Schwabenland schrieb:Der April und der Winter 2020/21 sind schon einen Schritt vom Überwärmten wieder weg gegangen. Mir fehlte der Glaube an mehr Schnee seit Winter 2019/20 und ich hatte damals gedacht, dass er sich geirrt hätte aber seit Winter 2020/21 merkt man doch, dass wieder mehr Kälte und Schnee geht, zumindest mal ein Stück weit. @Heinrich: Steht dann im Winter 2021/22 dann schon ein Strengwinter an? Und wird das Jahr 2021 ein Kaltjahr?
Grüß Dich Schwabenland!
Ich habe keine Ahnung, wie der nächste Winter wird bei uns. Meine Würfel liegen im Corona-Fach unter Quarantäne.
Man kann vielleicht auf das schauen, was in diesem Winter auffällig ist. Da ist ganz augenfällig die seltene Meereisbedeckung zwischen Island und Grönland, die aktuell wohl im Höhepunkt verweilt. Sah vorgestern so aus:
Island Analyse 10.04.2021icec_isl_1.png (Größe: 108,45 KB / Downloads: 68)
und heute so:
Island Analyse 12.04.2021icec_isl_1.png (Größe: 107,97 KB / Downloads: 69)
Der Blick auf die gesamte Arktis stellt sich heute so dar:
Arktis Analyse 12.04.2021icec_isl_1.png (Größe: 167,98 KB / Downloads: 68)
Da ist auch eine Verschiebung nach Eurasien festzustellen, da dort die Konzentration des Meereises zugenommen hat. Dagegen ist insgesamt aber in der ganzen Arktis weiterhin ein Rückgang in der Fläche und im Volumen festzustellen. Das spricht eventuell auch dafür, dass sich der Nordatlantikstrom zum Teil abgeschwächt hat, was man interpretieren könnte mit: da, wo er schwächer wurde, nimmt das Meereis zu.
Abseits der Prognosen von KlimaAutist (zu diesem Thema habe ich von ihm nichts gelesen) finde ich das diesjährige Schneevolumen auf der Nordhalbkugel erstaunlich:
Schneevolumen NH 12.04.2021fmi_swe_tracker.jpg (Größe: 89,05 KB / Downloads: 68)
Das Volumen lag und liegt seit Monaten im Rekordbereich, also deutlich höher als alle gemessenen Jahre zuvor. Warum das so ist, vermag ich nicht schlüssig zu erklären, da es ja die ganze Nordhalbkugel betrifft und nicht nur einzelne Regionen. Ich könnte mir nur vorstellen, dass in diesem Winter durch die ungewöhnliche Stärke des stratosphärischen Polarwirbels und dessen Auswirkungen auf die Troposphäre auch am Ende das Schneevolumen beeinflusst wurde. Auf jeden Fall eine bemerkenswerte Entwicklung.
Sollte sich das nächstes Jahr in ähnlicher Weise wiederholen, dann könnten oder sollten wir vielleicht wieder einen guten oder ganz guten Winter bekommen, vielleicht sogar auch kälter.
Allerdings ist zu bedenken, dass wir seit August bis aktuell La Nina haben, was ja bekanntlich die Temperaturen auf dem ganzen Globus senkt. Ob wir im nächsten Winter erneut eine La Nina haben werden, steht ja in den Sternen. Einige Modelle deuten das immerhin an. Ohne La Nina kann das alles schon wieder anders ausschauen. Kurzum, ich kann nicht vorhersagen, wie der nächste Winter ausfallen wird, weder bei uns noch anderswo. Ich kann auch nichts handfestes dazu sagen, wie das Jahr 2021 insgesamt ausfallen wird. Lass erst mal das Final Warming in der Stratosphäre kommen (ich schätze Anfang Mai) und den Polarwirbel in die Sommerpause gehen. Dann drehen sich die Vorzeichen mitunter schneller, als wir es heute erahnen können. Geht es nach KlimaAutist, sollte ein eher kurzer, eher trockener aber eher heißer Sommer bei uns in den nächsten Jahren wahrscheinlicher werden.
Meinen Gruß!