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Normale Version: 37. KW 2024 schreibt turbulente Wettergeschichte
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Grüßt Euch!

Nach langer Zeit mal wieder etwas Wetteraussichten von mir. Ich habe es auf "wichtig" gesetzt, aber nicht weil ich mich selbst wichtig machen möchte.

Worum geht es? Was ist denn so wichtig?
In der nächsten Woche ab Montag 09.09.2024 bis zum Wochenende hin wird wettertechnisch alles auf den Kopf gestellt, was wir aktuell haben.
So wird die Hochdruck-Dominanz mit der aktuellen Hitzewelle abrupt beendet. In kurzer Zeit gehen die Temperaturen in den Keller auf nur noch Werte, die herbstlich bezeichnet werden müssen. Der Übergang mit Temperatursturz um 10 Grad binnen weniger Stunden oder sogar Minuten wird turbulent mit einer 1a-Luftmassengrenze quer über Deutschland, grob in Nord-Süd-Richtung verlaufend. Dabei kommt es an der Temperaturgrenze großräumig zu heftigen und lange anhaltenden Aufgleitniederschlägen mit Regenmengen innerhalb von 24-36 h zwischen 40 und bis zu 100 Liter/m²: betroffen wird von Montag bis Dienstag hauptsächlich die Osthälfte Deutschlands sein, eventuell aber zunächst ohne Ostbayern(?). Das Spektakel wird begleitet von heftigen Gewittern mit potentem Unwetterpotential. Auch Strumböen dürften eingelagert sein und mit Hagel ist dann auch zu rechnen. Bei "trockenem Fuß" sind sogar stärkere Tornados möglich. Also aufpassen und nicht auf die leichte Schulder nehmen, was da auf uns zu kommt!

Überall außerhalb der Stark- und Dauerregenzone wird es postfrontal (also westlich der Luftmassengrenze) deutlich kühler (Höchstwerte zwischen nur noch 15 und 20°C sind da wahrscheinlich). Das impliziert mit der zu erwartenden Höhenkaltluft von minus 25 bis zu minus 32°C in 500 hpa (kälter geht es kaum noch in der 1. und 2. Septemberdekade) überall starrke Regenschauer und auch Gewitter, die bis in den Unwetterbereich ausarten können.

Das oben genannte leitet dann die Zufuhr von (für die Jahreszeit) sehr kalte Luftmassen ein, die in 850 hpa an der 0°-Grenze schrammen dürften. Und diese Luftmasse wird via Nordföhn bis in die Alpen gepustet, was dort den ersten kräftigen Schneefall der Saison auslösen wird. Wenn ich das richtig beurteile könnte sich eine Schneedecke bis auf 1.500 Meter Höhe ausbilden und Schneefall bis runter auf 1.000 Meter sollte möglich sein. Das wäre dann die große weiße Überraschung - auch wenn das natürlich nur ein Intermezzo sein kann im September.

Doch das war es wahrscheinlich noch nicht. Die KW 37 hat eventuell noch eine Überraschung parat: bedingt durch den kalten Nordföhn, der auch die Alpen erreichen wird, entwickelt sich über den Alpen - respektive südlich der Alpen eine kräftige Luftmassengrenze, die dafür sorgt, dass sich das berüchtigte Genuatief entwickeln könnte. Das sollte man sich für Freitag den 13. (schwarzer Freitag???) notieren! Denn aus dieser Konstellation sollte sich nach meinem Dafürhalten eine kräftige Zyklonese (also Tiefdruck) entwickeln, die anschließend ein Leetief nördlich der Alpen triggert, wodurch erneut eine Dauerregenlage via vb-Tief ausgelöst werden könnte. Die sehr feuchte und sehr warme Luft aus dem Mittelmeer trifft dann auf die weiterhin einströmende Kaltluft aus dem Norden. Das verheißt erneut eine Stark- und Dauerregenlage. Hier wäre das östliche Bayern definitiv erstes Zielgebiet. Treffen die Niederschläge wieder dort auf, wo es zuvor schon mächtig geregnet hatte in der Woche, dann dürfte das Thema Hochwasser plötzlich auf die Agenda kommen. Und das macht das Thema dann auch endgültig "wichtig", finde ich. Natürlich ist veiles noch mit Fragezeichen behaftet. Ich sehe auch nur, was ich sehen kann, die Zukunft liegt aber immer hinter einem Nebel...

Für uns im Wendland (östlichstes Niedersachsen) sind Regenmengen zwischen 10 und knapp 100 Liter möglich am Montag und Dienstag. Eine große Spanne, die schon zeigt, dass selbst 3 Tage vor dem Ereignis die Modellwelt noch reichlich uneins ist für mein Gebiet.

Kartenmaterial wäre noch zu ergänzen. Vielleicht hat jemand Zeit und Lust dafür. Ich selbst bin leider aktuell viel zu sehr in den Beruf eingebunden. Da bleibt kaum noch Reservezeit für die Hobbies.

Ich hoffe, der Text war verständlich genug. Sonst bitte gern nachfragen.

Meinen Gruß und allen ein schönes Wochenende!
Ich betrachte das mal kurz aus der Perspektive zentrale Alpen/Süddeutschland. Hier könnte es durchaus wieder sehr bis extrem nass werden, nachdem sich der August nach viel nässe bis ende Juli zu stellenweise deutlicher Trockenheit entwickelt hat. Das Mittelmeer ist aktuell ja ein Dampfbad und da könnte es durch Kaltlufteinbrüche (vor allem um den nächsten Freitag) aus Norden richtig knallen. Die Modelle springen hier für die Alpenregion vor allem ab Sonntagabend bis Montag und um den Freitag an!

Hier mal meine ENS von EZ und GFS:

GFS:

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EZ:

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Zu Ergänzung EZ-Mittel bis Montagmorgen am 16.09, also der übernächste Montag (Summe rund 10 Tage):

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Man sieht gut wie die nördliche Adria bis Udine (nahe beim Tief) und der Nordstau der Alpen betont werden. Aber auch schonst wird es in den Zeitraum mit 60-100mm viel Niederschlag geben.

Man darf nicht vergessen, das örtliche gewittrige Einflüsse es da stellenwiese schnell deutlich mehr werden lassen, das vor allem nahe Mittelmeer bis zu den Alpen. Das kann das grobe Modell noch gar nicht richtig auflösen. Da wird es vor allem ab morgen interessant, hier mal beispielsweise mal SuperHD und Icon-D2 für die Regenmenge bis Montagmittag:

Super-HD:

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ICON-D2:

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Da könnte örtlich in Süddeutschland aber auch bzw. sogar besonders im Nordosten Italiens schon deutlich mehr fallen wie EZ es erwartet.


Davon würde ab nächste Woche Freitag in den Lagen ab etwa 1900-2000m vieles als Schnee fallen:

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Je nachdem wie kalt die Luftmassen am Freitag sein werden, würde ich Schneefall bis in die höheren Täler (1400-1600m) nicht ausschließen wollen, aber dafür ist es noch etwas früh. Empfindlich kalt wird es auf jeden fall hier bei mir werden, bei Niederschlag dürfte es vermutlich komplett unter 10°C bleiben. Sollte es zwischendurch mal aufklaren, wird Nachtfrost wohlmöglich ein Thema werden.

Beim Tief ab Sonntagnachmittag/Abend wird es bis weit oben erstmal noch alles Regen bleiben, das geht also auch uneingeschränkt in die Flüsse.
Ja auch der DWD warnt vor Überschwemmungen und vollgelaufene Keller - vermutlich kommt die 100 Liter Marke eher in 48 Stunden in Frage:

Ja das ist am diesem Wochenende nur ein Vorgeschmack, was uns ab Mittwoch dann erwarten wird. Da entsteht ein mächtiger Trog der bis ins Mittelmeer vorstößt und richtige kalte Luftmassen auf die warme Luft stößt. Dabei bildet sich ein Vb-Tief am Donnerstag mit Niederschlagsmengen in den Alpen mit 400 - 500 mm und im Lande dann über oder bis zu 200 mm an Regen. Das löst eine Hochwasser (Katastrophe) aus. Ob es so kommt ist noch unsicher, aber an die 200 - 300 mm könnten es geben.

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Ja wenn das so kommen sollte, vom den Alpen bis ins Allgäu mit 400 mm und in ganz Deutschland mit 100 bis 200 mm - dann stehen wir vor einer Katastrophe mit Ausmaßen seit Menschengedenken noch nie gegeben hatte, da würde alles unter Wasser stehen, auch die Flussläufe die in den letzten 100 Jahren begradigt worden sind, suchen ihren eigenen Weg dann. Was noch hinzu kommt ist der Schnee dann in den Alpen, was die Lage später noch weiter verschärfen könnte. Die kühle Lage wird nicht von langer Dauer sein, der Sommer kommt bestimmt wieder zurück oder es bleibt Herbstlich. (Panik soll keine sein, aber man weiß nie ob das so eintrifft)
Vergesst den Böhmerwald nicht

Mfg
Wolfgang Brandl
(08.09.2024, 15:28)Wolfgang_Bayerwald schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Vergesst den Böhmerwald nicht

Mfg
Wolfgang Brandl

Der wird auch was abbekommen, wie viel noch nicht sicher. Aber Momentan verbleibt das noch im einem unsicheren Bereich, wie schon in den vergangenen Modellläufen wurde das wieder zurück gerechnet. Möglich wäre das die Vb-Wetterlage über mehrere Tage bis zu 12 Tag anhalten könnte. Wird man bis zur nächsten Woche genau beobachten müssen, was da berechnet wird. Der heutige Abend und die Nacht wird man mal darauf schauen müssen.
Ja was die Niederschlagsmengen angeht sieht das nicht gut aus, das ECWMF - Modell vom 18 h Lauf hatte gestern bis zu 300 mm drin, wobei nun auch der 6 h Lauf von heute Morgen vom GFS Modell bis zu 400 mm drin wieder hat. In den Alpen wird bis zu 2 Meter Schnee fallen, was zu Schneebruch und Murenabgängen führen wird. Auf jeden Fall bahnt sich eine gefährliche Vb-Wetterlage an, wobei hier speziell ein neues Thema mit den Auswirkungen näher betrachtet werden muss.
Schon ein krasser Wetterwechsel... 93 

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Die Wetterlage gibt sich größte Mühe, für Neuschnee im Sauerland zu sorgen. Aber von Juni bis inkl. September ist es unmöglich, gibt's nicht, hat's nie gegeben. Blushsmiley

LG
Ja der 6 h Lauf GFS will weiterhin 300 - 450 Liter dort dann, aber ECWMF ein wenig weiter Östlich. Ja wenn das so kommt kann ja das Vb-Tief kaum weiterziehen wird sich über CS austoben.

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Grüßt Euch!

Dieser Thread geht weiter, auch wenn parallel wieder ein neuer aufgemacht wurde und die Themen zerfleddert werden. Das 5b-Tief hatte ich schon letzte Woche im Eröffnungsbeitrag dieses Threads angekündigt, auch wenn das im Forum wohl nicht mehr viele lesen oder Mittelfrist-Threads keinen Hype auslösen.

Die 37. KW läuft weiter und es geht in den "Endspurt":
WetterOnline schreibt dazu:

Zitat:17:56
10. September 2024
Sehr große Regenmengen
Brisante Wetterlage steht bevor

In den nächsten Tagen braut sich von den Alpen bis nach Polen eine Wetterlage zusammen, die es in sich hat. Es drohen extreme Regenmengen, die an vielen Flüssen zu Hochwasser führen können.

Ein Tief bildet sich am Donnerstag über Norditalien und saugt sich dort mit warmer und feuchter Mittelmeerluft voll. Als sogenanntes Fünf-b-Tief zieht es dann am Wochenende über Österreich und Tschechien bis nach Polen und bringt dort verbreitet kräftigen Dauerregen.
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Der Niederschlagsschwerpunkt liegt nach der aktuellen Modellprognose etwa vom Riesengebirge bis zu den Ostalpen. Dort können bis Sonntag mehr als 100 Liter, in der Spitze sogar über 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.

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Nach dem amerikanischen Modell fällt der meiste Regen vom Süden Polens bis nach Österreich. Solche Mengen fallen normalerweise über einen Zeitraum von mehreren Monaten.

Es gibt jedoch auch Berechnungen, die den Schwerpunkt weiter westlich sehen. Vor allem das Erzgebirge sowie der Südosten Bayerns können daher auch von den enormen Regenmengen betroffen sein.
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Ich denke, das Thema Hochwasser sollte in den betroffenen Regionen damit in den Fokus rücken, wie ich es befürchtet hatte.

Und dann war da doch auch noch die Geschichte mit dem Schneefall in den Alpen. Das Thema steht ja auch noch aus.
So hat der Thread dann sein "wichtig" wohl auch verdient oder verdient ihn sich noch.

Bin gespannt, wie das Ergebnis dieser Wetterwoche schlussendlich ausfallen wird.
Meinen Gruß!
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