Imhasch schrieb:Heinrich bitte halte bei mir die Hoffnung mit deiner Einschätzung hoch
Grüß Dich Imhasch!
Ich weiß gar nicht, warum heutzutage so viele Leute derart ungeduldig geworden sind. Beim Wetter braucht eine nachhaltige Umstellung schon Zeit, das geht nicht von jetzt auf gleich. Oft sind es zwei Schritte vor, einer zurück, wieder vor usw.
Macht Euch mal locker, es läuft doch alles nach "Fahrplan". Die Zeit scheint nur langsamer zu vergehen, tut sie aber nicht. Was schrieb ich vor elend langer Zeit: das Displacement mit einer Zonalwindumkehr in 30 hpa wird sich um den 15. Januar einstellen. Das berechnen nun auch die Modelle einheitlich, es geht ja auch schon in die Kurzfrist. Und dann - man erinnere sich - sollte sich das in der unteren Stratosphäre in 100 hpa um den 18. Januar ebenfalls einstellen, dieses Displacement. Und - nochmal zurückblättern - der ganze Polarwirbel sollte sich dann auf die eurasische Seite der Nordhalbkugel einfinden. Auch das wird nun seit vielen Tagen längst so gerechnet. In nur 6 Tagen soll es so weit sein:
Dispacement 18.01.2021 gfs_z100_nh_f144.png (Größe: 103,5 KB / Downloads: 206)
...und dann wird der Polarwirbel an dieser Position in der Stratosphäre bis zum Monatsende "festgetackert", wir kommen unter einen Dauertrog, hier am Ende des Rechenzeitraum 28.01.2021:
Dauertrog 28.01.2021 gfs_z100_nh_f384.png (Größe: 99,07 KB / Downloads: 207)
Aktuell sieht die Geschichte so aus:
PW aktuell 12.01.2021.png (Größe: 105,2 KB / Downloads: 210)
Da haben wir noch einen Dipol auf der nordamerikanischen Seite, man könnte es als Trump-Trog bezeichnen, auch Trumps Tage sind gezählt. Dieser wird sich auflösen bis zum 18. Januar. Diese Umstellung läuft schon und das bedeutet natürlich viel Dynamik in der Wetterküche. Aber aller Widerstand ist zwecklos, wir kommen, eigentlich muss man sagen, wir verbleiben in einer winterlichen Wetterphase. Noch (viel?) mehr Schnee, allmähliche Abkühlung, dann verschärften Frost. Und wenn sich dieser Dauertrog dann mal abmelden will, dann steht eine Kahlfrost-Phase an. Ich denke mal so als Zeitfenster ab Monatswechsel zum Februar wäre das möglich. Wie stark und wie lang das sein wird, das steht noch in den Sternen.
In Summe doch keine schlechten Aussichten, oder?
Zur Dämpfung der Vorfreude: ich kann falsch liegen, das wäre nicht das erste mal. Die Übersetzung der stratosphärischen Entwicklungen in troposphärisches Wettergeschehen ist leider viel schwieriger als man es annehmen möchte. Man kann eigentlich nur einen groben Fahrplan ausarbeiten, die Pünktlichkeit lässt oft zu wünschen übrig und nicht selten wird eine andere Strecke benutzt auf dem Weg zum Ziel...
Wir werden es ja erleben. Meinen Gruß!