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Dem Dank von Dominik90 kann ich mich nur anschließen.
Das sind ja echte spannende Aussichten.
Jetzt Daumendrücken, damit es sich auch so realisiert.
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03.01.2021, 20:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2021, 20:51 von Heinrich.)
Grüßt Euch!
Derzeit machen die Modelle für die Wetterküche hübsche Bocksprünge für alles, was so ab dem 10. Januar laufen könnte. Das ist eigentlich nicht überraschend, da die stratosphärische Erwärmung (SSW) mit einem möglichen Major Warming in den nächsten Tagen ansteht. Bisher wurde das Ereignis meist um den 05. Januar gerechnet, inzwischen wurde es schon auf den 07. Januar mindestens verschoben. Ganz oben in 01 hpa führt der extrem starke Wärmeschub sogar zu einem Polarwirbelsplit, der schon morgen real werden soll. Doch weiter unten verzögert sich die Entwicklung mit einer Zonalwindumkehr nun doch, wie ich es ja schon vermutet hatte. Hier fehlt offenbar dann doch die Ozonkonzentration an den richtigen Stellen. So könnte es doch hinkommen, dass erst der Dritte Wärmeschub den gesamten stratosphärischen Polarwirbel so sehr traktiert, dass er mehr als heftige Kratzer abbekommen wird. Das wäre nach meiner Einschätzung um den 10. Januar der Fall, in der untersten Schicht der Stratosphäre sogar erst um den 15. Januar, wie ich es ganz zu Beginn meiner Einschätzung hochgerechnet hatte. Alle Zeichen deuten auch an, dass es zu einem Displacement kommen wird, also der Verschiebung des praktisch gesamten stratosphärischen Polarwirbels auf eine Seite der Nordhalbkugel - was ja bekanntlich die Seite Eurasien von Sibirien bis Europa nach meinem Dafürhalten werden soll. Nun wird aber heute der dritte Wärmeschub nur noch schwächer von ECMWF berechnet und von GFS zwar stark, aber verzögert um 3 Tage. Das führt dann unweigerlich zu völlig anderen Ergebnissen für das troposphärische Wetter bei uns von einem Modelllauf zum nächsten. Bevor das da oben also nicht geklärt ist, wird es unten keine verlässliche Prognose durch die Modelle geben können. So werden wir uns gedulden müssen bis dann größere Sicherheit besteht für den Zeitpunkt des Major Warmings (hier speziell die Zonalwindumkehr in 30 hpa) und dann auch noch, wie stark der dritte Wärmeschub ausfallen wird, denn diese Wärme wird den stratosphärischen Polarwirbel in das Displacement zwingen, da bin ich mir so sicher, wie man sich nur sein kann, angesichts oder trotz oder wegen der Modellschwankungen.
Warum ich mir da so sicher bin?
Der Grund mag sich trivial anhören, aber vielleicht hat schon die eine oder der andere davon gehört: im Gebiet des Ural und südlich bis südöstlich davon hatten wir seit mindestens Weihnachten anhalten hohen Druck in der Troposphäre, eine ausgeprägte Anomalie. Von dort werden bei positiver Druckanomalie Schwerewellen in einem besonders günstigen Winkel (polwärts) hinauf in die Stratosphäre gesendet, die bis ganz weit hoch in die Stratosphäre und darüber hinaus auch in die Mesosphäre wandern. Treffen diese Schwerewellen auf Ozon (und auch andere Verbindungen), dann wird die Bewegungsenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Das geschieht zuerst ganz oben und mit der erfolgreichen Erwärmung in einer Schicht, werden die nachfolgenden vertikalen Schwerewellen nach unten polseits reflektiert und erwärmen so die nächste Schicht, sobald dort Ozon angestoßen wird. So wandert die Erwärmung nach unten weiter. Werden die richtig gewinkelten Schwerewellen unterbrochen, wird die Erwärmung gestoppt und der Polarwirbel kann sich wieder erholen. Die Modelle berechnen nun offensichtlich einen Unterbruch und damit eine weniger starke stratosphärische Erwärmung. Meiner Meinung nach ist das aber eine Fehlberechnung, die offenbar dadurch ausgelöst wird, dass die Gewichtung der Schwerewellen aus dem oben beschriebenen Hochdruckgebiet Ural zu gering gewichtet wird. Die Erkenntnis mit den Schwerewellen aus dem Uralgebiet sind tatsächlich noch sehr jung und vermutlich in den stratosphärischen Modellen noch nicht umfänglich eingearbeitet oder upgedatet mit allen Folgewirkungen daraus. Eine andere Erklärung habe ich dafür im Moment nicht, es sei denn, ich selbst liege völlig falsch und ich selbst werte die Schwerewellen aus dem Uralgebiet zu bedeutend ein, was selbstverständlich sogar noch eher der Fall sein könnte. Irgendwo hatte ich eine umfangreiche Studie dazu, ich müsste das noch einmal hervorkramen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass hier der entscheidende Knackpunkt liegen müsste. Warten wir es mal ab, die nächsten beiden Tage sollten da schon mehr Klarheit schaffen können.
Genug der Spekulationen um die Modellberechnungen für heute. Draußen schneeregnet es bei 1-2 Grad plus. Mit etwas Glück haben wir morgen früh eine nasse Schneedecke. Bei den aktuellen Corona-Ferien eine dankbare Abwechslung!
Meinen Gruß!