16.10.2016, 23:02
(16.10.2016, 11:51)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Naja, Robbi und Schwabenland, Wetter wiederholt sich nicht wirklich, es gibt aber mitunter eng begrenzte Ähnlichkeiten, eng in Zeitphasen und eng im Detailwetter. Wetter ist ein Konglomerat (lat. conglomerare ‚zusammenballen') aus verschiedenen Bedingungen in diversen Phasen, die wiederum durch viele verschiedene Einflüsse bestimmt werden oder wurden. Diese einzelnen Einflüsse sind zwar immer die selben, aber die Kombinationen sind quantitativ und qualitativ immer unterschiedlich und zudem finden ähnliche Konstellationen dann in unterschiedlichen Zeitfenstern statt. So können Ähnlichkeiten zwar oberflächlich betrachtet bestehen, aber die Parameter drumherum sind immer unterschiedlich und auch anders entstanden und gewachsen. Einfaches und augenscheinliches Beispiel: 2015 gab es El Nino, 2016 aber nicht. Daher kann man aus Wahrscheinlichkeitsgründen ausschließen, dass sich Wetterlagen in gleicher Abfolge und mit einem nahezu gleichen Ergebnis wiederholen werden. Das wäre dann wohl so, als würde sich ein Lotto-Sechser mit Zusatzzahl später wiederholen.
Hi, ich weiß. Ich hätte auch nicht gedacht, dass du meinen Vergleich dahingehend interpretieren würdest, dass sich Wetterlagen in gleicher Abfolge und mit einem nahezu gleichen Ergebnis wiederholen. Ich würd das Kind eher "Ähnlichkeiten" nennen. Allerdings hat Norbert im Winterdiskussionsthread im WO-Forum richtigerweise bemerkt, dass es auch ausbrechende Winter gibt, obwohl die Vorzeichen anders standen.
(16.10.2016, 11:51)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grundsätzlich ist zwar fast alles möglich, aber doch äußerst unwahrscheinlich. Für die Vorhersage von Jahreszeitenwetter ist das natürlich mehr als erschwerend. Es sei denn, man schließt aus der geringen Wahrscheinlichkeit von Wetterwiederholungen, dass ein bereits erfolgter Ablauf in der Wettergeschichte sich so nicht wiederholen wird. Diese Wahrscheinlichkeit läge nämlich ganz schön hoch, um nicht zu sagen: sehr hoch. Geht man von dieser Prämisse aus, dann bedarf es aber noch von Alternativabläufen im Wettergeschehen der Zukunft - mehrere deshalb, da Wetterabläufe ja nicht linear ablaufen sondern mit einer unendlichen "Wenn-Dann-Formel" gestrickt sind. Das macht Langfrist-Wettervorhersagen mit Wahrscheinlichkeiten des Eintreffens von über 50% dann immer unmöglicher, je länger der Prognosezeitraum gewählt wird. Doch das ist gleichzeitig auch eine Chance für eine mögliche Entwicklung von "besseren" Langfristvorhersagen. Die Vorgehensweise wäre dabei, zunächst eine gute Erfolgsquote für 10-14 Tage zu erarbeiten, dann für 3 Wochen, dann für einen Monat und wer weiß, vielleicht kommt man dann irgendwann an die Jahreszeitvorhersage heran, die sich dann aber nicht nur auf eine durchschnittliche Temperatur beziehen dürfte, sondern ein viel umfangreicheres Spektrum des Zukunftswetters abdecken müsste, wie Schneehöhen in verschiedenen Regionen, Niederschläge, Kältephasen, Stürme etc. Grundsätzlich kann man in diesem Zusammenhang aber sagen, je detaillierter die Prognose, desto weniger Wahrscheinlich wird das Eintreffen. Umgekehrt heißt das, wenn wir z.B. nur die durchschnittliche Temperatur und durchschnittliche Niederschlagssumme in einer Prognose finden, dann liegt die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens bereits allein durch das Fehlen weiterer Details deutlich höher als in einer Prognose mit Wetterabläufen und Detailangaben. Auch eine rein statistische Prognose, aus Vergangenheitswerten aufgebaut, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit als jede Detailprognose.Apropos Statistik,
ich glaub ich fühl mal dem landläufigen Glauben "warmer September + kalter Oktober = Mildwinter" auf den Zahn. Ich bin ja eher Anhänger der 10jährigen Mittelwerte, aus Aktualitätsgründen.
(16.10.2016, 11:51)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens, dass wir in der Reanalyse von Wetterabläufen - also dem nachträglichen Analysieren von Wettergeschehen - die angelaufene Entwicklung durchaus verstehen und auch für logisch halten. Genau genommen weiß man hinterher, dass es nur so ablaufen konnte, wie es ablief. Das hat damit zu tun, dass wir über eine enorme Menge an gemessenen Werten verfügen, die es uns ermöglicht, mit Echtwerten oder auch rekonstruierten Werten die Bedingungen nachzustellen, die sich in der Realität bereits abgespielt haben. Da wir das bereits können, ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, wann wir auch die Zukunft besser oder sogar gut abbilden können. Ich nehme an, in einigen Jahren/Jahrzehnten wird das möglich sein. Und bis dahin können wir Wetterinteressierte in so einem Wetterforum wie diesem mit gutem Gewissen und viel Hingabe unsere Ideen versprühen, ausprobieren und anwenden. Wer weiß denn heute schon, ob hier nicht sogar der eine oder andere Schlüssel gefunden wird, um den Wettertresor zu knacken. : chönen Sonntag Euch allen und hoffentlich viel Sonnenschein!Im Vergleich zu Lottozahlen halte ich langfristiges Wetter für etwas besser einschätzbar, weil es ein paar Faktoren gibt, die sehr sehr träge reagieren. Ist dasselbe wie mit dem Wetter, das Wetter vor Ort kann bestenfalls 3 Tage im Voraus vorhergesagt werden, teilweise auch erst Stunden vorher. Bei der Großwetterlage würde ich mir aber schon 6 Tage mit großer Sicherheit zutrauen und damit kann man zumindest ein paar grobe Aussagen über's Wetter treffen.
Und wenn man sich diese sehr trägen Faktoren ansieht, kann man auch ne sehr sehr sehr grobe Aussage treffen für eine ganze Jahreszeit. Ich bin schon ein paar Mal gefragt worden, 1. Satz: Man kann es nicht wissen. 2. Satz: Er wird mild, denk ich. Und das ist ein seeeeehhhhhr deeeeehhhhhnbarer Begriff, ich würd mal tippen farblich hinterlegt bei Bernd Hussing, nicht weiß.
Aber um malwieder Hoffnung zu verbreiten: Persistenz bzw. Erhaltungsneigung von Großwetterlagen. Haben wir von März bis Mitte August gesehen, zu was die imstande ist. Jetzt Kaltmodus ab Oktober = kalter Winter. Problem: Es gibt da eine Entwicklung, die findet jedes Jahr statt und die hat ganz gewaltig ewas gegen Hochdruck-Vorderseite: Die Kräftigung der Atlantiktiefs aufgrund des stärker werden Temperaturunterschieds zwischen Polar- und Subtropenregion. Es bräuchte eine Schneedecke in den skandinavischen Bergen bis Westrussland für anlaufende Kälteproduktion, dann könnte was gehen mit einem Gegengewicht. Aber die ist trotz all der relativen Kaltluft für die Jahreszeit da hinten denn doch noch nicht in Sicht.
Naja, wer weiß, ein Jahrhundertwinter hat seine eigenen Gesetze, da hat Kai Zorn Recht.