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Normale Version: Modell GFS / Haustein: was ist da los?
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(27.08.2018, 11:32)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(27.08.2018, 09:58)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Vielleicht passiert das alle 8-11 Jahre um die paar Jahre um und im Sonnenminimum dort. 92

Grüß Dich Schwabenland!
Damit kenne ich mich auch nicht aus. Doch kurz mal logisch gedacht: auf der Südhalbkugel ist Winter. Da kommen in der Antarktis doch gerade keine Sonnenstrahlen an, oder? Ist es dann nicht egal, ob es gerade ein Sonnenminimum hat oder nicht?
Meinen Gruß!

Mit Sonnenminimum sind die Anzahl der Sonnenflecken auf der Sonne gemeint. Ungefähr alle 11 Jahre hat die Sonne fast keine Flecken. Meist da tummeln sich die 1 bis 2 Kaltwinter in Europa in unseren großen und langen Mildwinterreihen. Heutzutage der einzige Verlass auf ein bis 2 Kaltwinter in 10 Jahren. Bald ist aber der Klimawandel schon so schlimm, dass nicht mal das klappt und auch im Sonnenminimum nur Mildwinter vorkommen. Es sei den Klima Autist hätte recht, dann wäre ab 2020 Schluss mit ewig überwärmt....


Natürlich hast du da Recht, das was im Sonnenmnimum für Europa gilt muss nicht unbedingt für die Antarktis gelten, aber kann....

Frosty Sam

(28.08.2018, 09:45)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Bald ist aber der Klimawandel schon so schlimm, dass nicht mal das klappt und auch im Sonnenminimum nur Mildwinter vorkommen.
...

"Na sieh - das ist ja allerhand ,
welch weises Wort - von Schwabenland!"
Frosty

lg
Guten Morgen!

Noch immer habe ich keine schlüssige Erklärung, warum es derzeit in der Antarktis plötzlich so kalt geworden ist. Polarwirbel und Sonne führen mich nicht weiter. So bleibt mir im Moment nur, das Geschehen weiter zu beobachten und mit Euch zu teilen. Die heutige Grafik mit meinen Bemerkungen dazu:

[attachment=18014]
Quelle (verändert nach) Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Gestern und vorgestern wurden keine neuen Grafiken veröffentlicht auf der Seite von Haustein. So sehen wir nun für die nächsten 7 tage (Forecast) einen berechneten Anstieg der Temperatur auf der Südhalbkugel, Tendenz also ansteigend.
Ich bin mir sicher, es gibt einen einleuchtenden Grund für so einen plötzlichen Abfall der Temperatur in der Antarktis. Nichts geschieht aus Zufall oder ohne Grund und alles hat Auswirkungen im Umfeld. Ich bleib dran am Thema.
Meinen Gruß!
Ich könnte mir vorstellen, dass der Polarwirbel durch eine Stratosphärenerwärmung einen Dipol gebildet hatte oder ein Splitt ähnlich wie es von Herbst bis Frühjahr in der Nordhalbkugel oft passiert.
(29.08.2018, 09:50)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich könnte mir vorstellen, dass der Polarwirbel durch eine Stratosphärenerwärmung einen Dipol gebildet hatte oder ein Splitt ähnlich wie es von Herbst bis Frühjahr in der Nordhalbkugel oft passiert.

Grüß Dich Schwabenland!

Also einen Polarwirbelsplit hat es auf der Südhalbkugel nicht gegeben. Ich glaub, das gab es da sogar noch nie, jedenfalls habe ich dazu rein gar nichts gefunden. Sogar eine stratosphärische rasche Erwärmung scheint es da praktisch nie zu geben. Insofern bringt uns das vermutlich nicht weiter, auch wenn Mona ausdrücklich den Tipp gab, den Polarwirbel der Südhalbkugel mal anzuschauen. Eine Erwärmung gibt es da ja, das hatte ich sogar schon verstanden. Aber was das für das Wetter unten bedeutet, will sich mir nicht erschließen.

Aber es passiert ja was: es wird zusehend immer kälter in den letzten rund 10 Tagen. Da ich in dem Metier noch nicht so bewandert bin, habe ich im Netz nach Stationen in der Antarktis gesucht. Die Station "Vostok" hat man ja schon öfters mal gehört. Für diese Station habe ich die Rekordwerte bei Wikipedia gefunden und mal für das Forum kopiert:

[attachment=18017]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Da sind ja die Rekordwerte für alle Monate festgehalten. Ganz schön frisch da unten.
Und nun habe ich Werte gesucht, die aktuell sind und den August darstellen. Gefunden habe ich die hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=18016]

So, da sieht man ja nun auch, dass die Temperaturen in den letzten rund 10 Tagen mächtig abgefallen sind, rund 20 Grad weniger als vor dem Temperaturabfall. Ob das der Höhepunkt war des Temperatursturzes, wird sich zeigen. Sollte das in den September hinein so weitergehen, dann könnte der bisherige Tiefstwert für einen September unterschritten werden. Das zeigt doch recht gut, dass sich da unten tatsächlich gerade etwas sehr ungewöhnliches abspielt, finde ich.

Was mir noch aufgefallen ist: die Luftfeuchte (Spalte: Hr. Avg %) ist ebenfalls stark gesunken. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 65,8% für August. Der letzte Wert ist nur noch 46,9% und lag vor 10 Tagen noch zwischen 55 und 59%. Könnte das eine Bedeutung haben für die Abkühlung oder ist es das Ergebnis der Abkühlung?

Mal sehen, was ich noch so ausgraben kann.
Meinen Gruß!
Habe noch etwas gefunden, was interessant sein dürfte für das Thema. Die Abweichungen der Wassertemperaturen in der Antarktis vor einer Woche und heute. Findet man hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Aus dieser Quelle die Werte vom 22. August:
[attachment=18018]

und vom 28. August:
[attachment=18019]

Die Abweichung ist von +0,15 Grad auf +0,11 Grad gefallen, also nur 0,04 Grad Das ist marginal. Aber die Lufttemperaturen sind massiv gefallen. Am zu kalten Meerwasser liegt es also nicht, im Gegenteil, es ist immer noch etwas zu warm.

Ich stöbere weiter. Oder sollte ich sagen: ich stochere weiter im Nebel. Ich finde schon noch etwas.
Meinen Gruß!
Nabend,

sehr interessantes Thema das mir erst jetzt auffällt.
Ich bin da auch überfragt.
Zum Thema Luftfeuchtigkeit kann ich aber Antworten geben: Je kälter die Luft desto weniger Feuchtigkeit.
Das Prinzip kennen wir auch gut aus unseren Wintern, denn gibt es mal wirklich kalte Luft (meist durch eine Nordost oder Ostströmung) fällt auch kaum bis gar kein Niederschlag. 

lg
(29.08.2018, 17:55)Leonidas schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nabend,

sehr interessantes Thema das mir erst jetzt auffällt.
Ich bin da auch überfragt.
Zum Thema Luftfeuchtigkeit kann ich aber Antworten geben: Je kälter die Luft desto weniger Feuchtigkeit.
Das Prinzip kennen wir auch gut aus unseren Wintern, denn gibt es mal wirklich kalte Luft (meist durch eine Nordost oder Ostströmung) fällt auch kaum bis gar kein Niederschlag. 

lg

Grüß Dich Leonidas!

Das dachte ich mir schon, dass bei sinkenden Temperaturen die Luftfeuchte abnehmen könnte. Gegenseitige Abhängigkeit physikalisch vermutlich. Immerhin war die Luftfeuchte in diesem August an der Station Vostok anhaltend niedriger als im langjährigen Durchschnitt, auch als es noch 20 Grad wärmer war. Zumindest eine Auffälligkeit, finde ich.

Gleich noch die neueste Berechnung von GFS/Haustein von heute früh:

[attachment=18020]
Quelle (verändert nach) Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Nun soll es dann doch noch weiter abwärts gehen auf der Südhalbkugel und damit auch mit den globalen Temperaturen. Nun wird aber auch deutlich, dass sich auch die Südhalbkugel ohne die Antarktis, also vom Äquator bis zum 60. Breitengrad Süd nach und nach abkühlt, allerdings längst nicht so massiv, so wie es sich mit der Antarktis insgesamt auf der Südhalbkugel darstellt (blaue Linie). In der grauen Linie ist die gesamte Nordhalbkugel plus Südhalbkugel ohne Antarktis enthalten. Nordhalbkugel bleibt warm bis wärmer, entsprechend muss es auf der Südhalbkugel ohne Antarktis schon recht deutlich kühler werden.
Zu gestern ist das eine andere Richtung, nicht mehr rauf sondern weiter runter. Ziemlich schwankend finde ich.
Meinen Gruß!
Der Niederschlag in Europa hat sowieso deutlich nachgelassen die letzten Jahre. Ich habe da wie Klima Autist den Verdacht: die Regenwaldabholzung ist schuld an der Versteppung Europas, vielleicht auch in anderen Ländern auch weniger Niederschlag 69.(z. B. Antarktis)
Ne ernsthaft ich mache mir über die sinkenden Niederschläge in den letzten Jahren ernsthaft Gedanken. Da haben wir uns mit dem Zulassen der Regenwaldabholzung uns die Nässe abgegraben und sehen immer mehr zu wie Westlage heute nicht mehr so  gut abregnen wie früher, wir vertrocknen! Einzige Chance gegen Versteppung wenn mal ortsfeste Gewitter abregnen bis zur katastrophalen Überflutung. Andere Chancen gegen Versteppung gibt's kaum noch.
Nur ein Gedanke von mir, den ich noch weiter verfolgen müsste, den ich aber einfach einmal in die Diskussion einbringen möchte:
Die Jahreszeiten beruhen auf der Schiefe der Erdachse zur Bahn der Erde um die Sonne. Sie steht auf dieser nicht senkrecht (90°), sondern bildet mit ihr aktuell einen Winkel von 66,56314°. Dadurch kommt jeweils im Halbjahreswechsel die Südhalbkugel oder die Nordhalbkugel senkrechter oder flacher zur Sonneneinstrahlung (die Sonne steht für einen Beobachter dort höher oder niedriger am Himmel). Soweit dürfte dieses für die Forumsmitglieder bekannt sein.

Nun schrieb ich bezüglich des Winkels mit Absicht "aktuell", denn dieser Winkel unterliegt mehr oder weniger systematischen Schwankungen, zum einen der sog. "Präzession", die dazu führt, dass die gedachte Erdachse über Jahrzehnte eine kreiselnde Bewegung ausführt, und die "Nutation", die in viel kürzerer Periode dazu führt, dass diese Kreiselbewegung nicht ganz regelmäßig läuft. Wie es halt in einem alten Lied heißt: " Der Globus quietscht und eiert!"

Da die Energie der Lichtstrahlen kraftvoller auf die Erde wirken, je steiler sie auf die Erdoberfläche treffen, führt die Änderung des Winkels auch zu einer Änderung des Klimas. Grob gesagt würden die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter größer bzw. kleiner. Diese Schwankungen folgen in ihrer Periode den Änderungen des o.g Winkels der Erdachse mit der Umlaufebene der Erde um die Sonne. Die Summe bzw. Überlagerung aller größeren und kleineren Winkeländerungen führen zu gewissen Zyklen, den "Milanković-Zyklen". 

Besser und korrekter erläutert ist das ganze z.B. hier:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Meine noch nicht zuende gedachte Überlegung ist nun, ob der von Dir Heinrich geschilderte Sachverhalt hiermit zusammenhängen könnte.

In dem verlinkten Artikel heißt es zwar, dass die durch diese Effekte hervorgerufenen Klimaschwankungen langfristiger er Art seien - in Jahrzehn- bzw. in Jahrhunderttausenden sich auswirken. Da aber das Klimageschehen ein komplexes, chaotisches System darstellt: könnte nicht auch eine kleine Änderung an einer Stelle zu einem unerwarteten, aber messbaren kurzfristigen Effekt an anderer Stelle führen? 

Zugegeben- jetzt wären wir bei der Chaosforschung, wo einfache Wirk- bzw. Aktio - Reaktio-Modelle nicht mehr funktionieren. Ich jedenfalls komme hier dann gerade nicht mehr weiter. Gibt's hierzu Ideen?

Micha
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