(17.11.2016, 15:12)Sven Rindermann schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Also ich bin mit Sicherheit kein Mildling! :-) Sorry das meine Frage etwas komisch klingt...Ich habe leider keine Ahnung was Wtter betrifft. Von Daher Entschuldige bitte meine Unwissenheit.
Natürlich wollte ich wissen ob die Kälte an den Polen für unser Wtter (Winter) "besser" ist oder aus Russland/Sibirien.
ok - dann trift wohl zweiteres zu!
Kurzer Ausflug ins Prinzipielle:
Prinzipiell wird bei uns das Winterwetter geprägt, aus dem Resultat des Duells: Mildes Atlantikwetter von West - gegen
kaltes Rußlandwetter aus Nordost. Damit bei uns Kaltluft aus Nordost einfießen kann, sollte möglichst die Strömung vom
Atlantik her blockiert sein (ohne diesen Keil ist meist der Atlantik stärker hier bei uns, als die kalte Luft aus Nordost). Diese
Blockade erfolgt im Idealfall durch ein stabiles Azorenhoch, welches wie ein blockierender Keil wirkt! So sah dies im Jahr-
hundertwinter 1962/1963 z.B. im Idealzustand (über 7 Wochen lang konstant) aus:
161117_4.jpg (Größe: 28,06 KB / Downloads: 413)
Dann gibt es aber auch noch diesen Worst-Case, der uns die letzten Winter meist versemmelt hat. Dabei gab es keine
Blockade durch das Azorenhoch, aber die Atlantiktiefs konnten auch nicht richtig an, gegen den massiven Hochdruck-
block über Osteuropa. Die Folge war, eine völlig festgefahrenen Großwetterlage, bei der wir im Einfluß gestanden sind
von den stationären Atlantiktiefs, die durch ihre Rotation jede Menge milder Luft aus Südwest zu uns raufgeschaufelt
haben!
Also eine solche Pattstellung zwischen West und Ost, bedeutet für uns meist nicht einen durchschnittlichen Winter,
sondern kann für uns sehr leicht den negativsten aller Fälle bedeuten!
Zurück aber zum Polarwirbel:
Der Polarwirbel hat ja sonst die Eigenheit (und das steckt auch schon im Wort "Wirbel" drin), daß er sich doch relativ
rasch verändert - nur haben wir derzeit die seltene Konstellation, daß fast jegliche Dynamik aus dem Wirbel raus ist.
Dies erkennt man auch recht deutlich, am Verlauf der Windgeschwindigkeit des Polarwirbels in der unteren Stratosphäre:
161115_5.jpg (Größe: 20,35 KB / Downloads: 411)
Aber ich will hier nicht weiter schwarzmalen - erstens sind wir noch mitten im November und zweitens weiß ja Wetter-
leuchte (als unsere Polarwirbelexpertin) vielleicht hier ja bald schon mehr!
lg