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Normale Version: Der Juni 2020 - ein feuchter Geselle?
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Heinrich schrieb:...Mit anderen Worten: bis Mitte Juli sollte es wechselhaft sein (bleiben) mit immer wieder Regenfällen, die ausreichen werden, um die Böden feucht zu halten und Teiche vor dem Austrocknen zu bewahren. Ob es darüber hinaus auch noch bis zum Ende Juli so weitergehen wird, kann ich aus meinen Beobachtungen heraus (noch) nicht festmachen. Die Siebenschläfer-Regel steht zwar aktuell an, aber damit habe ich mich bisher nicht wirklich ernsthaft beschäftigt. Vielleicht kann ein gut belesener oder erfahrener User dazu mehr Informationen beisteuern.

Grüßt Euch!

Wieder sind 10 Tage ins Land gegangen. Der Juli ist bisher feucht geblieben bei uns, wir haben bis gestern immerhin 20 Liter Niederschlag registrieren können bei uns. In der Göhrde (Station Zernien) und in Penkefitz (Nordkreis nahe der Elbe) waren es deutlich mehr (30-40 Liter) und an der DWD-Station Lüchow rund 10 Liter weniger als bei uns. Heute und morgen kommen gut 15 Liter dazu, vielleicht auch etwas mehr. Zudem ist es mit 13 bis 20 Grad Tageshöchstwerten und mit wenig Sonnenschein schon eher herbstlich anmutend, zumal es über mehrere Tage windig war. Aber es ist dennoch nicht wirklich unangenehm, man kann sich draußen bestens aufhalten und Gartenarbeit fällt leicht, Bewegungsmuffel müssen einen Pulli überwerfen. Die Elbe hat übrigens noch eine zweite, kleine Hochwasserwelle verzeichnet, die gerade Hitzacker passiert hat.

Bis zum Wochenende wird der genau über uns seit Tagen kräftig wehende Jetstream unser Wetter noch dominieren. Dann bläst er woanders, was hier eine Beruhigung einläuten sollte. Etwas Hochdruck wird sich breitmachen, mehr Sonne, mehr Wärme, weniger Niederschlag. Eine Woche sollte das dann mal halten können. Und danach? Was kann man aus Naturbeobachtungen herauslesen?

Nun, nicht die besten Vorhersagen für Leute, die viel Sonne und große Hitze mögen - jedenfalls nicht bei uns. Wärmer wird es aber sicher werden, auch wird sich die Sonne nicht ständig rar machen, aber eine Hitzephase im Juli ist nicht zu erwarten. Es wird feucht bleiben bis zum Monatsende, tja, sogar mit Anzeichen für einige sehr niederschlagsreiche Tage, die in Summe das Monatsmittel an Niederschlägen deutlich übersteigen dürften. Woran mache ich das fest?

Da sind zunächst die "Hochzeitsflüge" der Ameisen zu nennen, die bei nur 20-22 Grad bereits verfrüht stattfanden. Dies geschieht gewöhnlich bei hoher Luftfeuchte und Temperaturen ab 27 Grad aufwärts ab Mitte Juli. In diesem Jahr aber nicht, was dann bedeuten dürfte, dass auch in den nächsten 7-14 Tagen kein entsprechendes Wetter vorherrschen wird. Somit werden wir nach der Hochdruckphase nächste Woche wohl wieder einen Wetterwechsel bekommen, weg von jeglicher Hochdruckdominanz.

Die große Brennnessel (Urtica Dioica) blüht immer noch und die unteren Blätter werden noch immer nicht abgeworfen. Die so genannte Blattfallhöhe liegt am 10. Juli durchschnittlich bei 50 cm, bisher aber erst bei Null bis 10 cm. Außerdem haben die roten Wildformen deutlich weniger roten Farbstoff (Anthocyane) an der Stängeloberfläche angereichert. Der rote Farbstoff ist ein natürliches Sonnenschutzmittel (wird auch in Sonnencremes eingesetzt) gegen ultraviolette Strahlung und verhindert, dass bei anhaltender Hitze und Sonneneinstrahlung die Pflanze geschädigt wird. Das bedeutet dann herausgelesen, dass die Große Brennnessel die gewöhnlich Anfang August endende Wuchs-Saison (Blattfallhöhe dann über 100 cm) verlängern will, also länger am Stängel blühen und grünen will. Und das setzt zwingend voraus, dass es keine Trockenheit oder Hitze geben wird in den nächsten 3 Wochen, sondern viel Regen, ausreichend Sonne und Wärme, also Sommerwetter mit Gewittern, die Niederschläge bringen, die dann auch sehr ergiebig sein werden. Wenn dann ab Anfang August sich ein zu erwartender Azorenhoch-Ableger für mindestens 5 Tage breit macht, dann reagiert die Pflanze mit raschem Abwurf der Blätter von unten beginnend nach oben und mit der Reife der Samenstände. So wird die Saison um mehrere Wochen verlängert und verspricht sehr reiche Samenproduktion. Das Blattwerk wird in der Zeit davor nach und nach abgeworfen und wieder "verdaut", indem Regenwürmer als besonderer Symbiosepartner der Brennnessel die Nährstoffe verfügbar machen und dann im Wurzelwerk der Pflanze eingelagert werden für die nächste Wuchssaison...

So wird es folglich nach Lesart dieser Beobachtungen bis zum Monatsende Juli einen feuchten, aber warmen Sommer geben.

Meinen Gruß!
Hoffen wir mal, daß Du recht behältst. Wir hatten gerade 3 Wochen komplette Trockenheit am Stück, was die bei uns extrem feuchte erste Junihälfte wieder mehr als "ausgeglichen" hat. Sprich, es war schon wieder zu trocken. Nun haben wir die letzten drei Tage mühsam 15 mm Regen zusammenbekommen, was nicht ausreichte, um den Oberboden zu durchnässen. Immerhin haben die Pflanzen aber mit deutlichem Wachstum reagiert. Durch die bisher gemäßigten Temperaturen sehen zudem die Bäume durchweg besser aus als letztes Jahr. Die 30°C haben wir erst einmal angekratzt - kein Vergleich zu den letzten Jahren. Das kann ruhig so weitergehen...

Gruß André
Servus Heinrich!

Mal paar traurige Bilder aus unseren Höhenlagen hier in Südost. Das abermals viel viel zu zeitig einsetzenden Frühjahr samt Vegetationaustrieb bis weit oben und der dann typisch späte Frost fordern heuer (in Verbindung mit den Jahrern vorher) deutliche Schäden und auch Opfer. Das bei Nadel und Laubbäumen. Auf gut 1000m sind z.B. viele Obstbäume so geschädigt, dass sie nun gefällt werden. Betrifft auch viele andere Bäume wie Tanne, Lärche, Buchen massiv, Mehlbeere usw.. Besonders auch unsere Schutzwälder, welche Fichte beseitigend auf z.B. Mischwald umgestellt wurden. Man kann machen was man will. Mehrere Jahre in Folge dieser traurige Mist gepaar mit Dürre ähnlichen Trockenphasen fortert nun seinen scheiß Tribut. Die Region massivst im Wandel ... Dodgy Sad Große Flächen sind ganz aktuell braun anzugucken. Selbst von unten aus dem Tal sind sie erschreckend gut zu erkennen. Besonders auch Kälte sammelnde Kartäler / Karbereiche oder unsere Lawinenschutzhänge.

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Grüße aus alpin Südost
Grüßt Euch!

Hier hat es bisher heute 22 Liter gebracht. Eine schöne Ausbeute! Sollte für Pilze ausreichen, Pfifferlinge genauer. Werde am Sonntag mal einen Versuch starten, um eine Pilzmahlzeit zu ergattern.

Ja, in den Alpen scheint es andere Probleme zu geben als hierzulande im Flachland. Leider weiß ich auch keinen Rat, außer vielleicht: lasst es die Natur selbst machen, die kann es wirklich am besten. Wir hauen immer schnell Bäume und Büsche weg, weil wir meinen, die sind hin oder müssen ersetzt werden. Vielleicht wäre es besser, sie so zu lassen, wie sie da stehen oder vergehen. Immerhin halten sie mit den Wurzeln weiterhin einiges zusammen, auch wenn sie oben abgestorben sind. Und Totholz ist die Basis für frisches, gesundes und vielfälltiges Leben, es braucht nur Zeit. Aber ich bin kein Experte für die Alpenvegetation.

Und zu Thüringen: bei Euch regnet es viel mehr als bei uns (im Durchschnitt). Eure Böden sind völlig anders aufgebaut als unsere. Ihr benötigt daher deutlich mehr Regen, um den Kulturpflanzen eine veritable Ernte abzuringen. Ich denke, man müsste an den Bodenstrukturen arbeiten, um mit weniger Wasser trotzdem gute Erträge zu erzielen und man müsste Wasser auffangen! Das Problem sind oft die fehlende Humusschicht, die das Wasser halten kann und die Feuchte langsam an die Pflanzen abgeben kann, und/oder die hohe Verdichtung des Bodens durch Lehm, Ton, Schiefer etc. Da fließt viel Wasser oberirdisch ab, zumal Gefälle bei Euch auch eine große Rolle spielt. Hanglagen machen Probleme, Tallagen auf andere Art auch. Perfekt wird das so wohl nie sein für unsere anspruchsvollen Kulturpflanzen, egal ob im Garten oder auf dem Acker. Da wird man je nach Standort wohl ganz eigene Lösungen finden müssen. So etwas kann lange dauern, wenn man es vorsichtig besonnen jedes Jahr weiter optimieren will...

Meinen Gruß!
Der Juni war hier auf der Eichstätter Alb etwas zu feucht. Insgesamt gab es 128% vom Niederschlagssoll.

Der Juli steht bisher nicht besonders gut da...aktuell liegt er bei 14mm. Außer eventueller Gewittertreffer am morgigen Freitag wird die kommenden 10 Tage kaum Niederschlag berechnet. Hoffen wir mal dass sich da noch was ändert.

In Regensburg sieht es ähnlich aus. Der Juni schloss mit 127% ab. Im Juli stehen bis aktuell 8mm zu Buche...

Grüße Smile
Seit es gestern Morgen begonnen hat zu regnen, hat es sage und schreibe etwa 29 Stunden durchgeregnet! Mal nieselte es, mal regnete es relativ kräftig, aber am Ende kamen 32 Liter Wasser vom Himmel! Das sieht man der Flora auch an. Im Garten sprießt vieles recht unkontrolliert durch die Gegend.
Gerade wollte ich zumindest mal den Rasen mähen... nach 10 Minuten fing es wieder an zu regnen... 
Trockenheit ist hier kein Thema mehr. Vielmehr könnte hier so langsam mal wieder ein wenig Sommerwetter anstehen. Muss ja nicht gleich wieder eine “Ü-30-Grad-Dürre-Periode“ werden! 
Die letzten zwei Wochen erinnern ein wenig an eine light-version vom Sommer 2017!
(10.07.2020, 16:09)Oldenburger schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Vielmehr könnte hier so langsam mal wieder ein wenig Sommerwetter anstehen.

Bei allem Respekt, aber Jammern, weil es regnet? 93

Am Mittwoch, als der "große Regen" kommen sollte, waren es wieder nur 4mm, gestern kamen knapp 2mm dazu, heute 0mm.
Bei uns ist inzwischen wohl endgültig Schicht im Schacht.
Nach den 2 Dürresommern deutet sich jetzt der 3. an, laut lokalen Zeitungsberichten fehlen inzwischen 500mm Niederschlag (vielleicht übertrieben, aber ein Jahresniederschlag dürfte es sein, der fehlt).

Dazu passen die Karten des Dürremonitors von heute. Kann nur sagen: SCHLIMM!

[Bild: 38977369gp.png]
Hier sieht es nicht groß anders aus. Selbst der bisherige Niederschlag im Juli (25,5mm) hat nicht gereicht die Trockenheit zu lindern, alleine der Rasen freut sich. Und wie man auf dem Bild mit dem Pflanzenverfügbaren Wasser einen Beitrag weiter oben sieht, hat es gerade gereicht das die nutzbare Feldkapazität gerade so vom Welkepunkt weggekommen ist, sich aber weiterhin im starken Trockenstress befindet. Von der Trockenheit weiter unten im Boden seit 2 Jahren mal ganz zu schweigen..

Ich hab nochmal in den Niederschlagsdaten seit 2018 bei der Station Geldern-Walbeck nachgeschaut. Daraus ergab sich ein Niederschlagsdefizit von mittlerweile 238,1mm. Es ist nur nicht schlimmer ausgefallen da 2019 nahezu genau im Soll lag.
Und nun steht in gut einer Woche wohl ein Hitzeblock an. Im Moment rechnen die Modelle 1 bis 2 Tage,
aber wie schnell kann daraus eine Woche und mehr werden...hatten wir alles schon Sad .
(10.07.2020, 16:09)Oldenburger schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Seit es gestern Morgen begonnen hat zu regnen, hat es sage und schreibe etwa 29 Stunden durchgeregnet! Mal nieselte es, mal regnete es relativ kräftig, aber am Ende kamen 32 Liter Wasser vom Himmel! Das sieht man der Flora auch an. Im Garten sprießt vieles recht unkontrolliert durch die Gegend.

Das ist sehr gut und ich bin angesichts der nur 7,1 mm hier im Juli bisher, und 132,3 mm im Juni fast bissle neidisch auf dich. Big Grin


Zitat:Gerade wollte ich zumindest mal den Rasen mähen... nach 10 Minuten fing es wieder an zu regnen... 

Trockenheit ist hier kein Thema mehr.

Das freut mich, dass es zumind. in den oberen Schichten bei dir schön feucht geworden ist. Smiley20

Zitat:Vielmehr könnte hier so langsam mal wieder ein wenig Sommerwetter anstehen.

Mhhh.. wieviel hats bei dir seit 1. Juni geregnet ?

Zitat:Muss ja nicht gleich wieder eine “Ü-30-Grad-Dürre-Periode“ werden! 
Die letzten zwei Wochen erinnern ein wenig an eine light-version vom Sommer 2017!

Ok. Smile


Grüße 43
Snow
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