach Norden gesteuert und landet nach einem Weg über Tschechien und Polen hinweg meist in Skandinavien. Da manchmal im Vorfeld einer Vb-Entwicklung auf der Vorderseite eines bis nach Nordafrika vorstoßenden Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.es mit südlicher Strömung heiße Luftmassen aus der Sahara über das Mittelmeer geführt und dann mit viel Feuchtigkeit angereichert nach Norden bewegt werden, führen diese „feuchtheißen“ Tiefs auf der Vb-Zugbahn auch über der Osthälfte Deutschlands zu lang andauernden und ergiebigen Niederschlägen, die durch zusätzliche „erzwungene“ Aufwärtsbewegung im Bereich der Alpen sowie der östlichen Mittelgebirge dort noch verstärkt werden können.

Zum 5b-Tief schreibt der DWD zusätzlich:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Zitat:Vb-Tief
Vb-Tiefs sind Tiefdruckgebiete, die üblicherweise von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn nach Tschechien und Polen ziehen. Sie sind oft mit markanten Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.en verbunden, insbesondere mit kräftigem Dauerregen im Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. beziehungsweise Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. im Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login..

Ursache für die überdurchschnittlichen Niederschläge im Bereich von Vb-Tiefs ist die Tatsache, dass diese Tiefs südlich der Alpen meist feuchte Warmluft aus der Mittelmeerregion in ihre Zirkulation einbeziehen und im weiteren Verlauf nach Norden transportieren, wo durch Hebungsvorgänge der in der Luft enthaltene Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. kondensiert und als Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. ausfällt. In der Vergangenheit wurden schon häufig intensive Vb-Tiefs beobachtet. Dennoch waren nur wenige mit vergleichbar katastrophalen Auswirkungen verbunden, wie die Vb-Tiefs, die das Oderhochwasser im Jahr 1997 und das Augusthochwasser an Elbe und Donau im Jahr 2002 verursachten.

Bereits 1891 hat Wilhelm Jacob van Bebber festgestellt, dass die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete über Europa zyklischen Schwankungen unterliegen. Van Bebber nummerierte die am häufigsten vorkommenden Zugbahnen mit den römischen Ziffern I bis V, wobei bis heute bei den Meteorologen in Mitteleuropa vor allem die Zugbahn „Vb" ein Begriff ist.

Wenn das also so definiert ist, dann stellt sich doch nur noch die Frage, ob die Entstehung des 5b-Tiefs als Genuatief stattgefunden hat und ob die Zugbahn über Österreich/Ungarn nach Tschechien, Polen zur Ostsee hin verläuft. Es kommt also nicht darauf an, ob es zu katastrophalen Überschwemmungen kommt oder zu extremen Schneefällen. Es ist also nicht wichtig, ob es nur 10, 20, 30 Liter Regen gab während dieser Wetterlage an einem Ort oder 100 oder gar 300 Liter. Gefühlt mag man anderer Meinung sein, aber in der Meteorologie ist das Gefühl nun mal unbedeutend.

Für die aktuell ablaufende Wetterlage gibt es doch schon Fakten:

Der Jetstream zeigt genau jene Bewegungen, die vom DWD oben im Zitat genannt wurden. Der scharfe Knick nach Norden ist zweifelsfrei vorhanden, was die Zyklonese (Vertiefung) des entstandenen Genuatiefs ausgelöst hat. Die weitere Vertiefung findet statt und die Zugbahn wird inzwischen von allen Modellen über Österreich-Tschechien-Polen zur Ostsee hin gerechnet. Differenzen gibt es nur noch, ob der Kern des ziehenden Tiefs weiter östlich oder weiter westlich liegen wird ab der Höhe Polen. Für die Regenmengen bei uns ist das zwar entscheidend, aber nicht für die Frage, ob es sich um ein 5b-Tief handelt, da alle Kriterien für die Klassifizierung doch erfüllt werden. So sieht es auch der DWD, der die Klassifizierung natürlich erst im Nachgang festlegen kann, wenn das Ereignis abgeschlossen ist. Daher spricht man beim DWD in den Analysen zur Vorhersage (also vor der abschließenden Klassifizierung) entweder von "Vb-ähnlicher" Zugbahn oder wenn es schon eindeutig ist von "zumindest" Vb-ähnlicher Zugbahn, was dann bedeutet: "mindestens vb-ähnlich, höchstwahrscheinlich klassische 5b".

@Frosty Sam: meine "Trotzreaktion", wie Du es nanntest, war eigentlich keine solche, sondern Ausdruck für Resignation. Als Forenbetreiber gibst Du maßgeblich vor, was im Forum gewünscht wird und was nicht. Das habe ich zu respektieren und tue es auch. Ich dachte, Wetter wäre hier ein neutrales Thema und nicht Spielball für oder gegen eine bestimmte Auffassung zu diversen Themen. Natürlich polarisiere ich auch, wenn ich immer wieder vorbete, dass hier bei uns die Wälder sterben etc. Niemand ist frei davon. Aber beim Wetter gibt es doch nicht die Frage nach Mücke und Elefant und es muss doch nicht immer gleich ein zerstörerischer Hurricane sein oder eine katastrophale Wetterlage. Den Klimawandel zeigen solche Ereignisse sowieso nicht, weil Klima das Ergebnis von Wetter aus langer Zeitreihe darstellt, nicht die Summe von extremen Ereignissen. Und da ich diese Herangehensweise einfach nicht verstehen kann und sie für kontraproduktiv halte, beginne ich zu resignieren und werfe das Handtuch lieber vorher in den Ring, wenn es sich offensichtlich nicht mehr lohnt zu "kämpfen" (hier sachlich zu argumentieren).

Wie Du siehst habe ich das Handtuch vorerst doch wieder eingesammelt, bin eingeknickt oder wie auch immer man es nennen will. Auch das muss man können lernen, wenn man es für wichtig genug erachtet.

Meinen Gruß!

PS: Thema "Alexa" - neulich hat "Alexa" hier mitgelesen, war in der Liste der Besucher zu finden!

Frosty Sam

(08.09.2019, 10:23)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.@Frosty Sam: meine "Trotzreaktion", wie Du es nanntest, war eigentlich keine solche, sondern Ausdruck für Resignation. Als Forenbetreiber gibst Du maßgeblich vor, was im Forum gewünscht wird und was nicht. Das habe ich zu respektieren und tue es auch. Ich dachte, Wetter wäre hier ein neutrales Thema und nicht Spielball für oder gegen eine bestimmte Auffassung zu diversen Themen.
...

Hallo Heinrich,

Was soll jetzt das wieder bitte?

Wo und wann hab ich dir oder sonst jemandem vorgeschrieben, was oder wozu er etwas schreiben soll/darf?

Jeder darf hier seine Meinung kundtun und alles schreiben - was nicht gegen die "gesunde Hausordnung" verstößt!

So übrigens auch ich! Denn ich bin zwar einerseits hier als ADMIN tätig (zusammen mit Thomas und unserem Admin-
AZUBI "Maria" Tongue Big Grin  - irgendwer muß es ja machen), aber ich bin hier auch als gleichberechtigter Schreiber
tätig, der ebenso seine Meinung kundgeben darf, wie jeder andere auch. Du machst offensichtlich DEN Fehler,
beides von mir zu vermischen. Aussagen von mir zum Wetter sind völlig auf einer Ebene zu stellen wie alle anderen
Beiträge anderer Mitglieder! Leite also aus meiner Doppelfunktion bitte nicht ab - daß all das was ich hier zum Wetter
oder Klima so kundtu, auch gleichzeitig FORUMSSTANDPUNKTE zu sein haben.


Wenn ich hier also schreib ...

"Daß klassische 5b's für mich keine sind, die in 5 Tagen mal vielleicht irgendwo um die 30 Liter Regen bringen" -
dann ist das einfach meine persönlich Meinung. Wenn du da raus zu erkennen glaubst - daß anderslautende
Meinungen dazu hier jetzt nicht mehr erwünscht sind, dann meinst du etwas - was es so nicht gibt!

Ich hab mit keinem einzigen Wort hier auch nur angedeutet, daß deine 5b-Beiträge hier nicht erwünscht sind -
ich bin halt nur in manchem davon, anderer Meinung. Genau genommen warsd sogar du es der darum ersucht
hat, daß auch andere ihren Einschätzung zur aktuellen Lage hier geben mögen - ich zitier....

"Vielleicht erbarmt sich noch jemand von unseren Wetterkennern und macht einen "Hoffnungsthread 5b" auf für Berichte,
Wetterkarten und so für diese 5b-Lage, die ab heute bis Dienstag ansteht."

Nur, wenn man dies so macht - dann soll man aber wohl auch damit Leben können, wenn diese Meinungen eben
in ihrer Einschätzung nicht alle so ganz ident ins gleiche Horn blasen.

lg und schönen Sonntag noch - auf daß du möglichst viel Regen bekommen mögest, die nächsten Tage noch!
(das wünschen wir euch beide - Frosty der Admin, und Frosty das schreibende Mitglied)
(08.09.2019, 10:23)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüß Dich Alpinist!

Ich vermute mal, dass man hier im Forum annimmt, dass nur Überschwemmungen oder extreme Regenmengen eine Klassifizierung für 5b-Zugbahnen zulassen. Das aber ist nicht so. Ich habe beim DWD direkt nachgefragt, denn das sind die Profis und die müssen es wissen, weil sie die 5b-Wetterlagen statistisch erfassen und folglich also gültig definieren müssen.

Das Ergebnis: die allermeisten 5b-Wetterlagen führen nicht zu katastrophalen Regenmengen, sondern sind gekennzeichnet, dass es Dauerregen und/oder Starkregenereignisse gibt im Korridor der definierten klassischen 5b-Zugbewegung von Genua, über die Adria, Österreich/Ungarn, Tschechien, Polen zur Ostsee hin. Die Definition erfolgt also nicht nach den Regenmengen sondern aufgrund der Zugbahn. Bei 5b-ähnliche Zugbahnen fehlt eine der Komponenten, also zum Beispiel die Entstehung des Ereignisses in der Bucht von Genua (Zyklonese, also Vertiefung des Mittelmeertiefs beginnt genau hier) oder die Vertiefung durch Alpenlee auf der Alpensüdseite findet nicht parallel statt oder die Zugbahn des Bodentiefs nördlich der Alpen hat einen anderen Weg als über Österreich-Tschechien-Polen-Ostsee

Ich stimme dir absolut zu, das Vb über die von dir und in einem Vorgängerposting auch von mir beschriebene Zugbahn und nicht von möglichen unwetterartigen Wettererscheinungen definiert ist. Ich habe nie etwas gegenteiliges behauptet. 
Die von dir beschriebenen Definitionen für Vb-ähnliche Zugbahnen mit dem Fehlen einer Komponenten von der klassischen Vb-Lage (habs unterstrichen) kenne ich nicht, weshalb ich die augenblickliche Troglage in meinem Posting nicht als Vb-Lage bezeichnete. 
Vb-ähnlich nach deiner Definition geht natürlich durch   Smile


Gruß, Franz
Alles gut, ich habe mich schon wieder beruhigt. Hatte auch keine gute Zeit in den letzten Tagen, da werde ich manchmal unzufrieden mit Gott und der Welt. Vielleicht bessere ich mich noch diesbezüglich, fast 59 Jahre haben mich allerdings auch tief geprägt und so sind Veränderungen nicht mehr so einfach.

Die "Unwetterzentrale" nennt das Kind übrigens 5b, nicht 5b-ähnlich:

Zitat:Von Süden und Südosten her greift heute und am Montag das Frontensystem des von Italien sich nach Nordosten auf Vb-Zugbahn verlagernden Tiefs HANS auf Deutschland über, wobei teils kräftiger Regen aufkommt.
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Egal was es nun ist, es ist hoffentlich für viele dürregeplagte Regionen ein nennenswerter Wasserspender.

Unsere kleinen runden Teichschnecken sind noch nicht aus dem Wasser geschleimt. Das machen sie immer, wenn ein größeres Regenereignis ansteht in den nächsten 24 Stunden. Wenn die das bis morgen früh immer noch nicht gemacht haben, dann wird es wohl nicht viel Regen geben morgen/übermorgen. Wir kriegen hier noch den Regenkollar.

Meinen Gruß!

Frosty Sam

@Heinrich

Schau mal - ich denk da liegst doch du eher richtig mit deiner Einschätzung als ich, es scheint im "Endstadium
zumindest" doch noch auf einen 5b-Effekt bis weit nach Deutschland rein (zumindest bis zur Mitte wohl) zu
reichen! Dort wo GFS für die nächsten 5 Tage kaum NS gezeigt hat, könnten's jetzt doch noch bis an die 50 Liter
werden (wobei ich nach wie vor 30 Liter als realistischer einschätz). GFS hat ja die NS-Grenze ungefähr an der
Deutsch/Polnischen gesehen - bzw. weit nördlicher:

[attachment=25426]

Kachelmann und Heinrich scheinen hier also wesentlch besser zu liegen - als es GFS noch vor 3 Tagen getan hat!
Zu einer Rotation bis an den Alpennordrand allerdings wird's dann wohl doch nicht reichen, dazu zieht der Kern
des Tiefs dann doch zu rasch nordöstlich ab.

Jetzt abert liegt der Kern des Tiefs noch über Tschechien und dreht von dort recht gut das NS-Band von Polen
und Tschechien aus bis etwa zu dir rein:

[attachment=25424]

Auch Focus.de (nach Quelle vom weather-channel) schlägt ins gleiche Horn:


[attachment=25425]

Aber Überschwemmungen??? - wohl eher doch nur in Pfützendimensionen (nicht Sintlfutartig - wie man's mit dem Meeresbild wohl symbolisieren wollte) Tongue Big Grin

lg
also ich kann schonmal aus erster Hand bestätigen - es regnet, es regnet auch nicht wenig. Aktuell dreht sich das Niederschlagsgebiet auf der Stelle und erstmalig in diesem Jahr werden die Bunker für das Gießwasser durch Regen gefüllt.
(09.09.2019, 14:35)administrator schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.also ich kann schonmal aus erster Hand bestätigen - es regnet, es regnet auch nicht wenig. Aktuell dreht sich das Niederschlagsgebiet auf der Stelle und erstmalig in diesem Jahr werden die Bunker für das Gießwasser durch Regen gefüllt.

Das sind gute Nachrichten!

Bei uns hat es um 15 Uhr angefangen zu tröpfeln - endlich. Nun regnet es mäßig, wir hoffen auf ordentliche Verstärkung und eine lange Zeit mit Niederschlag.

Die kleinen runden Schnecken haben sich heute Vormittag dann doch noch aus dem Wasser bequemt, allerdings nicht sehr viele. So werden wir wohl mit 10 bis 20 Liter auskommen müssen (Schneckenzahl = Literzahl? Spaß!). Mal abwarten.

Meinen Gruß!
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