oligei
18.03.2017, 11:55
Ein milder Vorfrühling und Frühlingsstart
Lange Zeit sah es so aus, wie in einem anderen Thread darüber diskutiert, dass die von GFS angedeuteten kalten Rechnungen eventuell eine zweite winterliche Märzdekade einläuten könnte.
Jedoch wurden wir eines besseren belehrt und einerseits mag es schon des Öfteren an dem eher schlechten Modellklima liegen, aber auch an der schwierigen Übergangsphase zum Frühling hin.
Denn hier liegen oft „kalt“ und „warm“ eng beieinander. So ist es auch nicht verwunderlich das die Anomalien im Frühlingszeitraum sich in einem Auf und Ab der Temperaturen entpuppen.
Aktuell gibt es ein gewisses Muster einer Westwindphase, die mal kleine Anomalien hervorbringen, aber auch mal stärkere Anomalien, die in größeren Zeiträumen sich abwechseln.
Jedoch liegen wir sehr nah eines starken Druckgradienten, der viel Wind entfacht und nur selten im Frühlingzeitraum eine konstante ruhige Wetterphase ermöglicht.
Die wenigen Tage einer „Funkstille“ waren sozusagen die momentan letzten sonnigen Tage, da sich zwischenzeitlich immer mal wieder eine kleine Hochdruckphase dazwischen schiebt… ehe dieser jedoch wieder durch die nächste Westwindphase mit Frontdurchgang abgelöst wird, wie zum diesen Wochenende.
Markant im Sinne des Klimawandels und des erhöhten Druckgradienten der kalten Luftmassen im Norden Europas und den sehr warmen LM über Südeuropa, erstreckt sich der Jetstream oft über NW-Europa und teils nahe ME.
Die Folge ist eine starke Advektion vorderseitig der Randtröge überdurchschnittlich milder Luftmassen nach ME, so dass wir seit über 4 Wochen keinen Kaltlufteinbruch mehr erleben.
Nur die zwischenzeitlichen Randtröge ermöglichen mit leichten Minustemperaturen in 850 hPa in den Hochlagen der Gebirgen Neuschneezuwachs. Ansonsten überwiegt nasses, und mildes Wetter.
Größtenteils liegen wir südlich und südöstlich des Jetstream, auf der warmen Vorderseite.
Beispiel – Temperaturverlauf am Gitterpunkt Leipzig & Darstellung der sehr warmen, positiven Temperaturanomalie:
- - - - -
Man erkennt aber auch wie irrelevant die beiden Warmings in der Stratosphäre waren und hier keinen Einfluss auf die troposphärischen Luftmassenbewegungen hatten.
Wenn einen Einfluss überhaupt, dann aus winterlicher Sicht eher einen Negativen, weil genau mit und nach diesen Warmings sich die aktuelle positive Anomalie seit 4 Wochen einstellte.
Die beiden SSW‘s verfehlten nur ganz knapp die Kriterien eines Major Warmings.
Unter 10 hPa im betrachteten Breitengrad gab es keine Zonalwindumkehr. Nur kurzzeitig verzögerte sich die Westwindphase. Dieses kleine Störfeuer könnte einen Beitrag dazu geleistet haben, dass sich die seit 4 Wochen eingestellte positive Anomalie eine Folge dessen sein könnte.
Zonaler Wind – Zeitlicher Verlauf Januar bis April
- - - - -
Die im Mittel pendelnde Westwindphase reicht nie, erst recht nicht im Frühjahr, um eine Zonalität beizubehalten.
Deshalb ist auch das Wetter so charakteristisch wechselhaft.
Im Grundmuster etabliert sich der zonale Charakter, ja… jedoch stellt sich abwechselnd eine mäandrierende Frontalzone ein, deren Achse immer mehr kippt und hier für einen wechselhaften Charakter verantwortlich ist.
Es gibt auch noch keine richtigen Langwellen, die sich nur über bestimmte Regionen überdurchschnittlich einstellen. Vielmehr trifft es mal jede Region im Frühjahr, so dass wie gestern 21°C in Süddeutschland erreicht wurden, jedoch zuvor auch Schneefälle noch ermöglicht wurden.
Einerseits verursacht der sehr nah liegende Jetstream einen starken Druckgradient, somit viel Wind, der jedoch überdurchschnittlich mild ist, aber auch mit der Folge einer leicht schleifenden Frontalzone, mit starker Bewölkung und phasenweise mit viel Niederschlag.
Aktuell befindet sich tiefes Geopotential über dem Nordostatlantik und dem Nordmeer mit der Folge dass westlich davon bei Neufundland eines Sturmtiefs sich ein Höhenrücken aufsteilt, der im Winterzeitraum einen kalten und winterlichen Abschnitt für ME zur Folge hätte. Für heute aber nicht mehr relevant.
Zu Beginn des mittelfristigen Zeitraums rasen -10°C in 850 hPa in den Nordatlantik, während über ME vorderseitig der positiv geneigten Achse der Frontalzone eine milde Phase herrscht.
Vielmehr wichtiger ist die Tatsache dass westlich des großräumigen Troges über dem Nordatlantik der Hochdruck aufsteilt Richtung Grönland. Dies bewirken nachfolgend ein meridionales Muster und der immer mehr langgezogene Trog über Westeuropa.
500 hPa, Bodendruck & 850 hPa Temperatur – ECMWF – Folgetag 3
- - - - -
Anschließend zieht sich der Trog immer mehr in Länge nach Marokko bis es schließlich zum Cut-Off vor der Iberischen Halbinseln kommt. Recht markant, jedoch immer wieder das gleiche bekannte Szenario solcher Luftmassenentwicklungen.
500 hPa, Bodendruck – ECMWF – für Folgetag 4 bis 6
- - - - -
Das angesprochene Szenario rechnen mehrheitlich die Hauptläufe der verschiedensten Modelle wie UKMO, GEM und GFS. Aber auch das ENSmittel der Modelle tangiert stark dahin, so dass man diese Entwicklung als recht sicher einstufen kann.
500 hPa & Bodendruck EZ 00z, UKMO 00z, GEM 00z, GFS 06z und EZ-ENSmittel 00z im Überblick zum Folgetag 6
- - - - -
Die Entwicklung schlägt sozusagen eine Kerbe, und hier genannt eine Hochdruckbrücke Richtung Mitteleuropa nachfolgend.
Es entsteht eine High-Over-Low-Lage. Hier bildet und bewegt sich der Hochdruck über den Cut-Off-Prozess und füllt den frei gewordenen Raum aus. Zuerst entsteht eine HB, mit einem Kern, der über GB wandert.
Da die Antizyklone sich im Uhrzeigersinn dreht, wechselt die Anströmung danach auf nördliche Richtung.
Dies bewirkt einerseits eine Anströmung etwas kühlerer Luftmassen aus Nord, jedoch sonnenscheinreicher. Andererseits bleiben diese GWL-Hauptdarsteller zum Folgetag 7 nicht stehen, sondern wandern weiter in der allgemeinen Westwinddrift-Zirkulation, so dass der Hochdruck auch über ME ostwärts wandert nach Osteuropa. Diesbezüglich würde aber wieder die Anströmung wechseln auf Ost bis Südost und Süd, so dass eine frühlingshafte Phase entstünde.
Und hier sprechen wir schon von einen unsicheren Zeitraum, weil die Modelle ab Folgetag 8 die wichtigen Parameter mit unterschiedlichen Druck wandern lassen.
Aktuell entweichen aus den Knospen die kleinen Blätter der Bäume und viele Sträucher besitzen schon diese. Auch blühen schon Sträucher, es bleibt größtenteils frostfrei, nur der Himmel zeigt sich oft bedeckt, jedoch im Durchschnitt wohlgemerkt. Die Frühlingserwartung ist halt oft hoch.
In diesem Sinne wünsche ich allen gutes Frühlingswetter. Verabschieden wir uns vom Winter und den winterlichen Prognosekarten vor allem bei GFS. Ich weiß dass hier die meisten User Winterfanatiker sind, ich jedoch dieses Wunschwetter nun ablege und den Frühling herbei sehne.
Nicht mehr lang und es wird bald recht grün, angenehm warm und sonnig – aber auch zwischenzeitlicher Regen ist gern willkommen.
Das EZ-ENSmittel zum Folgetag 10 offenbart schon mal diesen Luxus
500 hPa & Bodendruck EZ 00z -ENSmittel
WO-Trend – Richtung Frühling
MfG, Oliver
Lange Zeit sah es so aus, wie in einem anderen Thread darüber diskutiert, dass die von GFS angedeuteten kalten Rechnungen eventuell eine zweite winterliche Märzdekade einläuten könnte.
Jedoch wurden wir eines besseren belehrt und einerseits mag es schon des Öfteren an dem eher schlechten Modellklima liegen, aber auch an der schwierigen Übergangsphase zum Frühling hin.
Denn hier liegen oft „kalt“ und „warm“ eng beieinander. So ist es auch nicht verwunderlich das die Anomalien im Frühlingszeitraum sich in einem Auf und Ab der Temperaturen entpuppen.
Aktuell gibt es ein gewisses Muster einer Westwindphase, die mal kleine Anomalien hervorbringen, aber auch mal stärkere Anomalien, die in größeren Zeiträumen sich abwechseln.
Jedoch liegen wir sehr nah eines starken Druckgradienten, der viel Wind entfacht und nur selten im Frühlingzeitraum eine konstante ruhige Wetterphase ermöglicht.
Die wenigen Tage einer „Funkstille“ waren sozusagen die momentan letzten sonnigen Tage, da sich zwischenzeitlich immer mal wieder eine kleine Hochdruckphase dazwischen schiebt… ehe dieser jedoch wieder durch die nächste Westwindphase mit Frontdurchgang abgelöst wird, wie zum diesen Wochenende.
Markant im Sinne des Klimawandels und des erhöhten Druckgradienten der kalten Luftmassen im Norden Europas und den sehr warmen LM über Südeuropa, erstreckt sich der Jetstream oft über NW-Europa und teils nahe ME.
Die Folge ist eine starke Advektion vorderseitig der Randtröge überdurchschnittlich milder Luftmassen nach ME, so dass wir seit über 4 Wochen keinen Kaltlufteinbruch mehr erleben.
Nur die zwischenzeitlichen Randtröge ermöglichen mit leichten Minustemperaturen in 850 hPa in den Hochlagen der Gebirgen Neuschneezuwachs. Ansonsten überwiegt nasses, und mildes Wetter.
Größtenteils liegen wir südlich und südöstlich des Jetstream, auf der warmen Vorderseite.
Beispiel – Temperaturverlauf am Gitterpunkt Leipzig & Darstellung der sehr warmen, positiven Temperaturanomalie:
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Man erkennt aber auch wie irrelevant die beiden Warmings in der Stratosphäre waren und hier keinen Einfluss auf die troposphärischen Luftmassenbewegungen hatten.
Wenn einen Einfluss überhaupt, dann aus winterlicher Sicht eher einen Negativen, weil genau mit und nach diesen Warmings sich die aktuelle positive Anomalie seit 4 Wochen einstellte.
Die beiden SSW‘s verfehlten nur ganz knapp die Kriterien eines Major Warmings.
Unter 10 hPa im betrachteten Breitengrad gab es keine Zonalwindumkehr. Nur kurzzeitig verzögerte sich die Westwindphase. Dieses kleine Störfeuer könnte einen Beitrag dazu geleistet haben, dass sich die seit 4 Wochen eingestellte positive Anomalie eine Folge dessen sein könnte.
Zonaler Wind – Zeitlicher Verlauf Januar bis April
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Die im Mittel pendelnde Westwindphase reicht nie, erst recht nicht im Frühjahr, um eine Zonalität beizubehalten.
Deshalb ist auch das Wetter so charakteristisch wechselhaft.
Im Grundmuster etabliert sich der zonale Charakter, ja… jedoch stellt sich abwechselnd eine mäandrierende Frontalzone ein, deren Achse immer mehr kippt und hier für einen wechselhaften Charakter verantwortlich ist.
Es gibt auch noch keine richtigen Langwellen, die sich nur über bestimmte Regionen überdurchschnittlich einstellen. Vielmehr trifft es mal jede Region im Frühjahr, so dass wie gestern 21°C in Süddeutschland erreicht wurden, jedoch zuvor auch Schneefälle noch ermöglicht wurden.
Einerseits verursacht der sehr nah liegende Jetstream einen starken Druckgradient, somit viel Wind, der jedoch überdurchschnittlich mild ist, aber auch mit der Folge einer leicht schleifenden Frontalzone, mit starker Bewölkung und phasenweise mit viel Niederschlag.
Aktuell befindet sich tiefes Geopotential über dem Nordostatlantik und dem Nordmeer mit der Folge dass westlich davon bei Neufundland eines Sturmtiefs sich ein Höhenrücken aufsteilt, der im Winterzeitraum einen kalten und winterlichen Abschnitt für ME zur Folge hätte. Für heute aber nicht mehr relevant.
Zu Beginn des mittelfristigen Zeitraums rasen -10°C in 850 hPa in den Nordatlantik, während über ME vorderseitig der positiv geneigten Achse der Frontalzone eine milde Phase herrscht.
Vielmehr wichtiger ist die Tatsache dass westlich des großräumigen Troges über dem Nordatlantik der Hochdruck aufsteilt Richtung Grönland. Dies bewirken nachfolgend ein meridionales Muster und der immer mehr langgezogene Trog über Westeuropa.
500 hPa, Bodendruck & 850 hPa Temperatur – ECMWF – Folgetag 3
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Anschließend zieht sich der Trog immer mehr in Länge nach Marokko bis es schließlich zum Cut-Off vor der Iberischen Halbinseln kommt. Recht markant, jedoch immer wieder das gleiche bekannte Szenario solcher Luftmassenentwicklungen.
500 hPa, Bodendruck – ECMWF – für Folgetag 4 bis 6
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Das angesprochene Szenario rechnen mehrheitlich die Hauptläufe der verschiedensten Modelle wie UKMO, GEM und GFS. Aber auch das ENSmittel der Modelle tangiert stark dahin, so dass man diese Entwicklung als recht sicher einstufen kann.
500 hPa & Bodendruck EZ 00z, UKMO 00z, GEM 00z, GFS 06z und EZ-ENSmittel 00z im Überblick zum Folgetag 6
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Die Entwicklung schlägt sozusagen eine Kerbe, und hier genannt eine Hochdruckbrücke Richtung Mitteleuropa nachfolgend.
Es entsteht eine High-Over-Low-Lage. Hier bildet und bewegt sich der Hochdruck über den Cut-Off-Prozess und füllt den frei gewordenen Raum aus. Zuerst entsteht eine HB, mit einem Kern, der über GB wandert.
Da die Antizyklone sich im Uhrzeigersinn dreht, wechselt die Anströmung danach auf nördliche Richtung.
Dies bewirkt einerseits eine Anströmung etwas kühlerer Luftmassen aus Nord, jedoch sonnenscheinreicher. Andererseits bleiben diese GWL-Hauptdarsteller zum Folgetag 7 nicht stehen, sondern wandern weiter in der allgemeinen Westwinddrift-Zirkulation, so dass der Hochdruck auch über ME ostwärts wandert nach Osteuropa. Diesbezüglich würde aber wieder die Anströmung wechseln auf Ost bis Südost und Süd, so dass eine frühlingshafte Phase entstünde.
Und hier sprechen wir schon von einen unsicheren Zeitraum, weil die Modelle ab Folgetag 8 die wichtigen Parameter mit unterschiedlichen Druck wandern lassen.
Aktuell entweichen aus den Knospen die kleinen Blätter der Bäume und viele Sträucher besitzen schon diese. Auch blühen schon Sträucher, es bleibt größtenteils frostfrei, nur der Himmel zeigt sich oft bedeckt, jedoch im Durchschnitt wohlgemerkt. Die Frühlingserwartung ist halt oft hoch.
In diesem Sinne wünsche ich allen gutes Frühlingswetter. Verabschieden wir uns vom Winter und den winterlichen Prognosekarten vor allem bei GFS. Ich weiß dass hier die meisten User Winterfanatiker sind, ich jedoch dieses Wunschwetter nun ablege und den Frühling herbei sehne.
Nicht mehr lang und es wird bald recht grün, angenehm warm und sonnig – aber auch zwischenzeitlicher Regen ist gern willkommen.
Das EZ-ENSmittel zum Folgetag 10 offenbart schon mal diesen Luxus
500 hPa & Bodendruck EZ 00z -ENSmittel
WO-Trend – Richtung Frühling
MfG, Oliver