Wetterforum Wetter-Runde

@ Robbie


(21.11.2016, 15:29)Norbert (WW 450m) schrieb: Aber allein die Tatsache, das es viele Messfehler und falsche Protokolle gibt, dazu, das der "unverlässliche" Mensch auch mal wieder willkürlich die Bezugsgrössen ändert, bleibt gerade Klimaforschung ein Unikum. Wenig Wissenschaft, weil man einfach zu wenig weiss !
Äh,
meinst du, die Temperaturen würden falsch gemessen? undefined  Denn darauf begründet sich denk ich die globale Erwärmung, alles andere wird zwar beobachtet, leitet sich aber alles aus dem Temperaturanstieg ab.

Ich bin auch noch in ein bisschen skeptisch bzgl. künftiger globaler Erwärmung, wenn die NASA mit ihrer Prognose des nächsten Sonnenzyklus nicht mitspielt spring ich auch voll auf den Zug auf. Ich berechne gerade ne Korrelation, wenn ich fertig bin rück ich damit raus.


Hallo
Ja, ich weiss persönlich aus meiner Zeit 1992 -2005 ,wo ich akribisch Wetterbuch führte und mit umliegenden Station, vor allem DWD Bad Marienberg, aber Koblenz, Köln-Bonn,...stets verglich, das falsche Wetterbeschreibung, falsche Schneehöhen, sowie auch falsche Temperaturen vorliegen, und diese"falschen Daten" so archiviert wurden. Vorsatz ist hier nicht zu unterstellen - oft einfach nur Schlampigkeit oder Ungenauigkeit. Vor allem nassen Winter ist eine "Wetterrunde" durch den Messpark unangenehmer als im Turm bei ner Tasse Kaffee sitzen und "schätzen " ... ;-)
Da ich nicht denke, das "nur" in Bad M. oder Lüdenscheid so gehandelt wurde, sondern man von einer gewissen Zahl statistisch gesamtdeutsch bis weltweit ausgehen darf, haben unsere Messreihen nur etwa zu 90% Aussagekraft.
Hin und wieder bemerke ich nun, das auch die Automatenstationen ne Menge Fehler auswerfen. Es wurde m.e. bis heute nicht korrigiert. Schneemeldungen Bad Marienberg sehr oft falsch.dito die NS-Mengen, Art,...


Deswegen sind alle Prognosen oder Aussagen aufgrund der langjährigen MIttel etc, mit äusserster Vorsicht zu geniessen. fg

Hi,

Immer ab Dezemberanfang ist man ja geneigt, vermehrt auf die Langfrist der einzelnen
Wettermodelle zu schielen - wissend, daß es ja am Ende der Karten nicht mehr weit ist,
bis Weihnachten.

Und wenn man dies macht, kann man heute mal wieder etwas positiver gestimmt sein,
nämlich dahingehend, daß sich ab Mitte des Monats wieder verstärt sehr kalte Luft-
massen über dem europäischen Teil Rußlands zeigen!

Unser "Gefrierschrank" leistet also sehr gute Arbeit in der 2. Dekade des Dezembers.
Dies kann man recht eindrucksvoll am ENS für Moskau sehen, wo das ENS-Mittel über
dem gesamten Vohersagebereicht unter dem 61-90 Mittel liegt und das noch dazu
die meiste Zeit über recht beträchtlich:

[attachment=2289]

Zur Monatsmitte hin zeigen die Karten sogar im europäischen Teil Rußlands tlw. Tagesmax von unter -20 Grad!

Bis die kalte Luft von dort angezapft werden kann, haben wir aber zuvor bei uns noch 2 andere Wetterphasen
zu durchlaufen:

- eher ruhiges, kühles Wetter bis Nikolaus, wobei die die Tagesmax  sukzessive immer mehr auf über 5 Grad ansteigen wird.
- von Nikolaus bis zur Monatsmitte hin eher nasskühl mit vorwiegenden Temps zw. 6 und 12 Grad.

Also kurz und mittelfristig ist nicht viel Winterliches zu erwarten, in der Langfrist (>12 Tag) lebt aber die Hoffnung weiter,
daß es zu Weihnachten ganz anders aussehen könnte!

lg

2014/2015 kam der erste richtige Schnee erst am 2. Weihnachtsfeiertag.

Dann aber ziemlich viel.

Mfg
Wolfgang Brandl

(01.12.2016, 12:48)Norbert (WW 450m) schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hallo
Ja, ich weiss persönlich aus meiner Zeit 1992 -2005 ,wo ich akribisch Wetterbuch führte und mit umliegenden Station, vor allem DWD Bad Marienberg, aber Koblenz, Köln-Bonn,...stets verglich, das falsche Wetterbeschreibung, falsche Schneehöhen, sowie auch falsche Temperaturen vorliegen, und diese"falschen Daten" so archiviert wurden. Vorsatz ist hier nicht zu unterstellen - oft einfach nur Schlampigkeit oder Ungenauigkeit. Vor allem nassen Winter ist eine "Wetterrunde" durch den Messpark unangenehmer als im Turm bei ner Tasse Kaffee sitzen und "schätzen " ... ;-)
Da ich nicht denke, das "nur" in Bad M. oder Lüdenscheid so gehandelt wurde, sondern man von einer gewissen Zahl statistisch gesamtdeutsch bis weltweit ausgehen darf, haben unsere Messreihen nur etwa zu 90% Aussagekraft.
Hin und wieder bemerke ich nun, das auch die Automatenstationen ne Menge Fehler auswerfen. Es wurde m.e. bis heute nicht korrigiert. Schneemeldungen Bad Marienberg sehr oft falsch.dito die NS-Mengen, Art,...


Deswegen sind alle Prognosen oder Aussagen aufgrund der langjährigen MIttel etc, mit äusserster Vorsicht zu geniessen. fg

1992-2005 war die Zeit in der noch relativ viel mit Amtlichen Wetterbeobachtern gearbeitet wurde, die Automatisierung auf AMDA I und AMDA II der Stationen fing in den 2000er - Jahren erst an.

Du unterstellst also manchen Wetterbeobachtern damals schlampige Arbeitsweise und untermauerst diese Behauptung mit selbst gemessenen Daten, verstehe ich das richtig?

D.h. du hast damals schon eine Wetterstation besessen die nach WMO-Standards aufgestellt war, Sensoren in einer guten Englische Wetterhütte oder eine schon damals verfügbare Eigenbrodt-Lamellen-Wetterhütte mit 24-Std-Aktivbelüftung? Zur Niederschlagsmessung einen Hellmann mit Schneekreuz?

Bei den Schneemessungen mittels Infrarot bin ich ganz deiner Meinung, bei der NS-Messung erhebe ich Einspruch. Die amtlichen Messungen erfolgen mit Pluvio-Ott, welche wesentlich genauer messen als herkömmliche Wippen-NS-Messer, die ja gerne bei Privaten Wetterstationen zum Einsatz kommen.

Gruß

Michael

Neben der thermisch direkten und indirekten Zirkulationsform wird mit Hilfe der prägenden Faktoren der wichtigsten nordhemisphärischen, atmosphärischen Zirkulationssysteme eine grobe Einschätzung das großräumige Zirkulationsmuster ermöglicht.
In welcher Amplitude und im Bezug eventuell quasi-stationärer Lage sich die großskaligen baroklinen Wellen im Winterzeitraum etablieren, bleibt das große Geheimnis, welches es hier vorab zu lüften gilt.
Das thermisch direkte Zirkulationssystem bei der polaren Zirkulationszelle über der arktischen Eisfläche bewirkt bekanntermaßen das starke Abkühlen und Absinken der Luftmasse mit anschließendem Strömungsmuster in niedere Schichten der Atmosphäre nach Süden.
Welches Anströmungsmuster der zwei Hauptdarsteller in der NH für Mitteleuropa am stärksten ist, hängt von vielen Faktoren ab.
Wird der nordostamerikanische Kaltluftkomplex wieder die Oberhand gewinnen und dort tiefes Geopotential hauptsächlich über der Baffin Bay in den Nordatlantik entweichen mit anschließender Westwindzirkulation?
Oder kann die Kaltluftansammlung über Nordsibirien und Laptev See bis Kara See eine ostwärts gerichtete Zirkulation nach ME verstärken, dass die kalten Luftmassen bis dorthin gelangen?
Die dipolartige Struktur des Polarwirbels taucht immer mal wieder auf und schließt sich auch wieder.
Dies geschieht in gewissen Rhythmen, aber meist liegt ME am Scheitelpunkt, so dass es oft zu den erwähnenswerten Luftmassengrenzen kommt.
Aber aktuell war die arktische Meereseisfläche sehr gering ausgeprägt, so dass der nordsibirische Kaltluftkörper im Einklang mit der nordatlantischen Hochdruckanomalie uns einen eher ungewohnt kühleren Oktober, November und Dezemberbeginn 2016 bescherte.


Verantwortlich dafür, dass sich die beiden nordhemisphärischen Kaltluftkomplexe einander bedienen und die kalten Luftmassen nach Sibirien und Kanada hauptsächlich entweichen, ist die Entstehung der Hochdruckanomalie über der Pleistozäne/Arktischer Ozean und dem Nordatlantik.
Jedoch ist dies nur ein Hauptaugenmerk des folgerichtigen meridionalen Zirkulationsmusters, während das Vereinen beider Kaltluftkomplexe ebenso nur ein Teil dessen ist, und hier einen vorübergehenden gesunden Polarwirbel darstellen.


500 hPa GFS 12z ENS bei Stunde +192 h = 10. Dezember 2016


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Der gerechnete Hochdruck über dem arktischen Ozean/Pleistozäne wirkt sich förderlich aus für die Stärkung des nordamerikanischen Kaltluftkomplexes, während bis heute der nordsibirische Kaltluftkomplex noch viel stärkere Entwicklung und Ausprägung erfuhr.
In der nachfolgenden Grafik sind diese Tatsachen dargestellt.
Da die arktische Eisfläche binnen dieser 4 Tage nicht so sprunghaft ansteigen kann und ebenso die Auswirkungen nicht Tag-genau sich einstellen können, ist diese Kaltluftansammlung über dem nordostamerikanischen Komplex der Hochdruckanomalie und dem entsprechenden Strömungsmuster über dem arktischen Ozean/Pleistozäne geschuldet.

500 hPa GFS 12z ENS bei Stunde +96 h = 06. Dezember 2016 –zum 10.Dez. 2016


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Auch für den erweiterten mittelfristigen Zeitraum wird diese Anomalie in Unterstützung der Kaltluftansammlung über Nordostamerika gerechnet und gestützt.
Die Verlagerung des tiefen Geopotentials in der Höhe vom Sibirischen Komplex zum Nordamerikanischen ist in der nächsten Grafik dargestellt und weitergeführt.

500 hPa GFS 12z ENS bei Stunde +192 h = 10. Dezember 2016 –zum 16. Dez. 2016


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Vor allem bodennah macht sich das Einsickern der schweren Kaltluft in Form eines Einbruchs über Nordamerika bemerkbar.

850 hPa GFS 12z ENS aktuell 2. Dezember 2016 –zum 8 Dez. 2016 + 144 h


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Nach der südlichen Verlagerung des tiefen Geo’s über Amerika werden den mitteleuropäischen Winterfreunden für diesen gesamten mittelfristigen Abschnitt nun die Faktoren des atmosphärischen Zirkulationssystems zum Verhängnis.
Vor allem die Erdrotation und einsetzende Westwindzirkulation bewirkt die Zyklonenbahn über dem Nordatlantik, so dass maritim milde Luftmassen den Weg nach Mitteleuropa finden und die Advektion kalter Luftmassen vom nordsibirischen Kaltluftkomplex entgegenwirken.

Allgemein lässt dies aber noch lange nicht auf ein festgefahrenes Zirkulationsmuster für die nächsten Monate schließen. Vielmehr können sich nach ca. 2 Wochen die großräumigen Anomalien wieder verschieben.
Trotzdem erwarte ich bis Ende 2. Dezemberdekade keinen neuen Kaltlufteinbruch mehr nach den Modellrechnungen der GFS ENS.



MfG, Oliver

(02.12.2016, 10:54)MKK-Wetter schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Bie amtlichen Messungen erfolgen mit Pluvio-Ott, welche wesentlich genauer messen als herkömmliche Wippen-NS-Messer, die ja gerne bei Privaten Wetterstationen zum Einsatz kommen.

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Na ich will hoffen, das die Pluvio-Ott Geräte genauer messen, bei einem Preis > 8.000 ,- EUR  

(02.12.2016, 21:08)oligei schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nach der südlichen Verlagerung des tiefen Geo’s über Amerika werden den mitteleuropäischen Winterfreunden für diesen gesamten mittelfristigen Abschnitt nun die Faktoren des atmosphärischen Zirkulationssystems zum Verhängnis.
Vor allem die Erdrotation und einsetzende Westwindzirkulation bewirkt die Zyklonenbahn über dem Nordatlantik, so dass maritim milde Luftmassen den Weg nach Mitteleuropa finden und die Advektion kalter Luftmassen vom nordsibirischen Kaltluftkomplex entgegenwirken.

Allgemein lässt dies aber noch lange nicht auf ein festgefahrenes Zirkulationsmuster für die nächsten Monate schließen. Vielmehr können sich nach ca. 2 Wochen die großräumigen Anomalien wieder verschieben.
Trotzdem erwarte ich bis Ende 2. Dezemberdekade keinen neuen Kaltlufteinbruch mehr nach den Modellrechnungen der GFS ENS.
MfG, Oliver

Danke Oliver, wieder einmal ausgezeichnet zusammengefasst und erklärt.

Lg

Danke dir, Oliver, für deine wie immer sehr ausführlich ausgearbeitete und anschauliche Darstellung!

LG
Country

Die Saisonprognose der ZAMG sieht zumindest mal besser aus als letztes Jahr für Österreich.

[attachment=2370]

Und man sieht das gute Tendenzen da sind das es ab den 20.12. kälter werden könnte.

[attachment=2371]