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15.09.2023, 17:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.2023, 17:30 von Heinrich.)
Grüßt Euch!
Interessante Beiträge habt Ihr geschrieben.
Das Thema CO2-Austoß wird uns noch lange beschäftigen. Treibhausgase sind ein Problem heute und in den nächsten paar hundert Jahren, da sie sich nur langsam abbauen, wenn sie erst einmal in der freien Atmosphäre sind. Zweifelsfrei erwärmt das unseren Planeten. Wie groß der Anteil an der gesamten Erwärmung ist, kann man auch heute nur abschätzen. Aber es ist beträchtlich. Und die Ozeane und die Pflanzenwelt können nur einen Teil dieser zusätzlichen Menschenemissionen verdauen und wieder der Atmosphäre entnehmen. Zu wenig Beachtung findet nach wie vor (meine Meinung) unsere übermäßige Flächenversiegelung und unsere Landbewirtschaftung. Beim erstgenannten Problem sind wir immerhin gedanklich schon auf der Spur, was man ändern müsste. Aber auch noch weit davon entfernt, das Ruder herum zu reißen. Bei der Landbewirtschaftung (Forst- und Landwirtschaft) haben wir wohl den Zenit der Zerstörung von Boden und Wasser erreicht. Viel mehr kann man nicht mehr kaputt machen. Hier wird es nötig sein, der natürlichen Vegetation mit seiner Artenvielfalt sehr bald "genug" zurück zu geben, wobei unklar ist, was genug wäre. Biolandwirtschaft und nachhaltige Forstwirtschaft sind immerhin ein Anfang, der uns zumindest ein Alibi gibt und den Druck des schlechten Gewissens auf andere fokussieren lässt. Das alles zusammen sind Mamutaufgaben, die nicht in ein paar Jahren zu bewältigen sind, die extrem viel kosten werden und in allen Schichten der Weltbevölkerung ohne ein Maß an Verzicht nicht zu lösen sein werden. Und davon sind wir noch ganz weit entfernt, denn das Maß der möglichen Veränderungen wird durch die diversen Gesellschaften in den vielen Staaten der Erde bestimmt werden. Ich sehe das alles nicht mehr realisierbar, dafür sind wir zu viele Menschen, demnächst 9 Milliarden, die nicht nur alle satt werden müssen, ein Dach über dem Kopf haben müssen, sauberes Wasser, Wärme im Winter, Kühlung im Sommer, Mobilität für alle anstehenden Bedingungen von Arbeit, Einkaufen etc. Oben drauf kommt auch noch der verständliche Wunsch nach mehr Wohlstand, nach Anpassung desselben weltweit. Würden alle Menschen der Erde unseren Wohlstand haben mit all den Parametern, gäbe es nichts mehr, was man heute noch beschützen könnte. Unser Planet reicht dafür nicht mehr aus, wir haben es überdreht.
So müsste doch die Folge sein, dass jene Menschen, die viel mehr verbrauchen als der Durchschnittsmensch und viel mehr, als der Planet verkraften kann, zum Verzicht kommen müssten. Der einzelne Mensch müsste durch die Gesellschaft des eigenen Staates getragen werden in diesem Verzicht und der Staat in der Gemeinschaft weiterer Staaten, so dass final die gesamte Staatenwelt diesen Verzicht tragen müsste. Und von dieser Idee sind wir unendlich weit entfernt. Das ist wohl die Wahrheit, die wir uns eingestehen müssten. Das ist deprimierend, stimmt! Sehr deprimierend! Und doch werden wir an dieser Wahrheit nicht vorbei kommen, sie holt uns immer wieder ein und versaut uns die gute Laune und viel Lebensfreude, wenn wir nur abwartend vor dem Problem sitzen bleiben und darauf warten, dass ein Wunder geschieht und alle Probleme werden mal einfach so gelöst - ohne Verzicht.
Flinte ins Korn werfen, noch mal einen drauf machen, wenigstens noch einmal... Ist das der Fahrplan? Ich habe das Gefühl, es ist gerade so. Was kann ich schon machen, es sind ja die anderen, die nicht mitmachen, es sind ja die anderen, die viel mehr verbrauchen, es sind ja die Konzerne, die Despoten, die anderen Mächte, die Industrie, die Geldbarone, es sind eben immer alle anderen, die einfach immer mehr wollen, die einfach immer nur Wachstum benötigen für ihren Mehrverbrauch von morgen. Ist das nicht so?
Ich gebe zu bedenken, dass wir alle etwas gemeinsam haben: wir sind hier nur als Gäste auf Zeit. Wir haben einen Anspruch auf Leben, wie jedes andere Lebewesen auch. Wir haben aber keinen Anspruch auf Ausbeutung anderer oder Ausbeutung der Natur. Wir machen es trotzdem, aus Gewohnheitsrecht oder einfach, weil wir es können. Trotzdem ist unsere Lebenszeit hier als Gäste begrenzt, der Abschied kommt ganz sicher für jeden von uns. Bis dahin aber haben wir uns das Leben verdient, weil die Natur uns dieses Lebens-Zeitfenster geschenkt hat. Machen wir also das Beste daraus. Und was das Beste für jeden ist, muss jeder von uns für sich selbst entscheiden. Auch das gehört dazu, wenn wir über unsere Zukunft reden wollen. Solidarität ist nur ein anderes Wort für die Idee, man könne sich freisprechen von eigenen Taten und wenn ich mich solidarisch erkläre, würde die Welt hier oder da etwas besser werden können. Ist nicht so, ist nur eine Träumerei. Denn nur die eigenen Taten bewirken tatsächlich etwas - in die eine oder andere Richtung! -, auch wenn das als so wenig empfunden wird. Ich kann nur allen zurufen, macht doch selbst etwas, so lange noch die Kraft da ist. Ein wenig Verzicht tut nicht weh, es kann vielleicht sogar befreiend sein. Den Maßstab muss jeder an seiner Messlatte ausrichten.
Diese grundsätzlichen Gedanken habe ich schon seit vielen Jahren. Ich habe aufgehört, gegen die Meinungen anzurennen, gegen das Schweigen und Abwarten, gegen das Verdrängen und nicht mehr hinsehen und hinhören wollen. Ich kann das alles vesrtehen und auch nicht. Also habe ich mich entschieden, mehr selbst zu tun und nicht mehr nur reden und mich zu solidarisieren. Und es ist mir auch egal geworden, was andere darüber denken oder nicht denken. Ich mache es so, wie ich meine, es könnte irgend etwas bewirken oder wenigstens etwas Zeit gewinnen, und wenn es nur 5 Jahre sind, dann sind es immerhin fünf Jahre und nicht nichts. Wenn andere mehr machen können oder weniger, dann ist das so. Ich kann, was ich kann. Und das ist meine Messlatte für mein Leben.
Jetzt habe ich Euch schön zugequatscht in diesem Thread, in dem alles mit allem zusammenhängt.
Ich wünsche Euch gute Laune, Lebensfreude, Mut und ein schönes Wochenende!