Grüßt Euch!
Ich ziehe mal aus dem "Untergrund des Forums" diesen Ausschnitt an die "Oberfläche des Forums":
Zitat:Sorry, ich habe nicht bedacht, dass es hier schließlich kein Klima-Forum gibt und Themen zum Klima schnell in der Versenkung verschwinden. Ich hatte am 05.01.2010 folgendes geschrieben:
Zitat:Der unterkühlte Atlantik könnte ein Problem für längere Zeit werden. Man bedenke die Temperaturen in Nordamerika. An der Küste zum Golf von Mexiko sind Minusgrade oder knappe Plusgrade derzeit immer häufiger. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf die Temperaturen im Golfstrom, der sich aus dem Golf von Mexiko speist. Schon ein halbes Grad weniger warmes Wasser hat enorme Folgen, wenn die Temperaturvermischung im Atlantik mit bereits unterkühltem Wasser erfolgt. Dadurch verändern sich die energetischen Ströme markant, also schlussendlich die Strömungsgeschwindigkeit und in der Folge die Strömungsrichtungen. Jeder dieser beiden Faktoren verändern die Strömungsreichweite des Warmwassers. So kann man davon ausgehen (mathematisch), dass eine Reichweitenreduzierung von nur 10% den Effekt hat, dass die Zirkulation nachhaltig unterbrochen wird. Die Folgen sind kaum abschätzbar. Regionen an der Nordostküste Amerikas würden vorübergehend in den Genuss wärmeren Wassers gelangen. Gleichzeitig würden sich Wärmepools im mittleren und südlicheren Atlantik ausbilden, die jedoch nicht stabil wären und variieren würden. Der Nordatlantik und die Nordsee würden sich dagegen deutlich abkühlen. Es käme zur deutlichen Ausdehnung des Aktiseises Richtung Süden. Ist die Zirkulation einmal vor Europa unterbrochen (nicht nur gestört), dann wird es sehr lange Zeit benötigen, bis eine neue Zirkulation an Europa entlang einsetzen kann. Dazwischen ist eine veränderte Zirkulation weiter westlich durchaus denkbar.
Man sieht daran, wie empfindlich selbst eine Naturgewalt wie der Golfstrom auf kleine Änderungen reagiert. Dadurch geht die Welt natürlich nicht unter. Bei uns in Europa müssten wir jedoch auf unsere grosse Wärmflasche verzichten, die uns zweifelsfrei größten Wohlstand beschert hat.
Aber, liebe Leute, soweit ist es längst nicht. Panik ist Unsinn. So eine Entwicklung, wenn sie denn eintreten würde, kommt nicht überraschend. Es läßt sich natürlich berechnen, wie lange es dauern würde, bis sich ein Abbruch des Golfstroms vor Europa ereignen könnte. Träfen alle negativen Bedingungen gleichzeitig ein, dann wären es nur 500 Tage. Ereignen sie sich logischerweise nacheinander, dann können es 4-10 Jahre sein. Auch läßt sich berechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit derzeit dafür ist. Und da kann ich einigermaßen beruhigen. Sie lag bei nur 2% für 2009. Für 2010 (Stand heute) allerdings bereits bei 9%, was aber in 6 Monaten wieder ganz anders aussehen kann und wohl auch wird. Risiko also vorhanden, aber (noch?) nicht akut.
Die 9% der Wahrscheinlichkeit resultierten auch aus der veränderten Drift des Golfstroms. Ein solches Ereignis hatte ich bereits im Spätsommer berechnet, wenn bestimmte Bedingungen zusammentreffen. Die Wahrscheinlichkeit lag bei knapp 2% im September 09. Die Klimatologen, die ich persönlich kenne, haben eine derartige Abdrift für völlig unmöglich gehalten für mindestens die nächsten 5-10 Jahre.
Problematisch ist, dass dieses Ereignis nun Realität geworden ist. Damit ändern sich alle Parameter der Wahrscheinlichkeiten. Für die Wettergeschehen in Europa wird es deutliche Auswirkungen haben, da bin ich mir inzwischen sehr sicher.
Grüsse,
KlimaAutist
Und nun vergleichen wir mal diese Annahmen von KlimaAutist mit dem, was die neueste Studie vom 09.02.2024 als Ergebnisse berechnet hat. Und da laust uns der Affe, denn folgende Annahme von KlimaAutist...
Zitat:So kann man davon ausgehen (mathematisch), dass eine Reichweitenreduzierung von nur 10% den Effekt hat, dass die Zirkulation nachhaltig unterbrochen wird. Die Folgen sind kaum abschätzbar. Regionen an der Nordostküste Amerikas würden vorübergehend in den Genuss wärmeren Wassers gelangen. Gleichzeitig würden sich Wärmepools im mittleren und südlicheren Atlantik ausbilden.
...wird mit der Studie im Ergebnis nahezu 1:1 bestätigt. Der Atlantik hatte als ganzer Ozean im letzten Jahr eine positive Temperaturanomalie von +1°C, was eine extreme Erhöhung darstellt und nicht durch den Temperaturanstieg aus der Klimaerwärmung begründet werden kann. Hier spielt bereits die starke Abschwächung des Golfstroms eine gewichtige Rolle, was zu einer Umverteilung der Wärme führt, wie es auch KlimaAutist vorhergesagt hat. Dies nämlich haben auch die Wissenschaftler berechnet in ihren Simulationen, wenn der Golfstrom unmittelbar vor dem Zusammenbruch steht. Die Studie findet sich hier:
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Wann es zum Kollaps kommt, können die Studierten leider auch nicht sagen, aber es könnte in 2 Jahren schon so weit sein, ziemlich sicher aber noch vor dem Ende des Jahrhunderts. Mit der Studie hat man berechnet, dass es einen Kipppunkt gibt, an dem man durch Beobachtungen und mit Echtdaten erkennen müsste, wann der Golfstrom zusammenbricht. Es ist eine Kombination aus Salzgehalt und Fließgeschwindigkeit. Wenn wir die Ausführungen von KlimaAutist nachlesen, finden wir genau diese Parameter auch wieder in seinen Berechnungen und Begründungen. Und dann nochmal die Studie mit den zu erwartenden Veränderungen im Klima von Europa. Demnach soll sich in nur wenigen Jahren das Meereis der Arktis deutlich nach Süden hin ausdehnen - sogar bis zur Nordsee hin. Dazu auch noch diese Berechnungen aus der Studie, die wieder fast 1:1 mit den Berechnungen von KlimaAutist von vor 14 Jahren übereinstimmen:
Erklärung dazu:
- Balken ist der Niederschlag, rot aktuell, blau nach Abbruch des Golfstroms
- Linien sind die Teperaturen, rot aktuell, blau nach Abbruch des Golfstroms
Und wir finden nur das wieder, was KlimaAutist vor 14 Jahren schon vorhergesagt hatte:
Zitat:Da hier im Forum vermehrt die Frage kommt: wie wird das Wetter dann hier sein? kann man sich grob daran orientieren (als Anhaltspunkt), wie die Verhältnisse sich (bisher) in Noramerika in unseren Breiten darstellen. Allerdings sind die Bedingungen in Europa schon etwas anders als in Amerika. Wir haben andere Gebirgszüge mit anderen Blockade-Wirkungen. Und wir haben ein Mittelmeer in Kombination mit der Kontinentalmasse Nordafrikas. Das verändert wesentlich die Zirkulationsmuster im Verhältnis zu Nordamerika. Ferner haben wir im Osten eine ausgedehnte Landmasse (Asien), die einen recht bedeutsamen klimatischen Einfluss auf Europa ausüben kann. Soll heißen: kälter insgesamt im Durchschnitt. Aber auch sehr heiße und sehr trockene Sommer, die kürzer sind, aber intensiver. Die Winter werden länger, die Niederschläge verlagern sich in Herbst und Frühling überproportional und dabei vermehrt auch als Schneefall. Die Winter werden deutlich stärkere Fröste erfahren und langen Wintersport möglich machen. Die Schneemengen aber werden im Winter nicht mehr sondern eher weniger werden, da die Tiefs sich nicht mehr über dem Atlantik so intensiv auftanken können.
Das aber würde sich nicht von heute auf morgen plötzlich ändern.
Derzeit haben wir "lediglich" eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass unser Golfstrom uns den Rücken zuwendet. Noch ist das alles nur Szenario.
Also macht nicht gleich wieder eine Panik daraus. Die wäre gerechtfertigt, wenn wir nur noch 500 Tage Zeit hätten, uns vorzubereiten.
Grüsse,
KlimaAutist
Und da sogar für Städte in Europa die Temperaturen nach einem Kollaps berechnet wurden, können wir uns ja mal die Werte für London (schwarz) und auch Wien ( blau) anschauen in der Grafik:
Da wird es aber schon sehr zapfig. Das sind ja monatswerte in Abweichung. Das war es dann mit der Klimaerwärmung bei uns, wenn das so kommen sollte.
Nun ist übrigens auch noch Prof. Rahmstorff in einem Interview zu der Aussage gekommen, dass ein Abbruch des Golfstromes mit all den oben postulierten Ergebnissen und Klimaveränderungen immer wahrscheinlicher wird und wir uns darauf einstellen müssen, dass dies unmittelbar bevorsteht. Na Holla, die Waldfee! Da scheint es dann aber doch ernst zu werden und die Alarmglocken sollten eingeläutet werden.
Ach so, noch was. In der Studie wurde berechnet, dass der plötzliche Zusammenbruch des Strömungssystems nur 2 bis 10 Jahre als kürzeste Entwicklung benötigen würde. Ich staune immer mehr, denn KlimaAutist hatte berechnet:
Zitat:Es läßt sich natürlich berechnen, wie lange es dauern würde, bis sich ein Abbruch des Golfstroms vor Europa ereignen könnte. Träfen alle negativen Bedingungen gleichzeitig ein, dann wären es nur 500 Tage. Ereignen sie sich logischerweise nacheinander, dann können es 4-10 Jahre sein.
Und nun lassen wir das alles erst einmal sacken und beruhigen uns wieder. Bestimmt haben sich alle nur geirrt und es kommt alles nicht so schlimm...
Meinen Gruß!