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Frosty Sam

Hallo Leute,

Hab mir schnell die Mühe gemacht, um mal eine statistische Untersuchung zu machen, inwieweit eine Korrelation
zwischen der "globalen Klimaerwärmung" und der Deutschen Winter auf dem "ersten Blick" erkennbar ist.

Dazu war mal eine kleine Vorarbeit zu leisten, denn wir wir ja alle wissen 61 - werden ja die "Globalen Klimadaten"
immer als Abweichung vom weltweiten Mittel von 1951 bis 1980 angegeben. Um nicht Äpfel mit Birnen innerhalb einer
Grafik zu vergleichen, hab ich dazu erstmal auch die deutschen Winter im selben Zeitraum ermittelt. Dies ergab einen
Durchschnittswert von 0,1 Grad. Genau wie die Klimadaten jetzt von diesem Mittelwert als Abweichung angezeigt
werden (als 0-Achse sichtbar), werden in der Grafik auch die Winter als Abweichung von den 0,1 Grad angezeigt.

Wir sehen also jetzt in der nachfolgenden Grafik, wie sich die Deutschen Winter im Vergleich zu den globalen Werten
darstellen:

(blau und rot dargestellt sind die "globalen Klimawerte" - in grün, die Winter Deutschland's)
um die Grafik schärfer zu sehen, einfach draufklicken!

Und was wir hier alles erkennen können, find ich durchaus recht bemerkenswert:

1. Es mag uns zwar nicht überraschen, daß die Winter natürlich wesentlich mehr streuen, daß es aber um so viel
krasser ausfällt wie das globale Klima, ist dann doch etwas überraschend. Selbst Temperarturschwankungen von
einem auf den andern Winter von 4 bis 5 Grad ist keine große Sensation. Dies sollte uns etwas Hoffnung geben!
Hier sieht man ganz klar den Unterschied raus zwischen großflächigem-ganzjährigem KLIMA und kleinräumigen
(BRD)-3 monate andauernden - Großwetterlagenszenarien!

2. Wir sehen auch relativ häufig, daß sich die Winter in Deutschland auch völlig konträr zum globalen Klima verhalten.
Wenn wir uns unseren Paradewinter 1963 anschauen z.B. dann sehen wir auch, daß gerade in diesem Jahr das
Weltklima sehr mild ausgefallen ist.
Oder aber auch die Jahre 1940-1943, als es in Deutschland sehr strenge Winter gab, das Weltklima aber in diesen
Jahre überduchrschnittlich hoch war. Zusammenfassend kann man also auch feststhalten, daß gerade Jahre mit
extrem milden Klimawerten auch trotzdem bei uns noch sehr unterduchschnittliche Wintertemps bringen können.


Natürlich aber kann man schon auch klar erkennen, daß die Winter im Durchschnitt immer wesentlich milder werden,
jedoch duch die viel größere Streuungsmöglichkeit sind dennoch Chancen nach recht weit unten auch noch gegeben.

Aus Statistischer Sicht möcht ich jetzt Daumen mal Pi (Maria's Expertenformel) folgendes festhalten:

- Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich der Winter heuer zwischen 1 und 3 Grad plus bewegen.
- Auch Winter im Bereich zwischen 3-4 Grad (sehr milde Variante), als auch im Bereich 0-1 Grad
 (kalte Variante) sind nicht unmöglihch.

- Für einen Winter unter 0 Grad bzw. einen Winter über 4 Grad, bräuchte es aber schon einen
 Aneinanderreihung recht extremer Großwetterlagen.


hoffe euch, mit diesem kleinen Ausflug in die Statistik nicht allzusehr gelangweilt zu haben.

Die hier gezeigte Grafik hab  ich auch als fixen Teil mit ins Unterform "Klima-Statistiken" hinterlegt

lg

Frosty Sam

Hi,

Möcht euch alle den Mund ein wenig wässrig machen - mit diesem Link auf die Schilderung des
Verlaufs des Paradewinters 1962/63:

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Die Schlüsselstelle dabei war folgende:
Am 22. Dezember dann die Rettung für Weihnachten: Wie aus dem Nichts verkeilt sich das Azorenhoch
nordwestlich von Deutschland mit einem neu entstandenen Skandinavienhoch und leitet die Westdrift im
Nordwesten vorbei - der Zugriff auf die kalte Russlandluft wird freigegeben.


Dabei sieht man - daß es völlig egal war, wie das Wetter noch im Oktober oder November zuvor bei
uns war. Wichtig war lediglich, daß sich znächst mal kalte Luft in Rußland sammeln konnte. Selbst um
den 10.Dezember war noch nichts vom strengen Winter hier bei uns zu erkennen, und Deutsch-
land befand sich in einer recht milden SW-Strömung. Einzig allein die relativ tiefen Temps auf 850 hpa
(mit -5 Grad) schienen trotz des milden Wetters im Tiefland, eher ungewöhnlich.

Vom 22.Dezember bis zum 8.Februar blieb der Atlantik über 7 Wochen land völlig blockiert!!!

Für einen echten Wildling liest sich das spannender, als ein TATORT und Aktenzeichen-XY in einer
Sendung kombiniert!

lg
Irgendwie herrscht mir gerade zu viel Euphorie bzgl. des kommenden Winters,
da muss ich mal auf die Bremse treten. Und zwar mithilfe des allseits geschätzten Polarwirbels:

Bei +144h berechnen sowohl GFS als auch EZ in 100hpa einen Wirbelkern über Sibirien, dessen langer Arm bis zu uns reicht (das Kästchen). Je nachdem, ob die Luft eher um das Hoch oder um den Trog zu uns kommt, gibt das entweder ne Nordnordwest- oder ne Nordostlage (die Pfeile):

[attachment=1084]

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[attachment=1085]

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Allerdings wird der nordamerikanische Wirbelkern von dem sibirischen ein bisschen "mitgerissen", sprich er verlagert sich ostwärts und sorgt für eine Troglage in Neufundland (das linke Kästchen). Außerdem wird er wieder etwas homogener oder geschlossener und die Strömung auf dem Atlantik bekommt eine Zonalisierungstendenz, sie dreht auf Westnordwest bis Nordwest:

[attachment=1086]

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[attachment=1087]

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Das sorgt auch für eine Normalisierungstendenz bei der arktischen und der nordatlantischen Oszillation:

[attachment=1088]

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[attachment=1089]

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Und ich hab ja von einer sich bildenden Schneedecke in Nordwestrussland und den Bergen Skandinaviens - evtl. auch noch im Baltikum und skandinavischem Tiefland - geschrieben:

[attachment=1090]

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Nunja, heute wurden an der Mittelmeerküste verbreitet 20 bis 28°C erreicht:

[attachment=1091]

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Es braucht ein paar Tage Südwest- bis Südlage, und der Schnee da oben ist so schnell weg wie er gekommen ist. Der Mildwinter ist alles andere als vom Tisch, Leute. Es gibt nur mittlerweile ein paar Faktoren, die dem widersprechen.
Hi Robbi,

das hast Du gut beobachtet. Allerdings ist in den Simulationen für +240 h der Split schon Geschichte und es handelt sich nicht mehr um zwei Kerne. Damit wird das Druckzentrum des einen verbliebenen Polarwirbels wieder relevant und wie er in den Tagen zuvor gewandert ist. Das gibt den Takt an für die folgenden paar Tage. Wäre jetzt kühl bis kalt nach den Berechnungen, die Du eingestellt hast. Danach ist aber wieder alles offen. Und selbst an dieser Entwicklung der nächsten 10-14 Tage hege ich noch einige Zweifel. Ich warte aber noch morgen ab, um mir sicherer zu werden.

Aber Neufundland ist das richtige Stichwort. Ein einziger kräftiger Kaltluftausbruch über USA könnte genügen und Neufundland würde wieder den Motor anwerfen können für Tiefs, die in unsere Richtung drängen wollen. Hoch Grönland würde glattgebügelt werden und wir kämen dann rasch in eine West bis Nordwest-Lage. Doch auch das ist noch ganz weit weg im Moment (14 Tage?). Bis zum Winteranfang aber kann und wird sicher noch so manche Änderung geschehen. Daher sind die jetzigen Wetteraussichten zwar nett für alle Winterfreunde, aber für den Winter selbst sagen diese Schneeflocken leider noch nichts aus.

So, jetzt gibt es Pizza..

Gewitterfreak

Hey, ja die Karten von GFS 12 sehen sehr interessant aus. Aber was bedeutet das für den Winter?

Ich warte jetzt noch die EZ 12 Rechnung ab, dann schauen wir mal.

In 150 hpa Höhe im Moment kein Split zu erkennen.

Wird jetzt spannend, was EZ gleich rechnet.

Maria

Darf ich das folgende hier rein stellen? 
Mein hoch geschätzter Herr Hofrat Dipl.Ing.Nöbl hat seine Winterprognose 2016/17 abgegeben.
Also zu Weihnachten ist mal Schnee sicher in Saalfelden mit 40cm, jetzt muß man nur noch irgendwie dort hinkommen. Wink

Winterprognose 2016/17

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und es ist sicher für alle interessant wie der kommende Winter für unsere Region ausfallen wird. Der Saalfeldner Wetterspezialist, Herr Hofrat Dipl.Ing Nöbl, stellte uns seine begehrten Prognosen für die Veröffentlichung zur Verfügung.


Wetterprognose für den Winter 2016/17:
Kurzfassung: kalt und extreme Schneemengen in den Nordalpen 



1. ) Die Naturbeobachtung:


Dreimal soviel Waldhonig, dreimal so viele Eierschwammerl und dreimal so viele Disteln als im Vorjahr
Trotz der ungünstigen Witterung während der Trachtzeit zählt das Jahr 2016 zu den besten Waldhonigjahren im Gebirge. Das Eierschwammerljahr war das beste in einem Zeitraum von ca. 20-30 Jahren. Das Pilzwachstum lag allerdings unter dem Durchschnitt. Das Pflanzenwachstum war ähnlich wie im Vorjahr außerordentlich stark, besonders auffallend war, dass die Disteln nicht nur große Höhen erreichten, sondern auch in wesentlich größerer Anzahl wuchsen. Die Natur sagt einen extrem schneereichen Winter voraus.


Die Temperaturprognosekurve zeigt von Beginn an bis ca. 20. Februar unterdurchschnittliche Temperaturen, lediglich im Jänner gibt es eine wärmere Phase, die jedoch auch unter der Nullgrad-Grenze bleibt. Da die Mitteltemperatur Ende November schon unter null Grad sinkt, ist zu diesem Zeitpunkt bereits eine geschlossene Schneedecke zu erwarten. Die Kälte setzt sich im Dezember fort, wobei Mitte Dezember bei Schönwetter und Schneebedeckung bereits die tiefsten Temperaturen des Winters möglich sind. Es gibt kein Weihnachtstauwetter. Erst im Jänner tritt eine etwas wärmere Phase ein, verursacht durch Warmfronten, die dann große Schneemengen bringen, dabei kann es kurzfristig auch regnen. Mit unterdurchschnittlichen Temperaturen setzt sich der Winter in der 3. Jännerdekade bis ca. 20 Februar fort (Fabian/Sebastian fängt der rechte Winter an). Schönwetter und steigende Temperaturen gibt es von Ende Februar weg bis über den gesamten März, bei Tag herrscht Tauwetter, durch die großen Schneemengen hält sich die Schneedecke aber bis Ende März. Der April zeigt einen gleichmäßigen Temperaturanstieg ohne markante Kälterückfälle. 

3.) Die Detailprognose für 800 m Seehöhe in den Nordalpen:
November:
herbstlich kühl, oberhalb des Nebels noch gutes Wanderwetter bis ca. 20 November, danach Temperaturrückgang unter 0 Grad und Bildung der ersten Schneedecke
Dezember:
sehr winterlich, Mitte Dezember schon sehr kalt, kein Tauwetter, die Schneehöhen bewegen sich um die 30 cm, zu Weihnachten bei 40 cm
Jänner:
tiefwinterlich, die stärksten Schneefälle erfolgen Mitte des Monats, dabei wird es etwas wärmer, kurzfristig ist auch Regen möglich, Ende Jänner wieder sehr kalt. Die Schneehöhen bewegen sich zwischen 50 und 60 cm
Februar:
bis 20. des Monats noch kalt mit zeitweiligen Schneefällen, danach Erwärmung und Tauwetter bei Sonnenschein. Die Schneehöhen erreichen im Februar zwischen 60 und 70 cm, kurzfristig gibt es eine Höchsthöhe von 100 cm (Anfang Februar)
März:
frühlinghaftes Schönwetter, trotz Tauwetter hält die Schneedecke bis Ende des Monats, da die Näche noch kalt sind. Die Schneehöhen liegen zwischen 60 und 30 cm, am Monatsende bei 0 cm.
April:
anhaltende frühlinghafte Aufwärtsentwicklung ohne markante Kälte- und Schlechtwetterrückschläge. Die Schneedecke in den Schiregionen der Mittelgebirge hält bis über Ostern hinaus.

4.) Die Schwankungsbreite der Prognose:
Das sich die Prognose über 6 Monate erstreckt, kann es zeitliche Verschiebungen im Temperaturrhythmus geben (bis zu einer Dekade = 10 Tage). Die Schneehöhen beziehen sich auf Mittelwerte der tatsächlichen Messungen seit 1971. Für die Prognose wird die höchste Wahrscheinlichkeit herangezogen. Für den kommenden Winter 2016/17 gibt es eine Schwankungsbreite zwischen durchschnittlicher Schneehöhe und Extremschneehöhe (65 cm - 135 cm Höchsthöhe). Die Wahrscheinlichkeit für eine durchschnittliche Schneehöhe liegt jedoch nur bei 15%, jene für stark überdurchschnittliche Schneehöhen schon bei 35% und jene für Extremwinter (mit Lawinen und Schneedruck) sogar bei 50%. Von den schneereichen Wintern im 6-Jahresrhythmus ist daher jeder zweite in Extremwinter. 


1.) Schneereiche Winter (2016/17 und 2017/18)
Hohe Niederschläge bei normaler Wintertemperatur sorgen für viel Schnee in zwei aufeinanderfolgende Wintern, wobei einer davon meist zum Katastrophenwinter mit Lawinen und hohem Schneedruck ausartet. Trotz Klimaänderung ist in diesen Jahren keine Abnahme der Schneemengen zu beobachten. Durch höhere Niederschläge nimmt der Regenanteil zu. Es findet ein häufiger Wechsel zwischen Kalt- und Warmfronten aus Nordwest statt, dabei bringen Warmfronten den meisten Niederschlag an die Alpennordseite. Seltener, aber noch intensiver sind Adria-Tiefs, die auf der sogenannten Vb-Zugstraße nach Norden ziehen und warme Mittelmeerluft im großen Bogen an die Alpennordseite bringen. Die intensive Niederschlagszone breitet sich von Osten her bis nach Salzburg aus. (Auch im Sommer ist diese Wetterlage für Hochwasserkatastrophen verantwortlich, wie 2002 und 2013).


[b]2.) Die Temperaturprognose:[/b]

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Unser ehemaliger Gastgeber, WO, titelt heute:



Mittwoch, 02.11.2016

Eis und Schnee breiten sich aus
Schneebedeckung auf Rekordhoch

Die Schneebedeckung auf der Nordhalbkugel hat den zweithöchsten Wert seit rund 50 Jahren erreicht. Nur im Jahr 1976 lag nach Satellitenbeobachtungen zu dieser Jahreszeit mehr Schnee. Welche Folgen hat dies für den Winter?
Senden Sie uns Ihre Bilder/Videos

Kaum zu glauben aber wahr: Trotz neuer Temperaturrekorde rund um den Nordpol gibt es in der Fläche auf der Nordhalbkugel derzeit so viel Schnee wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Schneedecke hat sich mittlerweile auf rund 31,48 Millionen Quadratkilometern ausgebreitet. Nur im Jahr 1976 gab es ein klein wenig mehr. Besonders über Russland ist in den vergangenen Tagen einiges an Schnee gefallen, sodass weite Teile des Landes mittlerweile weiß sind. Hinzu kommen dort Temperaturen, die verbreitet deutlich niedriger als im langjährigen Mittel sind.

Weite Teile Russlands liegen mittlerweile unter einer Schneedecke begraben. Bild: NOAA

Kurios: Verantwortlich für die flächenmäßig frühen Schneefälle rund um den arktischen Ozean ist vermutlich die geringe Konzentration an Meereis. Da die Luft über offenem Wasser weitaus mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als über Eis, kommt es häufiger zu Niederschlägen. Diese fallen in hohen Breiten zu dieser Jahreszeit als Schnee. Aufgrund der frühen und verbreiteten Schneedecke kühlt sich die Luft zudem ab und führt zu teils weit unterdurchschnittlichen Temperaturen.

Die Höchstwerte in Sibirien liegen im zweistelligen Minusbereich.

Welchen Einfluss hat dies nun auf das Wetter bei uns in den kommenden Wochen und Monaten? Eine frühe und verbreitete Schneedecke über dem nördlichen Asien führt zum Aufbau eines kräftigen Kältehochs über Sibirien. Dieses kann den Polarwirbel dann schwächen. Je schwächer dieser ist, umso wahrscheinlicher werden polare Kaltluftausbrüche auch in Mitteleuropa. In den vergangenen Wintern waren dies Ausgangsvoraussetzungen allerdings ähnlich, es folgten allerdings recht milde Winter in Mitteleuropa.

Nur schwache Luftdruckgegensätze dominieren derzeit das Wetter in Europa. Auch auf dem Atlantik ist es eher ruhig.

In diesem Jahr besteht für Schnee- und Kälteliebhaber aber Hoffnung, da die großräumige Verteilung von Hochs und Tiefs anders ist als in den vergangenen Jahren und die Luftdruckgegensätze eher gering sind. Auch auf dem Nordatlantik ist die Tiefdruckaktivität derzeit erstaunlich schwach. Gute Voraussetzungen für polare Kaltluftausbrüche also. Dies heißt natürlich nicht, dass uns, wie es mancherorts zu lesen ist, zwangsläufig ein harter Winter bevorsteht. Die Ausgangslage ist jedoch so gut wie seit Jahren nicht mehr.

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LG
Country
(29.10.2016, 19:11)Gewitterfreak schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hey, ja die Karten von GFS 12 sehen sehr interessant aus. Aber was bedeutet das für den Winter?

Ich warte jetzt noch die EZ 12 Rechnung ab, dann schauen wir mal.

In 150 hpa Höhe im Moment kein Split zu erkennen.

Wird jetzt spannend, was EZ  gleich rechnet.

Das bedeutet vor allem mal, dass man das GFS einfach so wie es ist in die Tonne klopfen kann weil es mit der Lage nicht zurecht kommt und eben besagtes Fähnchen im Wind darstellt und der kann sich momentan genauso wenig entscheiden... Wink
(02.11.2016, 15:53)Country schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Unser ehemaliger Gastgeber, WO, titelt heute:

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Kaum zu glauben aber wahr: Trotz neuer Temperaturrekorde rund um den Nordpol gibt es in der Fläche auf der Nordhalbkugel derzeit so viel Schnee wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Schneedecke hat sich mittlerweile auf rund 31,48 Millionen Quadratkilometern ausgebreitet. Nur im Jahr 1976 gab es ein klein wenig mehr. Besonders über Russland ist in den vergangenen Tagen einiges an Schnee gefallen, sodass weite Teile des Landes mittlerweile weiß sind. Hinzu kommen dort Temperaturen, die verbreitet deutlich niedriger als im langjährigen Mittel sind.
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Kurios: Verantwortlich für die flächenmäßig frühen Schneefälle rund um den arktischen Ozean ist vermutlich die geringe Konzentration an Meereis. Da die Luft über offenem Wasser weitaus mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als über Eis, kommt es häufiger zu Niederschlägen. Diese fallen in hohen Breiten zu dieser Jahreszeit als Schnee. Aufgrund der frühen und verbreiteten Schneedecke kühlt sich die Luft zudem ab und führt zu teils weit unterdurchschnittlichen Temperaturen.
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Ehem... naja... an sich haben die das (vor allem für deren Verhältnisse) wirklich gut geschrieben... aber dieses "Kaum zu glauben aber wahr: Trotz neuer Temperaturrekorde rund um den Nordpol gibt es in der Fläche auf der NHK derzeit so viel Schnee wie seit 40 Jahren nicht mehr."
Die haben auch den letzten Schuss noch nicht gehört oder?
Gerade WEIL es dort so mild ist da sich sonst die Kälte ja wohl am Nordpol innerarktisch sammeln würde und somit nicht zu so weitreichenden (nach Süden) Kaltluftmassen führen könnte... Die Begründung für den hohen Schneezuwachs lasse ich mal so stehen da kann man wenig dagegen sagen aber das ist eben einfach so dieser Kreislauf und das checkt irgendwie keiner. In der Natur besteht ALLES... AAAAALLLLEEEEESSSSS (!!!!!!! Vom kleinsten String aus dem dann Quarks und dann Protonen, Neutronen und Elektronen und daraus dann Atome und daraus Moleküle und Materie entsteht bis zum gesamten Universum) aus Wellen und Kreisläufen. Immer. Nur die Ausschläge sind jedes Mal unterschiedlich.
Wenn nun in der Arktis keine großen angesammelten Kaltluftmassen sind ist der Polarwirbel nicht lange stabil (dazu später mehr) und es kommt zu Kaltluftausbrüchen gen Süden. Parallel dazu gibt es weniger Meereis, was die Erwärmung zusätzlich aufrecht erhält. Dadurch gibt es mehr Wolkenbildung was nun über den Kontinenten theoretisch zu einer Abkühlung durch direkte Abschirmung der Sonne UND parallel zu mehr Niederschlägen führt, welche in der kalten Luft nun wiederum als Schnee fallen und dann noch weiter indirekt abkühlen durch Reflektion der solaren Einstrahlung. Dadurch wiederum wird das Kontinentalhoch bestärkt, was die gesamte Zirkulation einerseits etwas "blockiert" und "festfrieren" lässt und zum anderen kommen wir dann in den Genuss von Warmluftzufuhr bis in große Höhen gen Arktis, was den Polarwirbel schwächt, im weiteren Verlauf splittet oder gar mehr oder minder auflöst und dann weitere Kaltluftoptionen in unsere Richtung zulässt. Das alles im Verbund führt dann zu einer höheren Wahrscheinlichkeit zu kalten Winterverläufen und genau das resultiert aber wiederum aus Wetterlagen die schon im Herbst ihre Fühler ausstrecken mit immer wieder negativer NAO und AO weswegen in solchen Extremfällen auch alle Modelle und alle Statistiken nicht helfen. Das ist mal eine ganz klare Ansage die jetzt einfach mal sein muss. Das ist an sich alles schön und gut, nützt aber (und da pflichte ich Kai Zorn zu 100% bei) bei so etwas ÜBERHAUPT KEINEN FURZ WEIT... Die Prognose von Dipl. Ing. Nöbl werde ich mir heute nochmal durchlesen und wenn gewünscht ggf. auch mein Statement dazu abgeben aber wie gesagt wir könnten vor einem Winter wie 62/63, 46/47, bzw. allg. die Kriegswinter oder eben sogar wie noch im 18. Jahrhundert stehen.
Und um mal auf die Statistik zurück zu kommen, die ein paar Beiträge weiter oben auftaucht... auch die ist an sich ganz toll und schön und danke von meiner Seite für den Aufwand, das ist auch nicht ironisch gemeint oder sonst was. Nur auch hier erkenne ich eher eine grobe Wiederholung der Winter, die vor den krassen Negativ-Ausschlägen dann im 20. Jahrhundert kamen und das würde sich dann grob mit dem was einige Meteorologen und Klimatologen vermuten decken. Wir werden sehen. Klar ist, es ist so oder so meteorologisch ULTRA spannend. Persönlich wäre es mir anders lieber, wenn einfach ein grundsätzlicher Ultra-Kaltwinter absolut sicher wäre. Aber wann ist denn in der Natur bitteschön schonmal irgendwas "sicher"?
Hmmm,
also sorichtig will GFS der Schneedecke in Nordosteuropa nicht an die Wäsche trotz auflebendem Atlantik. Wenn die nicht bald weggeräumt wird, regeneriert sich die Kaltluft da oben immer wieder und Tiefs werden auf südliche Bahn über uns und durch's Mittelmeer gedrängt oder abgeblockt mit Hochdruck bei uns. Dann gibt das denk ich mal nen besseren Winter als die letzten 3. Smile Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
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