Zwei junge Italiener stiegen am Samstag (!!) über die winterliche Westflanke zum Mittagskogel auf (2145m).
Am Gipfel Sturm und Schneeverwehungen, sie fanden den Abstiegsweg nicht mehr.
Genaueres nachzulesen bei orf.at kaernten.
Ich beobachte immer wieder, dass Urlauber ihre Touren durchziehen, egal wie das Wetter oder die Prognose (starke Gewitter....) sind. Man hat ja den Urlaub gebucht, also will man was davon haben.
Und die Frauen und Männer der Bergrettung begeben sich wegen solch Leichtsinniger selbst in Gefahr.
Die Einheimischen sind eher bei frischem Schnee leichtsinnig.
Man sieht den unverspurten Neuschnee in der Sonne glitzern, bekommt einen Adrenalinkick, denk sich, man kennt eh die Gegebenheiten, schiebt Risikogedanken zur Seite und schnallt die Tourenskier an.
+++ 15:08 Uhr: Staudamm in Polen bricht +++
Dramatische Bilder aus der Region Niederschlesien im Südwesten Polens. Nach dem intensiven Regen ist hier ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk in Stronie Slaskie nachgegeben habe, strömt das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nimmt Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße...
Quelle: Wetteronline.de
Ohje, oh je! Die katastrophalen Ausmaße dieser Wetterlage in einem so riesigen Gebiet (Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Deutschland, wir dürfen auch Rumänien nicht vergessen, aus Ungarn und Slowenien hören wir auch kaum etwas oder aus Italien), die ich hier vor 9 Tagen vorausschauend für die 37. KW 2024 für Deutschland beschrieben hatte, nehmen Dimensionen an, die beängstigend sind. Das ist nicht nur "turbulente Wettergeschichte" (so meine Überschrift zum Thread), die hier geschrieben wird. Ich finde gar keine Worte, die passen könnten. Die 37. KW geht heute zuende. Doch die Auswirkungen dieser Wetterwoche werden noch viele Tage anhalten. Man kann nur noch hoffen, dass es irgendwie einigermaßen glimpflich weitergeht - es sieht jedoch so aus, als würden wir erst am Anfang der schlimmsten Entwicklungen stehen...
(06.09.2024, 17:05)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüßt Euch!
Nach langer Zeit mal wieder etwas Wetteraussichten von mir. Ich habe es auf "wichtig" gesetzt, aber nicht weil ich mich selbst wichtig machen möchte.
Worum geht es? Was ist denn so wichtig?
In der nächsten Woche ab Montag 09.09.2024 bis zum Wochenende hin wird wettertechnisch alles auf den Kopf gestellt, was wir aktuell haben.
So wird die Hochdruck-Dominanz mit der aktuellen Hitzewelle abrupt beendet. In kurzer Zeit gehen die Temperaturen in den Keller auf nur noch Werte, die herbstlich bezeichnet werden müssen. Der Übergang mit Temperatursturz um 10 Grad binnen weniger Stunden oder sogar Minuten wird turbulent mit einer 1a-Luftmassengrenze quer über Deutschland, grob in Nord-Süd-Richtung verlaufend. Dabei kommt es an der Temperaturgrenze großräumig zu heftigen und lange anhaltenden Aufgleitniederschlägen mit Regenmengen innerhalb von 24-36 h zwischen 40 und bis zu 100 Liter/m²: betroffen wird von Montag bis Dienstag hauptsächlich die Osthälfte Deutschlands sein, eventuell aber zunächst ohne Ostbayern(?). Das Spektakel wird begleitet von heftigen Gewittern mit potentem Unwetterpotential. Auch Strumböen dürften eingelagert sein und mit Hagel ist dann auch zu rechnen. Bei "trockenem Fuß" sind sogar stärkere Tornados möglich. Also aufpassen und nicht auf die leichte Schulder nehmen, was da auf uns zu kommt!
Überall außerhalb der Stark- und Dauerregenzone wird es postfrontal (also westlich der Luftmassengrenze) deutlich kühler (Höchstwerte zwischen nur noch 15 und 20°C sind da wahrscheinlich). Das impliziert mit der zu erwartenden Höhenkaltluft von minus 25 bis zu minus 32°C in 500 hpa (kälter geht es kaum noch in der 1. und 2. Septemberdekade) überall starrke Regenschauer und auch Gewitter, die bis in den Unwetterbereich ausarten können.
Das oben genannte leitet dann die Zufuhr von (für die Jahreszeit) sehr kalte Luftmassen ein, die in 850 hpa an der 0°-Grenze schrammen dürften. Und diese Luftmasse wird via Nordföhn bis in die Alpen gepustet, was dort den ersten kräftigen Schneefall der Saison auslösen wird. Wenn ich das richtig beurteile könnte sich eine Schneedecke bis auf 1.500 Meter Höhe ausbilden und Schneefall bis runter auf 1.000 Meter sollte möglich sein. Das wäre dann die große weiße Überraschung - auch wenn das natürlich nur ein Intermezzo sein kann im September.
Doch das war es wahrscheinlich noch nicht. Die KW 37 hat eventuell noch eine Überraschung parat: bedingt durch den kalten Nordföhn, der auch die Alpen erreichen wird, entwickelt sich über den Alpen - respektive südlich der Alpen eine kräftige Luftmassengrenze, die dafür sorgt, dass sich das berüchtigte Genuatief entwickeln könnte. Das sollte man sich für Freitag den 13. (schwarzer Freitag???) notieren! Denn aus dieser Konstellation sollte sich nach meinem Dafürhalten eine kräftige Zyklonese (also Tiefdruck) entwickeln, die anschließend ein Leetief nördlich der Alpen triggert, wodurch erneut eine Dauerregenlage via vb-Tief ausgelöst werden könnte. Die sehr feuchte und sehr warme Luft aus dem Mittelmeer trifft dann auf die weiterhin einströmende Kaltluft aus dem Norden. Das verheißt erneut eine Stark- und Dauerregenlage. Hier wäre das östliche Bayern definitiv erstes Zielgebiet. Treffen die Niederschläge wieder dort auf, wo es zuvor schon mächtig geregnet hatte in der Woche, dann dürfte das Thema Hochwasser plötzlich auf die Agenda kommen. Und das macht das Thema dann auch endgültig "wichtig", finde ich. Natürlich ist veiles noch mit Fragezeichen behaftet. Ich sehe auch nur, was ich sehen kann, die Zukunft liegt aber immer hinter einem Nebel...
Für uns im Wendland (östlichstes Niedersachsen) sind Regenmengen zwischen 10 und knapp 100 Liter möglich am Montag und Dienstag. Eine große Spanne, die schon zeigt, dass selbst 3 Tage vor dem Ereignis die Modellwelt noch reichlich uneins ist für mein Gebiet.
Kartenmaterial wäre noch zu ergänzen. Vielleicht hat jemand Zeit und Lust dafür. Ich selbst bin leider aktuell viel zu sehr in den Beruf eingebunden. Da bleibt kaum noch Reservezeit für die Hobbies.
Ich hoffe, der Text war verständlich genug. Sonst bitte gern nachfragen.
Meinen Gruß und allen ein schönes Wochenende!
Ich habe das erst heute gelesen, aber diese Vorhersage war ein sehr guter Treffer
Gästin dateline='[url=tel:1726396938' schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.1726396938[/url]']
Vor gut einer Woche noch wünschte ich mir endlich etwas Regen für die ausgedörrten Böden.
Und jetzt dieses katastrophale Ausmaß im Großteil Österreichs und einigen Nachbarländern! Schrecklich!!
Von Mi bis So 10 Uhr: St.Pölten 340 Liter/m²
Wie geht es dir, Maria? Bist du einigermaßen in Sicherheit?
Bei mir alles durchweicht, Wasser steht teilweise in den Wiesen, Flusspegel erhöht, aber nicht schlimm, ringsherum tiefverschneite Berge (kurzzeitig war es auch bei mir matschweiß), gestern durchgehend 3 Grad.
Und bei dem ganzen Wahnsinn gehen Wanderer oder Skitourengeher in die Lawinenhänge! Wie blöd muss man denn sein?
Meine Mauersegler sind schon einigen Wochen weg, ich hoffe, sie haben es geschafft?!
Ich freue mich jedes Jahr wieder auf ihr Kommen.
Grüße - Gästin
Hallo Gästin, das ist lieb von dir das du fragst, Danke
. Hier ist alles gut, ich liege hoch genug und habe keinen Fluß in der Nähe. Bekannte fürchten das die Liesing übergeht und meine Verwandten im Waldviertel zittern noch das alles gut geht.
Also die Leute versteh ich auch nicht die sich nicht erkundigen wie die Wettersituation sein wird wenn man ins Gebirge geht.
Ich drücke deinen Mauerseglern ganz fest die Daumen und hoffe du siehst sie nächstes Jahr gesund wieder.
In den Nachrichten sagen sie gerade das der Donaupegel sinkt, das es jetzt kaum regnet ist eine optimale Entlastung.
Liebe Grüße und Danke
Ich füge mal die Live Cam von der eingestürzten Brücke in Dresden hinzu, gestern war noch die braune Hochwassermarkierung am ersten grauen Pfeiler morgens noch über Wasser, aber die ist seit gestern Abend schon unter Wasser und das Wasser steigt immer noch.
Hier der Link zur You Tube LiveCam:
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Servus!
Zu den Ausmaßen und's geht ja noch weiter ...
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Und so schaut's ja nicht nur dort aus, sondern großflächig rundherum. In und um BGL wird es ab rund 1200m mit zum Teil katastrophal und lebensgefährlich bezeichnet. Auch hier sind die Höhenlagen nur über zum Teil schon geräumte Forststraßen erreichbar. Man muss diese aber absolut meiden, sind die Aufräumarbeiten über selbige im Gange. Viele resp. eigentlich die meisten Wanderwege und Jägersteige sind nicht gehbar und/oder absolut lebensgefährlich. Viele Gehöfte oder kleinere Weiler waren zum Teil gar nimmer erreichbar - so wie im Beitrag ja eh geschildert.
Zum aktuellen Wasser von oben wie von unten ...seit gestern anhaltender und besonders am heutigen Nachmittag und Abend zum Teil wieder starker Regen. Nicht nur in unseren Staulagen, sondern eher auch wieder im direkten Vorland mit den größten Mengen. Warum? Weil die Anströmungen der Niederschläge nun eher aus Ost kamen und noch kommen. Auch im Vorland nun riesige Wasserflächen. Zum Teil Sind Straßen gesperrt, Ortschaften nur über Umwege erreichbar. Die Bahnverbindung von und nach Aschau ist heuer zum zweiten Mal wegen Überflutungen und Gleisunterspühlungen gesperrt. Die Baumaßnahmen nach schweren Unwettern waren nicht lang her. Zu den Mengen, wobei ja nun die abzugführende Schneeschmelze bis in die höchsten Lagen hinzukommt ...
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Grüße
So, da das Ereignis ja wohl zumindest von oben vorbei ist (für viele Betroffene wird es freilich noch lange nachwirken), meine Bilanz:
Do. 12.09.24: 23mm
Fr. 13.09.24: 42 mm
Sa. 14.09.24: 105 mm
So. 15.09.24: 12 mm
Mo., 16.09.24: 55 mm
Di., 17.09.24: 12mm (Stand: 7 Uhr)
Macht in Summe: 249 mm in 5 Tagen (170 davon in den ersten 3 Tagen).
Damit für den September bis heute 295 mm.
größere Schäden in der näheren Umgebung: keine bekannt (zum Glück).
Wenn dann wohl vor allem Schneebruch ab Höhen von ca. 800m üNN, wie Seehaus/Lödensee - südl. Biathlonzentrum Ruhpolding, oder ganin der Nähe Maria Eck ( ca. 850m üNN).
Überflutungen sind mir keine sehr gravierenden bekannt.
Bei uns in Südthüringen, wie erwartet, exakt 0 mm, im gesamten September bisher nur gut 20 mm. Der Monat dürfte wieder mal sehr trocken ausfallen, nach dem ebenfalls zu trockenen August somit das übliche Szenario für diese Jahreszeit. So unterschiedlich sieht das aus.
Gruß André
In Lilienfeld in Niederösterreich gab es 420mm. Das ist dort ein Halbjahresniederschlag der in 5 tagen gefallen ist. Wien mit 280mm in 5 tagen ist da noch gut davon gekommen.
André, normal ist es hier auch trocken aber es kann schneller gehen als man denkt.
Lg
(17.09.2024, 09:05)Maria schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.In Lilienfeld in Niederösterreich gab es 420mm. Das ist dort ein Halbjahresniederschlag der in 5 tagen gefallen ist.
Echt der Wahnsinn - ich möchte nicht wissen, was wäre, wenn es hier 625 mm (1.250 mm sind das Soll) in nur 5 Tagen geben würde...
Zitat:Wien mit 280mm in 5 tagen ist da noch gut davon gekommen.
Das ist aber auch irre viel für so eine trockene Region.
Zitat:André, normal ist es hier auch trocken aber es kann schneller gehen als man denkt.
Lg
Tja.
Lg
Snow