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Guten Tag in die Runde!
Ich glaube nicht, dass man anhand einer Pflanze oder einer Pflanzenart, respektive dem Blühverhalten derselben, eine Winter- oder Schneedeckenprognose für den nächsten Winter erfolgreich machen kann. Das klingt zumindest "grenzwertig", aber erlaubt ist, was gefällt oder Spaß macht.
Dabei muss ich relativierend zugeben, dass ich selbst nun schon seit gerundeten 46 Jahren zigtausende Naturbeobachtungen aufgeschrieben habe. Man mag es glauben oder auch nicht, aber es gibt tatsächlich Muster oder Auffälligkeiten, anhand derer man eine folgende Wetterentwicklung erkennen kann. Allerdings, so meine Erfahrung, lässt sich das nicht aus der Beobachtung einer Pflanzenart oder Tierart erkennen. Es sind nach meiner Erfahrung stets mehrere Beobachtungen, die zusammen betrachtet ganz gute Anhaltspunkte geben können, was in nicht zu ferner Zukunft witterungstechnisch anstehen dürfte. Funktioniert dann aber auch ziemlich sicher nur für die Region, in der beobachtet wurde.
Manchmal mach ich mir den Spaß und erschrecke meine Freunde und gute Bekannte mit einer Vorhersage, die so gar nicht wahrscheinlich erscheint, weil das aktuelle Wetter und das Fernseh-Wetter ganz andere Aussichten präsentieren. Spaß deshalb, weil man das mit dem berühmten Augenzwinkern machen kann, was jeder dann anders interpretiert. Erst gestern haben wir beim Bier zusammen gesessen und es wurde über die anhaltende Dürre bei uns gesprochen und das die Meteorologen im Fernsehen weit und breit keinen Regen ankündigen würden. Man kam zu der medialen und emotionalen Erkenntnis, dass es auch in den nächsten 4 bis 5 Wochen kaum oder sogar keinen Regen geben würde. Das war eine Steilvorlage für mich und so verkündete ich, dass es innerhalb der nächsten 4 bis 5 Wochen sogar sehr viel Regen geben wird. Natürlich stieß das auf die zu erwartende gesund Skepsis in der Männerrunde. Einer fragte mich, ob ich das in Millimeter Niederschlag je Quadratmeter festzurren könne. Das konnte ich nicht. Aber ich konnte ihm sagen, dass der Wasserspiegel im großen Badeteich der Gemeinde bis Mitte September um 15 bis 17 cm zum jetzigen Stand ansteigen würde. Das funktioniert nur mit ergiebigem Niederschlag, denn der Teich hat keinen oberirdischen Zufluss. Wir haben eine Wette abgeschlossen und die aktuelle Wasserhöhe des Badeteiches markiert.
Natürlich fragte man mich, woher ich das wissen will. Ich sagte nur: weil es in der Natur schon an mehreren Beobachtungen abzulesen ist, wenn man die Zeichen in unsere Sprache übersetzen kann und die oft flüchtigen Beobachtungen überhaupt wahrnimmt. Naja, ich bin bekannt für meine Naturverbundenheit und so gab es keine längere Diskussion darüber.
Warum schreib ich das hier? Ich denke, der Hasslinger Sepp ist auch so ein Naturbeobachter und ich bin mir sicher, er verlässt sich nicht allein auf die Königskerze. Wenn er die Natur beobachtet, finden sich bestimmt auch bei ihm in der Region weitere Anhaltspunkte. Ob das dann für eine Winterprognose reichen kann, bleibt aber skeptisch angehaucht fragwürdig.
Wollte ich gern mal blickerweiternd einstreuen. Ich mag solche Naturfreunde sehr. Glauben muss ich aber auch nicht alles.
Meinen Gruß!