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Normale Version: Der Juni 2020 - ein feuchter Geselle?
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Servus!

In den letzten Stunden gab es über unserer Talregion die nächste Regenpackung. Über Wochen ja schon Monat eingefahren eine stetige und regelmäßige Abfolge von Sommerwetter und Regenpackungen. Die aktuelle Phase summierte die Mengen -punktuell bis zu 100l- ohne zu Buche schlagende Gewitter. Also anhaltender Regen mit schauerartig verstärkte Zwischenspielen, welche als Starkregen fielen.


Grüße aus gewässert Südost
Und bei uns wieder nur 7 mm.

Keine Ahnung, wo das noch hinführen soll.
Derweil kursieren hier schon Verschwörungstheorien:

Ursache für den fehlenden Niederschlag wäre entweder der Flughafen Halle/Leipzig oder die gefluteten Braunkohletagebaue im Leipziger Süden.

Fakt ist, irgend was ist nicht mehr normal. Confused
(12.07.2020, 11:35)El Niño schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(11.07.2020, 11:32)Imhasch schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.es regnete letzte Nacht in jeder Ecke der Schweiz nur hier gab es nur ein paar Tropfen. Reicht nicheinmal für den Rasen

Weiss jetzt nicht genau, wo dein Ort ist, aber die Nordwestschweiz hatte nicht mal Tropfen abbekommen.  Confused

Passt ,zwischen Biel und Solothurn
Hi Nordsachse


Ja, aber den Flughafen Halle/Leipzig gibt es doch sicher schon recht lange - vermutlich weit über 50 Jahre lang, oder ?

Wieso sollte er dann in den letzten Jahren eine größeren Einfluss auf den Niederschlag haben ?


Grüße 43
Snow

(17.07.2020, 16:52)Nordsachse schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Und bei uns wieder nur 7 mm.

Keine Ahnung, wo das noch hinführen soll.
Derweil kursieren hier schon Verschwörungstheorien:

Ursache für den fehlenden Niederschlag wäre entweder der Flughafen Halle/Leipzig oder die gefluteten Braunkohletagebaue im Leipziger Süden.

Fakt ist, irgend was ist nicht mehr normal. Confused
(17.07.2020, 16:52)Nordsachse schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Und bei uns wieder nur 7 mm.

Keine Ahnung, wo das noch hinführen soll.
Derweil kursieren hier schon Verschwörungstheorien:

Ursache für den fehlenden Niederschlag wäre entweder der Flughafen Halle/Leipzig oder die gefluteten Braunkohletagebaue im Leipziger Süden.

Fakt ist, irgend was ist nicht mehr normal. Confused

Ich finde es ist recht "simpel" zu erklären. Durch die zwischen Pol und Äquator abnehmende Temperaturunterschiede (Pole erwärmen sich schneller) wird der Jetstream schwächer und so auch die Westlagen vom Atlantik. Die Tiefs ziehen dadurch tendenziell nördlicher und sind schwächer. Das bedeutet das Europa eher warmes und kontinentaleres Wetter mit eher Hochdruck geprägten Wetter abbekommt. Zudem haben wir, wenn es mal Tiefdruckgebiete zu uns schaffen, eher schwächere Frontdurchgänge. Das resultiert vor allem im Sommer in fehlenden Niederschlägen.

Dazu kommt das Wetterlagen durch den schwächeren Jetstream eher eingefahren sind, also Druckgebiete länger an einem Ort vwebleiben. So kann man den trockenen Sommer 2018, als auch den aktuellen eher kühlen und unbeständigen Juli erklären.
Hinzu kommt die Flächenversiegelung. Die sorgt nicht nur dafür, dass Regen schnell abfließt. Sie sorgt auch dafür, dass die Landschaft nicht so feucht ist wie früher. Auch dadurch schwächen sich Fronten ab oder bilden sich gar nicht erst.
(17.07.2020, 21:48)Snow Südschwarzwald 440 m schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Nordsachse


Ja, aber den Flughafen Halle/Leipzig gibt es doch sicher schon recht lange - vermutlich weit über 50 Jahre lang, oder ?

Wieso sollte er dann in den letzten Jahren eine größeren Einfluss auf den Niederschlag haben ?


Grüße 43
Snow

Stimmt, aber seit der Ansiedlung von DHL 2007 hat der Luftverkehr extremst zugenommen. (Man könnte fast sagen, von 0 auf 100)

(17.07.2020, 23:41)Mike97 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich finde es ist recht "simpel" zu erklären. ... So kann man den trockenen Sommer 2018, als auch den aktuellen eher kühlen und unbeständigen Juli erklären.

Das ist aber nur ein teil der Erklärung, erklärt mir aber nicht das vor allem in Sachsen extreme Niederschlagsdefizit und dadurch die extreme Situation im Gesamtboden. (siehe erstes Bild Dürremonitor oben)
Ich verstehe es halt nicht. Huh
Wahrscheinlich gibt es aber keine Erklärung...
(18.07.2020, 07:37)Nordsachse schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(17.07.2020, 21:48)Snow Südschwarzwald 440 m schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Nordsachse


Ja, aber den Flughafen Halle/Leipzig gibt es doch sicher schon recht lange - vermutlich weit über 50 Jahre lang, oder ?

Wieso sollte er dann in den letzten Jahren eine größeren Einfluss auf den Niederschlag haben ?


Grüße 43
Snow

Stimmt, aber seit der Ansiedlung von DHL 2007 hat der Luftverkehr extremst zugenommen. (Man könnte fast sagen, von 0 auf 100)

(17.07.2020, 23:41)Mike97 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich finde es ist recht "simpel" zu erklären. ... So kann man den trockenen Sommer 2018, als auch den aktuellen eher kühlen und unbeständigen Juli erklären.

Das ist aber nur ein teil der Erklärung, erklärt mir aber nicht das vor allem in Sachsen extreme Niederschlagsdefizit und dadurch die extreme Situation im Gesamtboden. (siehe erstes Bild Dürremonitor oben)
Ich verstehe es halt nicht. Huh
Wahrscheinlich gibt es aber keine Erklärung...

Natürlich gibt es auch dafür eine Erklärung. Alleine die immer öfter auftretenden hohen Temperaturen und die trockene Luft ziehen deutlich mehr Wasser aus dem Boden. Es gab zwar auch schon immer trockene und heiße Sommer aber diese werden wohl mit der rapiden Klimaveränderung deutlich zunehmen. Meiner Meinung nach sollten wir diesen gemäßigten Sommer genießen anstatt sich zu beschweren aber wenn ich mir allein das WZ Forumsgeheule anschaue...

Zudem seid ihr im Osten schon im Übergangsgebiet zum kontinentalen Klima. Da ist es klar das ihr diese Veränderung zu eher kontinentalen Klima als erstes und am stärksten abbekommt. Aber mittlerweile ist ja sogar der Niederrhein betroffen, der nun wirklich alles andere als Kontinental geprägt ist aber seit 2 Jahren unter Trockenheit leidet, die bei euch eher verkraftbar wäre aber für unsere Gegend absolut ungewöhnlich ist. Uns fehlen seit 2018 250mm und die Summe nimmt weiter zu.

Dafür habt ihr jetzt mittlerweile örtlich eine (bis vielleicht auf Sommerhalbjahr 1540) noch nie dagewesene Trockenheitssituation.
Grüßt Euch!

Wieder zehn Tage weg.

Ganz interessant finde ich die gute Korrelation (Übereinstimmung) zwischen den Daten vom Dürremonitor für die pflanzenverfügbare Bodenfeuchte mit den bisherigen Niederschlägen des Monats Juli. Dürfte kein Zufall sein, die Korrelation, aber die unterschiedlichen Werte sind doch schon selbst auf engem Raum gravierend. Ich zeige Niedersachsen und das Wendland findet man oben rechts. Dort habe ich die Stationen eingezeichnet (Mitte ist mein Standort = 76%) und den jeweils erreichten Niederschlag vom Gesamtmonat Juli.

[attachment=30868]

Jedenfalls kann man feststellen, dass Beobachtungen aus der Natur eine Prognose wirklich nur für den beobachteten Standort recht treffsicher zulassen. Man müsste Beobachtungsdaten aus diversen Regionen sammeln, dann könnte vielleicht auch eine flächigere Vorhersage Sinn machen. Leider gibt es diese Daten nicht. So prokelt man regionsbezogen herum und schon 10-30 km weiter sieht es anders aus. Gut, besser als nichts, aber irgend wie auch unbefriedigend.

Meinen Gruß!
Grüßt Euch!

Der Juli neigt sich dem Ende entgegen. In den nächsten 2 Tagen wird es wohl kaum noch Niederschläge bei uns geben, daher mache ich schon heute eine Monatsbilanz für das Wendland.

Ich nehme wieder die oben genannten 4 Standorte:

Lüchow (DWD) 61,5% = 40,6 Liter
Zernien (Göhrde) 130,6% = 91,4 Liter
Penkefitz (Elbe) 111,5% = 69,6 Liter
Mein Standort mittendrin 100% = 61 Liter

Die Abweichung der Temperatur liegt noch bei -0,1°C zu 61-90, sollte aber zum Monatsende noch ganz leicht im Plus liegen. Kein Hitzetag in diesem Jahr bisher und wird es auch nicht mehr geben bis übermorgen. Sonnenausbeute war im guten Durchschnitt.

So gefällt mir unser Sommer!

Jetzt fragt sich, wie es wohl weitergehen wird. Und da verlassen ich mich wieder auf die Beobachtungen aus der Natur. Den entscheidenden Hinweis habe ich aber schon vor Wochen am 09. Juli gegeben:

Heinrich schrieb:...
Die große Brennnessel (Urtica Dioica) blüht immer noch und die unteren Blätter werden noch immer nicht abgeworfen. Die so genannte Blattfallhöhe liegt am 10. Juli durchschnittlich bei 50 cm, bisher aber erst bei Null bis 10 cm. Außerdem haben die roten Wildformen deutlich weniger roten Farbstoff (Anthocyane) an der Stängeloberfläche angereichert. Der rote Farbstoff ist ein natürliches Sonnenschutzmittel (wird auch in Sonnencremes eingesetzt) gegen ultraviolette Strahlung und verhindert, dass bei anhaltender Hitze und Sonneneinstrahlung die Pflanze geschädigt wird. Das bedeutet dann herausgelesen, dass die Große Brennnessel die gewöhnlich Anfang August endende Wuchs-Saison (Blattfallhöhe dann über 100 cm) verlängern will, also länger am Stängel blühen und grünen will. Und das setzt zwingend voraus, dass es keine Trockenheit oder Hitze geben wird in den nächsten 3 Wochen, sondern viel Regen, ausreichend Sonne und Wärme, also Sommerwetter mit Gewittern, die Niederschläge bringen, die dann auch sehr ergiebig sein werden. Wenn dann ab Anfang August sich ein zu erwartender Azorenhoch-Ableger für mindestens 5 Tage breit macht, dann reagiert die Pflanze mit raschem Abwurf der Blätter von unten beginnend nach oben und mit der Reife der Samenstände. So wird die Saison um mehrere Wochen verlängert und verspricht sehr reiche Samenproduktion. Das Blattwerk wird in der Zeit davor nach und nach abgeworfen und wieder "verdaut", indem Regenwürmer als besonderer Symbiosepartner der Brennnessel die Nährstoffe verfügbar machen und dann im Wurzelwerk der Pflanze eingelagert werden für die nächste Wuchssaison...

So wird es folglich nach Lesart dieser Beobachtungen bis zum Monatsende Juli einen feuchten, aber warmen Sommer geben.

Und im Hitzethread hatte ich das von mir erwartete Geschehen letzte Woche schon genauer betrachtet:

Heinrich schrieb:...
Wer Hitze und Sonnenbraterei liebt, der wird vermutlich im August doch noch auf seine Kosten kommen. Zum Ende der ersten Dekade ( also etwa in 15 Tagen) steht ein Hitzehoch an. Wenn ich das richtig einschätze, wird sich das Azorenhoch zu uns gesellen und uns für eine gute Weile gut einheizen...

Übrigens wird immer von einer aktuell vorherrschenden aktiven Westdrift gesprochen. Das ist meiner Meinung nach nur teilweise richtig...

...Ich stelle mich schon auf einen Spätsommer ein, der zeigt, was er kann - was Hitzewellen angeht. Die Gewittersaison liegt offenbar auch noch vor uns. Viel Spannung also, die ich da vermute.

Inzwischen muss ich noch etwas detaillierter werden. Es mehren sich nämlich die Anzeichen, dass wir mindestens einmal in den nächsten 2-3 Wochen sehr starken Niederschlag bekommen werden, der die Teiche um mindestens kurze Zeit 10-15 cm ansteigen lassen wird. Das könnte auch durch nur einen sehr starken, anhaltenden Gewitterguss geschehen oder aber durch ein Dauerregen-Ereignis mit Starkregen. So wird dann die absehbare Hitzephase jedenfalls wohl nicht störungsfrei verlaufen oder unterbrochen werden - hier im Wendland, denn nur hier mache ich meine Beobachtungen in der Natur.

Bin gespannt, wie das dann in anderen Regionen aussehen wird. Das Azorenhoch sollte ja nun praktisch ganz Deutschland betreffen, die heißen Tage auch. Beim Niederschlag aber lässt sich kaum etwas sagen. Eigentlich müsste es bei der zu erwartenden Wetterlage tendenziell zu trocken werden, aber vielleicht gibt es mehr Überraschungen, als wir heute andenken können.

Mal ganz weit nach vorne geschaut, abseits des Sommers oder der nächsten paar Wochen. Es ist auffallend, wie schwer die Kastanien an den unglaublich vielen Früchten tragen. Die Große Brennnessel hat weit überdurchschnittlich viele Samen entwickelt, die jetzt reifen. Die Störche versammeln sich bereits jetzt und machen alle typischen Anstalten, so früh wie noch nie in den Süden abzuhauen. Heute früh versammelten sie sich auf den Hausdächern bei mir im Dorf, das kennt man hier nur von Erzählungen der ganz Alten. Das alles sind zwar nur erste Anzeichen, aber es sind welche, die darauf hinweisen, dass der nächste Winter ein anderes Kaliber werden könnte als die letzten. Da kann man nur weiter beobachten...

Meinen Gruß!
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