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Und hier die Mittelfrist vom DWD:
Die Zeichen stehen weiter auf "Im Norden hält sich der Schnee" (wo auch immer er fällt) und neuer Schnee kommt hinzu.
Extreme Unwetterlage am Wochenende durch Schnee mit Verwehungen und gefrierenden
Regen. Auch danach Grenzwetterlage, im Norden sehr kalt.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 11.02.2021
Wie bereits in der gestrigen synoptischen Übersicht Mittelfrist angedeutet,
zeichnet sich am Wochenende eine denkwürdige Unwetterlage in Sachen Schnee,
Schneeverwehungen und Glatteisregen über der Nordhälfte Deutschlands ab.
Am Sonntag schwenkt ein Trog über Frankreich nach Westdeutschland, während
bodennah ausgehend von einem Tief über Benelux zu einem weiteren Tief über dem
nördlichen Balkan eine sehr scharfe Luftmassengrenze vom Münsterland zum
östlichen Mittelgebirgsraum quer über Deutschland verläuft. Sie trennt milde
Meeresluft im Süden von sehr kalter, kontinentaler Polarluft im Norden. Durch
Aufgleiten der milden auf die kalte Luft kommt es über Norddeutschland zu länger
anhaltenden und zum Teil starken Schneefällen, wobei der Schnee durch den
starken Ostwind verweht wird. Unmittelbar an der Luftmassengrenze kann es über
mehrere Stunden gefrierenden Regen geben, teils bei Temperaturen mehrere Grad
unter 0. Zudem sind an den Küsten teils schwere Sturmböen durch den großen
Druckgradienten zur Hochdruckzone über Nordeuropa möglich. Verbreitet gibt es
teils mäßigen Dauerfrost. Südlich der Luftmassengrenze gestaltet sich der
Wetterablauf fast schon beschaulich. Gebietsweise regnet es bei Temperaturen
mehr oder weniger deutlich über 0 Grad, im Südwesten werden bis +10°C erwartet.
Am Montag schwenkt der Trog langsam über Deutschland nach Osten, während sich
das Tief über Benelux auffüllt und das Tief vom Balkan unter Intensivierung zur
Ukraine zieht. Es hinterlässt eine Rinne tiefen Luftdrucks über Südeuropa, der
nach wie vor die Hochdruckzone über Nordeuropa gegenübersteht. Die kräftige und
sehr kalte Ostströmung (T850 < -10°C und teils mäßiger Dauerfrost, T max im NE
örtlich -8°C) kann sich nur wenig nach Süden vorarbeiten, der leichte
Temperaturgang über Süddeutschland auf +3 bis +8 °C kommt eher durch Einsickern
einer kühleren Meeresluft zustande. In der kalten Polarluft über Norddeutschland
kommt es zu weiteren, aber insgesamt nachlassenden Schneefällen. Da auch der
Wind nachlässt, sinkt die Gefahr von Schneeverwehungen, lediglich an den Küsten
bleibt es stürmisch. An den Küsten sind durch den Lake Effekt, teils kräftige
Schneeschauer möglich. In der milderen Luft über dem Süden regnet es ab und zu
leicht.
Am Dienstag bleibt die blockierende Hochdruckzone über Nordeuropa erhalten, an
deren Südflanke sich die sehr kalte Ostströmung mit der Advektion kontinentaler
Polarluft fortsetzt. Über Frankreich und dem westlichen Mittelmeer formiert sich
ein neuer Tiefschwerpunkt, während die Luftmassengrenze von der Mitte noch etwas
nach Süden vorankommt. Auch im Süden dreht der Wind auf östliche Richtungen, was
zwar zu einem weiteren leichten Temperaturrückgang führt, die wirklich kalte
Luft bleibt aber den Norddeutschen vorbehalten, hier gibt es verbreitet, teils
mäßigen Dauerfrost, im Süden sind 0 bis +6 Grad zu erwarten. Es schneit oder
regnet meist nur noch leicht, lediglich an der Ostsee sind durch den Lake Effect
teils starke Schneeschauer mit lokal großen Neuschneemengen und
Schneeverwehungen möglich. An den Küsten sind stürmische Böen aus östlichen
Richtungen wahrscheinlich.
Am Mittwoch werden in der westlichen Höhenströmung kurzwellige Tröge über uns
nach Osten gesteuert, während bodennah die sehr kalte Ostströmung an der
Südflanke des Hochs über Nordeuropa ihren Fortgang findet. Die Luftmassengrenze
über der Mitte wird durch das Tief, das südlich von uns über dem Alpenraum nach
Osten zieht, wieder etwas nach Norden gedrückt. Vor allem über der Mitte und dem
Süden fällt dabei gebietsweise etwas Regen oder Schnee, im Norden, vor allem an
den Küsten sind starke Schneeschauer mit Verwehungen nicht unwahrscheinlich. Bei
mäßigem Dauerfrost gibt es nachts teils strengen Frost über Norddeutschland, im
Süden werden tagsüber +5 Grad erreicht.
Am Donnerstag hält das blockierende Hoch über Skandinavien weiter stand und an
der Südflanke dauert die Zufuhr der Frostluft in den Norden und Teile der Mitte
an. Derweil spaltet sich vom steuernden Tief über dem Nordatlantik ein Teiltief
ab, das über den Ärmelkanal nach Osten zieht. Die mildere Luft breitet sich
dabei wieder nach Norden aus und die Wettervorgänge an der nach wie vor sehr
markanten Luftmassengrenze intensivieren sich wieder. Von Südwesten her kommen
somit erneut Regenfälle, zur Mitte und nach Norden hin wieder teils etwas
kräftigere Schneefälle auf. Die großen Temperaturunterschiede über Deutschland
bleiben bestehen mit teils mäßigem Dauerfrost im Nordosten und bis +7 Grad im
Südwesten.
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Zweiter Teil
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des IFS lässt zu wünschen übrig, was angesichts der
ungewöhnlichen, extremen Grenzwetterlage über Mitteleuropa aber auch nicht
verwundert. Während im sehr groben Maßstab die letzten Läufe halbwegs
übereinstimmen, wird die Lage der Luftmassengrenze über Deutschland und damit
auch die daran nach Osten wandernden Tiefs mit mehr oder weniger großen
Unterschieden simuliert. So lassen die letzten beiden Läufe die Luftmassengrenze
in der nächsten Woche etwas stärker nach Süden ausschlagen, wobei sich das
Wetter landesweit beruhigt. Mal abgesehen von den starken Schneeschauern und
Verwehungen an den Küsten. An der, möglicherweise extremen Unwetterlage (Schnee,
Verwehungen und Glatteis) mit der die Mittelfrist am Sonntag startet, bestehen
keine wesentlichen Zweifel mehr.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Auch die anderen globalen Modelle zeigen im Wesentlichen einen ähnlichen Ablauf.
Die Luftmassengrenze kommt im Laufe der nächsten Woche etwas nach Süden voran,
um sich nach Wochenmitte wieder nordwärts zu bewegen. Im Detail gibt es aber
größere Unterschiede, die letztlich auf Abweichungen im Verhalten der kurzen
Wellen zurückzuführen sind. So werden im GFS auch Dienstag und Mittwoch im
Norden leichte Schneefälle simuliert, die in den anderen Modellen weitgehend
fehlen.
Am grundsätzlichen Ablauf mit den extremen Temperaturunterschieden über
Deutschland und der Unwetterlage zu Beginn wird auch hier nicht gerüttelt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Anhand der Rauchfahnen diverser deutscher Städte stützen die Ensembles die
Aussagen des Hauptlaufes im Wesentlichen. Je näher allerdings die
Luftmassengrenze ist, je eher und stärker beginnt die Temperaturkurve 850 hPa zu
streuen. Für Orte weiter weg (z.B. Rostock, Stuttgart), ist erst im Verlauf der
nächsten ein größerer Spread zu erkennen. Dabei existieren auch im Süden einige
kalte Lösungen für die nächste Woche, das Gros simuliert aber nahe Haupt- und
Kontrolllauf. Die ständig vorhandenen Niederschlagssignale deuten den
wechselhaften Wettercharakter an. Die Windfahnen über Norddeutschland sind auch
für die nächste Woche zunächst fast durchweg auf östliche Richtungen fokussiert,
so dass auch der Median der Maxima über dem Nordosten erst in der erweiterten
Mittelfrist wieder in Gefrierpunktnähe rückt.
Während im ersten Zeitschritt nur ein Cluster gebildet wird, sind es im Zeitraum
bis +168h 3. Der Hauptlauf liegt in Cluster 1, 21 member. Nach Cluster 2, der
der gestrigen 00 UTC Lösung ähnelt, würden schon ab Dienstag von Südwesten her
wieder Tiefdruckgebiete die Regie übernehmen, Cluster 3 lässt ab Wochenmitte mit
Ausweiten eines Tiefs von Oberitalien nach Norden wieder kräftige Niederschläge
aufkommen, wobei jeweils die markante Zweiteilung zwischen sehr kaltem,
frostigem Norden und milderem Süden bestehen bliebe. Es bleibt mittelfristig in
jedem Fall spannend. Auch in der erweiterten Mittelfrist sollte sich den Cluster
zufolge (alle negative NAO und weit im Süden verlaufende Frontalzone) das
zumindest im Norden sehr kalte Winterwetter fortsetzen. Nur ein kleiner Teil der
Members schwenkt dann vor einem Tief über Westeuropa in eine zyklonale
Südwestlage um.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
An der extremen Unwetterlage, die bis in den Montag hinein andauern kann
bestehen kaum Zweifel. Starke Schneefälle, gepaart mit ebensolchen Verwehungen
und südlich daran anschließend mehrstündiger gefrierender Regen stehen ab
Samstag im Tagesverlauf über dem Norden an. EFI setzt starke Signale über dem
Norden und legt dort eine deutlich negative Temperaturanomalie, ein markantes
Wind- und Niederschlagsereignis übereinander. Es ergibt sich für den Schneefall
ein Index nahe 1 bei SOT >2! Die Maxima der 24h Schneeanteile liegen in allen
Probabilistischen Verfahren für Samstag und Sonntag bei 20 bis 40 cm, verbunden
mit Bft 7 bis 8 aus östlicher Richtung.
Die Prognosesoundings deuten selbst in Regionen mit 2m Temperaturen mehrere Grad
unter 0 noch die Möglichkeit für gefrierenden Regen an.
Dazu treten an den Küsten teils schwere Sturmböen auf.
Am Montag lassen Wind sowie Schnee- und Regenfälle nach und die Unwetterlage
könnte im Tagesverlauf zu Ende gehen. Hier gilt es aber noch abzuwarten, die
Entwicklung ist nicht ganz trockenen Tüchern. Auch die Wahrscheinlichkeit für
Sturmböen an der See nimmt.
Allerdings sollten die Schauer an den Küsten im Auge behalten werden. Hier gibt
es seitens der Modelle und Probabilistik kaum Hinweise, allerdings sind lokal
unwetterartige Verhältnisse durch starke Schneeschauer (Wasser Temp +3°C, T850
-14°C), auch mit Verwehungen nicht unwahrscheinlich.
Das setzt sich im Verlauf der Woche fort und auch von Südwesten und Süden sind
zur Wochenmitte und danach wieder vermehrt und teils kräftige Schnee- und
(gefrierende) Regenfälle möglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mos Mix, IFS (EPS)
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner
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Ich erspare es mir mal, den Bericht des DWD entsprechend zu zitieren...
@Boris, da bleibt uns ja noch die Hoffnung auf den Lake Effekt, ist nur die Frage, ob der bis Rendsburg bzw. bis Hüttener Berge reicht....
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GFS jetzt schwächer und etwas weiter südlich... Meine Nerven halten das nicht aus...