23.01.2020, 20:30
Michael70 schrieb:...
Leider ist es nicht möglich, die Tage >15mm auszuwerten, jedoch >20mm, und da sieht die Grafik dann so aus :
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Linearer Trend 1951 - 2019 = +0,3 Tage, also ansteigend. Hier liegst du falsch, sowohl in der Definition als auch bei der von dir vermuteten Abnahme dieser Ereignisse.
Zitat:Hier im Thread geht es um die Prognose des KlimaAutist aus 2010. Dieser Mensch hat damals vorhergesagt, dass sich bei uns in Deutschland die Niederschlagsmenge verringern wird und kontinentale Wettermuster zunehmen werden. Dies widerspricht in der Tat den Klimaprognosen für Deutschland, denn bei ansteigender Temperatur (Luft kann mehr Wasser aufnehmen) sollen besonders die zonalen Wetterlagen zunehmen, dadurch der Niederschlag zunehmen (+10%) und die Intensität und die Anzahl von Starkregenereignissen zunehmen. Nun wurde aber festgestellt, dass seit 2010 die Niederschlagsrate gesunken ist und die zonalen Wettermuster deutlich abgenommen haben.
Bezüg. der Niederschlagsmenge siehe oben. Gleichbleibend, kein signifikant starker Trend nach oben oder unten festzustellen. Bezügl. der Zonalen Wetterlagen wurden hier doch entsprechende Grafiken gepostet, sie zeigen eine Zunahme der Zonalen Wetterlagen ab 2010 oder wie würdest du diese Grafik interpretieren?
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Kurt hat ja hier nach eigenen Angaben die Tageshäufigkeit seit 2010 mittels Archiv beim DWD und sklima ausgewertet, ich komme zum gleichen Ergebnis, wie also kommst du auf die Idee, Zonale Lagen hätten seit 2010 abgenommen? Die Grafik ist doch eindeutig. Daß du an anderer Stelle das langjährige Mittel erwähnst ist und war doch nicht Gegenstand der Diskussion und wurde von KlimaAutist doch gar nicht erwähnt bzw. prognostiziert? So jedenfalls meine Erinnerung, ich kann mich noch gut an seine Beiträge damals im WO-Forum erinnern.
Gibt es einen Beitrag noch irgendwo, in dem er prognostizierte :
Grüß Dich Michael70!
Dein Text ist schwer zu lesen und es ist schwer darauf mit Zitat zu antworten, da er untypisch formatiert ist. Vielleicht kann hier die Administration helfend eingreifen??!
Vielen Dank für die viele Arbeit und den sehr interessanten Beitrag!
Ich gehe zunächst auf das ein, was oben im Zitat stehen sollte (wenn ich es richtig auseinanderklamüstert habe). Ich strukturiere mal mit Fettdruck für die Themen.
Zunächst zu den Starkregenereignissen.
Ja, es ist natürlich korrekt, dass "Starkregen" nicht mit 10 oder 11 mm/Tag zu definieren ist. Um die echten Starkregenereignisse zu untersuchen, müsste man mindestens die ab 25-30 mm/Tag auswerten. Das werden dann wohl Fallzahlen unter 3 im Jahr sein, also viel zu klein für eine seriöse Aussage im 10-Jahreszeitraum.
Und nein, ich habe nicht vermutet, dass die Starkregenereignisse über 25 mm/Tag abgenommen haben in den letzten 10 Jahren. Aber die Anzahl der Tage mit mehr als 10 mm/Tag hat abgenommen, darin enthalten sind auch die Tage mit mehr als 25 mm/Tag.
Der DWD bietet als Service alternativ zu den 10 mm/Tag noch die 20 mm an, die Du auch als Grafik vom DWD eingestellt hat. Die langfristige Entwicklung liegt bei +0,3 Tage/Jahr mit Starkregen ab 20 mm/Tag. Die Fallzahlen sind aber äußerst niedrig mit durchschnittlich unter 5 Tagen im Jahr. Im Zeitraum 2010 bis 2019 liegt die durchschnittlichen Anzahl der Starkregentage ab 20 mm am Tag wie zuvor bei +0,3 Tage oder rund +6% über dem langjährigen Mittelwert. Bei der geringen Fallzahl von unter 5 Tagen durchschnittlich im Jahr ist das natürlich nicht statistisch signifikant. Nicht signifikant ist aber auch die Abnahme um 10% der Tage mit Niederschlägen ab 10 mm am Tag, da auch hier die Fallzahlen um 20 Tage/Anno (ebenso wie der Zeitraum von einer Dekade übrigens) zu gering sind. In diesen Werten ab 10 mm/Tag sind die über 20 mm/Tag enthalten und nicht etwa wegdividiert, so dass es immerhin eine um den Faktor 4 höhere Fallzahl gibt und die Aussage dieser Ergebnisse eine entsprechend bessere statistische Performance darstellt, auch wenn diese noch keine wissenschaftlich fundierte Aussage zulassen kann. Beide Werte liegen ganz sicher im statistischen Schwankungsbereich und können keine belastbare Tendenz aufzeigen. Es ist daher nur das Abbild eines klimatisch kurzen Zeitraums, sozusagen eine Zwischenbilanz als Standbild mit einer gerade vorliegenden Trendlinie. Das kann aber helfen, wenn man die Entwicklung in der Zukunft weiter beobachtet und auswertet. In einigen Jahren wird man das besser beurteilen können.
Zonale Wetterlagen:
Die Grafiken von Kurt Hansen habe ich nicht auf Daten überprüft, da ich sicher bin, dass das alles korrekt ist. Was wir in der Grafik sehen ist ein Ausschnitt, der 2010 beginnt und 2019 endet. Er zeigt die Anzahl der zonalen Wetterlagen für die einzelnen Jahre. Da gibt es nichts zu interpretieren. Und ja, der Verlauf in diesem Zeitfenster zeigt einen Anstieg der zonalen Wetterlagen, was die Trendlinie auch darstellt.
Doch was ist das wert, wenn ich keinen Bezug zum vorherigen Zeitraum habe? Wie oft waren denn die zonalen Wetterlagen vor 2010 im langfristigen Durchschnitt? Sind die zonalen Lagen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt wirklich größer geworden oder spielt sich das ganze auf einem niedrigen Niveau ab und suggeriert nur eine Zunahme? Dazu kann ich in der Grafik von Kurt Hansen nichts erkennen. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, die Mittelwerte aus den 30 Jahren davor auszuwerten und auf eine Dekade (10 Jahre) umzurechnen. Die Ergebnisse dazu findest Du in meinem Beitrag und es ergibt sich, dass die zonalen Wetterlagen zum 30-jährigen Mittelwert aus 1981-2010 (also direkt vor KlimaAutist) um 17% abgenommen haben. Gäbe es eine Mittelwertlinie aus 1981-2010 in Kurt Hansens Grafik, würde man das sofort erkennen können. Und umgekehrt haben sich die meridionalen Wetterlagen zwischen 2010 und 2019 um 19% erhöht zum 30-jährigen Mittelwert aus der Zeit vor KlimaAutist. Eigentlich muss ich doch nichts nochmals dazu ausführen, denn es wurde schon alles dazu beschrieben und belegt (bei Bedarf bitte nochmals nachlesen!). Mit einer Anomalienkarte, die ja stets sich auf einen Vergleichszeitraum bezieht, wäre das Thema längst abgehakt. Denn anhand der Anomalien hätte man sofort erkennen können, dass sich die zonalen Wetterlagen im negativen Bereich bewegten (auch wenn diese Negativserie sich tendenziell nach hinten hin vielleicht wieder etwas abschwächen würde, was dann die Trendlinie von 2010-2019 anzeigen würde).
Niederschlagsmengen:
Auch hier braucht es eigentlich keine langen Diskussionen, denn die Anomalienkarte zeigt doch eindeutig, was zwischen 2010 und 2019 sich abgespielt hat. Eine Abnahme um 6% durchschnittlich im Jahr oder -50 mm/Jahr ist aber schlussendlich auch nicht statistisch signifikant und der Zeitraum von 10 Jahren ist eine klimatisch zu kurze Zeitreihe, um einen nachhaltigen Trend zu begründen. Es ist wieder nur eine Zwischenbilanz und damit ein Standbild. Nicht mehr aber auch nicht weniger. KlimaAutist hat seine Prognose aber auch erst in 2010 gemacht und da werden wir die fehlenden Jahre bis zu einer statistisch signifikanten Auswertung wohl abwarten müssen.
Da spielt es auch keine Rolle, ob die Daten des DWD noch um eine Nuance verändert werden nachträglich oder nicht. In diesem Zusammenhang ist es eigentlich nur interessant, zu erfahren, dass die bereits veröffentlichten und verfügbaren Daten des DWD offensichtlich nicht grundsätzlich zuverlässig korrekte Daten sind. Mit diesem Argument könnte man ja alles in Zweifel stellen, was der DWD und die Datennutzer an Berechnungen und Prognosen erstellen oder erstellt haben. Habe ich das im Tenor so richtig heraus gelesen aus Deinem Beitrag?
Ich habe keinen Beitrag gefunden von KlimaAutist, in dem er etwas über die Entwicklung von zonalen oder meridionalen Wetterlagen geschrieben hat. @Schwabenland hatte so etwas geschrieben, vielleicht weiß sie, wo das gestanden haben kann oder sie hat das nur interpretiert...?
KlimaAutist hatte jedoch geschrieben, das sich in Europa mehr kontinentale Wettermuster einstellen werden. Das finde ich ganz sicher wieder und stelle dies dann hier ein.
Für heute genug, bin müde, war ein anstrengender, langer Arbeitstag.
Auf die anderen Punkte gehe ich noch ein.
Meinen Gruß!