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Normale Version: 37. KW 2024 schreibt turbulente Wettergeschichte
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Hallo Heinrich...
doch es wird gelesen... vielen Dank

Wahrscheinlich ist aber Deine wohltuend sachliche Art nicht auffallend genug und vor allem verlieren manche das Interesse
wenn sich abzeichnet das es für die eigene Haustür keine Auswirkungen haben könnte.
Mehr mag ich dazu aber auch nicht schreiben...ich will ja keinem Unrecht tun.

Es wird sicher Hochwasser geben, wie stark wird sich zeigen. Aber mindestens vereinzelt auch zerstörerisch sein.
Wieviel davon auch hier unten im SO ankommt...mal schauen

Zumindest die Elbe und Oder dürften aber mittelfristig dann davon auch etwas abbekommen.

Grüße
wedder_man
Servus Heinrich

Ich kann mich wedder_man nur anschließen!
Ich freue mich sehr, wieder von dir zu lesen, denn von deinen wertvollen Beiträgen kann ich so Einiges für mein eigenes Wetterverständnis lernen.

Danke und Grüße! 43
Gästin
Auch schließe mich da den anderen an. Ich lese Heinrichs Ausführungen immer gerne!

Ich möchte mal eine kleine Übersicht für meine Region, die zum Glück eher außerhalb der schlimmsten Mengen sein wird, beifügen:

Für den zentralen Hauptkamm steht nämlich trotzdem eine krasse Wetteränderung bevor. Sieht man gut an dem Diagramm (auf Basis von Super HD, andere Modelle auch mit mehr Niederschlag) für mein Tal (hab mal die wichtigsten Parameter zusammengeschnippelt):


[attachment=49250]

Quelle: (Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.)

Man sieht gut wie wir kurz beim heranziehen des Tiefs Südstau haben, dann mit der Kaltfront starke Abkühlung und kräftiger Nordföhn und Nordstau dann auf der anderen Seite. Durch die sehr starke NW-Strömung (teils über Bft. 12 im Gipfelbereich) Drückt es den Niederschlag bis in die nördlichsten Täler von Südtirol. Somit dann, wenn auch bei weitem nicht so intensiv, wohl auch trotz Nordföhn weitere Niederschläge. Der fällt dann meist als Schnee hier in Pfitsch mit Schneefallgrenze Zeitweise nur 1300m.


Ich bin mal gespannt ob der kurze Südstau am Anfang nicht auch etwas unterschätzt wird.
Zusätzlich will ich noch kurz mal Österreich hinzufügen, das sind nur die Multimodellkarten von Kachelmannwetter, also quasi ein Mittel aus diversen Modellen. Heißt also die schlimmsten Szenarien sind da nicht drinnen:

Kurzfrist:

[attachment=49252]

Bis Dienstagfrüh:

[attachment=49251]

Also für die Nordstaulagen zwischen Wien und Salzburg ist das schon wirklich schlimm! Ich weiß nicht ob ich das schon so gesehen habe...


Für Deutschland wird es eher noch für die Lausitz und den Südosten Bayerns interessant. Also grob vom Wettergucker bis zum Wolfgang_Bayerwald mit Mengen von 100-150mm. Aber mal schauen, ich will nicht ausschließen das das nicht doch etwas westlicher zieht, oder halt auch östlicher. Vb-Tiefs lassen sich manchmal nur schwer in die Karten schauen.
Aladin berechnet von heute bis Samstagfrüh um die 100 mm.

Dieses Modell hat viele Lagen sehr gut im Griff.

Mfg
Wolfgang Brandl
(11.09.2024, 11:42)Wolfgang_Bayerwald schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Aladin berechnet von heute bis Samstagfrüh um die 100 mm.

Dieses Modell hat viele Lagen sehr gut im Griff.

Mfg
Wolfgang Brandl

Nana, mehr als 100 Liter bei Dir habe ich aber nicht getippt...

Ich möchte noch rasch den DWD mit der aktuellen Prognose zitieren. Da finden sich gleich mehrere interessante Details, die ich schon im Eröffnungsthread angesprochen hatte.

Zitat:S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 11.09.2024 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Übergang zu TrM (Trog Mitteleuropa)

Fesche Kaltfrontpassage mit maritimer Polarluft im Rucksäckl - Gott zum Gruße
Herbst 2024.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
...
Donnerstag... verlagert sich der Trog unter weiterer Verkürzung seiner
Wellenlänge geringfügig nach Osten. Außerdem dreht die vorderseitige
Höhenströmung etwas zurück auf fast glatt Süd. Auf der kalten Seite der Front,
die vom Oberitalientief bis in den Osten Polens und das Baltikum reicht, kommt
es zu weiterem Dauerregen, der zunächst auch noch den Alpenrand, den Südosten
Bayerns sowie die Ober- und Niederlausitz touchiert. Im Tagesverlauf zieht er
dann aber größtenteils raus aus Deutschland, einzig im Chiemgau/Berchtesgadener
Land könnte das bis weit in den Nachmittag dauern.

Ansonsten gilt es zu konstatieren, dass mit Ausweitung des Potenzialtroges auch
die Höhenkaltluft etwas an Raum gewinnt. Zumindest der gesamte Norden und Westen
befinden sich unterhalb von rund -27°C auf 500 hPa, wohingegen sich der äußerste
Osten und Südosten mit knapp über -20°C fast schon "höhenwarm", vor allem aber
stabiler präsentieren. Mit anderen Worten, der morgige Donnerstag steht ganz im
Zeichen von wechselnder Bewölkung und tagesganggetriggerter Konvektion mit
Schauern, vor allem an der Nordsee sowie im nordwestdeutschen Binnenland auch
kurzen Graupelgewittern. Im Nordwesten sind zudem gute Rahmenbedingungen für
Typ-II-Tornados
und/oder Waterspouts gegeben (kaum hochreichende Scherung, wenig
Höhenwind, niedriges HKN, hohe niedertroposphärische Labilität). Neben Graupel
steht insbesondere an der Nordsee auch wieder Starkregen im Fokus, während beim
Wind Stärke 7 Bft kaum überschritten werden sollte. Nach Osten und Nordosten hin
ist Schauerneigung aufgrund der stabileren Schichtung sowie der trockeneren Luft
deutlich geringer, vielerorts bleibt es sogar ganztägig trocken mit größeren
Sonnenfenstern in Richtung Ostsee.

Mit 11 bis 17°C, am Alpenrand z.T. gerade mal um 9°C, liegen die
Tageshöchstwerte nun schon etwas unter dem für diese Zeit errechneten
vieljährigen Mittel.

In der Nacht zum Freitag steigen Luftdruck und Potenzial von Westen her an. Der
Trog über dem Vorhersageraum wird noch schmaler, was ihn schlussendlich zum
Abtropfen über oder etwas südlich der Schweiz bewegt. Vom Atlantik rückt das
Azorenhoch etwas nach Osten voran, was bei uns bis ca. 600 hPa hinaufreichend
nordwestliche Winde zur Folge hat (darüber Drehung auf Süd). Dadurch setzt an
den Alpen Dauerniederschlag ein, bei dem die Schneefallgrenze auf unter 1500 m,
in engeren Hochtälern bei entsprechender Intensität bis nahe 1000 m sinkt. Bis
zum Morgen können direkt an und in den Alpen um 10 cm Niederschlag
zusammenkommen.

Ansonsten kommt das konvektive Tagesgeschehen mit Ausnahme der schier
unerschöpflichen Nordsee alsbald zur Ruhe. Hier und da bildet sich Nebel. Die
Temperatur geht außer direkt an der See auf empfindlich frische 7 bis 1°C
zurück, am Boden blinkt bei längerem Aufklaren hier und da sogar die -0°C auf.


Freitag... zieht das abgetropfte Höhentief über Norditalien hinweg ostwärts.,
das Bodentief weitet sich bis nach Ungarn aus. Das nördliche Trogresiduum wird
sowohl von West als auch von Ost in die Zange genommen, was ihm nicht so richtig
schmeckt. So wird u.a. die höhenkalte Luft merklich modifiziert auf über -25°C,
während T850 bei 0 bis +2°C stehenbleibt. Entsprechend nimmt die Labilität ab,
was wiederum eine verminderte Schauer- und Gewitteraktivität zur Folge hat.
Zwischen 700 und 800 hPa deutet sich eine leichte Sperrschicht an, die am
ehesten noch im Nordwesten überwunden wird (=> kurze Gewitter). Ansonsten bildet
sich im breiten, etwas nach Nordosten ausweitenden Azorenhochkeil (REINHOLT)
reichlich Quellbewölkung, aus der zumindest der eine oder andere schwache
Schauer fällt. Die größten Sonnenfenster dürfen im äußersten Norden erwartet
werden.

Die Problemzonen des hiesigen Wettergeschehens liegen im äußersten Osten und
Südosten sowie am Alpenrand, wo entweder Gegenstrom oder aber Staueffekte
wirksam sind. Akkumuliert bis Samstagfrüh sind an den Alpen 10 bis 20, nach
Osten hin bis zu 40, in exponierten Staulagen um oder sogar über 50 l/m²
möglich. Je nach Intensität und Tageszeit schwankt die Schneefallgrenze zwischen
1500 und 1000 m. In höheren Lagen droht ein veritabler Neuschneezuwachs, in
tieferen Lagen drohen teilweise Schneebruch und/oder Hangabrutsche (nasse Böden,
schwere Schnee). Nicht zu vergessen, dass es am Samstag noch kräftig weitergeht.
Sehr gut möglich, dass für den östlichen Alpenrand nebst unmittelbarem Vorland
eine bis in den Samstag laufende Unwetterwarnung Schneefall/Dauerregen mit
Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80, in Staulagen sogar um oder über 100 l/m²
ausgegeben werden.


Weniger kritisch sieht es in Ostsachsen und der Niederlausitz aus, wo am Ende
wohl nur 10 bis 30, lokal vielleicht um 40 l/m² zusammenkommen. Da geht es bei
unseren östlichen und südöstlichen Nachbarn, schwerpunktmäßig in Österreich,
Tschechien und Südpolen, (über)deutlich heftiger zur Sache. 100 bis 150 l/m² in
der Fläche!!, dazu z.T. deutliche höhere eingelagerte Maxima (200, vielleicht
bis zu 300 l/m²) lassen einen schon tief schlucken und werden sicher für
reichlich Negativschlagzeilen sorgen.


Modellvergleich und -einschätzung
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Im Großen und Ganzen simulieren die Modelle ähnlich. Das Warnmanagement für den
Alpenrand ab der Nacht zum Freitag gehört spätestens Donnerstagfrüh auf die
Agenda.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Das kann ja "lustig" werden. Danke auch allen für die Beiträge im Thread und am Interesse am Thema.
Meinen Gruß!
Jens Hoffmann, der Popstar unter den Synoptikern. 

Ich empfehle für morgen die Seite Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Ja dieses Vb-Tief könnte noch für Überraschungen sorgen, was vermutlich der Fall sein kann. Hängt davon ab, wie sich alles so ereignen wird.
Also solche NS Ausschläge hab ich zumindest noch nie gesehen für Wien aber schauen wir mal was am ende der Woche für Summen zusammenkommen.  Smiley60
[attachment=49258]

Lg
Also wenn das so kommt zusammen mit dem Wind dann wirds lustig bei den belaubten Bäumen (wieder die wichtigsten Parameter zusammengeschnippelt):

[attachment=49259]

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Es gab mal 2022 ein paar Flocken und kühlen Nordwind anfangs der zweiten Septemberhälfte, aber das in der ersten Hälfte des Monats ist dann doch noch eine ganz andere Nummer! Der Boden ist zwar aktuell warm aber ganz ehrlich, gerade regnet es wieder kräftiger bei 3,9°C und die Tropfen sind eiskalt. Bis Morgen Mittag wird der Boden ziemlich abgekühlt sein würde ich mal behaupten...
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