(27.10.2017, 12:36)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi,
die Grafik bezeichnet eben doch den Trend insgesamt und nicht die besonders kalten Jahre:
Hi Robbi,
Jupp, hast recht. Aus dem zitierten Text geht das jedenfalls hervor. Ich hatte in der Beschreibung der Vorgehensweise der Studienanalysen etwas anderes heraus gelesen. Ist aber nicht wirklich wichtig und ich habe derzeit keine Zeit, um das nochmal zu untersuchen. Vermutlich habe ich das nur falsch abgespeichert.
Ändert aber nichts an den Schlussfolgerungen, würde ich sagen. Nur, dass damit Cluster 7 der Studie schon in den Bereich der Signifikanz für den gesamten Trend 1990-2015 gelangt. Erstaunlich gute Erklärung damit.
(27.10.2017, 12:36)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Selbst im dunkelblauen Bereich über dem Baltikum geht es bei der 4. bis 5. Blaustufe um -1k Abkühlung.
Was man wohl sagen kann: Ohne Kältewelle kein kalter Winter und die sind deutlich wahrscheinlicher geworden, weil schwache Polarwirbelzustände häufiger auftreten...
Aber immerhin, es geht in die richtige Richtung.
Naja, -0,95 Grad pro Dekade gilt ja für die untersuchten Regionen von Eurasien. Das ist nicht von Pappe, denn in diesen 25 Jahren wären das schon -2,37 Grad akkumuliert. Das ist dann schon eine Hausnummer. Bei uns ist der Trend ja nur knapp negativ, also wohl irgendwo zwischen nix und -0,25 Grad je Dekade. In 25 Jahren ergibt das aber auch noch eine respektable akkumulierte Größe (bis -0,6 Grad), auch wenn das im Rauschen der Schwankungen nur das Prädikat "wenig Sicherheit" aussagt.
Völlig d´accord gehe ich mit Deiner Annahme, dass ohne Kältewelle(n) kein kalter Winter zu erwarten ist.
Ob nun schwache Polarwirbelzustände häufiger auftreten werden in der Zukunft, ist meiner Meinung nach in der Wissenschaft so nicht gesichert. Die Studie erklärt die Temperaturabnahme in Eurasien ja mit geschwächten Polarwirbel-Zuständen zwischen 1990 und 2015. Wir wissen aber auch aus diversen Studien, dass die Klimaerwärmung den Polarwirbel stärken soll in der Zukunft und es eigentlich auch schon hätte machen müssen in den letzten Jahrzehnten. Das geht noch nicht alles in einen Topf und man merkt daran, dass wir nicht alles wissen und es noch Faktoren gibt, die wir nur schemenhaft erkennen können, wenn überhaupt. Vielleicht werden aber auch bestehende Studien, die eine Stärkung des Polarwirbels durch den Klimawandel sehen, nochmals überarbeitet mit den neueren Erkenntnissen und es kommt dann etwas anderes als Ergebnis heraus.
Es ist ja eh schon kaum zu transportieren, dass durch den Klimawandel kältere Winter auftreten können. Trumps Elite wird dazu nur hämisch spotten. Das Problem dabei ist, dass immer wieder neue Erkenntnisse hinzu kommen, die älteres Wissen ergänzen oder auch in der Komplexität ablösen. Leider machten es einige populäre Wissenschaftler in der Vergangenheit (und auch heute noch) falsch, wenn sie einen gerade erreichten Wissensstand wie ein unumstößliches Gesetz verkauften. Das hinterlässt dann tiefe Spuren der Arroganz, die schnell zu hässlichen Narben werden, wenn dann solche scheinbar paradoxen Erkenntnisse verlautbart werden müssen. Das führt dann fast unweigerlich zu noch mehr Anti-Haltung. Aber das ist nun ein anderes Thema.
Meine persönliche Einschätzung will ich aber nicht hinter Studien verbergen:
Nach all dem, was ich mir an Wissen aneignen konnte, gehe ich davon aus, dass wir insgesamt tatsächlich eine lineare Stärkung des stratosphärischen Polarwirbels erfahren werden auf lange Sicht - 50 Jahre. Allerdings werden wir das nicht von Jahr zu Jahr oder von Dekade zu Dekade erkennen können. Ich vermute vielmehr, dass wir in den nächsten Jahren eine Häufung von schwachen Zuständen erleben werden, die sogar den vorhandenen negativen Temperatur-Trend in Eurasien nochmals deutlich verstärken werden. Doch das wird kein Dauerzustand, sondern ist die Amplitude nach unten! Gefolgt von der Amplitude nach oben, die aber nicht so weit ausgreifen wird. Die Schwankungen werden vermutlich kürzer werden, die Amplituden stärker. In Summe wird es in der zweiten Hälfte der nächsten 50 Jahre einen positiven Temperaturtrend geben für die Winter in Eurasien und einen insgesamt stärkeren Polarwirbel. Dann ist es um unsere Winter schlecht bestellt.
Doch zunächst dürfen wir uns auf eine Phase mit mehr kühleren/kälteren Winterjahren einstellen, vielleicht sogar 10 Jahre, die aber durch milde Winter unterbrochen werden dürften. Darauf stelle ich mich jedenfalls ein und wer weiß, vielleicht können wir das ja noch gemeinsam erleben!
Gruß und schon mal allen ein schönes Wochenende!