(13.05.2017, 16:21)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Leute,
mit meiner Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten lag ich ja nicht so schlecht.
Derzeit bildet sich in Sachsen-Anhalt der Schwerpunkt, den ich vermutet hatte (rosa-violetter Kreis). Würde mich nicht wundern, wenn wir darüber noch etwas in den Medien hören/sehen.
Wir im Wendland sind glimpflich davon gekommen. Jetzt regnet es leicht. Viel wird es wohl nicht mehr. Ein paar Blitze haben wir gesehen, einige gehört. Das war es dann wohl auch für heute bei uns.
Schönes Wochenende allen, morgen geht ja auch noch etwas.
Moin,
gestern brachten die Gewitter deutschlandweit nach Bernd Hussing durchschnittlich wieder knapp 3 Liter Regen je m², oder 3,8% des klimatischen Monatssolls - das sind etwa 15% über Schnitt. Und das, obwohl längst nicht alle Regionen betroffen waren. Finde ich aber einen interessanten Aspekt in Hinsicht auf das Threadthema.
Doch nun neuer Tag, neue Gewitterlage. Dazu wieder zum Einlesen die Einschätzung des DWD, der aber heute selbst hinter die Einschätzung ein gehöriges Fragezeichen setzt (siehe letzter Absatz):
Zitat:S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 14.05.2017 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: anfangs indefinit, später Übergang zu Sa (Süd antizyklonal)
Heute besonders im O und S sowie in Teilen der Mitte Gewitter, teils markant
(vor allem durch Starkregen), lokale Unwetter möglich. Morgen im O und SO noch
mal Gewitter mit ähnlichen Begleiterscheinungen, abnehmende
Unwetterwahrscheinlichkeit.
Sonntag... befindet sich Deutschland im Übergangsbereich eines nach Osten
abwandernden Höhenrückens und einem nachfolgenden Trog, der unseren Raum aber
erst in der kommenden Nacht zum Montag erreicht. Entsprechend liegen wir heute
vergleichsweise schwachen, leicht diffluent angeordneten südwestlichen
Höhenströmung, in der kurzwellige, mit dem bloßen Auge in den numerischen
Potenzialkarten kaum erkennbare kurzwellige Sekundär- bis Quartiertröge
ablaufen. Bodennah befinden wir uns in einem gradientschwachen Umfeld, in dem
ein von SW-Europa zu den Alpen gerichteter Hochkeil zu erkennen ist, während die
gestern noch über dem NO des Landes leidlich abgebildete Tiefdruckrinne nach
Osten abgedrängt wurde. Die eingeflossene Luftmasse subtropischen Ursprungs ist
potenziell instabil geschichtet (KO verbreitet unter 2), weist aber
unterschiedliche vertikale Feuchteprofile auf. Das Maximum mit PPW-Werten von
etwa 24 bis 30 mm befindet sich im O zwischen Erzgebirge/Thüringer Wald und
Ostsee sowie im südöstlichen Bayern, während in weiten Teilen W-und
NW-Deutschlands zumindest vorübergehend ein Rückgang auf Werte unter 20 mm zu
verzeichnen ist. Entsprechend werden die höchsten MU-CAPE-Werte von ICON6_Nest
für die östlichen und südöstlichen Landesteile angeboten, wo gebietsweise 500
bis 750 J/kg, lokal auch noch etwas mehr (aber unter 1000 J/kg) angeboten.
Wie auch immer, ähnlich wie gestern wird es auch heute wieder zu zahlreich
aufpoppenden konvektiven Zellen kommen, schwerpunktmäßig im O und S sowie in
Teilen der Mitte. Als Trigger kommen - in Symbiose mit der o.e. Konfiguration
der Höhenströmung - insbesondere diabatische (Auslösetemperatur 18 bis 20°C) und
orografische Impulse in Frage, während konfluente Bodenwinde oder gar
Konvergenzen nicht oder nur bedingt erkennbar sind (aktuell über Ostfrankreich
und Südbelgien einige konfluente Windpärchen mit schwachen Radarechos, deren
Entwicklung es zu beobachten gilt). Da Scherung gar nicht oder nur marginal
vorhanden ist, sind organisierte Strukturen oder langlebige Superzellen
unwahrscheinlich. Es läuft also wieder auf pulsierende Einzel- oder kleinere
Multizellen, vielleicht auch mal kleine Linien heraus, die zwar nicht komplett
stehen, aufgrund limitierter Höhenwinde (gerade mal bis 10 Kt in 850 hPa und bis
20 Kt in 500 hPa) aber auch nicht gerade ins Rasen kommen. Vor diesem
Hintergrund steht als primäre Begleiterscheinung einmal mehr Starkregen von 15
bis 25 mm innert 1 h auf der Karte, während Hagel (kleinkörnig, aber im worst
case durchaus den Boden bedeckend) und Wind (7-8 Bft) eher den Hintergrund
abdecken. Unwetter mit mehr als 25 mm/h sind bei ungünstiger Anordnung der
Zellen oder Mehrfachtreffern binnen kurzer Zeit auch wieder drin, sollten aber
räumlich eng begrenzt auftreten, so dass eine mögliche Vorabinformation nicht
als opportun angesehen wird.
Am Nachmittag und Abend nähert sich von Westen her die Kaltfront eines
hochreichenden Tiefs mit Zentraltiefcharakter, das knapp südwestlich von Island
positioniert ist. Vorderseitig nehmen Feuchte und Labilität noch mal etwas zu,
so dass es auch in den westlich gelegenen Landesteilen zu Schauern und einzelnen
Gewittern kommt, die aufgrund des leicht zunehmenden und mehr auf westliche
Richtungen drehenden Höhenwindes aber ziehen, womit die
Starkregenwahrscheinlichkeit ab-, die Böenwahrscheinlichkeit (7-8 Bft) dafür
etwas zunimmt. Den meisten Sonnenschein dürfte es heute im äußersten N geben,
während sonst wechselnde Bewölkungsverhältnisse vorherrschen. Bei
850-hPa-Temperaturen zwischen 5 und 9°C sind auf irdischem Niveau Maxima
zwischen 18 und 24°C zu erwarten...
Modellvergleich und -einschätzung
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Die großräumige Entwicklung ist unstrittig, so dass sich durchaus vorhandene
Unsicherheiten im Wesentlichen und auch warntechnisch relevant auf die
detaillierte Entwicklung von Gewittern heute und morgen kaprizieren. Die Antwort
respektive die Klarstellung darauf erhalten wir freilich erst in situ, wenn die
ganze Chose in Gang kommt.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
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Wir blicken wieder in die Karten, die schon gemischt wurden. Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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Gegenüber gestern hat sich der Bodendruck erhöht, wir liegen bereits unter Hochdruck bundesweit:
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...was auch am schwachen Bodenwind zu erkennen ist bzw. sich widerspiegelt:
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Luftfeuchte insgesamt hoch, interessant wird es ab 70% als Starterpotential für Gewitterzellen:
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Anhand des Taupunktes sehen wir wieder gut, wo aufgrund Luftfeuchte und Bodentemperatur die Bedingungen für das Auslösen von Gewitterereignissen erhöht ist. Hier sollte man auch heute die untere Schwelle bei 13 Grad sehen:
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So bleibt noch das auslösende Moment, also die Bodentemperatur. Auch heute liegt die Auslösetemperatur zwischen 18 und 20°C. Und so sah es um 11 Uhr aus:
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Das bedeutet, nun beginnt die Show, denn wir haben die Auslösetemperatur ja schon in einigen Regionen erreicht. Aber vorher noch mit den Taupunkten abgleichen (=13 und größer) und schon hat man eine ganz gute Wahrscheinlichkeit für die Möglichkeit von Gewittern in den nächsten 2-4 Stunden. Ich denke, das kann nun jeder für sich abschätzen, wenn nicht, bitte nachfragen. Ich verzichte daher heute auf die Warnkarte (vor allem aus Zeitmangel).
Schönen Sonntag allen und allen Müttern einen schönen Muttertag!
PS: Muttertag, da liegt etwas dazu in unserer kleinen Literaturecke
:
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