(16.11.2016, 15:45)Country schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Schade, dass er hier nichts dazu schreibt
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
LG
Country
Hallo Wolfgang,
gern möchte ich etwas auf deine Zeilen eingehen und auf die zukünftige Wetterlage.
Gerne darfst du meine Beiträge von der WZ (sind ja öffentlich) auch hier verbreiten.
Es ist halt schwierig sich zweizuteilen und gleichermaßen für zwei Foren zu schreiben.
Aber ich verfolge mit großer Begeisterung was hier aufgebaut wird.
Viele neue User melden sich an und feststellbar ist schon doppelt so viel Aktivität als zu den letzten WO-Zeiten (im alten Forum).
Demnach gilt großes Lob der Administration.
Auch freue ich mich dass hier immer mehr fachkundige Beiträge hinzukommen und somit das Niveau angehoben wird.
Von der Entwicklung des Forums und des Niveaus her hat die wetter-runde der wetterzentrale gegenüber einen Vorteil, während die WZ mit einem Niveau-Abwärtstrend zu kämpfen hat.
Im Gegensatz zu hier sind dort aber über Tausend User registriert und teilweise aktiv.
Deren Resonanz ist noch um einiges höher, was trotzdem nicht viel zu bedeuten hat.
Aber wie schon gesagt – das WZ befindet sich in eine schwierigen Phase.
In Zeiten von Facebook, Twitter und Instegramm werden die Zeilen immer weniger und die verfassten Beiträge immer oberflächlicher.
Zudem gibt es die Schwierigkeit der dortigen nichtöffentlichen Wetterwiese diese unter Kontrolle zu halten, wo auch die meisten Beiträge verfasst werden.
Da dort sowohl Frust- und Wunschwetter-Kommentare erlaubt sind, ist vielmehr keine ausreichend gute synoptische Diskussionskultur mehr gegeben.
Gleichermaßen gibt es die Winterfangemeinde und Wärmeliebhaber, die hauptsächlich aus ihrem Blickwinkel argumentieren und es dann oft zu Grabenkämpfen kommt.
Dies wird auch nicht zensiert, da es in der Wetterwiese erlaubt ist, und vermischt sich somit teilweise mit annehmbaren Beiträgen, während die Synoptikunterforen dort fast aussterben oder kaum noch genutzt werden.
(Im Allgemeinen wird größtenteils in der Wetterwiese über die Mittelfrist diskutiert, auch über Langfristprognosen).
Diesen Weg wollten die Admins dort so, und man muss mit dem aktuellen Verlauf (als Konsequenz) auch damit leben und dieses verantworten.
Es gibt aber auch viele gegensätzliche Stimmen und die "Experten" ziehen sich immer mehr zurück, so dass die WZ eher ein allgemeines Forum darstellt, ohne große Niveaubeiträge.
In dieser Hinsicht hat dieses neue Forum mit seinen Teilnehmern aktuell einen besseren Standard, ein besseres Forumsklima, obwohl die Teilnehmeranzahl sich auf eine noch viel kleinere Zahl beschränkt.
Ich kann nur die Daumen drücken dass dieses Forum sich weiterhin so positiv entwickelt und gern würde ich mich teilen oder auch hier mehr dazu mit beitragen, je nach Zeit und Möglichkeit.
So wie hier gibt es aber auch in der WZ User, mit denen man sich gut versteht und auch schreibt, dass man dieses nicht einfach so aufgeben mag und weiterhin den gesunden Menschenverstand einschaltet.
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Zur Entwicklung der zukünftigen Wetterlage, scheint sich eine Luftmassengrenze in der erweiterten Mittelfrist zu entwickeln.
Erstens muss das russische Kältehoch seinen Platz weichen, zumindest im größeren Umfang als derzeit möglich.
Mit 1060 oder 1065 Kerndruck ist es immens stark.
Durch den nordostatlantischen Hochdruck wird tiefes Geopotential Richtung Nordeuropa umgeleitet.
Parallel dazu advehiert ein großer Tiefdruckkomplex über den Norden Sibiriens Kaltluft ebenso dorthin.
Beim Klick auf die ENS in Nordeuropa zeigen eigentlich fast alle Member eine kalte Phase an.
Dies heißt vornehmlich dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die advehierte Kaltluft weite Teile Skandinaviens erreichen dürfte.
Im Gegensatz dazu ist aber Mitteleuropa im ENS-Mittel noch Außen vor und auch nur wenige Member erreichen -5 °C oder etwas mehr in 850 hPa. Das reicht nicht für winterliches Wetter.
Der Abschnürvorgang des südlichen Zipfels des ostatlantischen Langwellentroges wird aufgegriffen.
Die mögliche Sollbruchstelle für tiefes Geopotential, um südlicher auszuweichen, habe ich mal eingezeichnet, während ME noch geschützt wird durch den Höhenrücken.
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Mit dem Zusammenspiel des nordostatlantischen Hochdrucks und dem Tiefdruckkomplex über dem Norden Sibiriens, wird aber der Druck auf das russische Kältehoch höher und es weicht langsam unter Auflösung.
Zu dieser Schlussfolgerung kommt man, wenn man das ENS-Mittel von GFS in 500 hPa Output zur Hilfe nimmt.
Somit gelangen im weiteren Verlauf die kalten Luftmassen weiter südwärts voran und ergreifen immer mehr Skandinavien.
Kai Zorn spekuliert darauf, dass diese Nord-Süd-Rutsche weitergeführt wird und sich ein großräumiger Trog über ME einstellt.
Aber die Keilachse der Sollbruchstelle verläuft wieder gekippt und nicht senkrecht, so dass das tiefe Geopotential einerseits in südwestlicher Richtung entweicht und mit dem Cutoff-Tief wiederum eine Verbindung eingehen würde.
- Vorab -
In nachfolgender Abbildung erkennt man dass 4 Tage später der russische Hochdruck weichen und sich auflösen würde, und somit die kältere Luft Nordeuropa erhält.
Der Tiefdruckkomplex hat sich sozusagen über Nordsibirien Richtung Skandinavien verlagert.
Nachfolgend kann man aber nicht die kontinentalen Luftmassen über Europa einfach so südwärts verdrängen, sondern wie zuvor erwähnt entstehe wieder eine südwestwärts ausgerichtete Trogachse (500 hPa).
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In 850 hPa sieht man deutlicher das Vorankommen der Kaltluft, die jedoch für ME nicht relevant ist zum Zeitpunkt.
Aus den durchschnittlichen +5 °C in 850 hPa (positive Anomalie) sinkt die Temperatur um 6 K dort auf ca. -1 °C.
Dies verspricht Schmuddelwetter und mit Glück fürs Bergland "etwas" mehr.
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Weiter „traut“ sich aber das ENS-Mittel nicht. Es sinkt nicht weiter und verbleibt die letzten 100 Stunden konstant um ca. 0 °C in 850 hPa.
Die positive Anomalie von heute beginnend bis dorthin hätte erst einmal ihr Ende gefunden (Talsohle erreicht) = durchschnittliches Wetter bodennah zum Monatswechsel.
Ersichtlich ist, dass das tiefe Geopotential zum Nordostatlantik ausweicht (südwestwärts) und somit dort sich zum Ende der erweiterten Mittelfrist eine gewisse Langwelle einstellt.
Parallel dazu kippt die Achse, so dass diese eine von Südwest nach nordostwärts gerichtete Lage einnimmt.
In der Interpretation heißt das, es gebe keine Solbruchstelle für Mitteleuropa, die Kaltluft nimmt andere Wege auf sich und wird nicht nach ME umgeleitet.
Nach GFS 06z wäre nun der 2. Dezember das Ende der erweiterten Mittelfrist und noch kein Winterwetter in Sichtweite.
Eher jahreszeitlich typische Temperaturen.
Insgesamt fehle eine stärkere Keilwirkung über dem Nordatlantik hin zur Polnähe, die jedoch noch nicht ersichtlich ist.
Drum erkenne ich bis dato immer noch keinen Wintereinbruch oder insgesamt eine beginnende negative Anomalie über ME.
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MfG, Oliver