(02.12.2016, 13:45)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.THX - ja, teilweise!
Was für mich aber an Frage offen bleibt, wenn sich die Verhältnisse innerhalb der Stratosphäre so uneinig sind (denn
sowolh die 10hpa (ca. 35 km Höhe) als auch die 100 hpa (ca. 18 km Höhe)) zählen ja zur Stratosphäre (20-50 km Höhe),
wo sollte sich diese Wärmeblase am besten befinden, um nachfolgend einen SPLIT im der Troposphäre (allies unter 15 km)
zu begünstigen - so tief wie möglich? Gibt's da irgendwelche Infosites, wo dies wissenschaftlich beschrieben steht?
lg
Die Verhältnisse sind sich nicht uneinig, Frosty. Sie sind nur unterschiedlich, weil ja auch die Bedingungen in den verschiedenen Höhen so unterschiedlich sind (chemisch, Luftdichte, Temperaturen etc.). Stell Dir den Polarwirbel wie einen großen Kreisel vor, der sich um seine eigene Achse dreht. So ein Kreisel steht besonders aufrecht und schwankt am wenigsten, wenn er sich am kräftigsten dreht. Nimmt die Drehgeschwindigkeit ab, dann fängt der Kreisel an zu trudeln und läuft unrund. Beim Polarwirbel ist das ähnlich. Der schwache Wirbel schwankt auch hin und her - und zwar sowohl unten als auch oben. Mit dem Ergebnis, dass der Wirbelkern unten und der Wirbelkern oben oft nicht an der gleichen Stelle zu finden sind, sondern verschoben. Meist hat der Polarwirbel also eine vertikal schiefe Achse. Verstärkt sich der Wirbel kippt der obere Wirbelteil meist nach Osten, schwächt sich der Wirbel ab, neigt sich der Wirbeloberteil meist nach Westen. Man erkennt also auch an dieser Achsenneigung, was da oben gerade abgeht.
Stratosphärische Erwärmungen finden auf allen Höhenebenen statt. Unsere hier diskutierte Erwärmung kommt direkt aus der Troposphäre und daher schauen wir auf die unterste Stratosphäre, wenn wir diese Erwärmung beobachten wollen. 100 hpa wäre also sinnvoll dafür.
Allerdings haben wir parallel dazu ja auch noch eine Erwärmung, die von oben nach unten erfolgen soll. Diese Erwärmung geschieht sehr plötzlich und wird daher SSW (sudden - plötzlich) genannt. Diese Erwärmung findet in sehr großer Höhe ihren Anfang. Wir schauen dazu auf die 1 hpa-Ebene. Die Wärme pflanzt sich nach unten weiter, so dass wir über 5 hpa bald auf 10 hpa die Erwärmung sehen können. Danach geht es weiter abwärts, im Idealfall bis runter auf die 100 hpa-Ebene. Hier wird der Einfluss auf die Troposphäre generiert und das kann dann zum Polarwirbelsplit durch einen SSW führen (aber nur in 20% der Fälle bei einem Major SSW).
Und noch ein Hinweis: die Wärme schraubt sich entgegen dem Uhrzeigersinn von oben nach unten, also nicht gerade nach unten, sondern kreisförmig versetzt. Meine Beschreibung der Wanderung der Wärme von Ostasien nach Nordamerika bezieht sich nur auf die 100 hpa-Ebene.
Gruß!