Grüßt Euch!
Nun tut sich doch noch was in der Stratosphäre. Gestern war davon nichts zu sehen. Man muss sich wundern, wie schnell neue Szenarien aus dem Hut gezaubert werden können. Lautete gestern noch das Motto: der Polarwirbel erholt sich bis in die unterste Stratosphäre wieder bestens, so liest es sich heute bei ECMWF und bei GFS einheitlich ganz anders! Oben in der Stratosphäre über 10 hpa bleibt es bei der guten bis sehr guten Erholung. Aber was ist da unten plötzlich los?
Fangen wir mal an:
es sollte einheitlich von allen Modellen gerechnet in 30 hpa
keinen Polarwirbelsplit geben (Kurt Hansen hat das auch so bestätigt), nur eine schwache, nicht mal dipolwürdige Ausbuchtung. Das war bis gestern so! Doch heute - ÜBERRASCHUNG - setzt sich der Polarwirbelsplit von unten in 100 hpa (hier die Analyse vom 06-02-2021)...
PWS 100 hpa 06.02.2021 ecmwf100a12.png (Größe: 252,12 KB / Downloads: 348)
...völlig unerwartet bis hinauf in 30 hpa durch und sieht dann heute so aus:
PWS 30 hpa 07.02.2021 ecmwf30f24.png (Größe: 213,58 KB / Downloads: 345)
Wow! Eine Kurzfristüberraschung, die ihre Folgen haben wird. Denn nun verändern sich die Vorzeichen, da die wichtige 30 hpa-Höhe in die Geschichte einbezogen wird. Was wird also anders?
Zunächst - wie geplant - die Wanderung des westlichen Wirbelkerns an den neuen Platz zwischen Skandinavien und Grönland. Das wird so auch kommen und am 09. Februar abgeschlossen sein:
Tripol 09.02.2021 ecmwf100f72.png (Größe: 254 KB / Downloads: 346)
Auch der Tripol (neuer Druckkern über Nordamerika) bildet sich aus, wie angenommen. Soweit alles ohne Änderung. Doch dann verändern sich die Bedingungen zum bisherigen Ablaufplan und siehe da, nach hinten raus ergeben sich ganz neue Konstellationen, die für uns in Mitteleuropa anstelle einer beginnenden Westdrift nun extremes Winterwetter bringen würde. Man schaue auf die Berechnung von ECMWF für den 16. Februar:
PW Europa 16.02.21 ecmwf150f240.png (Größe: 240,87 KB / Downloads: 348)
und auf die Berechnung von GFS für den 22. Februar:
22.02.2021 Eiswinter gfs_z100_nh_f360.png (Größe: 102,67 KB / Downloads: 348)
Hola, die Waldfee! Sollte das so kommen, dann steht aber so manches extreme Winterereignis auf der Februar-Agenda! Und es würde ganz Europa betreffen.
Schade dass man derzeit den Para von GFS nicht einsehen kann (Übertragungsprobleme zur NOAA), da würde sich durch die verbesserte Kopplung mit der Stratosphäre wahrscheinlich zeigen, was das für Wetterauswirkungen hätte, was da in der unteren Stratosphäre berechnet wird.
Warten wir es mal ab, wie es weitergeht. Sollte das nur ein Flopp sein, oder bekommen wir einen Winter, der sich gewaschen hat?
Meinen Gruß!