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Normale Version: „Fünf-b-Tiefs“ in 2019 – Sammelthread
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Toto aus Datteln

(18.07.2019, 08:55)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüß Dich Toto!

Die Regensignale bei GFS sind ja auch nicht schlecht in der Woche ab 22. Juli, oder?

Für die Möglichkeit einer 5b-Wetterlage macht sich heute wieder GFS bereit. Der Jetstream hat erneut eine gute Anströmung auf das Mittelmeer mit markantem Links-knick über der Adria nach NO. Wird wieder für den 25./26. Juli berechnet. Zumindest häufen sich allmählich die Berechnungen dafür. Gas GFS von heute früh:



Ist noch eine Weile hin, aber ich bleibe am Ball!
Meinen Gruß!

Moin,moin Heinrich...
ja...da sind ganz gute Regensignale dabei, zumindest bei den HL der beiden Modellplatzhirsche. Dennoch bin ich was Nds angeht immer etwas zurückhaltend in den letzten Monaten, denn zu oft wurde Regen berechnet, der dann nie kam. Mit positiver Sichtweise ist da aber durchaus was drin...
So sieht es das eher konservative EZ:
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Im Osten wäre es nicht ganz so viel, wobei man natürlich auch im Hinterkopf behalten sollte, dass die zurückkehrende Wärme möglicherweise konvektiv Nds bringen könnte und das kann ein Globalmodell natürlich nicht abbilden. Dabei hat der Osten aber auch hier und da mehr Regen in letzter Zeit abbekommen, als wir hier im Westen. Sollten sich die Nds-Prognosen in etwa bewahrheiten, so hätten wir zumindest aktuell kein sich verschlimmerndes Trockenheitsproblem. Das vorhandene Defizit aus dem letzten Sommer ist natürlich noch vorhanden.....allein wäre 2019 bislang wassertechnisch kein Problem, aber die Vorgeschichte ist halt ungünstig....Es geht aber aktuell noch:
[Bild: bf_r_DL_stationen_sl.png]
[Bild: bf_r_DL_stationen_ls.png]

Bei diesen Karten sollte man übrigens beachten, dass das optimum nicht bei 100% für die Pflanzenwelt liegt, sondern bei 50-80 %....diese Karten geben nämlich nicht das Verhältnis zu einem Durchschnittswert wieder, sonder einen Feuchteanteil im Boden...

Anhand dieser Karten würde ich sagen, dass es durchaus trocken ist, es auch Bereiche gibt, die sehr trocken sind, man aber auch beachten sollte, dass wir Sommer haben und wir nach der Vorgeschichte aus dem letzten Sommer keine Wunder erwarten sollten. Es würde sowieso noch Monate bis Jahre dauern, bis da eine Normalisierung eintreten kann....separat betrachtet ist der Sommer 2019 aber kein Dürresommer (trockene Sommer gab es immer mal), auch wenn die Medien diese "Sensation" immer wieder aufgreifen....nur ist ein trockener Sommer (was er ja gebietsweise ist) nach einem Dürresommer nicht wirklich gut.....

Toto aus Datteln

Hier noch schnell das aktuelle EPS(sollte sich aber auch weiter oben aktuallisiert haben):

[Bild: eps_pluim_tt_06380.png]
[Bild: eps_pluim_rr_06380.png]

Demnach würde es für 3 Tage Hitze am Stück auch im Westen reichen (was ja per Definition dann eine Hitzewelle wäre....glaube ich...ich meine ab 3 Tage spricht man von Hitzewelle). Möglicherweise wäre auch ein Tag mehr möglich und dann scheint es wieder abwärts zu gehen...wobei der Spread der Member schon ganz ordentlich ist und von Hitze bis früherbstlich ist alles vertreten...ich denke, eine Aussage für die Phase nach der Hitze, bzw. deren Ausprägung ist aktuell nicht möglich...
Das Problem ist der bestehende Cutoff auf dem Atlantik und EZ rechnet hierzu einen weiteren der in den bestehenden aufgehen könnten....dieser Ablauf ist für die Modelle ein Problem....gerade von dem 2. Cutoff kann eine Menge abhängen, so würde der vorderseitig bei EZ die zuvor kühlere Luftzufuhr (und damit die Westströmung) in den ersten Cuttof abwürgen, und eine Art Wärmehügel mit bringen, der sowohl bei Boden - als auch Höhentief das Kippen der Achse einleiten würde, so dass ME nicht mehr aus West befeuert würde (wobei Cutoff und Tief relativ weit westlich aktuell liegen/lagen, so dass die kühlere Luft bisher mit mäßig warmer abgemischt wurde, was sich im Wetsen und Norden durch die zwar relaiv trockene, aber wolkenreiche Witterung bemerkbar machte), sondern aus südwest...Ergebnis: deutlich mildere Luft und im weiteren Verlauf Druckaufbau südlich und südöstlich des Cutoffs mit anschließender Kalbung...

Das alles ist aber ein recht unsicherer Vorgang, daher sind Details aktuell nicht vorhersehbar....

Toto aus Datteln

Eine kleine Übersicht des heutigen Morgen....

Westen:
[attachment=24773]
Norden:
[attachment=24778]
Osten:
[attachment=24777]
Süden:
[attachment=24779]

Im Prinzip hat der GFS-HL für ganz D zumindest eine kurze Hitzewelle im Gepäck, wobei hiernach auch Nds-Ereignise dabei wäre. Im Westen wäre die Hitzewelle aber am kürzesten und am schnellsten unbeständig, Süden und Osten bekommen am meisten Hochsommer (wobei für München bzw für den Süden die Stationshöhe zu beachten ist, da wird es dann naturgemäß nicht so heiß)....

Dabei ist der HL, wie in den letzten Wochen fast dauerhaft, allerdings von allen guten Geistern verlassen:
[attachment=24775][attachment=24774][attachment=24776]
Er schwebt wieder zunächst über seinem ENS und das mehrere K....selbst in 850 ist er als Ausreißer zu sehen...

Ziehen wir mal den GWL-Vergleich zwischen dem EZ und dem GFS-HL:
in 72 h:
[attachment=24784][attachment=24780]

Hier ist eine gute Übereinstimmung zu finden. Bei beiden HL wölbt sich ein Höhenrücken gen ME, gestütz durch die Vorderseite eines Atlantiktiefs unter 2 CutOff

in 120 h:
[attachment=24785][attachment=24781]
Auch hier sind beide HL recht ähnlich, wobei es in der Achslage von Hoch und Tief Unterschiede gibt, so dass bei GFS die Anströmung noch eher aus Südwest kommt und bei EZ eher aus Süd bis leicht Südost....

in 144 h:
[attachment=24786][attachment=24782]
Die GWL aus +120 h setzt sich hier entsprechend fort. Beide Modelle mit Tief Island, nun als Austrogung bis vor die iberische Halbinsel und mit Hochkalb, wobei GFS dieses eher über dem östlichen ME mit Kern platziert und EZ eher in Richtung Skandi, was eine logische Schlussfolgerung aus den unterschiedlichen Achsentwicklungen ist.

in 192 h:
[attachment=24787][attachment=24783]
hier haben sich Achsen wieder angenähert, so, dass beide GWL doch recht ähnlich sind.

Als Fazit lässt sich feststellen, dass der GFS-HL nicht zu seinem ENS, aber doch zum EZ-HL passt. Kurioserweise wäre EZ sogar etwas heißer, gerade für den Westen... Bliebe noch das EPS abzuwarten.....es bleibt weiter spannend, was Dauer und Ausprägung der möglichen Hitze angeht....
(18.07.2019, 08:55)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ist noch eine Weile hin, aber ich bleibe am Ball!

Hm, GEM hat wieder eine 5b-Lage im Programm. Ein Starkregen-Ereignis könnte sich daraus anbahnen. Jedenfalls rechnet das GEM (Kanadier, wohl nicht das beste Modell?). So hat Kachelmann das in eine Niederschlagskarte umgerechnet:

[attachment=24790]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Bis auf 10-15 Liter soll demnach der ganze Regen nur am 27. Juli fallen. Wäre heftig, aber wie wahrscheinlich ist das?

Zum Nachhalten die Karten:

Jetstream mit guter Anströmung für 5b-Entwicklung
[attachment=24791]

und die Druckverhältnisse mit dem typischen Tief aus 5b-Entwicklung
[attachment=24792]

Bin gespannt, was dann wirklich passiert.
Käme so eine 5b-Entwicklung nächste Woche dazwischen, wäre die Hitzewelle gegessen für´s erste...

denn die heiße Luft dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn über die herangesogene kältere Luft (das verursacht dann die Starkniederschläge) und die kühle Luft wird ins ganze Land hereingezogen:
[attachment=24793]

...und meine Auswertungen aus Naturbeobachtungen bekämen Potential. Leider rechnet das derzeit kein anderes Modell (habe jedenfalls nichts finden können).
Meinen Gruß!
(18.07.2019, 09:45)Toto aus Datteln schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Demnach würde es für 3 Tage Hitze am Stück auch im Westen reichen (was ja per Definition dann eine Hitzewelle wäre....glaube ich...ich meine ab 3 Tage spricht man von Hitzewelle).

Grüß Dich Toto,

bei WetterOnline habe ich die Definition für Hitzewellen gefunden im Wetterlexikon:

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Zitat:Hitzewelle
Von einer Hitzewelle spricht man, wenn die Höchsttemperatur an fünf oder mehr aufeinanderfolgenden Tagen 30 Grad oder mehr erreicht. Diese Definition berücksichtigt aber nicht die regionalen Unterschiede: In Freiburg im Breisgau kommt eine Periode von fünf tropischen Tagen (Höchsttemperatur über 30 Grad) viel öfter vor als im maritim geprägten Hamburg.
Wann die Kriterien für eine Hitzewelle erfüllt sind, wird in Europa von Land zu Land verschieden definiert. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) definiert eine Hitzwewelle generell als eine Serie von mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen, in denen die Mitteltemperatur fünf Grad oder mehr über der langjähringen mittleren Durschnittstemperatur dieses Monats liegt.

Fünf Tage also am Stück entweder über 30 Grad oder nach WMO durchgehend 5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt des Monats (wäre nach WMO dann aber nicht mehr 1961-1990 sondern schon 1981-2010). Über 30 Grad wäre die Variante, die man leichter feststellen kann, finde ich. Welches Kriterium der DWD nimmt, habe ich noch nicht gefunden. Ich meine, der DWD spricht schon bei 3 Tagen über 30 Grad von einer Hitzewelle.

Meinen Gruß!
Weiter zum möglichen größeren Regenereignis in der nächsten Woche. Nachdem nun GEM wieder andere Ergebnisse gefunden hat, ist das GFS wieder zurück gekehrt auf den Pfad, der mit Starkregenereignissen verknüpft wäre.

Es wäre nur eine 5b-ähnliche Entwicklung mit einer nicht eindeutigen Anströmung des Jetstreams ins Mittelmeer. Tatzeit erneut 25. bis 27. Juli. Das Ergebnis würde man an den Regensummen ablesen können, die bis zum 25. Juli berechnet wurden und jene, die sich bis zum 27. Juli ergeben sollen. Die Differenz dazwischen wäre aus dem Regenereignis entstanden. Hier die Werte von GFS, die Kachelmann übersetzt hat in diese Bilder:

Quelle jeweils: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Regenmengen bis 25. Juli
[attachment=24840]
Regenmenge bis 27. Juli
[attachment=24841]

Das wären in den getroffenen Regionen zwischen 20 und 90 Liter, wobei das meiste am 27. fallen würde.
Das rechnen aber nur die Amerikaner. Wenn auch nun wiederholt (ob das was bedeutet?).
Ist nicht mehr lange hin.

Gestern hat es hier bei uns im Wendland unerwartete 16 Liter Regen gegeben in zwei Starkregen-Phasen, angekündigt waren noch gestern früh 1-5 Liter von den diversen Modellen. Kein Modell lag richtig. Glück gehabt. Ich hoffe, dass das nicht schon das Starkregen-Ereignis war, das ich aus den Naturbeobachtungen herauslesen konnte. Es wäre ein/zwei Tage zu früh gewesen und mit 16 Liter (gefühlt) zu schwach, auch wenn der Teich wieder randvoll ist und sogar überlief.

Meinen Gruß!
(21.07.2019, 10:42)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Welches Kriterium der DWD nimmt, habe ich noch nicht gefunden. Ich meine, der DWD spricht schon bei 3 Tagen über 30 Grad von einer Hitzewelle. Meinen Gruß!

Hi, siehe Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Zitat:International existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle. Definitionen basieren häufig auf einer Kombination von perzentilbasierten Schwellenwerten (z.B. 98. Perzentil der Tagesmaximumwerte und einer minimalen Andauer z.B. 3 Tage).

Bei der Erstellung der „Klimakarten der Hitzewellen“ im Deutschen Wetterdienst kommt folgende Hitzewelle-Definition zum Einsatz:
Individuell für jeden Rasterpunkt wird aus den täglichen Temperaturmaxima der Referenzperiode (1961-1990) ein Schwellenwert für jeden Tag - entsprechend dem 98-Perzentil - berechnet. Um die Datenbasis von 30 Werten (1961-1990) zu vergrößern, werden auch die 15 Tage vor und nach dem Termin verwendet, was die Datenbasis auf 930 Werte erhöht und auch zu einer Glättung führt. Liegen die aktuellen Rasterwerte des Temperaturmaximums an 3 aufeinanderfolgenden Tagen oder mehr über diesem Klima-Schwellwert und über 28 °C so liegt für das markierte Gebiet und die Periode eine Hitzewelle vor.

Diese 98%-Perzentil-Regel verstehe ich so:
Dienstag (23.7.) soll ja der erste heiße Tag werden. Man nehme also den Zeitraum 8.7.1961-7.8.1990. Der Klima-Schwellenwert ist die Temperatur, die an 911 Tagen (=98% von 930) nicht überschritten wird. In Freiburg (Breisgau) ist das erst bei 34°C der Fall. In Hamburg-Fuhlsbüttel bei 31°C. Auf Norderney greift die 28°C-Regel, denn 911 Tage sind bei 27,8°C schon erfüllt. Also bzgl. der Temperatur recht streng, aber bei der Anzahl der Tage recht locker.
(21.07.2019, 11:18)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi, siehe Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Zitat:International existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle. Definitionen basieren häufig auf einer Kombination von perzentilbasierten Schwellenwerten (z.B. 98. Perzentil der Tagesmaximumwerte und einer minimalen Andauer z.B. 3 Tage).

Bei der Erstellung der „Klimakarten der Hitzewellen“ im Deutschen Wetterdienst kommt folgende Hitzewelle-Definition zum Einsatz:
Individuell für jeden Rasterpunkt wird aus den täglichen Temperaturmaxima der Referenzperiode (1961-1990) ein Schwellenwert für jeden Tag - entsprechend dem 98-Perzentil - berechnet. Um die Datenbasis von 30 Werten (1961-1990) zu vergrößern, werden auch die 15 Tage vor und nach dem Termin verwendet, was die Datenbasis auf 930 Werte erhöht und auch zu einer Glättung führt. Liegen die aktuellen Rasterwerte des Temperaturmaximums an 3 aufeinanderfolgenden Tagen oder mehr über diesem Klima-Schwellwert und über 28 °C so liegt für das markierte Gebiet und die Periode eine Hitzewelle vor.

Diese 98%-Perzentil-Regel verstehe ich so:
Dienstag (23.7.) soll ja der erste heiße Tag werden. Man nehme also den Zeitraum 8.7.1961-7.8.1990. Der Klima-Schwellenwert ist die Temperatur, die an 911 Tagen (=98% von 930) nicht überschritten wird. In Freiburg (Breisgau) ist das erst bei 34°C der Fall. In Hamburg-Fuhlsbüttel bei 31°C. Auf Norderney greift die 28°C-Regel, denn 911 Tage sind bei 27,8°C schon erfüllt. Also bzgl. der Temperatur recht streng, aber bei der Anzahl der Tage recht locker.

Klingt nicht nur kompliziert, ist es auch. Danke für die Erklärungen. Warum es sich der DWD so schwer macht, verstehe ich nicht. Zumal das kaum Otto Normalverbraucher nachvollziehen könnte (soll heißen, man ist der Behauptung praktisch chancenlos ausgesetzt, oder?). Und warum gibt es eine WMO, wenn jeder Staat seine eigene Suppe kocht. Verstehe ich auch nicht, denn ein wesentliches Ziel der WMO ist:
- die Standardisierung von meteorologischen und verwandten Beobachtungen fördern und eine einheitliche Veröffentlichung von Beobachtungen und Statistiken sichern.

Habe mal bei Wikipedia nachgelesen. Man staune:

Bezahlt wird die WMO von den 193Mitgliedsländern (UNO) Budget im Jahr: 80 Millionen US-Dollar. Ihr Hauptsitz ist in Genf in der Schweiz. Die ständigen Vertreter bei der WMO sind: von Deutschland der jeweilige Präsident des Deutschen Wetterdienstes, von Österreich der Behördenleiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und von der Schweiz der Direktor des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz).
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Und dann macht jedes Mitglied, was es will? Komische Strategie, finde ich. Und vor allem zahlen wir schlussendlich doppelt aus Steuergeldern und im Ergebnis gibt es dann auch Differenzen, die mehr verwirren als Standarisierung bedeuten. So auch bei der gültigen Klima-Referenz-Periode. Die WMO empfahl ihren Mitgliedern insbesondere für kurzfristigere Vergleiche parallel zum 30-jährigen Vergleichszeitraum (1961–1990) einen weiteren Vergleichszeitraum (1981–2010). Meteo Schweiz und viele andere sind dieser Empfehlung bereits gefolgt. Aus statistischen Gründen sind dann hierbei auch andere Normalperioden als die der WMO in Gebrauch, um ein abgeschlossenes, aber nahes Intervall zur Verfügung zu haben, etwa derzeit 1971–2000 für Österreich seitens der ZAMG, dem österreichischen Gletscherinventar und anderer Geowissenschaften. Und auch 1951-1980 gibt es noch... Schon verwirrend für den normalen Bürger.

Nachtrag Originaltext der WMO:


Zitat:WMO Climatological Normals
Climatological Normals have long filled two major purposes. Firstly, they form a benchmark or reference against which conditions (especially current or recent conditions) can be assessed, and secondly, they are widely used (implicitly or explicitly) as an indicator of the conditions likely to be experienced in a given location. The Technical Regulations and earlier editions of Guide to Climatological Practices contain a number of explicit definitions, as well as terms which are not formally defined but have a clear meaning. These terms are:  
Averages: The mean of monthly values of climatological data (which may be monthly means or totals) over any specified period of time (no specific definition).
Period averages: Averages of climatological data computed for any period of at least ten years starting on 1 January of a year ending with the digit 1 (Technical Regulations). 
Normals: Period averages computed for a uniform and relatively long period comprising at least three consecutive ten-year periods (Technical Regulations). 
Climatological standard normals: Averages of climatological data computed for the following consecutive periods of 30 years: 1 January 1981 to 31 December 2010, 1 January 1991 to 31 December 2020, etc. (Technical Regulations).
 
Taking into consideration issues identified in The Role of Climatological Normals in a Changing Climate (WMO, 2007) and elswhere, the Seventeenth World Meteorological Congress (WMO, 2015) endorsed a number of changes, which are reflected in the Technical Regulations, in definitions relating to climate normals. The most significant of these changes was that the definition of a climatological standard normal changed, and it now refers to the most-recent 30-year period finishing in a year ending with 0 (1981-2010 at the time of writing), rather than to non-overlapping 30-year periods (1901-1930, 1931-1960, 1961-1990, and in the future 1991-2020) as was the case previously.
However, the period from 1961 to 1990 has been retained as a standard reference period for long-term climate change assessments.
Collection of the WMO Climatological Standard Normals for 1981 to 2010

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Doch das alles soll uns nicht weiter belasten. Es kommt jetzt eine Hitzewelle, die es in sich hat. Da dürften einige Rekorde geknackt werden und so manchem Bürger wird sie leider das Leben kosten.

Meine Starkregen-Ansage für diese Woche wird auch nichts mehr. Der Zug ist wohl abgefahren. Keine 5b-Lage und auch keine Aussicht mehr auf ergiebigen, flächigen Starkregen. Es wird eng für viele Biotope und auch für unzählige Bäume. Da kann man nur hoffen, dass die Selbstheilungskräfte der Natur noch vorhanden sind und es wieder richten werden.

Meinen Gruß!
@Heinrich, das sind bittere Nachrichten! Denn trotz noch zum Teil grüner Wiesen sterben auch bei uns die Bäume im Wald und in Parks. So viel wie dieses Jahr abgeholzt wurde, sogar Radio Energie von Ludwigsburg brachte heute morgen vom Baumsterben. Den Borkenkäfer bekommen wir nach den vielen Mildwintern sowieso nicht mehr los, Aussicht auf Kaltwinter seit Jahren nicht mehr die Beste! Weil die Warmzeit immer stärker in Fahrt kommt und die Dürre dazu! Ich denke die Warnung vor einem Beginn der Eiszeit im Jahr 2020 von Klima Autist geht nicht mehr auf, das Gegenteil ist eingetreten, irgend ein Parameter hat sich von 2010 bis jetzt geändert und schon geht es in die andere Richtung, nur die vorhergesagte Dürre (er nannte es kontinentales Klima) hat sich in erschreckender Weise bewahrheitet.
(22.07.2019, 20:54)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich denke die Warnung vor einem Beginn der Eiszeit im Jahr 2020 von Klima Autist geht nicht mehr auf, das Gegenteil ist eingetreten, irgend ein Parameter hat sich von 2010 bis jetzt geändert und schon geht es in die andere Richtung, nur die vorhergesagte Dürre (er nannte es kontinentales Klima) hat sich in erschreckender Weise bewahrheitet.

Grüß Dich Schwabenland,

vor einer neuen Eiszeit hatte Klima Autist aber nicht gewarnt. Er wollte eine deutliche Abkühlung sehen, weil sich der Golfstrom abschwächen sollte (was ja tatsächlich geschehen ist). In der Folge sollte sich der Nordatlantikstrom (unsere Wärmflasche) ebenso abschwächen und dadurch sollten sich die Wärmeströme verschieben. Am Ende sollte es bei uns in Europa nach und nach kühler werden, die Winter wieder kälter, insgesamt weniger Niederschläge bei uns durch zunehmend kontinentales Wettermuster. Und das alles sollte bis 2020 beginnen (nicht etwa beendet sein) und sich über 20 Jahre hinziehen. Mit einigen Dingen hatte er wohl schon recht, bei anderen muss man abwarten. Ich würde mal sagen, die Chance, dass seine Prognose wirklich zutrifft ist klein, wenn man sich die Erwärmung auf der Nordhalbkugel der letzten Jahre anschaut. Doch einige Dinge scheinen dann doch immerhin in diese (mögliche) Richtung zeigen zu können. Da wäre zu nennen die weltweit einzige (!) über Jahre andauernde Kälteanomalie in einem Ozean, nämlich ausgerechnet im Nordatlantik, die vor ein paar Jahren plötzlich einsetzte. Dann die gemessene Abschwächung des Golfstroms um mindestens 15% seit ein paar Jahren. Die sich abzeichnende Veränderung in den Großwetterlagen mit lange anhaltenden Abweichungen, die bei uns zu inzwischen markanten Niederschlagsdefiziten geführt hat. Als Indiz vielleicht sogar die sich zwischen 2016 und 2018 stabilisierende Eisbilanz auf Grönland, was aber in dieser Schmelzsaison wieder ganz konträr aussieht. Das können alles aber auch Zufälle sein oder eine ganz andere Entwicklung bedeuten. Ich würde mich da nicht festlegen wollen. Beobachten sollte man es dennoch ganz sachlich und unvoreingenommen.

Da das im Thread sonst nur OT wäre, leite ich wieder zum Thema hin. Bei kontinentalem Wettermuster (negative AO als Kennzeichen dafür) steigt die Chance auf 5b-Wetterlagen.

Da wir nun beim Thema sind, weise ich gleich mal darauf hin, dass GFS für den 27./28. Juli nun überraschend doch wieder eine 5b-ähnliche Wetterlage berechnet. Nicht ganz astrein, würde ich sagen, aber im Ergebnis dann doch ergiebiger Regen ab 28. Juli. Für meine Region würden sich an mehreren Tagen 40-50 Liter aufsummieren können. Von Null auf 50, von gestern auf heute? Klingt unwahrscheinlich (Modellspinnerei?). Vielleicht auch nicht, denn auch GEM ist auf den Pfad zurück gekehrt. Die Niederschlagssignale erhöhen sich bei mehreren Modellen. So könnte da vielleicht doch was dran sein.

Daher werde ich weiter Ausschau halten und mich melden, wenn sich was tut.
Meinen Gruß!
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