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Normale Version: Kommt der Flachlandwinter in der 3.Jännerdekade?
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Moin, sorry hab ich wohl übersehen.

Danke dir

Frosty Sam

Hi Leute,

Was ist nun los - kommt er nun der Winter - oder kommt er nicht?
Wohlgemerkt für's Flachland - denn in Lagen über 500 Meter ist
er ja da - je näher an den Alpen, desto intensiver! Mit "Winter" ist
hier gemeint: "Schneedecke mit ausreichend kalter Luft um diese
auch für mehrere Tage konservieren zu können!

Hier geh ich in 3 Schritten vor:
1. GFS-ENS für West, Nordost und Süd
2. Blick auf den Polarwirbel in unser Wetterschicht (Troposphäre -> 850hpa)
3. Synoptische Übersicht der Mittelfrist vom DWD

1. GFS ENS
Um die Frage für die "erweiterte Mittelfrist" (bis zu 9 Tage im voraus -
also bis Monatschwechsel in etwa) beantworten zu können, schauen
wir uns das GFS-ENS mal für West, Nodost und Süd an. Dazu hab ich
die Städte Hannover, Rostock und München ausgewählt:

Hannover:
[attachment=21419]

Rostock:
[attachment=21420]

München:
[attachment=21421]

Nun, wir sehen auf den ersten Blick - die 3 ENS-Charts nehmen sich
nicht viel, sie sind sehr ähnlich! Man sieht zunächst (bis incl. Dienstag)
recht tiefe Temperaturen überall - sogar im Nordwesten - im leichten
Dauerfrostbereich.

Dann, am Mittwoch erfolgt eine kurze aber doch recht kräftige Milderung,
die sich im Westen und Süden mehr bemerkbar machen wird, als im Nord-
osten.

Diese Milderung hat aber noch kaum Niederschlag im Gepäck. Am Do.
und wohl auch noch am Freitag gehen die Temps wieder verbreitet
runter - sodaß neuerlich leichter Dauerfrost (im Süden), um die 0
Grad im Westen und Nordosten zu erwarten ist, allerdings weiter
ohne wesentlichen Niederschlag.

Erst zum Beginn des Wochenendes, scheint eine Störung aus Nordwest
auf Deutschland überzugreifen. Gleichzeitig steigen aber die Temps doch
recht deutlich an, sodaß in den Niederungen der NS zwar anfangs noch
kurz als Schnee, bald jedoch eher in Regen übergehen dürfte. Dies
gilt für Nordwest - für Südwest (wo die Niederschläge einen Tag später
in abgeschächter Form eintreffen werden), wird der NS aber wohl
durchgehend als Schnee fallen (da höher gelegen). Der Nordosten
liegt wie fast immer bei solchen Wetterlagen eher dazwischen.

Zu Wochenanfag nächster Woche beginnt das Spielchen von vorne.
zunächst sinkt die Temp bis zum Dauerfrostbereich, ehe sich bald schon
der nächst Trog (mit milderer Luft an der Vorderseite) nähert. Bei
Eintreffen der Front anfangs wieder vielfach kurz als Schnee - dann
wieder die Gefahr von Regen (besonders im Westen) - ehe rückseitig
abermals Schnee fallen sollte - jedoch ist da (wie immer leider bei durch-
schwenkenden Trögen) der meiste NS schon durch. Im Südosten diesmal
auch kurzfristig in tiefen Lagen Regen möglich, da die Bodennahe Kaltluft
eventuell auch ausgeräumt werden könnte. im Nordosten diesmal sogar
eher Schnee als im Süden.
Ab Mittwoch dann gelangen wir wieder eher auf die Rückseite (im Westen
zuerst - im Osten um ca 1 Tag zeitverzögert) sodaß die NS meist wieder
in fester Form fallen sollten.

Zusammengefaßt also:
Es findet bis zum Monatsende ein Wechselspiel von "Kalt ohne NS" und
"Naßkalt mit leichten bis mäßigem NS" statt - wobei naßkalt im Nord-
westen und Westen eher Regen bedeutet - im Südosten trotzdem meist
Schnee. Die NS-Mengen werden aber insgesamt eher gering ausfallen
im Südosten und Osten geringer als im Nordwesten und Westen.
Der große Spread (=Streuung) im ENS-Chart ergibt sich NICHT aus
großen Unsicherheiten, sondern vielmehr aus der Tatsache raus,
daß die einzelnen Charts sich eben zeitlich um bis zu einem ganzen
Tag verschoben präsentieren. Die Auf- und Abbewegung der 2 durch-
schwenkenden Tröge haben aber fast alle im Programm - manche
auf etwas höherem - manche auf etwas tieferem Temperaturniveau!


2. Blick auf den Polarwirbel
[attachment=21416]

Hier sehen wir auch im Wesentlichen das zuvor Geschilderte - nämlich
immer wieder Tröge durchschwenkend - mit zunächst genügend aufbauender
Kaltluft, dann die Vorderseite mit milderung und gleichzeitig einsetzendem
NS (NS kurzzeitig am Anfang als Schnee - beim Hauptniederschlag aber schon
Gefahr von Regen - mit beginnender Rückseite wieder in Schnee übergehend.
Die Milderung ist dabei im Westen ausgeprägter als im Osten und spez. im
Südosten.

Angetrieben wird die ganze Sache von der - leider noch immer vorhandenen
extremen Kaltluft über Nordostamerika.

Erst ein Blick in die Langfrist zeigt sich wieder mal ein Ansatz eines PW-Splits
auch in der Troposphäre (also in unserer Wetterschicht):
[attachment=21417]

Jedoch ist auch dieser Split noch nicht so augeprägt, daß es zu einer Rotations-
umkehr des rechten Wirbels reichen könnte/würde.

Im Großen und Ganzen also zeigt der PW also das, was wir auch aus dem ENS
raus erkennen können (durchschwenkende Tröge mit Wechsel von Kalt und
Nasskalt - angetrieben durch sehr viel Kälte in Nordostamerika).

Eine Ansage zum Wechsel in/nach der ersten Februarwoche ist (noch) zu früh -
da wir uns da schon außerhalb der erw. Mittelfrist bewegen!

3. Synopische Übersicht der Mittelfrist (DWD):
Vom Inhalt her bestätigt diese - das aus dem ENS rauslesbaren recht gut.
Nur ist sie eben von einem Profi geschrieben und deshalb eher im
meteorologischen Fachjagon forumuliert!

[attachment=21418]
(Quelle: "dwd.de")

Abschließend die Beantwortung der Fragestellung von zu Beginn:
 "Kommt der Winter mit länger anhaltender Schneedecke"?

Antwort: Im Flachland zum Großteil nicht, da die vielleicht zwischendurch
dünne Schneeschicht immer wieder wegschmilzt durch mildere Vorder-
seiten. Dort wo schon Schnee liegt, wird aber die Schneedecke noch
leicht ausgebaut - und durch kaum einsetzendes Tauwetter zwischendurch
auch nicht verringert (zumindest die derzeitige Schneehöhe wird nicht/kaum
angekratzt - stichwort dazu: strenge Nachtfröste durch Eigenkälteproduktion).

Generell also - wie so oft bei durchschwenkenden Trögen: Im Südosten um eine
Spur winterlicher, allerdings etwas weniger NS - mit Ausnahme von Staulagen.
Im Nordosten eher dazwischen.

lg uns schönen Tag euch allen

lg
Schon gut, ich seh schon, Schlittschuhlaufen mit Natureis wird eben nix, muss dann wohl wieder in die volle Eishalle, naja. Schönen Tag noch, dann hoffen wir mal, dass der Januar und Februar genug Sonne hat, trüb war es oft genug. Heute zumindest mal schön sonnig. Bringen wir das hinter uns in einem Monat ist Gott sei Dank Frühling.

Frosty Sam

(21.01.2019, 13:13)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Schon gut, ich seh schon, Schlittschuhlaufen mit Natureis wird eben nix, muss dann wohl wieder in die volle Eishalle, naja. Schönen Tag noch, dann hoffen wir mal, dass der Januar und Februar genug Sonne hat, trüb war es oft genug. Heute zumindest mal schön sonnig. Bringen wir das hinter uns in einem Monat ist Gott sei Dank Frühling.

Hi Schwabenland,

Wenn der Untergrund kein Teich ist - sollte es sicher zum
Eislaufen reichen, da die Temps während der Nacht doch so
tief sind, daß man mit Wasser genügend Eis produzieren kann.
Und da die Tagesmax meist nicht über +3/+4 Grad kommen
sollten - wird sich das Eis auch gut halten können. Grad deine
Gegend ist ja eh nicht so weit im Westen gelegen.

Außerdem haben bei uns die Eislaufflächen auch eine Kühlung
von unten - da gehts auch bei 10 Grad noch!

lg
Ok danke, ja ich auch auch nach flachen großen Eisflächen ohne See drunter. Ok mal sehen was bis Samstag möglich ist, danach kommt erst mal das große Faschingsfeiern Big Grin in den nächsten Wochen.

Frosty Sam

(21.01.2019, 13:23)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ok danke, ja ich auch auch nach flachen großen Eisflächen ohne See drunter. Ok mal sehen was bis Samstag möglich ist, danach kommt erst mal das große Faschingsfeiern Big Grin in den nächsten Wochen.

Als "Russenpeitsche" würd ich heuer nicht gehen - aber vielleicht als "Durschwenkender Trog"
oder als "Labrador" - denn die Kälte dort, bewirkt derzeit auch meist unser Wetter!  Tongue Big Grin

[attachment=21422]

lg
Grüßt Euch!

Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann wird (direkt nach dem Shutdown durch die Haushaltssperre) bei GFS der jetzige "Para" der neue Hauptlauf und der bisherige wird abgelöst. Nun sollen beim "Para" einige Änderungen/Verbesserungen erfolgt sein und es könnte Sinn machen, anstelle des derzeitigen Hauptlaufes den "Para" als qualitativen Maßstab für GFS zu nehmen. Tatsächlich kommen beide Läufe auf ziemlich unterschiedliche Ergebnisse, auch schon nach 5-7 Tagen. Ob das dann schlussendlich der große Wurf wird mit dem "Para", das muss sich erst noch beweisen.

Nun nehme ich diesen "Para" mal daher, um etwas Optimismus zu verbreiten, was eine geschlossene Schneedecke angeht im Flachland-Deutschland (Frosty Sam wird es freuen, denn er sucht ja auch nach einem passablen Ausweg in den Modellen aus der schneelosen Zeit der Flachländer). Zumindest der gerade abgeschlossene Zwischenlauf (6z) lässt die Schneeherzen höher schlagen. Zwei Beispiele mit Schneedeckengrafiken sollen Mut machen:

nächstes Wochenende:
[attachment=21423]

und als Bonus noch das übernächste Wochenende (auch wenn das natürlich viel zu weit weg ist):
[attachment=21424]

damit man nicht meint, das wäre nur Stundenschnee im Flachland.

So ganz abwegig erscheint mir diese Entwicklung nicht, denn ich hatte ja im Polarwirbel-Forum darüber sinniert, dass die inzwischen erfolgte Windumkehr in 30 hpa dazu führen könnte, dass sich bis in die Troposphäre die Polregion erwärmen könnte/müsste, was dann dort zu deutlichem Hochdruck führen dürfte (so in etwa ab dem 27./28. Januar). Link dahin: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Das hat der "Para" nun tatsächlich auch berechnet. Man erkennt das vielleicht am leichtesten an den Druckanomalien. Die stellen sich so dar am 24. Januar:

[attachment=21425]
mit einer moderaten positiven Druckanomalie (Hochdruck) bei Island, und einer negativen Anomalie über Südeuropa wegen des Mittelmeertiefs. Im Polarmeer gibt es noch keine Hochdruckanomalie, eher im Gegenteil.

Am 31. Januar dann so:

[attachment=21426]
was dann vielleicht die Auswirkungen der Geschichte aus der Stratosphäre sein dürften/könnten. Im Nordmeer deutlich positive Anomalien. Parallel wird der Atlantik blockiert, was in Übereinstimmung steht zu den Entwicklungen von Großwetterlagen, die ich ebenfalls im Polarwirbel-Forum angesprochen hatte. Link dahin: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Könnte in die Kausalkette passen und wäre eine Ausgangslage, die viel Spielraum lassen könnte für hochwinterliches Wetter im Februar.

So, ist nur ein Lauf und nur ein Modell. Aber es könnte auch der richtige Fingerzeig sein. Den Winter mit Schnee und Eis (auch auf Seen und Teichen, Schwabenland) sollte man noch nicht aufgeben. Wenn Mona/Wetterleuchte recht hat mit ihrer Prognose, dann kommt da eh noch einiges an Winter, aber verlassen will ich mich darauf auch nicht.

Meinen Gruß!
(21.01.2019, 13:30)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(21.01.2019, 13:23)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ok danke, ja ich auch auch nach flachen großen Eisflächen ohne See drunter. Ok mal sehen was bis Samstag möglich ist, danach kommt erst mal das große Faschingsfeiern Big Grin in den nächsten Wochen.

Als "Russenpeitsche" würd ich heuer nicht gehen - aber vielleicht als "Durschwenkender Trog"
oder als "Labrador" - denn die Kälte dort, bewirkt derzeit auch meist unser Wetter!  Tongue Big Grin



lg

Ne dieses Jahr gehe ich weder als Labrador noch als Russenpeitsche. Ich gehe als Schottin in in den Fasching Big Grin .Nur der Dudelsack wäre mir zu teuer aber so mit Schottenrock tanzen das geht noch mit meinem Geld Cool.
Auch hier ist vom Mega Winter (langanhaltende Kältwelle) nichts zulesen,er das Gegenteil.
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Stimmt, da steht aber auch, das der PW langsam richtung Russland schiebt und von daher mit Veränderungen zu rechnen ist

Zitat : Skandinavienhoch, gestörter Polarwirbel, Polarwirbelsplit? Auffällig war in den Berechnungen heute zu beobachten, wie sich das Kontinentalhoch langsam über das westliche Russland schiebt und zum Ende Januar/Anfang Februar seine Fühler langsam in Richtung Skandinavien ausstreckt. Das bleibt hinsichtlich einer kalten Witterung in den kommenden Tagen genauer zu beobachten. Bestätigt werden mehrheitlich die Varianten eines gestörten Polarwirbels, sodass in den kommenden Stunden mit weiteren Veränderungen zu rechnen ist.
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