Guten Morgen!
So, Haus ist wieder runtergekühlt auf 25 Grad. Die Hitze kann kommen.
Nicht zu fassen, was GEM gestern Abend gerechnet hatte: vom 28. bis 30. Juli sollten hier im Wendland zwischen 100 und 200 Liter Wasser vom Himmel kommen. Heute früh hat GEM das wieder verworfen. Aber fast alle Modelle haben die Tiefentwicklung über Norditalien im Programm und auch eine "unechte" 5b-Entwicklung, wobei das Tief immer nach NO ausufert - und dann mehr oder weniger weit nach Osten abgedrängt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte noch nicht zuende geschrieben ist. Daher bleibe ich am Ball und informiere zeitnah, wenn sich etwas tut.
Meinen Gruß!
(25.07.2019, 08:09)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Guten Morgen!
So, Haus ist wieder runtergekühlt auf 25 Grad. Die Hitze kann kommen.
Nicht zu fassen, was GEM gestern Abend gerechnet hatte: vom 28. bis 30. Juli sollten hier im Wendland zwischen 100 und 200 Liter Wasser vom Himmel kommen. Heute früh hat GEM das wieder verworfen. Aber fast alle Modelle haben die Tiefentwicklung über Norditalien im Programm und auch eine "unechte" 5b-Entwicklung, wobei das Tief immer nach NO ausufert - und dann mehr oder weniger weit nach Osten abgedrängt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte noch nicht zuende geschrieben ist. Daher bleibe ich am Ball und informiere zeitnah, wenn sich etwas tut.
Meinen Gruß!
Und schon tut sich was. Der aktuellste Modelllauf des GFS hat nun eine ziemlich perfekte Anströmung des Jetstreams auf das Mittelmeer gerechnet und auch der Knick nach Links in Höhe der Adria ist drin. Sieht so aus für den 28. Juli (in 3 Tagen!):
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Sofort bildet sich das berüchtigte Genuatief über Norditalien und verlagert sich bald nach Nordost in einer 5b-Zugbahn. Höhere Regenmengen sind berechnet für zunächst bis zum 30. Juli für Süddeutschland, Thüringen, Sachsen, Österreich, Tschechien, Polen. Wäre aber in der Menge überschaubar. Das wäre wohl dennoch die typische Entwicklung eines echten 5bs.
Niedersachsen, Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wären einen/zwei Tage später dran, wenn das Tief sich nicht nach Osten verabschieden sollte. Im aktuellen Ablauf des GFS wäre das so und im Norden und Nordosten müsste man sich mit verhältnismäßig wenig Regen begnügen. Das letzte Wort dürfte hier aber noch nicht berechnet sein.
Meinen Gruß!
Grüßt Euch!
Inzwischen steht es fest: über Genua/Norditalien bildet sich ab heute bis morgen das Genua-Tief, der Jetstream hat eine gute Anströmung für eine 5b-ähnliche Zugrichtung (siehe Karten Vortage) und es gibt viel Niederschlag entlang der Zugbahn und im erweiterten Alpenraum aus dem Italientief. AO-Index und NAO-Index sind beide negativ, was die Entwicklung fördern soll. Beim DWD hatte ich gestern eine Erklärung gelesen, die ich hier mal wiedergeben möchte mit eigenen Worten:
Durch das entstehende Tief über Oberitalien wird der Wind über die Alpen geführt. Auf der Nordseite der Alpen wird (über Lee-Unterdruck) dadurch ein weiteres, neues Tief iniziiert, das sich dann verstärkt und ausdehnt. Durch dieses neue Tief nördlich der Alpen wird dann Starkregen und auch skaliger Dauerregen ausgelöst. Das Tief wird insgesamt bald nach Osten abgedrängt und damit auch die Niederschlagsaktivität.
Eine saubere 5b-Zugbahn wird es also nicht werden, denn die würde nicht bald nach Ost verlaufen, sondern länger nach Nordost, dann wieder West. Gleichwohl werden große Gebiete in Deutschland ganz ordentlich gewässert, zum einen durch dieses o.g. Tief, zum anderen aber auch durch das atlantische Tiefdruckgebiet im Westen und ganz im Norden auch noch durch ein nach West wanderndes Höhentief. In Summe gibt das bis Monatsende (und darüber hinaus?) noch eine ordentliche Dusche für praktisch ganz Deutschland. Für meine Region Wendland werden/wurden bis Monatsende zwischen fast nix (Kachelmann-Beschreibung) und 50 Liter pro m² berechnet. So gehe ich optimistisch von wenigstens 20-30 Liter aus, die vermutlich fast in Gänze am 29. Juli fallen werden.
Nun bin ich gespannt, wie viel Regen wir dann wirklich abbekommen in den unterschiedlichen Regionen.
Meinen Gruß!
Grüßt Euch!
Die Geschichte läuft. Es wird keine echte 5b-Zugbahn werden, da das atlantische Tief im Westen die Zugbahn nach Osten drückt.
Dennoch nimmt die Entwicklung ihren Lauf und beschert uns wohl ordentliche Regenmengen in den betroffenen Gebieten.
Ich lasse den DWD für mich sprechen, der kann das viel besser. Bericht vom Sonntag 28.07.2019 zum Nachhalten:
Zitat:Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... liegt Deutschland unter einem Höhentiefkomplex. Dieser besteht aus
einem Trog, der vom nahen Ostatlantik nach Westeuropa reichend, mittlerweile
nach Oberitalien ausgetropft ist und zum anderen aus einem Kaltlufttropfen, der
von Westpolen über Nordostdeutschland hinweg gemäß der bodennahen östlichen
Strömung an der Südflanke eines Nordmeerhochs westwärts gesteuert wird. Dieser
Kaltlufttropfen wird von dem o.g. Trog "eingefangen", gleichzeitig bringt das
sich zur Adria verlagernde Cut-Off-Tief über Südeuropa eine Zyklogenese in Gang.
An der Vorderseite des sich entwickelnden Tiefs wird feuchtwarme Luft aus dem
Mittelmeerraum östlich an den Alpen vorbei nach Mitteleuropa geführt. Im Bereich
einer flachen Tiefdruckrinne, die sich vom östlichen Mittelgebirgsraum in den
Nordwesten erstreckt, können sich in der labil geschichteten Luft erneut
Gewitter entwickeln, wobei Unwettergefahr hauptsächlich durch heftigen
Starkregen (auch mehrstündig und ohne Gewitter) besteht. Die Konvektionszellen
verlagern sich kaum und können längere Zeit (durchaus auch einige Stunden)
stationär bleiben. Die mitteltroposphärische Dynamik ist dermaßen schwach
ausgeprägt, so dass hiervon kein nennenswerter Hebungsantrieb ausgeht. Hierdurch
ist auch kaum Scherung vorhanden. Vielmehr muss hierfür die Tiefdruckrinne sowie
die Orografie herhalten. CAPE wird hauptsächlich durch die gesamttroposphärische
Feuchte (Gehalt an niederschlagbarem Wasser bis über 40 mm) und die
Grenzschichtfeuchte generiert, die Labilität ist nicht allzu hoch.
...
In der Nacht zum Montag beginnt über Mitteleuropa zwischen dem nach Osten
abziehenden Cut-Off-Tief und dem sich vor der Biskaya regenerierenden Trog das
Geopotential zu steigen. Schwache Kaltluftadvektion bewirkt die Aufwölbung eines
Bodenhochkeils, der sich von Frankreich bis in den Westen Deutschlands
ausweitet. Die Tiefdruckrinne wird unter beginnender Auffüllung über die Mitte
in den Norden und Nordosten Deutschlands gedrückt, wobei in deren Bereich
weitere, teils heftige Gewitter mit Starkregen bis hin zum Unwetter (aber auch
nicht gewittriger Starkregen) zu erwarten ist. Ein Augenmerk gilt dabei auch dem
(östlichen) Alpenrand, wo durch Stau bedingt länger andauernder (und anfangs
noch gewittriger) Niederschlag auftritt, wo ebenfalls Niederschlagssummen
oberhalb der Unwetterschwelle möglich sind. Probabilistische Verfahren (und auch
hochauflösende Modelle) halten am Alpenrand durchaus 12-std. Niederschlagssummen
von mehr als 100 mm für vorstellbar.
...
Montag... wird der auf die Biskaya übergreifende Trog für unser Wettergeschehen
relevant. Der sich bis zur Iberischen Halbinsel ausweitende Trog induziert vor
der Bretagne eine heftige Zyklogenese mit einem für die Jahreszeit
ungewöhnlichen Sturmtief. Kompensierendes Absinken bewirkt eine weitere
Kräftigung des bis in den Westen und Südwesten Deutschlands reichenden
Hochkeils. Hierdurch wird die Tiefdruckrinne vollends in den Nordosten
Deutschlands gedrückt. Da nach wie vor das über dem Nordmeer liegende Bodenhoch
dagegenhält, wird die Luftmasse horizontal gestaucht, was den Gehalt an
niederschlagbarem Wasser in diesen Gebieten auf mehr als 45 mm steigen lässt.
Das Niederschlagsgeschehen konzentriert sich daher auf den Bereich vom östlichen
Schleswig-Holstein bis in den östlichen Mittelgebirgsraum sowie die Gebiete
östlich davon, wobei analog zu heute auch wieder heftiger Starkregen als
Unwetterkriterium in Frage kommen dürfte.
...
In der Nacht zum Dienstag stellt sich an der Vorderseite des nunmehr auf die
Bretagne übergreifenden Troges eine vorerst schwache südwestliche Strömung ein.
Der Bodenkeil erreicht dann das Vorhersagegebiet, wodurch die Tiefdruckrinne
(oder was von dieser übrig geblieben ist) vollends nach Polen abgedrängt wird.
Spätestens in der zweiten Nachthälfte sollte dann auch ganz im Nordosten die
Gewitter- und Starkregentätigkeit zum Erliegen kommen.
Quelle (Hervorhebungen habe ich mir erlaubt): Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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Da dürfte sich in manchen Regionen einiges an Niederschlag sammeln. Beim Wettergucker sind 100 mm schon genannt worden vom DWD. Das könnten auch deutlich mehr werden. Niederschlagbares Wasser mit mehr als 45 Liter sind eine Ansage am Montag, ich nehme an, das kann zu Überraschungen führen, die kaum vorhersagbar sind. Mal abwarten.
Meinen Gruß!
Servus!
Zitat:Da dürfte sich in manchen Regionen einiges an Niederschlag sammeln. Beim Wettergucker sind 100 mm schon genannt worden vom DWD. Das könnten auch deutlich mehr werden. Niederschlagbares Wasser mit mehr als 45 Liter sind eine Ansage am Montag, ich nehme an, das kann zu Überraschungen führen, die kaum vorhersagbar sind. Mal abwarten.
Meinen Gruß!
Der Wettergucker vermeldet, es läuft ganz aktuell mit einsetzenden Starkregen an. Wobei genauer, für Miuten schüttet es urplötzlich wirklich sintflutartig und plötzlich wieder nur leicht bis mäßig. Also ein ständiges hin und her, dafür aber nun anhaltend.
Hier die vorlaufenden Situation gefallener Niederschläge. Gestern eine extrem deutliche Trennung zwischen Nordteil Tal und Südteil vom Tal. Es war regelrecht wie mit einem Lineal abgetrennt von nur wenigen Tropfen und rund 2/3l bis zu 40l in aller kürzester Zeit. Mal gucken ob dort wo gestern schon regelrechte Massen in kurzer Zeit fielen, auch solche neuerliche Mengen sich aufsummieren. Hier daheim fiel vorlaufend der aktuellen vorhergesagten Mengen nur 3l gesamt!
Grüße
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Servus!
Sauber!
In den letzten rund 8Stunden hat es im Quellgebiet -also extrem regional rund um die Spitzsteinregion- unseres allein abführenden alpinen Wildflusses Prien über 100, punktuell um 120l an Niederschlag gegeben. Aktuell erreichte die dabei entstehende Wasserwelle mit noch rund 100cm Höhe auf trocken gelegten Flussbett meinen Talabschnitt. Selbige baut sich auf dem Weg durchs Tal schon recht deutlich ab, da diese sehr starken Niederschläge extrem regional ausgefallen sind. Aber dafür ist die hier noch erreichte Höhe in Bezug zu "welch Weg man schon zurückgelegt hat und wie punktuell das passierte" noch recht deutlich. Besonders auch mit welch Geschwindigkeit die Welle hier noch angekommen ist. In dieser schnellen Art habe ich das erst sehr sehr selten erlebt. Wer mich kennt, kennt auch Bilder aufgezeigter Wellen, wo ich im Flussbett selbst vor den Wellen locker - leicht herlaufen und dabei fotografieren konnte. Bei der Welle wäre es absolut nicht möglich gewesen. Ich wollte sie eigentlich ablichten, aber zeitweilige starke Schauer verbunden mit Tal kanalisierenden Böenspitzen um 70kmh (Äste, teils sogar recht große brechen unter Wasserlast samt wirkender Böen) macht es gefährlich. Zudem ist es nächtlich finster und somit hätte ich Langzeit belichten müssen. All das machte die Geschichte unmöglich -sehr schade!!!" Was ein Vollweter wieder!
Nachtrag ... vereinzelt sind sogar Bäume gekippt!
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(28.07.2019, 20:45)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Servus!
Sauber!
In den letzten rund 8Stunden hat es im Quellgebiet -also extrem regional rund um die Spitzsteinregion- unseres allein abführenden alpinen Wildflusses Prien über 100, punktuell um 120l an Niederschlag gegeben. Aktuell erreichte die dabei entstehende Wasserwelle mit noch rund 100cm Höhe auf trocken gelegten Flussbett meinen Talabschnitt. Selbige baut sich auf dem Weg durchs Tal schon recht deutlich ab, da diese sehr starken Niederschläge extrem regional ausgefallen sind. Aber dafür ist die hier noch erreichte Höhe in Bezug zu "welch Weg man schon zurückgelegt hat und wie punktuell das passierte" noch recht deutlich. Besonders auch mit welch Geschwindigkeit die Welle hier noch angekommen ist. In dieser schnellen Art habe ich das erst sehr sehr selten erlebt. Wer mich kennt, kennt auch Bilder aufgezeigter Wellen, wo ich im Flussbett selbst vor den Wellen locker - leicht herlaufen und dabei fotografieren konnte. Bei der Welle wäre es absolut nicht möglich gewesen. Ich wollte sie eigentlich ablichten, aber zeitweilige starke Schauer verbunden mit Tal kanalisierenden Böenspitzen um 70kmh (Äste, teils sogar recht große brechen unter Wasserlast samt wirkender Böen) macht es gefährlich. Zudem ist es nächtlich finster und somit hätte ich Langzeit belichten müssen. All das machte die Geschichte unmöglich -sehr schade!!!" Was ein Vollweter wieder!
Nachtrag ... vereinzelt sind sogar Bäume gekippt!
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So ... hier im Talabschnitt schüttet es seit rund 3Stunden immer wieder unwetterartig bei zeitweilgen Böen um 60kmh. Dabei summierten sich rund 50l. Benannte Welle war mit rund 70cm gut 30Minuten später in Aschau unten (aktuell 74cm). Absolut aktuell nichts wildes aber von der durchrauschenden Geschwindigkeit vom südlichen Teil zum Nordausgang ungewöhnlich schnell unterwegs. Und dabei beachte man, dass in viele Talabschnitten wie z.B. hier daheim oberirdisch kein Wasser stand.
Nachtrag rund 20min später ... aktuell wieder zunehmende Böenspitzen auf um die 70kmh! Es heult und macht und tut ...
Man kann bei einigen Starkniederschlagereignissen sehen, welch Druck sie im Rücken haben. Dieser Wind wird nun bei Ankunft regelrecht kanalisierend in den nördlichen Talabschnitt gepresst. Aktuell bei Ankunft dieser gebogen ausschauenden Form eine Zunahme auf um die 70kmh.
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Es schüttet unvermindert anhaltend, zeitweilig unwetterartig. Es schüttet zeitweilig so stark, dass sogar die Satschüssel nix mehr liefert.
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Gucker, Du sollst doch schlafen...
Ja, nette Schütte..hier auch immerhin 45 Liter in 6 Stunden...(60 in 24 Stunden).
Bei mir in Saalfelden (Salzburger Land) hat es auch stark durchgeregnet.
Neben örtlichen Überschwemmungen gibt es jetzt auch Hochwasseralarm
für die Salzach.
In Mittersill ist der Pegel von ursprünglichen ca.2,5 Meter auf über 5 Meter angestiegen ....
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da die Pegel noch steigen, rüstet man sich auch in der Stadt Salzburg ...
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Rußbach ist total von der Umwelt abgeschnitten - Teile des Ortes stehen über einen Meter unter Wasser ...
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Regenmengen während der Nacht im Bundesland Salzburg: recht verbreitet zwischen 80 und 120 Liter!
lg