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Hallo Schwabenland,
bitte nicht Noaa als Maßstab nehmen was Langzeit Prognosen angeht.
Das ist ein Experimentelles Modell was Langfrostprognose erstellt
was die Temperatur und Niederschlagsabweichung für Monate
vor raus Berechnen will. Und wie oft lag Noaa schon daneben mit seinen Prognosen.
Sage nur Januar 2017 in Deutschland.
Wenn man Noaa ernst nimmt dann muss man ja auch die Königskerze und den Sepp Haslinger ernst nehmen mit seinen Voraussagen.  Big Grin Smiley36 05


Gruß Graf Dracu
@Dracu, das was ich reingestellt hatte war nicht die Langfrist, sondern die aktuelle Abweichung der Wassertemperatur der Meere und die sehen grad an den wichtigsten Stellen wirklich zu warm aus. Ähnelt sehr an 2006, 2013 usw. Sad . Hoffe es ändert sich schnellstens bis November sonst seh ich da schwarz.
@Schwabenland,
Ich habe mich in den letzte 4 Jahren an die Totalausfälle was den Winter betrifft gewöhnt.
Man kann sich leider an alles gewöhnen.Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf,
das wir in den nächsten Jahren nochmal Winter erleben werden wir Flachländer.
Ja die Meere sind Warm aber bei entsprechender Wetterlage könnte sich die Nord/Ostsee auch schnell
abkühlen.Aber Optimistisch für dieses Jahr bin ich nicht.Am besten keine Erwartungen in den Winter
stecken,dann kann man auch nicht enttäuscht werden.
(25.10.2017, 19:11)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Allerdings: auch bei uns - so die Grafiken der Studie - wurde es seit 1990 insgesamt im Winter kühler. Das stimmt zwar nur bedingt (wenn man ganz Deutschland betrachtet ist es sogar falsch), aber es zeigt einen Trend. Mehr kann so eine Studie eh nicht leisten, sie definiert ja nicht eine kleine Region, sondern sieht das alles überregional und auch abstrakt. Tatsache aber ist, dass sich besonders im borealen Russland und Skandinavien die winterliche Lage verschärft hat. Entgegen dem globalen Trend sind hier negative Temperaturanomalien zu finden. Und das ist in der Tat auffällig und bedeutet auch, dass es dafür besondere Gründe geben muss. Die zu finden ist Ziel dieser Studie. Eine tolle Arbeit, wie ich finde, auch wenn sie nicht alles erklären kann, sondern nur 60% bis knapp 80% (mit ENSO) der markant kalten Winter in diesen Regionen.

Hi, meinst du diese Grafik bzw insbesondere die beiden rechten?

[attachment=10740]

Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(26.10.2017, 11:05)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(25.10.2017, 19:11)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Allerdings: auch bei uns - so die Grafiken der Studie - wurde es seit 1990 insgesamt im Winter kühler. Das stimmt zwar nur bedingt (wenn man ganz Deutschland betrachtet ist es sogar falsch), aber es zeigt einen Trend. Mehr kann so eine Studie eh nicht leisten, sie definiert ja nicht eine kleine Region, sondern sieht das alles überregional und auch abstrakt. Tatsache aber ist, dass sich besonders im borealen Russland und Skandinavien die winterliche Lage verschärft hat. Entgegen dem globalen Trend sind hier negative Temperaturanomalien zu finden. Und das ist in der Tat auffällig und bedeutet auch, dass es dafür besondere Gründe geben muss. Die zu finden ist Ziel dieser Studie. Eine tolle Arbeit, wie ich finde, auch wenn sie nicht alles erklären kann, sondern nur 60% bis knapp 80% (mit ENSO) der markant kalten Winter in diesen Regionen.

Hi, meinst du diese Grafik bzw insbesondere die beiden rechten?



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Hi Robbi,

eigentlich nur die ganz rechte ("Trend"). Cluster 7 mit ENSO ist die "Begründungsgrafik" für die besonders kalten Jahre seit 1990, nicht für den Trend insgesamt. Bei dieser "Begründungsgrafik" sieht man unsere Region aber besonders kalt betroffen, was ja auch eine Aussage ist. Wenn es also kommt, kommt es deftig. Logisch: zum Ausgleich sind dann die anderen Jahre eher mild oder sehr mild - und das dürfte die Mehrheit der Jahre sein. Also einige wenige sehr kalte Winterjahre bei uns und mehr milde Winterjahre ergeben dann einen leicht negativen Trend bei uns.

Auf die Zukunft übertragen (wenn das so bleibt oder sich weiter verschärft) bedeutet das dann: einige Winter werden bei uns "beinhart" (unser interner Cluster 1) und die Mehrzahl der Winter werden mild (interner Cluster 2) bis sehr mild sein (interner Cluster 3). In welchem internen Cluster sich die entscheidenden Verschiebungen ergeben werden, wäre zu diskutieren. Ich vermute, dass die Intensität von Cluster 1 (sehr kalt) verstärkt wird ohne signifikant in der Anzahl anzusteigen, während Cluster 2 (mild) in der Anzahl zunehmen wird (intensitäts-Änderung ist da ja nicht möglich) und Cluster 3 (sehr mild) etwas in der Anzahl abnimmt, aber dafür an Intensität leicht zunimmt. In Summe ergebt sich dann insgesamt ein leicht zunehmender negativer Trend. Leider bedeutet das dann auch: mehr Winter mit mildem Grundtenor. Da kann man sich dann umso mehr auf oder über die Kaltwinter freuen. Wink

Gruß!
(25.10.2017, 22:02)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Naja überwärmt Skandi macht mir noch nicht so wirklich Hoffnung
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. Smiley33

Hi Schwabenland


Sowas wie im Januar 1823 wäre doch mal ein Erlebnis, oder ? Wink  Smiley34  Smiley34
Aber die Chance für ein Monatsmittel von -8,1° ist natürlich äußerst gering.



Grüße 43
Snow
(26.10.2017, 17:37)Snow Südschwarzwald 440 m schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(25.10.2017, 22:02)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Naja überwärmt Skandi macht mir noch nicht so wirklich Hoffnung
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. Smiley33

Hi Schwabenland


Sowas wie im Januar 1823 wäre doch mal ein Erlebnis, oder ? Wink  Smiley34  Smiley34
Aber die Chance für ein Monatsmittel von -8,1° ist natürlich äußerst gering.



Grüße 43
Snow


Ja das wäre der Hammer, alleine der Glaube daran fehlt mir, nach all der eingefahrenen Lage der letzten Mildwinterjahre.
(26.10.2017, 21:47)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ja das wäre der Hammer, alleine der Glaube daran fehlt mir, nach all der eingefahrenen Lage der letzten Mildwinterjahre.

Hi, jede extreme Serie muss irgendwann mal enden. Problem: Das muss nicht dieser Winter sein, weil er leider kein Gedächtnis hat. Blushsmiley
(26.10.2017, 11:28)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Robbi, eigentlich nur die ganz rechte ("Trend"). Cluster 7 mit ENSO ist die "Begründungsgrafik" für die besonders kalten Jahre seit 1990, nicht für den Trend insgesamt. Bei dieser "Begründungsgrafik" sieht man unsere Region aber besonders kalt betroffen, was ja auch eine Aussage ist. Wenn es also kommt, kommt es deftig. Logisch: zum Ausgleich sind dann die anderen Jahre eher mild oder sehr mild - und das dürfte die Mehrheit der Jahre sein. Also einige wenige sehr kalte Winterjahre bei uns und mehr milde Winterjahre ergeben dann einen leicht negativen Trend bei uns.
Hi,
die Grafik bezeichnet eben doch den Trend insgesamt und nicht die besonders kalten Jahre:

[attachment=10741]

Darauf beziehen sich auch die 60 bzw 77%. Kalte Tage werden im Absatz darunter behandelt. Immerhin, mit einem schwachen Polarwirbel sind sie doppelt so wahrscheinlich als der Zufall, das ist eine erstaunliche Erkenntnis. Aber 17,2% bleiben unwahrscheinlich:

[attachment=10742]

Und dann schauen wir uns mal die Trendgrafiken und insbesondere die Legende mit der Lupe an:

[attachment=10743]

Selbst im dunkelblauen Bereich über dem Baltikum geht es bei der 4. bis 5. Blaustufe um -1k Abkühlung.

Was man wohl sagen kann: Ohne Kältewelle kein kalter Winter und die sind deutlich wahrscheinlicher geworden, weil schwache Polarwirbelzustände häufiger auftreten.

Ist sogar hiermit vereinbar:
(25.10.2017, 19:11)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nein, weil nicht alles, was war, kommt wieder

Ich hab ja die Kältewelle Anfang Januar 2009 gepostet: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Sowas gab es in der Tat an einigen Wetterstationen in der Mitte Deutschlands noch nie, sprich Kälterekorde: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Rekordkalte Gesamtwinter (oder auch Januar + Februar) lassen sich damit nicht belegen. Liegt auch daran, dass die Studie zwingend auf Daten aus der Vergangenheit aufbaut, also was war.

Aber immerhin, es geht in  die richtige Richtung. Smile

LG
(27.10.2017, 12:36)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi,
die Grafik bezeichnet eben doch den Trend insgesamt und nicht die besonders kalten Jahre:

Hi Robbi,

Jupp, hast recht. Aus dem zitierten Text geht das jedenfalls hervor. Ich hatte in der Beschreibung der Vorgehensweise der Studienanalysen etwas anderes heraus gelesen. Ist aber nicht wirklich wichtig und ich habe derzeit keine Zeit, um das nochmal zu untersuchen. Vermutlich habe ich das nur falsch abgespeichert. Angry Dodgy Blush

Ändert aber nichts an den Schlussfolgerungen, würde ich sagen. Nur, dass damit Cluster 7 der Studie schon in den Bereich der Signifikanz für den gesamten Trend 1990-2015 gelangt. Erstaunlich gute Erklärung damit.

(27.10.2017, 12:36)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Selbst im dunkelblauen Bereich über dem Baltikum geht es bei der 4. bis 5. Blaustufe um -1k Abkühlung.

Was man wohl sagen kann: Ohne Kältewelle kein kalter Winter und die sind deutlich wahrscheinlicher geworden, weil schwache Polarwirbelzustände häufiger auftreten...
Aber immerhin, es geht in  die richtige Richtung. Smile

Naja, -0,95 Grad pro Dekade gilt ja für die untersuchten Regionen von Eurasien. Das ist nicht von Pappe, denn in diesen 25 Jahren wären das schon -2,37 Grad akkumuliert. Das ist dann schon eine Hausnummer. Bei uns ist der Trend ja nur knapp negativ, also wohl irgendwo zwischen nix und -0,25 Grad je Dekade. In 25 Jahren ergibt das aber auch noch eine respektable akkumulierte Größe (bis -0,6 Grad), auch wenn das im Rauschen der Schwankungen nur das Prädikat "wenig Sicherheit" aussagt.

Völlig d´accord gehe ich mit Deiner Annahme, dass ohne Kältewelle(n) kein kalter Winter zu erwarten ist.

Ob nun schwache Polarwirbelzustände häufiger auftreten werden in der Zukunft, ist meiner Meinung nach in der Wissenschaft so nicht gesichert. Die Studie erklärt die Temperaturabnahme in Eurasien ja mit geschwächten Polarwirbel-Zuständen zwischen 1990 und 2015. Wir wissen aber auch aus diversen Studien, dass die Klimaerwärmung den Polarwirbel stärken soll in der Zukunft und es eigentlich auch schon hätte machen müssen in den letzten Jahrzehnten. Das geht noch nicht alles in einen Topf und man merkt daran, dass wir nicht alles wissen und es noch Faktoren gibt, die wir nur schemenhaft erkennen können, wenn überhaupt. Vielleicht werden aber auch bestehende Studien, die eine Stärkung des Polarwirbels durch den Klimawandel sehen, nochmals überarbeitet mit den neueren Erkenntnissen und es kommt dann etwas anderes als Ergebnis heraus.

Es ist ja eh schon kaum zu transportieren, dass durch den Klimawandel kältere Winter auftreten können. Trumps Elite wird dazu nur hämisch spotten. Das Problem dabei ist, dass immer wieder neue Erkenntnisse hinzu kommen, die älteres Wissen ergänzen oder auch in der Komplexität ablösen. Leider machten es einige populäre Wissenschaftler in der Vergangenheit (und auch heute noch) falsch, wenn sie einen gerade erreichten Wissensstand wie ein unumstößliches Gesetz verkauften. Das hinterlässt dann tiefe Spuren der Arroganz, die schnell zu hässlichen Narben werden, wenn dann solche scheinbar paradoxen Erkenntnisse verlautbart werden müssen. Das führt dann fast unweigerlich zu noch mehr Anti-Haltung. Aber das ist nun ein anderes Thema.

Meine persönliche Einschätzung will ich aber nicht hinter Studien verbergen:

Nach all dem, was ich mir an Wissen aneignen konnte, gehe ich davon aus, dass wir insgesamt tatsächlich eine lineare Stärkung des stratosphärischen Polarwirbels erfahren werden auf lange Sicht - 50 Jahre. Allerdings werden wir das nicht von Jahr zu Jahr oder von Dekade zu Dekade erkennen können. Ich vermute vielmehr, dass wir in den nächsten Jahren eine Häufung von schwachen Zuständen erleben werden, die sogar den vorhandenen negativen Temperatur-Trend in Eurasien nochmals deutlich verstärken werden. Doch das wird kein Dauerzustand, sondern ist die Amplitude nach unten! Gefolgt von der Amplitude nach oben, die aber nicht so weit ausgreifen wird. Die Schwankungen werden vermutlich kürzer werden, die Amplituden stärker. In Summe wird es in der zweiten Hälfte der nächsten 50 Jahre einen positiven Temperaturtrend geben für die Winter in Eurasien und einen insgesamt stärkeren Polarwirbel. Dann ist es um unsere Winter schlecht bestellt.

Doch zunächst dürfen wir uns auf eine Phase mit mehr kühleren/kälteren Winterjahren einstellen, vielleicht sogar 10 Jahre, die aber durch milde Winter unterbrochen werden dürften. Darauf stelle ich mich jedenfalls ein und wer weiß, vielleicht können wir das ja noch gemeinsam erleben! Undecided Wink

Gruß und schon mal allen ein schönes Wochenende!
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