(11.11.2016, 19:01)Schneemann schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hallo,
ich bin der Neue...
Wie steht es mit den aktuellen Prognosen für einen möglichen Wintereinbruch Anfang Dezember?
Gruss Olli
Huhu..
Ich tendiere auf eine 6-wöchige eher zu milde, variable Westlage.. d.h. bis Jahresende.
Berglandwinter inbegriffen weil die Advektion kalter LM von -5 °C (in 850 hPa) ab und zu gegeben ist, da tiefes Geopotential über Nordwesteuropa (= Nordostatlantik) sich als gewisse Langwelle etabliert. Hierbei schleifen ab und zu die Fronten, eingebettet im Jetstream = Niederschläge.
Meridionale Muster waren bisher vorherrschend, die auch aufgrund der Blockinglagen die KLA polarer und sibirischer LM zu uns ermöglichten.
Das nun gerechnete tiefe Geopotential über Grönland wird einerseits der Baffin Bay zur Südspitze Grönlands geführt, andererseits vorderseitig des gröndländischen Hochdrucks zum Nordostatlantik.
Durch die Erdrotation, Korrioliskraft und der Westdrift der Zyklonen, die währenddessen entgegen dem Uhrzeigersinn rotieren, werden maritim wärmere LM nach ME transportiert.
Bestimmte Muster von Großwetterlagen entstehen für einen gewissen Zeitraum um 6 Wochen.
Zwar läuft der Polarwirbel wie bekannt nicht rund, aber die Entstehung tiefen Geo's über Nordostamerika ist unverkennbar.
Aber jede Struktur hat mal wieder sein Ende.
Insgesamt variieren große Anomalien mit eingebetteten zwischenzeitlichen kleineren Amplituden.
Für den Januar erwarte ich ein Wetter wie soeben im November.
Für den Februar einen sogar zu kalten Monat, so dass insgesamt der Winter durchschnittlich anzusiedeln ist. D.h. wir bekämen mehr Winter als es die letzten Jahre zuließen.
Was mich ein wenig stutzig macht ist der Output der Quasi Biennalen Oszilation bei Singapur, da hier der Zonalwind einen eigenartigen Verlauf darstellt.
Unabhängig vom ECMWF-Modell liegt diese Prognose sehr deckungsgleich mit dieser.
Ein wenig enttäuscht war ich von der Ausbeute des aktuellen Wintereinbruchs bei mir im Leipziger Land gewesen. Tagsüber wurden meist 5 bis 6 °C erreicht und es liegt kein Schnee.
Aber ich freue mich für andere Regionen und auch das der Norden dabei gut wegkam.
Nun steht im mittelfristigen Zeitraum erst einmal Milderung an.
Mal schauen wie südlich die Austrogung mäandriert und die Zonalität wieder gestört wird.
Normalerweise schiebt sich die westeuropäische Austrogung tendenziell weiter über ME als TrM, was auch noch nicht kalt genug ist.
Vorrangig sehe ich einen langsam erstarkten Polarwirbel, habe aber auch nichts gegen schönes Winterwetter.
Als wichtigen Bezugspunkt sehe ich in diesem Jahr das starke Azorenhoch an.
Irgendwo keilt ein Ableger immer nördlich aus und die Atlantikdrift kommt ins Stocken, so dass davon östlich gelegene Gebiete Blockingwetterlagen erhalten. Das kann auch ein durchmischtes Meridionalwetter sein, wie auch stärkere Anomalien in der LM-Zufuhr.
Mit dem westeuropäischen Trog in der Entstehung keilt der Atlantische Hochdruck nach Neufundland.. Irgendwann wieder nach Grönland und Nordatlantik, mit der Folge schwankender Zyklen für ME.
2010 war der atlantische Keil bei Grönland größtenteils Ortsfest, wer weiß ab dieses Wunder mal wieder passiert.
MfG, Oliver