(25.10.2017, 17:57)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Also der Punkt mit dem wärmer gewordenen Nordpol dürfte auch in mehr als 2 Monaten gültig sein, 2 Jahrhunderte könnten schon eher stimmen.
Ok Asien ist groß aber was Europa betrifft... sagen wir mal kann, nicht muss. Zwar kann man mit Studien alles mögliche beweisen bevor die Gegenseite eine Gegenstudie veröffentlicht, aber der Grundaussage dieser Studie mit den stärkeren Kaltluftausbrüchen (und auch stärkeren warmen Vorderseiten) stimme auch ich zu. Übrigens gab es auch im Januar 2014 einen Kälteausbruch aus Russland bis zu uns, das muss nix irrsinnig kaltes bedeuten:
Du, kältere Winter haben wir schon. Vielleicht erinnerst du dich noch an das berühmte Zitat von Mojib Latif aus dem Jahr 2000 zu den Wintern: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Nun gut, letztendlich hatte er bis jetzt wohl Recht weil der kälteste Winter seitdem (09/10) nicht so kalt wie bspw der Winter 84/85 war. Aber immerhin sind die Winter seitdem im Durchschnitt kälter geworden als die Winter seit 87/88. Da ändert auch der wärmste Winter seit Aufzeichnungsbeginn (06/07) nichts dran. Und wenn der kommende Winter keine +6,5k zu 61-90 aufweist, haben wir auch nach dem kommenden Winter weiterhin "kälter werdende Winter."
Ja gut, meine Aussage bezog sich aber auf bspw den Winter 09/10, wenn dieser Dezember deutlich wärmer wird hätte ich fast schon automatisch Recht. Und mit dem warmen Meer und dem Schneeverstärker, schau mal auf diese 2 Traum-Wintereinbrüche aus diesem Januar:
Die Lösung wären natürlich noch kältere Luftmassen, aber vorallem beim 1. Mal machten sich aus Nordfinnland verbreitet unter -30°C und lokal unter -40°C auf den Weg:
Das sind Temperaturen, die es selbst da oben bei weitem nicht jedes Jahr gibt.
Kurz zusammengefasst:
- Russische Kaltluftausbrüche müssen nicht bis zu uns vordringen. Und selbst wenn sie es tun, so müssen sie keine irrsinnige Kälte (bspw. strenger Dauerfrost) zufolge haben bzw. sind mit einem ausgesprochenen Mildwinter (13/14) vereinbar. Und selbst wenn sich wirklich sehr kalte Luftmassen auf den Weg machen, wie sie nicht alle Jahre vorkommen (Januar 2017), so muss das immernoch keine nachhaltige Schneedecke im Tiefland zufolge haben. Die Aussage der kälter werdenden Winter bleibt davon unberührt, die haben wir je nach Blickwinkel eh schon.
Und selbst wenn wir doch einen sehr eisigen Januar und Februar bekommen sollten (im kältesten Sinne der Studie), so wird der Winter nicht unbedingt so kalt wie der von 09/10, wenn der Dezember abgeht.
Deshalb seh ich die Studie eher als Bestätigung: Wenn ihre kälteste Interpretationsweise eintrifft, hab ich noch ne gute Chance und wenn sie in etwas schwächerer Art eintrifft, ist auch ein ausgesprochener Mildwinter möglich, Geschweige denn dass sie uns garnicht betreffen muss im kommenden Winter.
Liegt zugegeben an meinem sehr breiten Prognosespielraum, ich hab ja fast immer Recht.
LG
Hi Robbi, mein Argumentations-Tiger
Mein Kommentar in Kürze: Ja, ja, und nein, nein!
Ja, weil alles, was Du schreibst ist wahr!
Nein, weil nicht alles, was war, kommt wieder und: die Studie will nicht kalte Winter bei uns argumentieren, sondern im Großraum EURASIEN. Dazu gehört zwar auch - von der geographischen Definition - Europa im Ganzen und speziell Deutschland dazu, aber gemeint ist hier jeweils der nördliche Teil von Asien/Europa. Dazu gehören wir aber per Definition so nicht. Allerdings: auch bei uns - so die Grafiken der Studie - wurde es seit 1990 insgesamt im Winter kühler. Das stimmt zwar nur bedingt (wenn man ganz Deutschland betrachtet ist es sogar falsch), aber es zeigt einen Trend. Mehr kann so eine Studie eh nicht leisten, sie definiert ja nicht eine kleine Region, sondern sieht das alles überregional und auch abstrakt.
Tatsache aber ist, dass sich besonders im borealen Russland und Skandinavien die winterliche Lage verschärft hat. Entgegen dem globalen Trend sind hier negative Temperaturanomalien zu finden. Und das ist in der Tat auffällig und bedeutet auch, dass es dafür besondere Gründe geben muss. Die zu finden ist Ziel dieser Studie. Eine tolle Arbeit, wie ich finde, auch wenn sie nicht alles erklären kann, sondern nur 60% bis knapp 80% (mit ENSO) der markant kalten Winter in diesen Regionen.
Was bedeutet das aber - wenn sich der Trend weiter so entwickelt, was vermutet wird - für uns in Klein-Deutschland? Es bedeutet, dass die Zone, die mit kälteren Wintern beglückt oder bestraft wird (je nach Gusto), sich immer weiter nach Süden und Westen bewegen wird. Und dann sind wir ganz schnell im Sauerland und beim Wettergucker oder auch im Schwarzwald angekommen. Geht es nach den Auswertungen dieser Studie, ist es nur eine Frage von einigen Jahren - vielleicht hat es schon begonnen und wir haben nur noch nix bemerkt.
Da wir ja hier im Wintervorschauthread sind, kann man nun spekulieren, ob schon der Winter 17/18 den entscheidenden Umschwung bringt für die mittleren, westlichen und südlichen Gefilde in Deutschland. Wenn der Trend der Studie stimmt (ich habe einfach nix gefunden, was in der Aufbereitung falsch sein könnte), dann wird das kommen, heuer oder in den nächsten Jahren. Und wenn es kommt - der Tenor der Studie lässt keine andere Interpretation zu - dann mit Pauken und Trompeten, nicht als langsame Entwicklung.
Nun fragt es sich aber dennoch: wann geht die Show los? Und da ich Winteroptimistin bin - und KlimaAutist auch einen der beiden jetzt kommenden Winter als Temperatursprung schon in 2010 vorhergesagt hat - sage ich mal kühl, aber lieb lächelnd: 2017/18 ist das Jahr der Umstellung.
Und da können wir mit unseren Argumenten gegen eine winterliche Abkühlungsphase bei uns noch so stark werden und die schlimmsten und besten Argumente herauskramen: wenn es so kommt, dann lernen wir, dass wir nix wissen von dem, was die Natur mit uns und dem Wetter anstellen kann.
Totschlagargument, ich weiß - ist auch gegen meine Natur. Aber tief in mir drin schreit das gerade nach außen. Vielleicht geht das ja bald wieder vorbei, weil subjektives Gelaber beim Wetter und beim Klima ist normalerweise nicht mein Ding, wie Ihr/Du wahrscheinlich schon bemerkt haben werdet. Manchmal aber kann auch ich nicht mehr alles mit physikalische Gesetzmäßigkeiten oder mit belegbaren Wahrscheinlichkeiten argumentieren, da ich immer mehr bemerke, dass je mehr ich gelernt habe, es immer mehr Fragen gibt, die ich und andere nicht umfassend oder wenigstens konsequent logisch beantworten können. Ein echtes Dilemma für mich.
Genug der Worte. Ist alles gesagt, was nicht gesagt werden dürfte.
Gruß in die Runde!