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Nö Heinrich,
so zweifelnd wie du sehe ich das nicht. Ich finde, ganz im Gegenteil, dass es ein sehr interessanter Ansatz ist, den du da gerade ins Spiel bringst. Man sollte die Sache ganz einfach beobachten und aus den Beobachtungen Rückschlüsse ziehen.
Grundsätzlich sind ja 2 Varianten denkbar.
Variante 1
Die Pflanze kann aufgrund nicht näher bekannter Indizien den Witterungsablauf abschätzen und richtet sich darauf ein.
Variante 2
Die Pflanze hat gelernt, dass im Frühherbst die Niederschläge zunehmen und die Verdunstung abnimmt. Der Wasserstand wird also steigen. Da ich vermute, dass der Wasserstand in den beobachteten Teichen derzeit extrem niedrig ist, was von der Pflanze registriert wird, darum setzen die Seerosen sozusagen auf Flut. Ist wie an der Börse. Die mit der richtigen Nase kommen weiter, die anderen sterben aus.
Heinrich, halte uns auf dem Laufenden. Ein paar Bilder von den Teichen wären auch nicht schlecht.
Rolf
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Grüß Dich Zirfeld!
Seit 46 Jahren zeichne ich Naturbeobachtungen auf. Früher weniger differenziert als heute, versteht sich. Man lernt ja erst im Laufe der vielen Jahre, was mit was zusammenhängen könnte und worauf man noch zusätzlich achten könnte. Ist ein langer Prozess und endet nie. Das "Stelzen" der Teichrosen ist eine sehr seltene Beobachtung, denn es geht nicht um alte Blätter und Blüten, die bei fallendem Wasserstand zwangsweise über dem Wasserspiegel hinausragen, sondern es sind neue Blätter und Blüten, die frisch getrieben werden und auffallend deutlich über den derzeitigen Wasserstand hinausragen. Das macht normalerweise keinen Sinn, da die Blätter von der Unterseite dann weniger Schutz haben und auch nicht mehr schwimmend aufliegen können, sondern vom Stängel getragen werden müssen. Bei den Blüten ähnlich. Ich werde mal ein paar Fotos machen und zeigen, was ich meine.
Ob ich das richtig übersetze, wird sich zeigen. Es war jedenfalls in diesen 46 Jahren schon einmal so und es folgte Starkregen, der den Teich kräftig aufgefüllt hatte. Ein Indiz, Beweis muss nachgereicht werden.
Übrigens machen das die Teichrosen nicht etwa jedes Jahr zum Herbst hin, wenn es wenig Wasserstand gibt. Ich habe das erst einmal zuvor beobachtet und das in 46 Jahren (von denen ich aber die ersten 20 Jahre bestimmt nicht auf die Teichrosen besonders geachtet hatte). Aber Dein Gedanke ist gut gewesen, denn es hätte eine Logik, die wir verstehen können.
Meinen Gruß!
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Das klingt sehr interessannt. Heinrich halte uns auf dem Laufenden, ich möchte auch aus Naturbeobachtungen lernen, deswegen war ich früher z.B. an Hasslinger Sepp Königskerze lesen interessiert. Mittlerweile frustet die Königskerze. Schneearm, schneelos oder müden Winter. Schon 7 Jahre haben wir keine gescheiten Winter mehr! Langsam reicht's, sollte der September über 2 K zu warm werden (wäre Mildwintervorbereiter) und dann noch rekordwarm seit Wetteraifzeichnung dann rufe ich echt die Zeit der Steigerung des Klimawandels aus!
Aber zeitnahe Beobachtungen aus der Natur sind immer interessannt. Z.B. trotz Dürre verzeichnen wir dieses Jahr ein sehr starkes Apfelmastjahr. Die Bäume krachen sogar unter der Last zusammen teilweise. So ein schlimmes Apfelmastjahr noch nie gesehen.
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30.08.2018, 09:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.08.2018, 09:57 von Schwabenland.)
Und Frost Ende August von ca 400 bis 600 Meter Höhe ist für mich seit 1996 ein typisches Kaltwinterzeichen wenn es noch kombiniert mit Frost Ende September bis ins Flachland ist. Ist nur aus meiner Beobachtung die letzten Jahre/Jahrzehnte, aber könnte auch da drin Ausnahmen geben. Ich machte dieses Jahr die Bauchlandung ein zu warmer April macht kühlen Sommer, tja dieses Jahr landete ich daneben.
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Grüßt Euch!
Ich wollte ja noch einen optischen Nachtrag leisten, was die Seerosen angeht, die "stelzen". Leider mache ich fast alle Fotos noch Monolog, also mit Film, den ich erst entwickeln muss, damit Bilder entstehen, die ich dann einscannen könnte. Film ist noch nicht voll, komme nicht viel zum Fotografieren derzeit. Daher habe ich mal geschaut, was ich auf der Digitalkamera brauchbares finden konnte bezüglich Seerosen. Da gibt es ein Bild von unserem Teich als wir gerade erst wieder Wasser nachgefüllt hatten letzte Woche. Es ist ein Folienteich, 6 Jahre alt und gut entwickelt, 1A-Wasserqualität. Der Teich dient (auch) als Auffangbecken für fast das gesamte Regenwasser vom Hausdach. Doch es hat seit dem 15. April insgesamt erst 49 Liter/m² Regen gegeben bis heute. So mussten wir bereits 2 x Wasser aus der Leitung einlassen, damit der kritische Wasserstand nicht unterschritten wird (60 cm Wassertiefe am tiefsten Punkt). Die Teichrosen sind von Beginn an darin. Auf dem Bild sieht man (wenn man es vergrößert), dass dort eine ganze Schar an Vögeln das lang vermisste Bad nehmen am Teichrand, da wieder genug Wasser darin ist (das war die eigentliche Motivation für das Bildmachen):
[attachment=18064]
Daraus der Ausschnitt mit den Seerosen (nachdem schon gut 10 cm Wasser im Teich aufgefüllt waren):
[attachment=18062]
Und dann noch ein Bild von einer einzelnen Seerose auch aus diesem Teich, gleicher Tag:
[attachment=18063]
Mehr habe ich jetzt nicht. Ich denke, man erkennt, was ich meine.
Gibt es denn schon irgendwo Anzeichen in den Wetterkarten, dass es um den 15. September herum bei uns in Norddeutschland zu ergiebigem Regen kommt, der den Wasserspiegel entsprechend ansteigen lassen würde?
Meinen Gruß!
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Grüß Dich Wettergucker!
Interessanter Beitrag. Ich antworte noch angemessen, schaffe es nur derzeit nicht.
Gruß!
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Lieber Wettergucker,
endlich nun auch meine Antwort auf Deinen guten Beitrag. Ich denke, Du hast in allen Punkten die Dinge richtig benannt. Ich konnte hier nun beobachten, dass die aufgestielten Blätter in meinem Kunstteich nach und nach mal links und mal rechts weggekippt sind. Der Regen blieb aus, die künstlichen Teiche sind weiter abgefallen und fast alle natürlichen Teiche sind längst trockengefallen. Die Seerosenblätter liegen nun flach auf den trockenen Teichböden und beginnen zu verrotten. Das "Aufbäumen" hat sich also nicht gelohnt. Inzwischen sind die Wildschweine und auch das Hirsch- und Rehwild dabei und wühlen sich durch die trockenen Teichböden. Da werden nun auch die großen Teichmuscheln nach oben befördert, die sich -schlau wie sie sind - im Morast eingegraben hatten. Manche Bachläufe sind schon regelrecht umgepflügt. Das ist nicht wirklich schlimm, denn das Wasserleben erholt sich wieder, wenn es denn mal wieder Wasser in den Bächen und Teichen gibt. Bin gespannt, wie die Teich- und Seerosen das nächstes Jahr quittieren. Mitunter ist so eine Prozedur ja sogar förderlich für manche Art. Bei den Fischpopulationen aber dürfte es schwer werden, da sie schon längst in Not waren bevor es trocken wurde. Die Eisvögel sind nicht mehr zu sehen, sie werden sich neue Reviere gesucht haben, denn hier ist nichts mehr zu holen. Die Libellenpopulation wird einen schweren Schaden genommen haben, denn die Larven sind definitiv verloren, auch der natürliche Fischbesatz in den Teichen hat sich erledigt, wie Moderlieschen oder Stichlinge. Das wird aber im nächsten Frühjahr der Froschpopulation bessere Chancen verleihen. So könnte das also auch Gewinner geben. Vielleicht eine Art Reinigung oder ein Neubeginn. Man muss die Dinge auch positiv sehen, denn es hängt ja alles mit allem zusammen.
Übrigens: meine Wette hatte ich ja grandios verloren. Die Kiste Bier habe ich aber gern mit ausgetrunken.
Meinen Gruß!