Gruß an alle, die frustriert sind und alle, die es noch nicht sind!
Ja, es ist für fast alle von uns fast zum verzweifeln. Wo bleibt der Winter, wo zeigt sich die Kälte und ab und zu wenigstens mal ein paar Schneedecken-Stunden? Klar, wir leben im Klimawandel - und der zeigt, was in ihm steckt. Klar, wir können nichts am Wetter ändern. Und klar, man darf doch seine Träume und Wünsche haben, man ist doch schon bescheiden geworden...
Und trotzdem: es könnte schlimmer sein! Noch sind die positiven Temperatur-Abweichungen nicht katastrophal hoch, wir hatten schon andere Kaliber. Und: der Winter geht noch bis weit in den März hinein. Da kann noch viel geschehen - leider in beide Richtungen!
Ich erinnere an meine Prognose vom 17. Oktober für diesen Winter. Ich hatte versucht, Euch sanft auf einen milden Winterbeginn vorzubereiten. Ich hatte das auch begründet und - leider - hatte ich damit nicht unrecht:
Heinrich schrieb:...
das Russlandhoch mit seinen diversen Facetten. Der Aufbau solcher Hochdrucklagen benötigt allerdings auch Zeit und so könnte man spekulieren, dass vor Januar/Februar für unsere Breiten ein mächtiges Russlandhoch kaum zu erwarten ist...Da dieser auslösende Hochdruck bei einer starken La Nina erst im Januar zu erwarten ist, wird man auf ein SSW-Ereignis vermutlich bis Ende Januar warten müssen. Bis dahin sollte sich der stratosphärische Polarwirbel außerordentlich gesund und kräftig darstellen können, also wenig Störungen, bestenfalls aus der Troposphäre in die unterste Stratosphäre getriggert mal eine etwas längere Dipolsituation im November/Dezember oder ein kurzer Polarwirbelsplit zwischen Grönland und Sibirien Anfang Januar. Von oben dürfte da kaum etwas kommen können...
So blieben die Monate Februar und vielleicht noch März für ein echtes Kälteereignis übrig. Mit Pech oder Glück fällt aber ein starker SSW komplett aus oder tangiert nicht uns sondern Nordamerika. Für Nordamerika spricht allerdings, dass sich vor der Westküste von Nordamerika eine deutliche negative Anomalie im Pazifik ausgebildet hat, die ziemlich sicher den Winter anhalten wird. Diese negative Anomalie ist Ausdruck einer negativen PDO, die wir ja auch schon lange nicht mehr hatten. Das könnte zu mehr Hochdruck über den Aleuten sorgen und dann strömt die Kaltluft aus Sibirien und der Zentralarktis nach Nordamerika und nicht in unsere Richtung...
Fazit meiner Prognose für mein Ego und zur Diskussion für Euch: Dezember eher zu warm (Westdrift), aber mit guten Schneeoptionen im höheren Bergland, Januar eher durchschnittlich temperiert, Februar entweder durchschnittlich temperiert (leicht zu warm) oder richtig kalt. März eher zu kalt...
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Sicher fragt sich manche/r, warum ich kaum etwas im Polarwirbel-Thread schreibe. Die Antwort ist einfach: da war und ist kaum etwas, was seriös auf anhaltendes Winterwetter hinweisen würde. Mal ein Intermezzo, ja, das habe ich auch versucht, in Bild und Wort zu fassen, damit es wenigstens ein klein wenig Infos gibt, die irgendwo ein Winterfeeling aufkommen lassen könnte. Hat ja auch meist geklappt, das wollen wir mal nicht ganz vergessen.
Und nun, wie sieht es aus?
Es tut sich was, ohne Frage. Zum Monatswechsel will sich die Lage oben im stratosphärischen Polarwirbel endlich mal ändern, natürlich dann auch unten in der Troposphäre. Doch wohin die Reise gehen wird - endlich winterlich oder etwa viel zu mild - das steht nach wie vor in den Sternen. Ich werde erst wieder etwas im Polarwirbel-Thread schreiben, wenn die Lage eindeutiger wird. Sonst gibt es unnötigen Frust oder die Flinte wird vorschnell ins Korn geworfen...
Mein Tipp:
Schaut Euch die schönen Bilder von Wettergucker und Co an, die den Winter so zeigen, wie wir ihn auch gern hätten! Ich mache das öfters mal, wenn ich beginne frustriert zu werden oder neidisch auf die Amis, die Türken, die Griechen schaue oder auf wem auch immer, die Schnee und Kälte haben, während hier milde Langeweile im Wetter herrscht.
Danke Wettergucker und alle Bildermacher für die wunderschönen Bilder, die ihr hier ins Forum setzt. Das hilft - auch gegen Teufelchen und anderen Frust.
Schönen Abend - ich höre gleich schöne Musik - das entspannt auch!